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Channel: Sound-Bars & Sound-Decks – audiovision
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LG DSP8YA (Test)

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LGs DSP8YA ist mit 730 Euro im preislichen Soundbar-Mittelfeld angesiedelt. Im Gepäck hat der Klangriegel einen Subwoofer, Dolby Atmos, Meridian-Technik und Funktionen für das Zusammenspiel mit hauseigenen TVs.

Die DSP8YA ist erstmal eine typische Vertreterin ihrer Zunft. Mit Subwoofer im Gepäck ersetzt sie nicht nur plärrigen TV-Sound von Flachbildschirmen, auch die heimische Mini-Stereo-Anlage hat meist ausgedient. LG geht wie Korea-Konkurrent Samsung aber einen Schritt weiter und bietet Sonderfunktionen, die nur im Zusammenspiel mit hauseigenen Fernsehern funktionieren. „Soundbar Mode Control“ nennt man die Option, Power, Lautstärke und sogar die Klangmodi der Bar mit der TV-Fernbedienung steuern zu können. Dies hielt die Ingenieure allerdings nicht davon ab, der Bar einen neu geformten Steuerstab beizulegen, der mit geschwungener und länglicher Form deutlich ergonomischer daherkommt als der alte, eckige Geber.

Elegant: Die neue Fernbedienung
ist übersichtlich gestaltet, besitzt
gummierte Tasten und ein intuitives
Steuerkreuz. Die schwarzen
Hochglanz-Elemente des Korpus
spiegeln aber und sind empfi ndlich
für Fingerabdrücke.

Als weitere Neuerung arbeitet die Soundbar mit der „AI Sound Pro“-Funktion in ausgewählten LG-Fernsehern zusammen. Indem man beide Geräte miteinander verkabelt, kann die Soundbar die Rechenleistung des AI-Prozessors im Fernseher für eine verbesserte Klangwiedergabe des TV-Tons nutzen.

Nicht zuletzt betont LG die harmonische Design abstimmung zwischen Bar und LG-Fernsehern, auch Nachhaltigkeit ist bei den Koreanern ein immer wichtigeres Thema: So bestehen die oberen und unteren Teile des Soundbar-Gehäuses aus recyceltem Kunststoff. Bei der Verpackung setzt LG auf wiederaufbereiteten Zellstoff anstelle von EPSSchaum und Plastik.

Außen und innen
Mit Abmessungen von 106 x 5,7 x 11,9 Zentimetern (B x H x T) passt die Bar bestens zu Fernsehern ab 55 Zoll. Dank der geringen Höhe sollte der Balken bei der Platzierung vor dem TV auch nicht ins Bild ragen. Alternativ liegt Material für die Wandmontage bei.

Technisch liefert der Riegel 3D-Ton in Form von Dolby Atmos und DTS:X, allerdings in abgespeckter Form. 3.1.2-Kanäle werden unterstützt, wer mehr möchte, kann zum optionalen Rear-Speaker-Kit SPK8 greifen, um seine Bar um zwei Rückkanäle auf ein 5.1.2-Set zu erweitern (siehe Kasten). Unter dem Metallgitter werkeln insgesamt 8 Treiber: Drei 2 Zentimeter große Seiden-Hochtöner sowie drei ovale Tiefmitteltöner mit einem Durchmesser von 4 x 10 Zentimeter kommen für die Kanäle Links, Rechts und Center zum Einsatz. An der Oberseite des Gehäuses sitzen zwei 2,5 Zoll große Breitband-Treiber, die ihren Schall an die Decke werfen. Von dort soll er via Refl exionen zum Hörplatz gelangen. Zusammen stehen den Chassis 220 Watt Leistung zur Verfügung. Der separate Funk-Subwoofer drückt mit ebenfalls 220 Watt sowie einem 18 Zentimeter großen Treiber Tiefton in den Raum.

Klang-Features und mehr
Wie viele LG-Soundbars wurde auch die DSP8YA in Zusammenarbeit mit den Sound-Tüftlern von Meridian entwickelt, die bei der Erforschung von DSP-Klangfiltern und Hi-Res-Codecs Pionierarbeit leisteten. Zu hören gibt es das Ergebnis im Klangmodus „Music“. Ein neues Feature ist „Meridian Horizon“, eine Upmixing-Technik, die immersiven Mehrkanal-Sound aus 2-Kanal-Quellen generieren soll, und das unabhängig von der Hörposition.

Neu sind zudem die Programme „Sport“ und „Gaming“, die sich zu den Modi „Cinema“, „Clear Voice“, „Bass Blast“ und „AI Sound Pro“ gesellen. Das „AI Sound Pro“-Programm nutzt jetzt einen verbesserten Algorithmus zur Identifi zierung von Stimmen, Effekten und Frequenzen zur Klangoptimierung. Der im Grundmenü versteckte Nachtmodus entfernt Bässe, der Upmixer-Modus „Surround“ spielte im Test für unseren Geschmack etwas zu grell und nicht gerade natürlich.

Ebenfalls an Bord ist die Einmess-Automatik „AI-Room Calibration“, welche die Wieder gabe mittels Testtönen und zwei verbauten Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Hierfür wird die „LG Sound Bar“-App benötigt, mit der man auch andere Einstellungen vornehmen kann, die der Fernbedienung verwehrt bleiben – etwa eine Dolby-Dynamik reduktion (DRC), das AV-Sync, der DTS Neural:X-Upmixer oder die „Dialog Control“-Funktion für DTS:X-Ton. Die Einbindung der Bar ins WLAN-Netzwerk funktionierte problemlos. Sowohl via App als auch per Fernbedienung sind die Pegel von Center, Woofer und Top-Speaker justierbar, hinzu kommen Klangregler für Bass und Höhen.

Mit einem HDMI-Eingang, einem HDMI-Ausgang und Toslink ist die DSP8YA digital ordentlich bestückt; analog geht es hingegen nicht in die Bar. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player oder liefert Strom.

Video und Multimedia
Der HDMI-Eingang sowie der HDMI-Ausgang samt eARC sitzen auf der Rückseite. Videosignale bis 4K/60Hz (HDCP 2.3) werden ebenso verarbeitet wie Dolby Vision und HDR10; HDR10+ bleibt wie bei den LG-Fernsehern außen vor. Dank CECFunktion lässt sich die Lautstärke der Bar mit der
TV-Fernbedienung regeln. Bildschirmmenüs fehlen, das Display an der Gerätefront ist aber auch aus einigen Metern Entfernung noch gut lesbar.

Musik-Streaming klappt über Bluetooth, Chromecast und AirPlay 2. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Speakers. Die DSP8YA spielt auch Musik mit 96 kHz / 24 Bit und rechnet niedriger aufgelöstes Material entsprechend hoch. Der Media-Player unterstützt die Dateiformate MP3, AAC, FLAC, OGG und WAV.

Der kompakte Subwoofer (22,1 x 39 x 31,3 cm) liefert 220 Watt, die eine 7-Zoll-Membran befeuern. Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt auf der Front hinter einer Stoffumspannung.

Tonqualität
Um die Soundbar klanglich auf unseren Hörraum abzustimmen, führten wir zuerst die automatische Raumkalibrierung durch. Den Anfang machte Steely Dan mit seinem 5.1-Mix von „Two Against Nature“. Die Bass-Betonung war mit den Pegelreglern schnell behoben. Dann spielte die LG-Bar recht ausgewogen und entspannt drauf los, während Bässe vor sich hin wummerten. Gesang schallte gut verständlich im „Standard“-Modus. Die Sprachverständlichkeit war auch bei Dokumentationen trotz einer gewissen Klangverfärbung gut und ließ aus seitlichen Hörwinkeln kaum nach. Mit dem „Clear Voice“-Modus klangen Stimmen prägnanter, aber auch unnatürlicher.

Egal, ob mit DSP oder Side-Firing-Treibern, mit Effekten von hinter oder über dem Hörzplatz steht es bei Soundbars ohne separate Surround-Boxen in der Regel nicht zum Besten. Die sprichwörtlich „neue Klangdimension“ eröffnen hier zusätzliche Lautsprecher für hinten links wie rechts, die das Sound-Feld deutlich ausweiten.

Mit ihren 3.1.2-Kanälen ist die DSP8YA ein solcher Kandidat, der von physischen Rear-Lautsprechern profitiert. Hierfür ist LGs separat erhältliches Wire less-Kit „SPK8“ zuständig. Das Trio besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Verstärker (2 x 70 Watt), der via Lautsprecherkabel mit den 1-Wege-Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur LGSoundbar auf. Das Rear-Kit erweitert den TV-Klang-Optimierer um zwei Rear-Kanäle auf ein 5.1.2-System. Preislich schlägt das Set mit 180 Euro zu Buche.

Das Surround-Kit SPK8 erweitert Soundbars um physische Rear-Kanäle.

Mit nativem Dolby-Atmos-Ton sperrt die Bar alle Klangprogramme. Wie oft bei Soundbars ohne physische Rear-Boxen spielte sich das Tongeschehen zum Großteil vorne ab, dazu tönten Effekte auch mal aus dem Raum zwischen Bar und Hörplatz. Seitliche Surround-Effekte waren hingegen genauso Mangelware wie Höhen-Effekte; die Synthesizer im Atmos-Trailer „Audiosphere“ schallten von vorne etwas über der Soundbar statt von der Decke. Hier sind echte Atmos-Installationen klar im Vorteil.

Bässe drückten im „Amaze“-Trailer beim „Powerful Bass“ kräftig, und mit etwas Zügelung des Pegels blieb der Subwoofer auch Herr der Lage. Besonders Tiefe und präzise Bässe schüttelt der Krawallquader aber nicht aus der Membran, dem Kampfpanzer im Finale von „Ghost in the Shell“ fehlte so etwas beängstigender Realismus. Die „Night Time“-Funktion für nächtliches Leisehören schraubt in erster Linie Bässe großzügig aus dem Sound, und das bei Dolby- wie DTS-Streams.

Mit Stereo-Musik spielte die DSP8YA recht angenehm. Bässe kamen voluminös für einen fülligen Klang, Gesang war gut heraushörbar. Die Klangprogramme unterscheiden sich in Charakter sowie Räumlichkeit und sind meist Geschmacks sache. Für uns lief es auf „Standard“ und den Meridian-Modus „Music“ hinaus; Letzterer spielte etwas klarer, aber räumlich kleiner. Die 3.1.2-Upmixer „Cinema“ und „Bass Blast“ klangen in unseren Ohren deutlich zu grell und unnatürlich.

Der Testbericht LG DSP8YA (Gesamtwertung: 75, Preis/UVP: 730 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag LG DSP8YA (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Teufel Cinebar 11 MK2 (Test)

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Teufel hat seine „Cinebar 11“ überarbeitet. Die Soundbar/Subwoofer-Kombi mit Namensanhängel „MK2 20“ gibt es für günstige 450 Euro und bietet ein optimiertes Design plus neue Technik.

„Gab es die nicht schon mal?“ dürfte sich so manch einer fragen. Und ja, die „Cinebar 11“ von Teufel erschien in ihrer Ursprungsversion bereits 2014. Doch kürzlich stellte der Berliner Direktversender eine überarbeitete Version vor – und taufte die Bar/Subwoofer-Kombi abermals „Cinebar 11“, diesmal allerdings mit dem etwas sperrigen Anhang „MK2 20“. Wobei die Versions-Nummer meist nicht kommuniziert wird. Es gibt technische wie optische Neuerungen. So besitzt die 2021er-Version nicht nur einen anders geformten Subwoofer für mehr Flexibilität bei der Aufstellung, auch die Soundbar sieht moderner aus.

Die mittelgroße und leichte Fernbedienung
besteht aus Kunststoff.
Große und übersichtlich angeordnete
Tasten erleichtern die Bedienung.

Technik-Upgrade
Der neue Subwoofer mit Namen „T6 MK2 20“ fällt mit seinen 12 x 42 x 42 Zentimetern im Vergleich zum Vormodell schmal aus. Der Grund für die ungewöhnliche Form ist pfi ffi g: Der Tieftonspezialist lässt sich stehend wie liegend betreiben. Die Gummifüße werden entsprechend unten oder seitlich aufgeklebt. So kann der Krawall-Quader in einer Ecke oder unter dem Sofa verschwinden. Auf der Rückseite findet sich sogar ein Schalter zur Einstellung des Basses anhand der Aufstellposition: in der Ecke, frei stehend oder liegend mit der Membran nach unten. Das 16,5 Zentimeter große Chassis wird von einer 60 Watt starken Digitalendstufe befeuert. Die Kommunikation mit der Bar erfolgt per Funk.

Die Soundbar selbst wurde mit Teufels propietärer Klangschaltung „Dynamore“ zur Klangvergrößerung (siehe Kasten) ausgestattet. Zudem sollen neue Töner den Sound in den unteren Mitten verbessern. Ferner wurde die Leistung von 60 auf 150 Watt erhöht. Für das Streaming ist nun Bluetooth 5.0 samt aptX an Bord (früher 4.0 ohne aptX), das Touch-Panel soll die Bedienung erleichtern. Nicht zuletzt darf die neue Cinebar 11 um zwei rückwärtige Lautsprecher vom Typ „Effekt“ (400 Euro) erweitert werden. Wer sich gleich zu Anfang hierfür entscheidet, kann bei Teufel zum „4.1-Set“ aus Cinebar 11 und Effekt-Speakern für 750 Euro greifen – und 100 Euro sparen.

Klang- und Bild-Features
Intern verarbeitet die Bar 2.1-Kanäle, ist also ein Stereo-Subwoofer-System. Decoder für Dolby Digital und DTS Surround sind an Bord, 3D-Virtualisierer für künstlichen 3D-Sound fehlen. Stattdessen setzt Teufel auf „Dynamore“. Dolbys ProLogic II-Decoder wandelt Stereo-Ton in Surround um, was aber nur im Zusammenspiel mit Rear-Speakern Sinn macht.

Zu den Klangoptionen gehören unter anderem ein Nacht-Modus fürs Leisehören und ein Sprach-Modus für optimierte Dialoge. Lip-Sync sowie Bass und Höhenregler sind ebenso vorhanden. Im Menü kann man den Abstand zum Hörplatz wählen, was für die DSP-Verarbeitung sinnvoll ist. Der Woofer lässt sich in Pegel, Abstand und Phase justieren, bei Betrieb von Rear-Boxen sind auch diese einstellbar.

Der HDMI-Eingang und HDMI-Ausgang (2.0a) unterstützen 4K/60p inklusive ARC, HDR10 und Dolby Vision. Dank CEC kann man die Lautstärke der Cinebar 11 auch über die TV-Fernbedienung regeln. Sound gelangt zudem über Toslink und Klinke in die Bar. In Sachen Netzwerk und Streaming sieht es eher mager aus, lediglich Bluetooth ist mit von der Partie; die USB-Buchse dient ausschließlich zu Service-Zwecken. Das große, dimm- und abschaltbare Display lässt sich gut durch das Frontgitter ablesen; ein On-Screen-Menü gibt es nicht.

Wie die meisten Soundbar-Hersteller nutzt auch Teufel die Digital-Signalverarbeitung (DSP), um aus vergleichsweise kleinen Gehäusen größtmög lichen Raumklang
zu zaubern. Die Berliner tauften ihre DSP-Programme „Dynamore“ und „Dynamore Ultra“, wobei die leistungsstärkere „Ultra“-Variante großen Soundbars vorbehalten bleibt, während die Standard-Version bei Bluetooth-Speakern und kleinen Soundbars wie der „Cinebar 11“ zum Einsatz kommt.

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht neben der Signalverarbeitung auch in der Chassis-
Bestückung der Geräte, denn „Ultra“-Modelle besitzen zusätzlich seitlich angebrachte Töner, um eine größere Räumlichkeit beziehungsweise virtuellen Raumklang zu erzielen. Die seitlich abstrahlenden Treiber schicken Schall zu den Wänden, von wo aus die Toninformationen über Refl exionen zum Hörplatz gelangen und somit den Anteil indirekten Schalls erhöhen. Ziel beider Varianten ist jedoch weniger ein einhüllender Surround-Klang als vielmehr eine Verbreiterung des Stereo-Panoramas.

Sorgt für eine breite und tiefe Klangbühne: Teufels DSP-Schaltung „Dynamore“ in der Cinebar 11.

Die Explosionsgrafi k zeigt den Treiber-Aufbau: 2 Hochtöner (je 2 cm) und 6 Mitteltöner (je 4,4 cm) bilden ein geschlossenes Zweiwege-System.

In zwei Aussparungen stehen ein HDMI-Eingang, ein HDMI-Ausgang samt ARC und CEC sowie Toslink und eine
3,5-mm-Klinkenbuchse zur Wahl. Die Wandmontage erfolgt über eine Lochaufhängung.

Tonqualität
Im „Normal“-Modus spielte der zierliche Klangriegel erstaunlich erwachsen und bildete eine Einheit mit dem Subwoofer. Die sanfte, warme Abstimmung der Kombi lud zu langem, stressfreiem Hören ein. Bei 5.1-Rock waren Gesang und Instrumente recht ausgewogen und gut differenziert, mit Orchestermusik tönten Streicher allerdings etwas verfärbt. Großen und kraftvollen Instrumenten wie einem Konzertflügel fehlten etwas Volumen und Körperlichkeit, was auch der recht kräftig und tief spielende Subwoofer nicht kaschieren konnte. Bei gehobenen Pegeln kam der Bass-Speaker zudem schon mal an seine Grenzen und verzerrte – vor allem bei actionlastigem Filmton.

Der Night-Modus reduzierte Dynamikspitzen hörbar und schraubt Bässe stark aus dem Sound. Die Dynamikkompression für Dolby-Signale (DRC) kappte dagegen nur die Dynamik, aber keine Bässe.

Die Sprachverständlichkeit gelang der Soundbar bei frontaler Sitzposition gut und nahm aus stark seitlichem Hörwinkel nur leicht ab; es klang dann etwas dumpfer. Der „Sprache“-Modus erhöhte die Verständlichkeit, spielte aber hörbar heller.

Bei der Größe bzw. Breite der Darbietung muss man Abstriche machen, ohne Klangschaltungen tönte es praktisch direkt aus der Bar. Aktivierten wir „Dynamore“, vergrößerte sich die Bühne hingegen deutlich und der Sound löste sich luftig vom Klangriegel. Alles wirkte befreiter, lebendiger und somit realistischer. Mit Dolby-Atmos-Trailern platzierte die Cinebar 11 vordere Effekte recht luftig und ordentlich ortbar, schaffte es aber gleichzeitig, ein Raumgefühl zu vermitteln. So tönten Geräusche in Form einer diffusen Klangwolke auch dezent von seitlich. Wer mehr möchte, muss zu den „Effekt“-Lautsprechern greifen.

Sieht man von den leichten Verfärbungen bei anspruchsvollen Inhalten sowie der vergleichsweise geringen Stereowirkung ab, lässt sich auf der Cinebar 11 angenehm Musik hören. Mit „Dynamore“ spielte zwar alles räumlicher, allerdings auch etwas dumpfer und weniger durchhörbar. Hier entscheiden persönliche Vorlieben.

Der Testbericht Teufel Cinebar 11 MK2 (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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JBL Bar 5.0 Multibeam (Test)

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Mit der „Bar 5.0 Multibeam“ hat JBl eine neue Soundbar im Programm, die auf virtuellen Surround-Klang inklusive Dolby Atmos setzt. Der mit 400 Euro recht günstige Klangriegel kommt ohne Subwoofer und Rear-Boxen aus, stattdessen setzen die Amerikaner auf die selbst entwickelte „Multibeam“-Technik.

Soundbar-Sets mit Subwoofer und Rear-Lautsprechern sind heute keine Seltenheit mehr, doch wollen die zusätzlichen Chassis auch im Raum verstaut werden. Unauffälliger und zudem günstiger fallen da All-in-One-Lösungen aus. Besagte Lösung soll im Idealfall ebenso räumlich wie die Sets spielen, weshalb sich die Hersteller so manchen Technik-Kniff einfallen lassen. Bei JBL nennt man das ganze „Multibeam“, mehr hierzu im Kasten unten. Des Weiteren gehört 3D-Sound zum guten Ton, der bei vielen Soundbars mittels DSP-Schaltungen umgesetzt wird. Mit dem eindrucksvollen Hörerlebnis eines ausgewachsenen Boxensets samt separater Höhen-Lautsprecher hat der Pseudo-3D-Ton allerdings nichts mehr zu tun.

Die Fernbedienung besitzt nur
wenige und teils doppelt belegte
Tasten. Der Geber hat kaum Gewicht,
das Plastik wirkt nicht besonders
hochwertig.

9 Treiber, 250 Watt
Auch die JBL-Bar kommt mit künstlichem 3D-Ton daher, nämlich in Form von „Virtual Dolby Atmos“. Hierzu bedient sich die Box allerdings keiner Höhen-Chassis, stattdessen soll der 3D-Höreindruck via Signalumrechnung und psychoakustischer Täuschung entstehen. Getreu ihrer Bezeichnung „5.0“ besitzt die Bar 5 native Kanäle. Hierzu wurden drei ovale Treiber (4,8 x 8 Zentimeter) für Links, Rechts und Center sowie zwei Treiber (4,8 x 8 Zentimeter) in den Seiten verbaut. Allen fünf aktiven Chassis steht ein Digitalverstärker mit 50 Watt zur Verfügung. Bässe werden zusätzlich von vier 7,5 Zentimeter großen Passivmembranen (zwei oben, zwei unten) unterstützt.

Mit rund 71 x 6 x 10 (B x H x T) Zentimetern lässt sich der kleine dunkelgraue und nur knapp 2,8 Kilo leichte Riegel unauffällig unterbringen. Halter und Schrauben für eine Wandmontage liegen bei. Das Display leuchtet durch das Frontgitter und lässt sich dank großer Buchstaben gut ablesen. Die Bedienung der Bar erfolgt über Tasten am Gerät oder über die mitgelieferte Fernbedienung. Diese fühlt sich nicht sonderlich wertig an und bietet nur wenig Tasten, die zum Teil doppelt mit Funktionen belegt sind.

Decoder, Video & Multimedia
An Ton-Decodern verbaute JBL zwar die Dolby- Decoder und PCM, nicht aber DTS. Deren Datenströme muss der Zuspieler daher ins PCM-Format wandeln. An Raumklang-Programmen bietet die Bar Dolbys Atmos Virtualizer sowie einen „Smart“-Modus, der via DSP-Processing für mehr Raumklang sorgen soll. Für das Klangtuning spendierte JBL lediglich eine mehrstufi ge Bass-Schaltung. Zur Optimierung der Klangabbildung misst eine Kalibrierfunktion mithilfe von Testtönen die Treiber auf den Hörraum ein.

Auf der Rückseite fi ndet man einen HDMI-Eingang sowie einen HDMI-Ausgang mit eARC und CEC für 4K/60p-Inhalte samt HDR10 und Dolby Vision. Ton gelangt ferner über Toslink in die Bar, analoge Anschlüsse fehlen. Ins Netzwerk geht es via WLAN und Ethernet, gestreamt wird über Bluetooth, AirPlay2 oder Chromecast. Zudem ist die JBL-Bar kompatibel zu Alexa Multi-Room Music (MRM). Die USB-Buchse liefert 5 Volt und dient lediglich zu Service-Zwecken.

Alle Anschlüsse befi nden sich auf der Rückseite: Zu einem HDMI-Eingang und einem HDMI-Ausgang samt eARC gesellen sich eine Toslink-Buchse sowie Ethernet. Der USB-Anschluss dient nur zu Service-Zwecken.

Bei nativen Dolby-Atmos-Installationen sorgen mindestens zwei dedizierte Lautsprecher für Ton von oben. Ohne diese Höhen-Speaker verteilt der Atmos-Decoder die Signale der Höhenkanäle bestmöglich auf die vorhandenen Lautsprecher, die dritte Klangdimension geht dabei aber weitgehend verloren. Damit 3D-Sound auch ohne Höhen-Lautsprecher funktioniert, entwickelten Dolby und DTS spezielle Decoder, die Signale nachträglich für ein hörbares 3D-Klangfeld via DSP manipulieren – die „Virtualizer“ waren geboren. Diese findet man heute in den meisten AV-Receivern, doch auch Soundbars gehören zum Einsatzgebiet. Aus klanglicher Sicht ist der manipulierte 3D-Sound der nativen Variante allerdings deutlich unterlegen.

Auch die „Bar 5.0 Mulitbeam“ von JBL nutzt den Dolby-Virtualiserer für 3D-Sound, setzt technisch zudem auf JBLs „Multibeam“-Konzept. Die Besonderheit liegt in den seitlich verbauten Treibern, die Schall zu den Wänden werfen, von wo aus er zum Hörplatz hin reflektiert wird bzw. sich diffus im Raum verteilt. In der Folge klingt alles breiter, größer und mehr nach Surround. Die automatische Kalibrierung misst zudem alle Treiber auf den Raum ein. Echte bzw. präzise Rumdum-Effekte wie mit separaten Rear-Lautsprechern sind mit diesem Reflexions-Prinzip allerdings nicht realisierbar, wie unsere zahlreichen Soundbar-Tests immer wieder zeigen. Die JBL-Bar bildet hier keine Ausnahme.

Mit seitlichen Chassis und virtuellem Dolby Atmos möchte die JBL Bar 5.0 Multibeam aus nur 5 Kanälen raumfüllenden 3D-Sound zaubern.

Tonqualität
Im Hörtest spielte die Bar bei 5.1-Musik recht druckvoll, was wir dem schmächtigen Riegel gar nicht zugetraut hätten. In den Mitten machten sich allerdings Klangverfärbungen bemerkbar. Gesang und Dialoge tönten etwas dumpf und auch von zu weit „hinten“. Die Sprachverständlichkeit war so weder bei frontaler noch seitlicher Hörposition optimal. Nach der automatischen Kalibrierung klang es in unseren Ohren nicht wirklich anders. In der Folge deaktivierten wir auch den „Smart“-Modus, dann tönte es sehr eng und flach. Stimmen schallten zwar etwas klarer, doch nicht natürlicher. Zudem ließ sich der Atmos-Virtualizer so nicht mehr aktivieren.

Für Atmos-Clips von Dolby-Demo-Scheiben stellten wir den „Smart“-Modus also wieder an. Dann spannte sich vorn eine Bühne auf, die weit über die Maße der Bar hinauswuchs. Effekte waren dort noch recht gut ortbar. Beim Thema Surround produzierte die Bar eine dezente, diffuse Klangwolke, die sich seitlich, hauptsächlich aber zwischen Bar und Hörplatz ausbreitete. Höheneffekte spielten vorne etwas erhöht über der Bar, nicht aber von der Decke bzw. über dem Kopf.

Fünf identische Treiber bilden die Kanäle Links, Center, Rechts sowie Surround Links und Rechts. Zur erhöhten Bassausbeute verbaute JBL vier Passivmembranen, von denen zwei nach oben und zwei nach unten hin abstrahlen.

Echte Tiefbässe waren der Bar erwartungsgemäß nicht zu entlocken. Der „Powerful Bass“ im „Amaze“-Democlip war kaum zu hören und auch von der Wucht des Panzers im Finale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) blieb wenig übrig. Für grobe Action-Gewitter ist die Bar nicht gedacht.

Beim Hören von Stereo-Musik ließen wir den „Smart“-Modus und den Atmos-Mixer aktiviert, so spielte die JBL-Bar am überzeugendsten. Zwar fiel auch hier die verfärbe und leicht unklare Stimmwiedergabe auf, davon abgesehen spielte der Klangbalken aber dynamisch, druckvoll und mit gut differenzierbaren Instrumenten.

Der Testbericht JBL Bar 5.0 Multibeam (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Nubert Nuboxx AS-425 max (Test)

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Nubert stockt sein Sortiment an Sounddecks auf. Mit 670 Euro ist das nuBoxx AS-425 zwar kein Schnäppchen, wartet dafür aber mit vielen Features aus dem deutlich teureren AS-3500 auf.

So schließt man Lücken: Das nuBoxx AS-425 max platziert sich zwischen dem kompakten Deck AS-225 für 400 Euro (Test in 8-2019) und dem wuchtigeren AS-3500 für 965 Euro (Test in 8-2021). Nicht nur preislich rangiert das Sounddeck zwischen den beiden Klang-Kollegen, auch bei der Bemaßung. Während Höhe und Tiefe mit 12,9 x 33 Zentimetern (mit Frontabdeckung 34 Zentimeter) identisch zum AS-225 sind, wuchs die Breite mit 86 Zentimetern um fast 50 Prozent an. Neben einer größeren Stellfläche für Fernseher bis 50 Kilogramm bietet das Gehäuse zwangsläufig auch mehr Volumen für einen kräftigeren Klang. Die verbreiterte Front ermöglichte zudem die Integration von zwei zusätzlichen Treibern.

Die mittelgroße, schwere und
robuste Fernbedienung punktet
mit großen, gummierten Tasten
und klarer Strukturierung. Auf
drei Schnellwahltasten lassen sich
Benutzereinstellungen speichern. Die
Oberseite besteht aus Aluminium,
der Korpus aus Plastik.

Nichts geändert hat sich an der ausgezeichneten Verarbeitung und Materialanmutung, das rund 15 Kilo schwere Massivgehäuse aus 19 Millimeter starkem MDF ist mit einer Dekorfolie wahlweise in Weiß oder Schwarz überzogen; die Schallwand ist seidenmatt lackiert in Graphit bzw. Eisgrau.

Dolby und DSP
Bei der Technik orientiert sich das AS-425 max am AS-3500, das interessante Neuerungen mitbrachte, die Nubert auch dem kleineren Modell spendiert. Dazu zählen Decoder für Dolby Digital und DTS. Somit spielt es nun keine Rolle mehr, welches Tonformat anliegt, aus dem AS-425 kommt immer Sound – allerdings nur auf Stereo-Basis. Mit Mehrkanal oder gar Dolby Atmos hat das Nubert-Deck nichts am Hut. Der interne Signalprozessor mixt die Surround-Informationen von Mehrkanalton für die Zweikanal-Reproduktion herunter. Damit das Ergebnis räumlich imposanter klingt, hat Nubert seinem neuesten Sprössling auch die zweistufige DSP-Schaltung „Hörizonterweiterung“ für ein vergrößertes Klangfeld spendiert. Ferner gibt es „Voice+“. Die Schaltung soll die Sprachwiedergabe fokussieren und so Dialoge verständlicher machen. Die Loudness-Funktion intensiviert die Basswiedergabe. Zur Sound-Justage gibt es ferner Bass- sowie Höhen-/Mittenregler. Zur Sicherung der Einstellungen finden sich drei Benutzerspeicher auf der Fernbedienung.

Eine Innovation ist auch der Drehregler an der Gehäusefront, der mannigfaltige Funktionen übernimmt (siehe Kasten). Ein Bildschirmmenü oder eine App sucht man hingegen vergebens.

Treiber und Technik
Im Inneren des aktiven Stereo-Soundboards mit Bassreflex-Gehäuse arbeitet ein Zwei-Wege-System samt Aktivweiche. Vier Digitalverstärker mit jeweils 40 Watt Dauerleistung treiben die zwei Seidengewebekalotten mit je 25 Millimetern Durchmesser sowie vier Tiefmitteltöner mit Polypropylenmembran zu je 118 Millimetern an. Auf der Rückseite finden sich zwei Bassreflex-Öffnungen für eine erhöhte Tieftonausbeute. Eine magnetisch haftende Frontblende aus Stoff schützt die Chassis vor Staub und neugierigen Fingern. Auf die zwei großen Tieftöner (169 mm) des AS-3500 an der Unterseite verzichtet das AS-425 allerdings.

Anschlüsse
Tonsignale gelangen digital und analog via Toslink-, Koax- und Cinch-Buchse ins Deck. Der praktikabelste Weg ist jedoch die Verbindung des Fernsehers via HDMI eARC. Alle Zuspieler kommen dabei an den Bildschirm, der die Tonsignale an das AS-425 leitet. Dank CEC-Steuerung kann das Nubert-Deck rudimentär (Lautstärke, An/Aus) mit der TV-Fernbedienung gesteuert werden. Der Sub-Preout ermöglicht zudem den Anschluss eines aktiven Subwoofers. Genügsam ist das AS-425 in Sachen Multimedia, denn mit Ausnahme von Bluetooth (aptX-HD, AAC) gibt es keine Netzwerkfunktionen.

Mit dem AS-3500 führte Nubert ein neues Bedienkonzept ein, das sich auch beim AS-425 max wiederfindet. Es ersetzt ein klassisches Textdisplay sowie Tasten am Gerät durch einen Drehknopf, um den Leucht dioden zur Statusanzeige angeordnet sind.

Neben der Lautstärke lassen sich über den Knopf weitere Funktionen aufrufen. Mit einmaligem Drücken gelangt man zur Eingangswahl, die Quelle wird durch Drehen des Knopfs gewählt. Zwei- bzw. dreimaliges Drücken führt zur Regelung von Bass bzw. Mitten/Höhen. Die „Hörizonterweiterung“, „Voice+“ und „Loudness“ lassen sich hingegen nur über die Fernbedienung wählen.

Der Betriebszustand wird nicht nur über die Anzahl der Lichter, sondern auch deren Farbe angezeigt. Weiß signalisiert anliegenden PCM-Ton, Rosa hingegen Dolby-Streams und Orange DTS-Sound. Grün leuchten die
Lichter bei aktiver Bassregelung, blau bei der Mitten/Höhen-Justage. Rot ist für Loudness reserviert, weiß und in Formation pulsierend leuchten die Lichter bei Einstellung der DSP-Klangprogramme „Hörizonterweiterung“ und „Voice+“. All das erfordert anfangs den Blick in die Bedienungsanleitung, funktioniert nach etwas Einübung aber ausgezeichnet.

Als Betriebsanzeige nutzt Nubert um den Drehknopf herum angeordnete, mehrfarbige Leuchtdioden.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt eARC, je einem Toslink-, Koax- und Stereo-Cincheingang sowie einem Sub-Pre-out ist das Sounddeck nuBoxx AS-425 max gut bestückt. Ein seltener, aber gern gesehener Gast: der Netztrennschalter. Die Bassreflex-Öffnungen links wie rechts erhöhen die Tieftonausbeute.

Tonqualität
Im Hörtest spielte der Aktivlautsprecher neutral, ausgewogen und damit natürlich – keine Selbstverständlichkeit für Sounddecks/Bars. Bässe kamen tief, druckvoll und ohne Wummern oder Dröhnen. Loudness kann man für etwas mehr Schub von unten aktivieren. Musik von Klassik bis Rock ließ sich so ausgezeichnet hören, zumal das AS-425 detailreich und klar spielte, also nichts verschluckte.

Die zweistufige „Hörizonterweiterung“ kann aus unserer Sicht dauerhaft aktiviert bleiben, da grobe Tonverfärbungen ausbleiben, sich das Klangbild aber öffnet bzw. vergrößert. An die leichte Aufhellung des Klangs sowie die sehr dezenten Hallfahnen gewöhnt man sich schnell. Als Stereo-Deck konzipiert, spielten sich Surround-Effekte meist vorne ab oder tönten als Klangwolken zwischen Deck und Hörplatz. Hier schlagen sich viele andere Soundbars/Decks aber auch nicht besser, sofern diese keine externen Rear-Boxen nutzen.

Bei Pegeln deutlich über Zimmerlautstärke brachte etwa der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ die vier Tieftöner schon mal etwas zum Verzerren. Fans des großen Krawalls sollten Bässe herausschrauben oder die Anschaffung eines externen Subwoofers in Betracht ziehen.

Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition ausgezeichnet, aus stark seitlichen Hörwinkeln klang es nur geringfügig dumpfer. Die „Voice+“-Schaltung hob Stimmen tatsächlich noch einmal deutlich hervor, ohne dabei zu verfärben. Dann spielte das Deck allerdings stark auf sich fokussiert. Man kann halt nicht alles haben.

Der Testbericht Nubert Nuboxx AS-425max (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 670 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Nubert Nuboxx AS-425 max (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sony HT-A7000 (Test)

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Die HT-A7000 ist Sonys neues Soundbar-Flaggschiff und spielt Dolby Atmos und DTS:X mit 7.1.2-Kanälen ab – und das auch dank einer rekordverdächtigen Breite von 130 Zentimetern ganz ohne zusätzliche Lautsprecher. Wie das klingt, klärt unser Test.

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.300 Euro zählt die HT-A7000 nicht gerade zu den Günstigen ihrer Zunft, zumal ein Subwoofer extra kostet. Für sein Geld bekommt man trotzdem einiges geboten: 130 Zentimeter Breite etwa, was auf ein mindestens ebenso breites Klangfeld hoffen lässt.

Im Inneren werkeln nicht weniger als 11 Treiber. Dabei fallen die Chassis (46 x 54 Millimeter) für die Front- sowie die beiden Höhenkanäle identisch aus. Jeden der beiden Rear-Kanäle übernimmt eine 16 Millimeter große Gewebekalotte. Diese strahlen durch Schallkanäle mit Öffnungen zu den Wänden ab; Sony spricht von „Beam-Hochtonlautsprechern“. Von den Wänden soll der Sound via Reflexionen zum Hörplatz gelangen; Gleiches gilt für die Schallanteile der Höhen-Speaker. Für den Subwoofer-Kanal sind zwei Basstreiber (51 × 97 Millimeter) an der Front zuständig.

Die Fernbedienung liegt gut in der
Hand und überzeugt mit aufgeräumtem
Layout und vielen Direkt-Tasten,
deren Druckpunkte aber etwas weniger
schwammig ausfallen könnten.
Eine Farbkodierung von Funktionsgruppen
wäre ebenso ein Pluspunkt.
Eine Beleuchtung fehlt.

Für mehr Raumklang offeriert Sony externe Rear-Boxen und die „360 Spatial Sound Mapping“-Technik (siehe Kasten).

Decoder und Klangprogramme
Via DSP verarbeitet die HT-A7000 stolze 7.1.2 Kanäle. Mit „S-Force Pro Front Surround“ ist eine DSP-Entwicklung von Sony an Bord, die aus den Front-Lautsprechern auch Surround-Sound generieren soll. Hinzu kommt Sonys „Vertical Surround Engine“, die 3D-Sound ohne Deckenlautsprecher ermöglichen möchte. Für die bestmögliche Abstimmung der Soundbar auf die Raumakustik ist es sinnvoll, die automatische Einmess-Funktion „Schallfeldoptimierung“ zu nutzen. Alternativ kann man die Werte für die Abstände zu Sitzplatz, Seitenwänden und Decke sowie die Pegel für Front-, Höhen- und Beam-Lautsprecher manuell eingeben.

Für 3D-Sound gibt es Decoder für Dolby Atmos und DTS:X, die Sony-Bar versteht sich aber auch auf alle gängigen 2D-Tonformate. Auch die Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X sind dabei. An Klangprogrammen offeriert die HT-A7000 „Standard Surround“, „Music“, „Cinema“ und „Auto Sound“, die sich allesamt auch bei 3D-Ton nutzen lassen. Die Taste „Immersive AE“ aktiviert den Höhen-Sound auch bei 2D-Tonsignalen; bei 3DSound ist die Funktion bei den Programmen „Cinema“ und „Standard Surround“ stets aktiv. Die Schaltungen „Voice“ für eine bessere Sprachverständlichkeit sowie „Night“ für das Leisehören lassen sich bei allen Klangprogrammen zuschalten. Im Grundmenü unter „Klangeffekte“ kann man DTS Virtual:X oder den Dolby-Speaker-Virtualizer aktivieren, dann werden jedoch alle Klangprogramme bis auf „Night“ gesperrt. Bei DTS Virtual:X funktioniert zusätzlich die „Voice“-Schaltung.

Ein Equalizer fehlt, die Intensität der Bässe kann man aber in drei Stufen einstellen. Ferner gibt es eine Lip-Sync-Funktion und Dynamikbegrenzung.

Verarbeitung und Ausstattung
Der stabile Frontgrill besteht aus Metall, hindurch schimmert ein halbwegs gut lesbares Display. Die Rückseite wurde aus Kunststoff gefertigt. Die beiden Höhen-Chassis sind mit schwarzem Stoff überzogen, der Rest der Oberseite besteht aus schwarzem Glas, was edel aussieht, aber zu starken Spiegelungen des Fernsehbildes führt. Auf der Glasfläche findet man Soft-Touch-Tasten für Power, Quelle, Bluetooth, Musikdienste und Volume.

Die HT-A7000 wird ab Werk ohne separate Rear-Lautsprecher ausgeliefert. Einhüllender Surround-Sound mit Effekten hinter dem Sitzplatz lässt sich so nicht bewerkstelligen. Damit dies funktioniert, hat Sony seine „360 Spatial Sound Mapping“-Technik entwickelt.

Voraussetzung hierfür ist ein Firmware-Update für die HT-A7000, das laut Sony „ab Frühjahr“ erhältlich sein wird. Ebenso werden die Rear-Lautsprecher SARS3S oder die für den Sommer angekündigten SA-RS5 benötigt. Die Mikrofone der HT-A7000 errechnen dann die relative Höhe und Position der Soundbar und Rear-Boxen. „Anhand dieser Positionsdaten synthetisiert die 360-Spatial-Sound-Mapping-Technologie die Schallwellen und erzeugt mehrere Phantomlautsprecher. Dank dieser Technologie füllt das breite räumliche Hörfeld von Sony jeden Teil des Wohnraums mit Sound“, so der Hersteller. Über Sonys „Acoustic Center Sync“ kann zudem ein kompatibler „BRAVIA XR“-Fernseher in das Sound-System integriert werden.

Besagte Rear-Boxen SA-RS3S (500 Euro) sind Zwei-Wege-Lautsprecher mit je 50 Watt, die sich drahtlos per Funk mit der Soundbar verbinden. Mit Maßen von 10 x 18,7 x 10 Zentimetern lassen sich die Speaker recht unauffällig im Raum unterbringen.

Für mehr Bass hält Sony zwei passende Subwoofer für die HT-A7000 parat. Der SA-SW3 (500 Euro) und der größere SA-SW5 (800 Euro) agieren ebenfalls drahtlos. Während der SA-SW3 (20,1 x 38,3 x 40,2 Zentimeter) 200 Watt mit einem 16-Zentimeter-Treiber liefert, ist der SA-SW5 (27,7 x 40,9 x 42,2 Zentimeter) mit 300 Watt und einem 18 Zentimeter großen Treiber ausgestattet.

Gut kombinierbar: Sonys Subwoofer SASW5 (800 Euro) sowie die Rear-Boxen SA-RS3S (500 Euro).

Innenaufbau: Vorne sitzen 5 Treiber (46 x 54 Millimeter) sowie zwei Bass-Chassis (51 x 97 Millimeter). Links wie rechts strahlt je eine Gewebekalotte (16 Millimeter) in einen Kanal; der Schall tritt durch kleine Öffnungen aus. Auf der Oberseite sorgen zwei Treiber (46 x 54 Millimeter) für den Höhensound.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite in Aussparungen, selbst der damit nur schwer zugängliche USB-Port für den Medienplayer. Zwei HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang samt eARC sind vorhanden, die Terminals samt HDCP 2.3 unterstützen sogar Signale mit 4K/120Hz bzw. 8K/60Hz sowie die HDR-Varianten Dolby Vision, HDR10 und HLG; HDR10+ bleibt Sony-typisch auf der Strecke. Ton nimmt die HT-A7000 zudem via Toslink oder analogem Klinkenkabel entgegen.

Die Soundbar bietet sinnvolle Funktionen wie eine Standby-Durchleitung von Bild und Ton, Auto-Abschaltung, Bluetooth- und Netzwerk-Einstellungen oder die CEC-Steuerung. Justieren lassen sich diese im übersichtlichen Onscreen-Menü, das auch Einblendungen zu getätigten Befehlen liefert. Natürlich wird das Menü nur bei Nutzung des HDMI-Ausgangs der Soundbar angezeigt. Bei Zuspielung via eARC muss der Fernsehers hingegen stets auf den HDMI-Eingang der Bild/Tonquelle geschaltet werden, etwa den des Blu-ray-Players oder der Spielkonsole, die in diesem Fall mit dem Fernseher und nicht mit der Soundbar verbunden werden.

Reichhaltig fallen die Vernetzungs- und Streaming-Optionen aus; WLAN ist vorhanden, allerdings keine Ethernet-Buchse. Chromecast, AirPlay und Bluetooth sind für das bequeme Streaming an Bord, Spotify ist bereits in die Sony-Bar integriert. Das Streaming von Audio-Daten von einem Netzwerkordner ist ebenfalls möglich. Die Sprachsteurung („works with“) funktioniert über Amazon Alexa und Google Assistant mithilfe eines kompatiblen Smartspeakers. Die Steuerung der Bar klappt zudem über Sonys eigene „Music Center“-App.

Digital und analog: Zwei HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang samt eARC sind in dieser Preisklasse angemessen. Ton gelangt zudem über Toslink und eine analoge Klinkenbuchse in die Bar. Der USB-Port sitzt ebenfalls hinten.

Tonqualität
Im Hörtest spielte die XXL-Bar recht natürlich und ausgewogen, so ließ sich auch Klassik auf der Bar hören. Der vergleichsweise große Korpus sorgte für einen gesunden Grundton, bei derben Tieftongewittern – etwa beim Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“, wurde allerdings ein externer Subwoofer vermisst. Die Sprachverständlichkeit fiel bei frontaler Sitzposition gut aus und blieb aus seitlichen Hörwinkeln erhalten. Die „Voice“-Schaltung hob Stimmen hervor und tönte etwas heller, ohne dabei groß zu verfärben. Die Klangprogramme sind wie fast immer Geschmackssache.

Vorne tönte der Sony-Riegel ausgesprochen groß und körperhaft, das machte Eindruck, auch dank der präzisen Ortung und deutlich breiteren Bühne als die ohnehin schon stattlichen Maße der Soundbar. Effekte bei 3D-Sound schallten auch etwas von seitlich und im Raum zwischen Hörplatz und Bar – dort dann allerdings weniger körperhaft. Trotzdem sorgten die Schallfelder bzw. Schallwolken für ein angenehmes Raumgefühl. Höhen-Effekte etwa in den Atmos-Trailern „Audiosphere“ oder „Amaze“ klangen allerdings nur von vorn knapp über der Soundbar, hier bleibt das Prinzip der Schallreflexion dem Klangerlebnis mit externen Height- oder Deckenboxen unterlegen.

Der Testbericht Sony HT-A7000 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG DG1 (Test)

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LGs Soundbar DG1 wurde auf das Design der hauseigenen OLED-Modelle evo G1 zugeschnitten. Die „Gallery“-Fernseher hängen meist an der Wand, wo auch diese Soundbar aufgrund ihres flachen Designs am liebsten ruht. Zum eleganten Klangbrett gesellt sich ein Subwoofer.

Flach soll es ein, besonders, wenn Fernseher und Soundbar an der Wand hängen. Dort sieht LG besonders gern seine „evo“-OLED-Fernseher, die nicht nur flach sind, sondern auch auf einen Standfuß verzichten. Das „Gallery“-Design wird bei der 800 Euro teuren Soundbar DG1 fortgeführt, bedeutet konkret: Das Gerät ist fl ach (3,3 Zentimeter), stylisch und möchte unterhalb des Flatscreens an der Wand befestigt werden; Montagematerial und Halterungen liegen bei. Die Breite der Bar von 122,5 Zentimetern passt am besten zum 55-Zoll-Modell der „G1“-Serie (Test in 7-2021).

Mit zum Lieferumfang gehören zwei Ständer, auf welche die Soundbar aufgesteckt wird und so frei auf einem Lowboard stehen kann; die Treiber strahlen dann aufgrund der schräg nach hinten gekippten Aufstellung etwas nach oben ab. Die Höhe von 15 Zentimetern ist bei der Lowboard-Variante problematisch, denn direkt vor einem TV platziert, ragt das Klangbrett mit großer Gewissheit ins Bild. Übrigens: Design und Funktionen der DG1 ähneln der „GX“-Bar (1.350 Euro) von LG, die wir in Ausgabe 9-2020 getestet haben.

Decoder & Klangprogramme
Die DG1 ist als 3.1-System ausgelegt. Während vorn der linke wie rechte Kanal mit je einem Hochtöner (2 Zentimeter) sowie einem Woofer (7,6 Zentimeter) bedacht wurde, kommt für den Centerkanal nur ein Treiber (6 Zentimeter) zum Einsatz. Surround- und Höhenkanäle sind hingegen nicht vorhanden. Der separate Subwoofer bringt einen 15 Zentimeter großen Treiber mit. Für echten 5.1-Ton lässt sich die DG1 mit externen Surround-Boxen erweitern (siehe Kasten).

Decoder für Dolby Atmos und DTS:X sind trotz fehlender Höhenkanäle integriert. Zudem sind praktisch alle Decoder für 2D-Sound an Bord. Über die Info-Taste kann man sich auf dem Geräte-Display anzeigen lassen, welcher Stream anliegt.

Praktikabel: Die mittelgroße Fernbedienung liegt angenehm in der Hand, die gummierten, großen Tasten besitzen einen sauberen Druckpunkt. Der Plastik-Korpus und das leichte Gewicht machen aber keinen wirklich edlen Eindruck.

Als Klangprogramme stehen „Standard“, „Movie“, „Music“, „Bass Blast“ und „AI Sound Pro“ zur Verfügung; Letzteres „analysiert Inhalte automatisch, um die Audioeinstellungen für die Wiedergabe sofort optimieren zu können“, so der Hersteller. Bei 3D-Ton lassen sich die Programme allerdings nicht nutzen.

Mit der Fernbedienung kann man Bässe und Höhen justieren, zudem darf man die Laut stärke von Subwoofer und Center separat regeln; bei gekoppelten Rear-Boxen auch deren Lautstärke. Ärgerlich: Funktionen wie Equalizer, Nachtmodus, Dynamikkompression, „Surround-Modus“ und AV-Sync lassen sich leider nur über LGs „Sound Bar“-App einstellen, die zudem ausschließlich für Android-Betriebssysteme (ab 5.0) zur Verfügung steht.

Die Anschluss-Abteilung sieht identisch zur GX-Soundbar aus und sitzt auf der Rückseite. Die Aussparung ist für steife Strippen knapp bemessen, die Lücke der Haltezacken des oben verlaufenden Kabelschachts erlauben zudem keine sonderlich dicken Kabel.

Seitlich findet man die Bedientasten für Power, Quelle und Lautstärke. Weiter unten und etwas weiter hinten sitzt der USB-Anschluss, der von einer Gummikappe verschlossen wird.

Ausstattung und Technik
Das Design der Soundbar ist schön gestaltet. Ein dünner, dunkelgrauer Alurahmen umfasst die komplett mit schwarzem Jersey-Stoff überzogene Front. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet. Mittig unter dem Frontgrill schimmert ein LCD-Display mit fünf Zeichen. Dieses lässt sich allerdings nur aus nahen Distanzen gut entziffern, die etwas schwach bemessene Leuchtkraft sowie die Stoffstruktur der Frontbespannung stören die Lesbarkeit. Praktisch: Nach einer getätigten Eingabe dimmt das Display nach kurzer Zeit automatisch ab. Bildschirmmenüs gibt es hingegen keine.

Auf der rechten Seite befinden sich vier Bedientasten (Power, Quelle, Lautstärke) und eine USB-Buchse für den Medien-Player. Alle restlichen Anschlüsse sitzen auf der Rückseite. Der HDMI-2.1-Eingang schleift 4K/60p-Videosignale mit Dolby Vision und HDR10 durch. Der HDMI-Ausgang besitzt einen modernen Enhanced Audio Return Channel (eARC), womit 3D/ HD-Tonsignale vom Fernseher zur Soundbar gelangen. Dank CEC-Funktion lässt sich etwa die Lautstärke der Bar mit der Fernbedienung des Fernsehers regeln. Ton kann ferner über den Toslink-Eingang zugespielt werden.

Musik-Streaming klappt nur über Bluetooth (SBC, AAC) und den USB-Port. Der Medien-Player kann auch Hi-Res-Audio-Dateien mit 24 Bit / 96 kHz verarbeiten, unterstützt werden die Formate MP3, WMA, AAC, FLAC, OGG, WAV. Chromecast und AirPlay bleiben hingegen auf der Strecke. Multiroom-Funktionen sowie Sprachassistenten werden ebenfalls nicht unterstützt.

Mit ihren 3.1-Kanälen ist die DG1-Bar von LG geradezu prädestiniert, von physischen Rear-Lautsprechern unterstützt zu werden. Hierfür ist das separat erhältliche Wireless Surround Set SPK8 für 200 Euro zuständig. Das Kit besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Verstärker samt 2 x 70 Watt, der via Lautsprecherkabel mit den 1-Wege-Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur Soundbar auf. Das Rear-Kit erweitert die Soundbar um zwei Rear-Kanäle auf ein 5.1-System.

Das Surround-Kit SPK8 erweitert die DG1-Soundbar um Rear-Kanäle.

Externer Subwoofer
Der 18 x 39,4 x 29 Zentimeter (B/H/T) große Basswürfel besitzt eine 6 Zoll große Membran, die nach vorn durch die Stoffabdeckung abstrahlt und von einem 220 Watt starken Verstärker befeuert wird. Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung. Die Oberseite passt optisch zur Bar und sieht nach Aluminium aus, fühlt sich aber wie Kunststoff an. Die Verbindung zur Soundbar erfolgt in der Regel automatisch per Funk; klappt das mal nicht, schafft die Pairing-Taste Abhilfe. Weitere Schnittstellen oder Funktionen bietet die Bassbox nicht.

Tonqualität
Eine flache Soundbar bedeutet geringes Volumen, weshalb der Subwoofer in jedem Fall mitspielen sollte, sonst klingt es dünn und sperrig. Der Bassquader sorgte für ein gesundes Maß an Klangvolumen und machte kräftig Druck. Zudem kann die Bar auch richtig laut, ohne angestrengt zu spielen. Beim „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer fehlten allerdings die tiefsten Tonlagen, was angesichts der geringen Größe des Subwoofers nicht verwundern darf.

Eine gewisse Verfärbung kann sich die Bar auch mit Woofer nicht verkneifen, so haben wir Streicher schon natürlicher aus Soundbars schallen hören und auch Sprecherstimmen in Dokumentationen waren nicht frei von Verfärbung. Trotzdem gewöhnt sich das Ohr schnell an die nicht ganz natürliche Tonqualität. Die Sprachverständlichkeit gelingt bei frontaler Sitzposition gut und ließ aus stark seitlichen Hörwinkeln kaum nach.

Der 18 x 39,4 x 29 (B/H/T) Zentimeter große und 5,8 Kilo schwere Subwoofer verbindet sich ausschließlich per Funk mit der Soundbar. Der 6 Zoll große Treiber sitzt auf der Front hinter einer nicht abnehmbaren Stoffverkleidung. Für mehr Tiefdruck wurde auf der Rückseite eine Bassreflex-Öffnung integriert.

Die räumliche Darbietung war vorne dank der großen Breite des Klangbretts gut, Effekte tönten sogar noch etwas von außerhalb des Riegels und insgesamt sauber ortbar. Die Größe der Klangbühne brachte auch Actionspektakel wie „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) eindrucksvoll ans Ohr. Klare Defizite muss man beim Thema Surround- und Höhensound hinnehmen, die Atmos-Trailer schallten fast nur von vorn aus der Bar.

Bei 2D-Tonformaten lassen sich die DSP-Programme aktivieren, die weniger den Raumklang als vielmehr den Klangcharakter verändern. Besagte Schaltungen fallen daher hauptsächlich unter den Aspekt „Geschmackssache“ und sind je nach Quellmaterial mal mehr, mal weniger passend.

Stereo-Musik lässt sich ebenfalls gut auf der Bar hören, hier gefielen uns „AI Sound Pro“ und das „Music“-Programm am besten, spielten diese doch am natürlichsten und am besten ausbalanciert zwischen Gesang und Instrumenten.

Der Testbericht LG DG1 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG DS95QR (Test)

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Als erste Soundbar in unserem Testlabor verfügt die LG DS95QR über einen vorderen dritten Höhenkanal, der als Center Height fungiert. Damit nicht genug, hat das neue Soundbar-Flaggschiff der Koreaner noch weitere Akustik-Asse im Ärmel.

War bei LG-Soundbars der Gipfel der Kanalgefühle bisher 7.1.4, so kommt die 1.800 Euro teure DS95QR unter anderem mit einem zusätzlichen, mittigen Höhenkanal daher; LG wirbt mit „dem weltweit ersten Center-Upfiring- Lautsprecher“. Den Center Height kennt man aus Mehrkanal-Installationen als Box, die vorne mittig an der Decke sitzt und bei Auro 3D sowie DTS:X Pro zur Anwendung kommt. Dolby unterstützt das Feature hingegen nicht bei nativen Atmos-Signalen – dank DSP-Zauberei schallt der Höhen-Center bei der DS95QR aber trotzdem mit.

Außen und innen
Die DS95QR löst das bisherige Spitzenmodell DSP-11RA (Test in 9-2021) ab. Die 7.1.4-Kanäle des Vormodells, das übrigens 200 Euro günstiger war, wurden auf 9.1.5 aufgestockt, die sich auf die Soundbar, zwei Rear-Boxen samt Upfiring-Chassis und den externen Subwoofer verteilen. Im Zuge dessen wurden auch die Surround-Boxen und der Bass-Quader überarbeitet, zudem die Reichweite des Funks verbessert. Bereits Tradition hat LGs Zusammenarbeit mit den britischen Toningenieuren von Meridian, die Spezialisten für DSP-Klangfilter und Hi-Res-Audio sollen der Soundbar das gewisse Etwas im Klang verleihen. Im „Music“-Modus mischt die Meridian-Technik dann Stereo auf Mehrkanal hoch.

Die Treiber in der Soundbar strahlen nach vorn, seitlich und nach oben ab. Mit einer Breite von 120 Zentimetern fällt die Neue knapp 20 Zentimeter schmaler aus als die DSP11RA, bei nur 6,3 Zentimetern Höhe sollte der Riegel bei einer Platzierung vor dem TV nicht ins Bild ragen. Man darf die Bar auch an die Wand montieren, das dafür notwendige Material liegt bei. Die abgeschrägten Kanten wirken schick und modern, das Gehäuse besteht aber aus Kunststoff. Der Umwelt zuliebe greift LG hier auf recycelte Stoffe zurück. Die Umspannung aus Polyester-Jersey vor den Chassis besteht zudem aus recycelten Plastikflaschen. Die Verpackung wurde hauptsächlich aus wiederverwertetem Zellstoff hergestellt.

Elegant: Die Fernbedienung gab es schon beim Vormodell: Sie ist übersichtlich gestaltet und besitzt gummierte Tasten. Die schwarzen Hochglanz-Elemente des Korpus spiegeln aber und reagieren empfindlich auf Fingerabdrücke.

Der neue Subwoofer misst rund 22 x 40 x 40 Zentimeter. Der Treiber strahlt zur Seite ab, auf der Front sitzt ein Bassreflexrohr für mehr Tieftonausbeute. Auch die Bassbox besteht aus Kunststoff, außer einem Pairing-Knopf gibt es keine weiteren Einstellmöglichkeiten am Gerät.

Decoder und Klang-Features
Als neues Goodie beherrscht die DS95QR die Wiedergabe von IMAX-Enhanced-Inhalten. An Bord ist zudem die Einmess-Automatik „AI-Room Calibration“, welche die Wiedergabe der Soundbar mittels Testtönen und zwei verbauten Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Hierfür wird die „LG Sound Bar“-App benötigt, mit der man auch andere Einstellungen vornehmen kann, die der Fernbedienung verwehrt bleiben – etwa eine Dolby-Dynamikreduktion (DRC), das AV-Sync, der DTS Neural:XUpmixer oder die „Dialog Control“-Funktion für DTS:X-Ton. Über die Fernbedienung kann man die Bässe/Höhen regeln, ebenso die Pegel der Kanäle.

An Decodern gibt es Dolby Atmos und DTS:X. Bei Klangprogrammen hat man die Wahl zwischen „Standard“, „AI Sound Pro“, „Cinema“, „Clear Voice“, „Sports“, „Game“, „Bass“ und „Music“, die sich auch bei nativem 3D-Ton nutzen lassen. Zudem arbeitet die DS95QR über die „AI Sound Pro“-Funktion mit diversen LG-Fernsehern zusammen, deren Rechenleistung auf die Soundbar übertragen wird – LG nennt das „TV Sound Share“.

Mit zwei HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang ist die DS95QR digital gut bestückt. Die USB-Buchse liefert Strom etwa für aktive HDMI-Kabel oder nimmt Sticks mit Daten für den Media-Player entgegen. Die Toslink-Buchse befindet sich in einer zweiten Aussparung.

Der Sub SPQ8-W (22 x 40,7 x 40,3 cm) hat seine Membran seitlich sitzen; auf der Front gibt es eine Bassreflex-Öffnung. Hinten findet sich nur ein Pairing-Knopf.

Video und Multimedia
Die beiden HDMI-Eingänge sowie der HDMI-Ausgang samt eARC sitzen in einer rückseitigen, etwas knapp bemessenen Aussparung. Videosignale bis maximal 4K/60Hz werden ebenso verarbeitet wie Dolby Vision und HDR10; HDR10+ bleibt wie bei LG-Fernsehern außen vor. VRR und ALLM werden unterstützt, was geringe Latenzzeiten fürs Gaming verspricht. Dank CEC-Funktion lässt sich die Lautstärke der Bar mit der TV-Fernbedienung regeln. Bildschirmmenüs fehlen, das Display ist aber auch aus größerer Entfernung gut lesbar.

Musik-Streaming gelingt über Bluetooth, Chromecast und AirPlay 2. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Speakers. Die DS95QR spielt Musik mit 96 kHz / 24 Bit ab und rechnet niedriger aufgelöstes Material via Upsampling und Upscaling auf 96 kHz / 24-Bit-Qualität hoch.

Die Soundbar selbst verfügt bereits über 5.0.3-Kanäle, doch erst in Kombination mit externen Surround-Boxen kommt vollwertiger Raumklang auf. Die beiden Boxen mit Namen SPQ9-SL / -SR gehören zum Lieferumfang und wurden im Vergleich zu den Rear-Speakern des Vormodells DSP11RA überarbeitet. Pro Box sorgen jetzt zwei statt wie bisher nur ein Treiber an der Front für einen breit aufgefächerten Surround-Sound; worauf auch die markante Form der spitz zulaufenden Gehäuse-Front schließen lässt. Auf der Oberseite sitzt zudem ein Upfiring-Chassis in jeder Box, das Höhen-Sound liefert. Die beiden je 15,9 x 22,3 x 14,2 Zentimeter großen Lautsprecher kommunizieren per Funk mit der Soundbar, die Verbindung funktionierte im Test über rund 4 Meter fehlerfrei. Verstärker sind bereits in jede Box integriert, die natürlich ans Stromnetz angeschlossen werden müssen.

Die beiden Rear-Boxen erweitern die Soundbar um Surround- und Höhenkanäle mit 6 Treibern.

Tonqualität
Anfangs führten wir die automatische Raumkalibrierung durch. Steely Dans „Two Against Nature“ im 5.1-Mix tönte damit im „Standard“-Modus angenehm sowie mit schönem Bassdruck, Volumen und großer Räumlichkeit – da machten sich sofort die externen Rear-Boxen bezahlt. Mit Dolby-Atmos-Material lieferte die DS95QR ein sehr großes Schallfeld, in dem Effekte greifbar verortet wurden – räumlicher geht es kaum mit einer Soundbar. Den natürlichen Klangrealismus ausgewachsener Lautsprecher kann das LG-Set aber nicht bieten, vor allem den Rears hört man ihre kompakte Größe an. Abstriche muss man auch beim Höhen-Sound machen, denn präzise Überkopf-Effekte konnte die DS-95QR so gut wie nicht liefern. Stattdessen klangen Höhen-Sounds in Abhängigkeit von Sitz- und Boxenposition von vorn aus der Soundbar oder tönten sphärisch-verwaschen im Raum. Bässe drückten in Dolbys „Amaze“-Trailer ordentlich und spielten auch bei gehobenen Pegeln verzerrungsarm; allerdings reicht der Subwoofer nicht allzu tief in den Keller. Der „Night Time“-Modus kappte die Bässe, nicht aber Dynamic-Spitzen. Die dafür vorgesehene Schaltung „Nachtmodus“ (nur per App) reduzierte die Dynamik ebenfalls kaum. Für Dolby-Spuren gibt es die klassische Dynamic Range Control, kurz DRC (ebenfalls nur per App), die dann auch hörbar den Dynamikumfang reduzierte.

Der Height Center läuft bei Mehrkanal-Ton stets mit, bei Stereo bedienen „Music“, „Cinema“, „Clear“, „Sport“ und „Bass“ das Chassis. Aus dem Center Height tönen auch die Sprachanteile des eigentlichen Center-Kanals: Stimmen klangen mal sauber und natürlich, mal etwas leiser oder auch eingedickt bzw. verhangen. Die Sprachverständlichkeit nahm aus seitlichen Hörwinkeln aber kaum bis gar nicht ab.

Mit Stereo-Musik spielte die DS95QR recht angenehm, Bässe kamen druckvoll für einen fülligen Klang. Gesang schallte im „Standard“-Modus bisweilen etwas bedeckt, „Music“ schlug sich besser und tonal ausgewogener. Die Mehrkanal-Upmixer „Cinema“ und „Bass“ klangen in unseren Ohren hingegen zu grell und unnatürlich.

Der Testbericht LG DS95QR (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1.800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

LG DS80QY (Test)

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Als Top-Feature trumpft LGs brandneue DS80QY mit einem dedizierten Center Height auf. Der dritte Höhenkanal soll für mehr Raumklang und eine verbesserte Sprachwiedergabe sorgen. Wie gut das dem 900 Euro teuren Klangriegel gelingt, zeigt unser Test.

Den Center-Height-Kanal kannten wir bisher nur aus ausgewachsenen Heimkino-Installationen als Höhenbox für 3D-Ton, die vorne mittig an der Decke sitzt. Jetzt kommt LG mit einer Soundbar ums Eck, die den zusätzlichen Höhenkanal einfach auf die Oberseite des Gehäuses pflanzt. Das Prinzip dahinter ist das gleiche wie bei den anderen beiden verbauten Up-Firing-Chassis: Der Schall wird zur Decke geworfen und soll von dort via Reflexionen zum Hörplatz gelangen.

Innen und Außen
Konzipiert wurde die DS80QY als 3.1.3-System mit drei Front- sowie drei Höhen-Kanälen. Zum Lieferumfang gehört auch ein separater Subwoofer, der den Basskanal beisteuert. Auf Wunsch kann das Duo um die zwei Surround-Lautsprecher SPQ8-S (siehe Kasten) zu einem 5.1.3-Kanalsystem erweitert werden; das Hinzufügen von Rear-Boxen bringt unserer Erfahrung nach einen deutlichen Zugewinn an Surround-Feeling und klare Vorteile bei der Ortung von Toninformationen im Raum – ohne Rear-Boxen ist meist kaum bis gar kein Surround-Effekt hörbar. Die DS80QY unterscheidet sich neben den fehlenden Rücklautsprechern auch baulich vom 1.800 Euro teuren Topmomdell DS95QR (Test in 7-2022): Das Plastikgehäuse, das laut LG zum Teil aus recycelten Stoffen besteht, fällt mit exakt einem Meter Breite immerhin 20 Zentimeter schmaler aus, zudem wurden weniger Treiber verbaut. Mit ihren 3.0.3 Kanälen stahlt der Riegel nur nach vorne und oben ab, nicht aber seitlich. Inwieweit dies in der Praxis Nachteile für den Raumklang birgt, hängt in erster Linie von der DSP-Verarbeitung ab, hierzu mehr im Hörtest. Apropos Hören: Wie viele LG-Soundbars wurde auch die DS80QY in Zusammenarbeit mit den Sound-Ingenieuren von Meridian entwickelt, die bei der Forschung von DSP-Klangfiltern und Hi-Res-Codes einst Pionierarbeit leisteten.

Die Fernbedienung ist identisch zum Geber der DS95QR: Sie ist übersichtlich gestaltet, besitzt gummierte Tasten und ein intuitives Steuerkreuz. Die schwarzen Hochglanz-Elemente spiegeln aber und sind empfindlich für Fingerabdrücke.

Tonformate und mehr
Bei den Decodern gibt es nichts zu meckern, alles von Dolby und DTS samt deren 3D-Tonformaten sowie IMAX Enhanced wird verarbeitet, dazu PCM. An Klangprogrammen stehen „AI Sound Pro“, „Standard“, „Music“, „Cinema“, „Sports“, „Clear Voice“, „Game“ und „Bass Blast“ zur Wahl. Für die Dynamik- und Bassreduzierung beim Leise hören gibt es den „Night Time“-Modus, der Bässe reduziert. Die Pegel von Center, Subwoofer und Top- Speaker sind justierbar, hinzu kommen Klangregler für Bässe und Höhen.

Sinnvoll ist die Einmess-Automatik „Ai Room Calibration“, welche die Wiedergabe mittels Testtönen und zwei verbauten Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Für die Nutzung wird die „LG Sound Bar“-App benötigt, die eine Reihe weiterer Exklusiv-Features bietet wie ein AV-Sync und die zusätzlichen Dynamik-Schaltungen „Nachtmodus“ bzw. Dolbys Dynamic Range Control (DRC).

Natürlich hat LG auch wieder bekannte Sonderfunktionen verbaut: Via „Soundbar Mode Control“ kann man Power, Lautstärke und sogar die Klangmodi der Bar mit der TV-Fernbedienung steuern. Auch arbeitet die Soundbar mit der „AI Sound Pro“-Funktion in ausgewählten LG-Fernsehern zusammen. Indem man beide Geräte miteinander verkabelt, kann die Soundbar die Rechenleistung des AI-Prozessors im Fernseher für eine verbesserte Klangwiedergabe des TV-Tons nutzen.

Soundbar und Subwoofer kommunizieren per Funk. Der Quader hat sein Chassis seitlich sitzen, das von einer Bassreflexöffnung an der Front ergänzt wird. Hinten gibt es nur eine Pairing-Taste.

Mittig auf der Oberseite sitzt der zusätzliche, dritte Höhenkanal, der den eigentlichen Center-Kanal darunter tatkräftig unterstützt. Dahinter hat LG Soft-Touch-Tasten für die grundlegende Bedienung verbaut.

Mit einem HDMI-Eingang, einem HDMI-Ausgang samt eARC und Toslink (nicht im Bild) ist die DS80QY digital gut bestückt. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player oder liefert Strom.

Video und Multimedia
Der HDMI-Eingang sowie der HDMI-Ausgang samt eARC sitzen in einer Aussparung unter der Bar. Videosignale bis 4K/60Hz werden verarbeitet, genauso wie VRR, ALLM, Dolby Vision und HDR10. HDR10+ bleibt LG-typisch außen vor. Dank CEC-Funktion lässt sich die Lautstärke der Bar mit der TV-Fernbedienung regeln. Bildschirmmenüs fehlen, das Display an der Gerätefront ist aber aus einigen Metern noch gut lesbar.

Bluetooth, Chromecast und AirPlay 2 ermöglichen das einfache Musik-Streaming. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Speakers. Die DS80QY spielt Musik bis 96 kHz / 24 Bit ab und rechnet niedriger aufgelöstes Material entsprechend hoch. Der Media-Player unterstützt die Formate MP3, AAC, FLAC, OGG und WAV.

Der Sub SPQ8-W (20 x 40,7 x 40,3 cm) ist der gleiche wie beim Topmodell DS95QR. Er verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Auf der Front findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt seitlich hinter Stoff.

Egal, ob mit DSP oder Side-Firing-Treibern, mit Effekten von hinter dem Sitzplatz oder über dem Hörplatz steht es bei Soundbars ohne separate Surround-Boxen nicht zum Besten. Die sprichwörtlich neue Klang dimension eröffnen hier zusätzliche Lautsprecher für hinten links wie rechts, die das Soundfeld unüberhörbar ausweiten.

Mit ihren 3.1.3-Kanälen ist die DS80QY ein solcher Kandidat, der von physischen Rear-Lautsprechern profitiert. Hierfür ist LGs neues, separat erhältliches Wireless-Kit „SPQ8-S“ zuständig. Das Trio besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Empfänger/Verstärker (2 x 70 Watt), der via Lautsprecherkabel mit den Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur LG-Soundbar auf. Das Rear-Kit erweitert die DS80QY um zwei Rear-Kanäle auf ein 5.1.3-System. Preislich schlägt das Set mit 200 Euro zu Buche.

Das Rear-Kit SPQ8-S erweitert LG-Soundbars um physische Rear-Kanäle.

Tonqualität
Zur Abstimmung der Soundbar auf unseren Hörraum ließen wir die Raumkalibrierung loslaufen. Danach rotierte Steely Dan im Player, der 5.1-Mix von „Two Against Nature“ schallte im „Standard“-Modus dynamisch, druckvoll und tonal angenehm drauf los. Die luftige, doch räumlich recht kleine Darbietung öffnete sich im „AI Sound Pro“-Modus, ohne dass die Bar merklich ihre Klangfarben änderte.

Gesang klang klar und für eine Soundbar natürlich, die Sprachverständlichkeit war auch bei TV-Dokus sehr gut und ließ auch aus zunehmend seitlichen Hörwinkeln gar nicht bis kaum nach.

Die Klangprogramme lassen sich jetzt auch bei nativem Dolby-Atmos- und DTS:X-Ton zuschalten. Der neue Center-Height-Kanal läuft bei 3D-Ton sowie Mehrkanal-Sound immer mit, bei Stereo-Ton bestimmt das jeweilige Sound-Programm die Aktivität des Chassis. Richtig gut gefiel uns die DS80QY bei Atmos-Material im Modus „AI Sound Pro“ und „Cinema“. Hier spielte die Soundbar vorne sehr räumlich und enorm breit mit präziser Ortung von Effekten, selbst zwischen Hörplatz und Bar vermochte die DS80QY überzeugende Schallfelder zu generieren. Von ganz seitlich neben und auch hinter dem Sitzplatz kam zwar nichts – hierfür bietet sich dann das optionale Rear-Boxen-Kit an. Höhen-Effekte wie die Synthesizer im Atmos-Trailer „Audio sphere“ schallten allerdings nur von vorn auf Höhe der Soundbar. Hier sind echte Atmos-Installationen klar im Vorteil.

Der Subwoofer drückte den mächtigen „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Clip mit Nachdruck in den Hörraum, spielte aber nicht in tiefste Basslagen. Dem Kampfpanzer im Finale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) gab er aber eine gute Portion Realismus mit. Die „Night Time“-Funktion schraubte Bässe großzügig aus dem Sound, bei Dolby- wie DTS-Streams.

Mit Stereo-Musik bevorzugten wir das dedizierte „Music“-Programm. Hier spielte die Bar am natürlichsten mit präsenten Instrumenten und klarer Stimmwiedergabe – räumlich tönte sie aber kleiner als mit anderen Modi.

Der Testbericht LG DS80QY (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 900 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.


Magnat Sounddeck 160 (Test)

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Einst der letzte Schrei, sind Sounddecks mittlerweile deutlich seltener anzutreffen als Soundbars. Umso erfreulicher, dass Magnat die Tradition fortführt und mit dem 400 Euro günstigen „Sounddeck 160“ ein potentes Einsteiger-Gerät präsentiert.

Neben Canton, Nubert und Teufel gehört auch Magnat zu den Verfechtern von Sounddecks. Der Vorteil liegt neben der praktischen Platzierung des Fernsehers auf dem Deck auch in einem größeren Gehäusevolumen als bei Soundbars, was einen ausgewogenen und voluminösen Klang verspricht. Magnats Sounddeck 160 ersetzt das Sounddeck 150, das bereits 2015 erschien. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt abermals bei 400 Euro. Optisch hat sich bis auf eine etwas weniger geschwungene Front nichts geändert. Die Materialanmutung ist hochwertig und der Korpus aus MDF-Holz mit schwarzer Kunstoff-Folierung wirkt robust.

Laut Magnat trägt das Deck das Gewicht eines kleinen bis mittelgroßen Fernsehers problemlos, eine Maximalbelastung in Kilo gibt der Hersteller allerdings nicht an. Die Fläche von 70 x 34 Zentimetern bietet eine mittelgroße Stellfläche, mit nur 8 Zentimetern Bauhöhe macht sich die Box sehr schlank unter dem TV-Apparat.

Die Fernbedienung ist etwas größer als eine Scheckkarte und besteht aus Plastik mit einer gummierten Oberseite. Die Druckpunkte der Tasten sind gut, eine Farbkodierung wäre für eine bessere Übersicht wünschenswert.

Im Inneren des Gehäuses samt rückseitiger Bassreflex-Öffnung arbeiten 7 Treiber in 2.1-Kanalkonfiguration. Jeder Kanal wurde als Zwei-Wege-System konzipiert und bietet zwei 45 Millimeter große Mitteltöner und eine dazwischen positionierte, 20 Millimeter große Hochton-Gewebekalotte. Ein 14,5 Zentimeter großer Bass-Treiber stahlt zusätzlich nach unten ab. Große Füße am Gehäuseboden sorgen für genügend Abstand zur Stellfläche.

Praktisch alle modernen Fernseher bieten wenigstens einen HDMI-Anschluss mit Audio Return Channel – kurz ARC. Dieser Audio-Rück-Kanal gehört zu den pfiffigen Sonderfunktionen des HDMI-Standards und ermöglicht die Übertragung von Audiosignalen entgegen der Laufrichtung der primären Bild- und Tonsignale. Das bedeutet: Ein Fernsehapparat gibt an einem HDMI-Eingang mit ARC-Option auch Tonsignale aus, während etwa ein Sounddeck wie das Magnat am HDMI-Ausgang über ARC den Ton empfängt. Somit können auch alle am TV angeschlossenen Geräte wie Spielkonsole und Blu-ray-Player ihren Sound mittels TV-HDMI-ARC an die Soundbar senden. Natürlich kommt auf diesem Weg auch der Ton von Streaming-Diensten im Smart-TV wie Netflix und Disney+ auf die Soundbar bzw. das Sounddeck.

Wichtig ist dabei zu wissen: Damit die ARC-Verbindung zum Empfänger klappt, muss die CEC-Funktion (Consumer Electronics Control) im TV-Gerät aktiviert sein, die bei jedem Hersteller anders heißt (z.B. Anynet+ bei Samsung, Simplink bei LG, Bravia Sync bei Sony). Praktischer Nebeneffekt: Mit CEC wird in der Regel auch die rudimentäre Steuerung (z.B. Lautstärke) der an den Fernseher angeschlossenen Geräte mit der TV-Fernbedienung möglich.

Der ARC überträgt Daten bis zu 1 Mbit/s, das reicht für komprimierte Audioformate wie Dolby Digital, Dolby Digital+ (inklusive Dolby Atmos) oder DTS-Surround. Unkomprimierter Ton klappt aber nicht. Aus diesem Grund wurde der ARC zum eARC (enhanced ARC) weiterentwickelt. Offiziell gehört der eARC zum HDMI-Standard 2.1, er kam aber schon bei HDMI 2.0 zum Einsatz; oft wurde die Funktion über Firmware-Updates in Soundbars und AV-Receiver integriert. Der eARC verarbeitet bis zu 37 Mbit/s und damit auch unkomprimierten HD-Ton samt Dolby Atmos und DTS:X.

Eine Verbindung lässt sich auch zwischen ARC und eARC herstellen, wobei der Ton dann aber nur auf ARC-Niveau spielt.

HDMI ARC: Das Magnat Sounddeck 160 empfängt Ton über den Audio-Rück-Kanal an seinem HDMI-Ausgang.

Anschlüsse und Multimedia
Ton nimmt das Sounddeck über einen HDMI-ARC-Anschluss (siehe Kasten), Toslink, Koax und analog über Klinke entgegen. Der USB-Port füttert den Medien-Player mit MP3- und WMA-Dateien. Für drahtloses Streaming steht nur Bluetooth inklusive aptX-Codec bereit. Der Verzicht auf alle anderen Streaming- und Netzwerkfunktionen kostet Punkte. Die Steuerung der Bar erfolgt über eine mitgelieferte Fernbedienung, die klein, flach und leicht ausfällt. Die gummierte Oberfläche fühlt sich angenehm an, die Druckpunkte sind knackig. Mit HDMICEC kann man die Lautstärke der Bar auch mit der Fernbedienung des TV-Geräts regeln.

Zwischen den Front-Treibern sitzt ein Display, dessen große Lettern auch aus 3 Meter Entfernung noch gut lesbar sind. Die Anzeige schaltet sich automatisch kurze Zeit nach der letzten Bedienung bis auf zwei kleine Balken ab.

Decoder und DSP
An Decodern spendierte Magnat nur Dolby Digital und PCM. HD-Ton, 3D-Sound und DTS bleiben auf der Strecke, intern mixt das Deck alles auf 2.1-Kanäle herunter. Liegt ein DTS-Stream an, verstummt die Magnat-Box, sofern nicht der Zuspieler den Ton vorher zu PCM wandelt. Mehr klangliche Vielfalt bieten die DSP-Programme, „Linear“, „Music“, „Movie“ und „Voice“, die den Frequenzgang des Sounddecks dem abgespielten Inhalt anpassen. Zusätzlich gibt es den „Night“-Modus zur Dynamikbegrenzung. Für mehr Raumfeeling sorgt die „3D-Surround-Sound“-Funktion, zudem stehen Bass- und Höhenregler bereit.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt ARC, je einem Toslink-, Koax- und Stereo-Klinkeneingang ist das Sounddeck 160 von Magnat gut bestückt. Der USB-Port füttert den Medien-Player. Selten gesehen ist der Netztrennschalter.

Tonqualität
Im Hörtest spielte das Magnat-Deck ausgewogen und natürlich, so dass sich sogar Klassik gut drauf hören lässt – ein Klavier klingt damit auch wie ein solches, das Volumen eines großen Flügels vermag das 160er allerdings nicht zu reproduzieren. Oben herum musizierte das Deck klar aufgelöst, klang bei großen Lautstärken eine Aufnahme etwas spitz, halfen dezente Justagen am Bass- und Höhenregler. Blues-Virtuose Joe Bonamassa rockte damit beschwingt und druckvoll, allerdings noch stark auf das Sounddeck fokussiert. Stereo-Wirkung stellte sich ohne „Surround“-Schaltung kaum bis gar nicht ein. Schaltete man das Raumklangprogramm an, öffnete sich das Schallfeld merklich in die Breite und wuchs deutlich über die Maße des Gehäuses hinaus – dabei klang das Deck weiterhin natürlich.

Da es mit Dolby Atmos Probleme (es fehlten Toninformationen) bei der Übertragung vom Blu-ray-Player zum Fernseher und von dort via HDMIARC zum Magnat-Deck gab, stellten wir unseren Oppo-Player von Bitstream auf LPCM-Tonausgabe. Jetzt war alles korrekt zu hören, das Glockenspiel im Dolby-Clip „Audiosphere“ tönte allerdings etwas leise – das haben wir schon klarer bzw. strahlender gehört. Mit „Amaze“ oder „Horizon“ legte das Deck auf der Front eine große Bühne hin, auf der Tonobjekte losgelöst und gut ortbar umherwirbelten. Surround-Feeling mochte sich aber nicht einstellen, Effekte von der Seite oder hinter dem Hörplatz gab es keine.

Laut und dabei verzerrungsfrei spielen kann das Deck mit seinen 120 Watt (RMS). Im Finale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) wütete der Panzer dynamisch und mit gutem Druck, problemlos kann man damit den Nachbarn auf die Palme bringen. Grobe Tiefbässe liefert die Magnat-Box natürlich nicht, für ein gesundes Maß an Volumen reicht es aber. Die Dynamikkompression („Night“) machte sich zwar bemerkbar, dürfte für unseren Geschmack aber kräftiger zupacken.

Die Sprachverständlichkeit gelang bei frontaler Sitzposition sehr gut, ließ mit zunehmend seitlichen Hörwinkeln allerdings hörbar nach. Dann klangen Stimmen dumpfer und auch entfernter.

Mit Stereo-Musik spielte das Sounddeck ebenso ausgewogen, gut druckvoll und mit schöner Stimmwiedergabe. Instrumente waren gut heraushörbar, mit aktiver Surround-Schaltung gelang die Bühne breiter, es klang aber dezent nach DSP.

Der Testbericht Magnat Sounddeck 160 (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Samsung HW-Q935B (Test)

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Die HW-Q935B ist die zweitgrößte Soundbar von Samsung und bietet trotz deutlich günstigerem Preis viele Tugenden der großen Schwester – auch den großen Klang?

Mit 11.1.4.-Kanälen verteilt auf 22 Chassis in Soundbar, Rear-Boxen und Subwoofer bot die HW-Q995B nicht nur eindrucksvolle Eckdaten, sondern überzeugte auch im Hörtest (Ausgabe 8-2022) mit vorzüglichem Klang. Dafür muss man allerdings 1.500 Euro investieren. 400 Euro günstiger fährt man mit der HW-935B, die eine Nummer kleiner ausfällt. Die Gehäusebreite schrumpfte von 123 auf 111 Zentimeter, zudem werkeln hier „nur“ 17 Treiber auf 9.1.4-Kanälen, ein Subwoofer und zwei externe Rücklautsprecher gehören aber auch hier zum Lieferumfang.

Klang-Features
In der Soundbar selbst kommen 9 Kanäle (7.0.2) zum Einsatz: Center sowie Front, Wide, Surround und Top jeweils links und rechts. Der Subwoofer steuert den .1-Basskanal bei. Die beiden Satelliten sind je mit 2 Kanälen gerüstet, ein Chassis strahlt nach vorne und eines nach oben ab. Die große Schwester Q995B hatte hier einen Treiber mehr pro Box verbaut. Auch die Leistung fällt von 656 auf 540 Watt (RMS), was in der Praxis aber praktisch keine Rolle spielt, wie unser Hörtest zeigte.

Auch die HW-Q935B bietet eine Raumeinmessung in Form von „SpaceFit 2“. Die Funktion scannt via Mikrofon in der Bar den Hörraum und kalibriert automatisch den Klang – und das täglich sowie automatisch. Das klappt im Gegensatz zum Vorgänger-Modell unabhängig vom verwendeten Fernseher. Der Rotstift wurde beim separaten Mess-System des Subwoofers („Auto EQ“) angesetzt, das hier fehlt, der Basswürfel der Q995B aber noch bot.

3D-Ton kann die Q935B auch kabellos vom Fernseher empfangen, Samsung wirbt mit „Weltweit erste kabellose Dolby Atmos-Übertragung über WLAN“. Dafür ist man allerdings auf einen kompatiblen Samsung-Fernseher des Jahrgangs 2022 angewiesen. Ausgewählte TVs (auch ältere Modelle) des Herstellers benötigt man auch zur Nutzung der „Q-Symphony“-Technik, die das Zusammenspiel von Soundbar und Fernseher für noch mehr Surround-Sound ermöglicht.

Die flache Fernbedienung fällt identisch zu jener der HW-Q995B aus und punktet mit guter Übersicht und klaren Druckpunkten der Tasten. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff.

Bei den Decodern und Klangprogrammen sind die Q995B und Q935B gleichauf: Für 3D-Ton gibt es Dolby Atmos und DTS:X, an Klangschaltungen sind „Standard“, „Adaptive Sound“, „Surround“ und „Game Pro“ dabei, die sich auch bei anliegendem 3D-Ton nutzen lassen.

Für die manuelle Tonjustage stehen Regler für Bass und Höhen bereit. Das Lip-Sync verzögert dem Bild vorauseilenden Ton, ein „Nachtmodus“ für das Leise hören sowie ein Sprachverstärker („Active Voice Amplifier“) sind ebenfalls an Bord. Für alle Kanäle kann man die Pegel separat anpassen.

Die Samsung HW-Q935B verfügt bereits über 7.0.2-Kanäle, doch erst in Kombination mit externen Surround-Boxen kommt vollwertiger Raumklang auf. In jeder der beiden mitgelieferten Boxen mit Namen PS-RB96B sorgen zwei Treiber für aufgefächerten Surround- und Höhensound: Ein Chassis sitzt frontal und eines auf der Oberseite im Gehäuse. Während das Vordere für Direktschall zum Ohr sorgt, strahlt das Obere seinen Schall zur Decke ab, von wo die Tonsignale über Reflexionen zum Hörplatz gelangen sollen. Der zusätzliche, seitliche Treiber der Rear-Speaker (PS-RB99B) der größeren HW-Q995B-Soundbar fehlt hier.

Die je ca. 13 x 20 x 14 Zentimeter großen und 3,1 kg schweren Boxen kommunizieren per Funk mit der Soundbar, die Verbindung klappte im Test über 4 Meter fehlerfrei. Verstärker sind in jede Box integriert, die natürlich ans Stromnetz angeschlossen werden müssen.

Die aktiven Rear-Boxen (13 x 20 x 14 cm) kommunizieren per Funk mit der Soundbar. Die Front- und Up-Firing-Chassis sorgen für realistischen Raumklang.

Ausstattung & Praxis
Die Anschluss-Terminals wurden auf die Unterseite der Bar verbannt, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden sind ein HDMI-Eingang (einer weniger als bei der Q995B) sowie ein HDMI-Ausgang mit eARC. Die HDMI-Ports schleifen 4K/60p-Signale durch und unterstützen HDR10 sowie HDR10+; Dolby Vision wird wie bei den hauseigenen Fernsehern nicht geboten. Ton kann alternativ via Toslink-Kabel zugespielt werden, analoge Schnittstellen gibt es keine.

Drahtloses Streaming gelingt über Bluetooth und AirPlay 2, Googles Chromecast fehlt hingegen. Mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q935B für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System integrieren. Die App ermöglicht bei kompatiblen Samsung-Smartphones zudem die „Tap Sound“-Funktion, bei der das Handy nur an die Bar gehalten wird, und schon kann losgestreamt werden. Die Sprachsteuerung funktioniert mit integriertem Amazon Alexa.

Auch der Q935B fehlt trotz HDMI-Ausgang ein Bildschirm-Menü. Rückmeldung gibt die Bar über ein Display rechts auf der Front, das aber nicht besonders gut lesbar ist. Die Bedienung (Quelle, Volume, Mikrofon An/Aus) kann über die Tasten an der Soundbar-Oberseite erfolgen, mehr Optionen ermöglicht die mitgelieferte Fernbedienung.

Alle Anschlüsse befinden sich an der Unterseite: Zu einem HDMI-Eingang sowie einem HDMI-Ausgang mit eARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

Der Aktiv-Subwoofer (21 x 40,3 x 40,3 cm) mit 8-Zoll-Chassis gehört zum Liefer umfang. Er wiegt knapp 10 Kilo und leistet 160 Watt. Auf der Rückseite befindet sich ein Bassreflex-Rohr.

Tonqualität
Trotz der etwas kleineren Maße und weniger Chassis erbte die Q935B den großen Klang des Spitzenmodells. Der Tonriegel spielte auf Anhieb sehr ausgewogen, warm, dynamisch und löste das Tongeschehen schön auf. Das machte schon Spaß, zumal man auch richtig laut hören kann, ohne dass es unangenehm in den Ohren juckt. Auch der Subwoofer fällt eine Nummer kleiner aus (160 statt 200 Watt), trotzdem spielte er kräftig, knackig und konturiert in den Keller. Da durfte Steele Dan auch beherzt loslegen, der 5.1-Mix von der DVD-Audio-Disc „Two Against Nature“ rockte druckvoll, dabei locker, stressfrei und zudem wunderbar räumlich – auch dank der rückwärtigen Boxen.

Die Sprachverständlichkeit bei TV-Dokumentationen war bei frontaler Sitzposition ausgezeichnet, aus stark seitlichen Hörwinkeln klang es nur geringfügig dumpfer.

Wie immer standen auch Dolby Atmos-Clips („Amaze“, „Audiosphere“ und „Horizon“) von der Demo-Disc auf unserem Spielplan. Die Räumlichkeit der Videos brachte die Soundbar fantastisch rüber, Toneffekte wurden klar hörbar und groß im Raum verteilt. Neben der ausladenden und differenzierten Surround-Kulisse schaffte die Q935B zu unserer Überraschung sogar das Kunststück, die Höhen-Synthesizer in „Audiosphere“ von oben hörbar zu machen – und eben nicht wie meist am Ort der Soundbar. Klar, mit physischen Height- und/oder Deckenlautsprechern geht das noch besser, für eine Soundbar ist das Ergebnis trotzdem beachtlich. Die Wahrnehmung von Höhen-Sound über Reflexionen des Schalls von der Decke ist in der Praxis allerdings stark abhängig von der Beschaffenheit des Hörraums sowie der Position der Lautsprecher und des Hörplatzes. Das 3D-Sound-Erlebnis kann daher von Raum zu Raum deutlich variieren.

Der „Powerful Bass“ im Atmos-Clip „Amaze“ reichte tief und druckvoll in den Basskeller, genauso brachte der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ den Hörraum zum Vibrieren. Laut und dabei verzerrungsfrei konnte die Bar ebenso, das reicht spielend, um den Nachbarn zu verärgern.

Mit Stereo-Musik spielte die Q935B ebenso angenehm, dabei mit guter Dynamik und Bassunterstützung. Im „Standard“-Modus und damit mit 2-Kanal-Wiedergabe wuchs der Tonriegel aber kaum über seine Maße hinaus. Für mehr Räumlichkeit kann man die drei Klangprogramme nutzen, dann öffnet sich das Schallfeld mit größerer Bühne und schöner Surround-Atmosphäre.

Der Testbericht Samsung HW-Q935B (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 1.100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Bowers & Wilkins Panorama 3 (Test)

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Die neue Panorama 3 ist die erste Soundbar von Bowers & Wilkins mit Dolby Atmos. Ob sich die Erfahrung der britischen Boxenbauer mit weltbekannten Tonstudios auch im Klang des Tonriegels wiederfindet, klärt unser Test.

Während andere Soundbar-Hersteller schon seit Jahren mit Dolby-Atmos-Ton auf Käuferfang gehen, springt der für seine Lautsprecher bekannte Hersteller Bowers & Wilkins erst jetzt auf den 3D-Ton-Zug auf.

Aufbau und Technik
Die Panorama 3 kostet 1.000 Euro und tritt – wenig überraschend – die Nachfolge der Panorama 2 an, die bereits seit 2013 auf den Markt ist. Der Name ist eine Wortschöpfung aus Panavision und Cinerama – zwei Kameratechnologien für Breitbildformate. In der Tradition ihrer Vorgängerin verzichtet auch die aktuelle Version auf einen separaten Subwoofer und Rear-Boxen, die auch nicht nachgerüstet werden können. Freilich ist diese All-in-One-Lösung am einfachsten und schönsten im Wohnzimmer unterzubringen, im Gegenzug fehlen aber wichtige Lautsprecher für die Bass- und Raumklang-Wiedergabe. Apropos Fehlen: Auch eine Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang. Ohne die „Music“-App von B&W lässt sich die Bar nicht in Betrieb nehmen.

Für die Wandmontage liegt eine Halterung samt Schrauben und Bohrschablone bei.

Ist aber alles eingerichtet (siehe Kasten), kann die Lautstärke und Stummschaltung der Bar über die TV-Fernbedienung gesteuert werden, sofern die Panorama 3 über HDMI am Fernseher angeschlossen und das CEC-Protokoll im TV aktiviert wurde; ohne HDMI/CEC/ARC-Verbindung ging es mit unserem Samsung-TV hingegen nicht, obwohl das Anlernen der TV-Fernbedienung mittels App erfolgreich war. Volume und etwa Play/Pause lässt sich auch an der Bar über kapazitive, erst bei Annäherung sichtbar werdende Tasten regeln. Zudem ist der Klang riegel mit Sprachbefehlen über Amazon Alexa bedienbar – alles Notwendige hierfür ist bereits in die Smart-Soundbar integriert, die Einrichtung erfolgt über die B&W-App.

Mit ihren Maßen von 121 x 6,5 x 14 (B/H/T) Zentimetern gehört die B&W-Bar zu den wuchtigeren Kandidaten, sie fällt aber sehr flach aus, um bei Platzierung vor einem Fernseher nicht ins Bild zu ragen. Eine Wandhalterung liegt ebenso bei. Das Gehäuse wirkt formschön und schnörkellos dank rundumlaufender Stoffbespannung. Das große Gehäusevolumen verspricht ausgewachsenen Klang, die 3.1.2-Kanäle werden aus 13 Treibern befeuert. Zwei davon mit 5 cm großen Glasfasermembranen sind an der Oberseite verbaut und strahlen schräg zur Decke, von wo aus die Schallwellen zum Hörplatz reflektiert und so von oben wahrgenommen werden sollen. Ein Prinzip, nach dem mittlerweile fast alle Atmos-Soundbars arbeiten. An der Front sitzt links, mittig wie rechts je ein Trio aus zwei Glasfaser-Mitteltönern (5 cm) und einem Titankalotten-Hochtöner (1,9 cm). Hinzu kommen zwei auf der Oberseite sitzende, 10 cm große Basstreiber.

Da dachten wir „Einstöpseln und los“, doch weit gefehlt. Denn ohne Ersteinrichtung blieb die „Panorama 3“-Bar auch bei Zuspielung via HDMI in unserem Test stumm. Besagte Inbetriebnahme erfolgt mithilfe der „Music“-App von B&W, der Download für Tablet oder Handy im App-Store erfordert natürlich ein Konto bei Google (Android) oder Apple (iOS). Auch für die Nutzung der App benötigt man einen Account bei Bowers und Wilkins – ohne die Datensammelkrake geht nichts.

Läuft die App, klappt die Einrichtung schnell. Über Bluetooth wird die Verbindung zur Soundbar hergestellt, dann WiFi eingerichtet, danach HDMI oder Toslink als Quelle gewählt und die Soundbar auf die Tasten der TV-Fernbedienung angelernt. Zu guter Letzt kam noch ein Firmware-Update.

Einmal im Menü, kann man zu den Streaming-Diensten Deezer, TuneIn, Last.fm, Tidal, Qobuz, NTS und Soundcloud verknüpfen. Weitere sollen laut B&W folgen. An Klangfunktionen konnten wir nur Regler für Bässe und Höhen finden. Auf DSP-Programme verzichtet die Soundbar ebenso wie auf eine Dynamikreduktion, Sprachverbesserer, Raumeinmessung oder etwa ein Lip-Sync. Ein Update soll auch Multiroom-Funktionen ermöglichen. Dann kann sich die Panorama 3 etwa mit anderen Lautsprechern der „Zeppelin“-, „Panorama“- und „Formation“-Baureihe im Haus verbinden.

Die „Music“-App von B&W bietet nur wenige Funktionen: Lautstärke, Bass/Höhen, Umbenennung der Eingänge, Anlernen der TV-Fernbedienung, Alexa-Integration, Neustart und das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen.

Das Gitter der Oberseite fühlt sich nach Kunststoff an, ist aber robust genug, um die beiden Atmos-Treiber zu schützen, die schräg zur Decke strahlen.

Ausstattung
Dolby-Decoder samt Atmos haben sich inzwischen zum Standard der meisten Soundbars im oberen Preissegment entwickelt. Auch die Panorama 3 schluckt alles an Dolby-Signalen, dazu PCM-Ton. Auf DTS-Decoder hat B&W hingegen verzichtet, hierzu später mehr im Hörtest. Bis auf eine Bass und Höhenregelung besitzt die Bar keine Klangfunktionen (siehe Kasten).

Rückseitig findet man einen HDMI-Ausgang mit eARC, was in der Praxis einem HDMI-Toneingang für eARC-Signale entspricht. Videosignale verarbeitet die Bar nicht, auf Onscreen-Menüs muss man daher verzichten. Ton lässt sich auch über Toslink-Kabel zuspielen. Ins Netzwerk geht es über WiFi und Ethernet. Drahtlos nimmt der Riegel Signale auch über Bluetooth (aptX) und AirPlay 2 entgegen. Spotify Connect ist integriert, die App liefert weitere Dienste (siehe Kasten).

Die Bar besitzt keine Power-Taste und schaltet bei Nichtnutzung nach einiger Zeit von selbst in den Standby-Modus, der rund 2 Watt verbraucht.

Reduzierte Vielfalt: Ein HDMI-Ausgang samt eARC-Eingang nimmt Tonsignale vom Fernseher entgegen. Alternativ kann via Toslink verkabelt werden. Eine Ethernet-Buchse bringt die Bar kabelgebunden ins Netz.

Seite: Die Stoffbespannung verläuft rings um die Soundbar, die zugespitzte Formgebung wirkt elegant. Gummipads sorgen für einen rutschsicheren Stand. Dank der flachen Höhe von nur 6,5 Zentimetern läuft die Bar kaum Gefahr, bei Platzierung vor einem TV in Bild zu ragen.

Tonqualität
Für eine Soundbar spielte die Panorama 3 recht auswogen. Im Vergleich zu klassischen Kompaktboxen fehlte uns allerdings etwas Körper und Fülle; schmächtig spielte der Riegel aber nicht. Gesang klang bisweilen aber leicht gedämpft, was man jedoch mit den Höhen- und Bassreglern der App gut kompensieren kann. Die Sprachverständlichkeit bei Dokumentationen war gut und ließ aus seitlichen Hörwinkeln nur leicht nach.

Blues-Rock von Joe Bonamassa im Dolby-5.1-Gewand klang spritzig, luftig und hörbar größer als die Bar selbst. Beim Wechsel zur DTS-HD-5.1-Spur der Disc kam dann die Ernüchterung. Unser Oppo-Player wandelte notgedrungen zu PCM-2.0, womit das Klangbild auf die Größe der Bar zusammenfiel. Gleiches bei Filmton mit DTS, was den Hörspaß schmälerte. Und da der Soundbar Upmixer bzw. DSP-Programme fehlen, bleibt das auch so. Einen Ausweg bzw. Umweg fanden wir trotzdem: Via Toslink-Ausgabe kann der Oppo UDP-203 DTS-Ton in einen Dolby-Stream wandeln. Dann klang auch DTS auf der Soundbar ähnlich räumlich wie ein Dolby-Mix. Atmos geht über SPDIF aber nicht, womit wir wieder bei HDMI wären.

Mit Atmos-Trailern von der Dolby-Demo-Disc lief die Panorama 3 zu räumlicher Höchstform auf und tischte vorne eine sehr große, breite und präzise Bühne auf. Zudem gelang ihr das Kunststück, Effekte gut ortbar im Raum zwischen Bar und Hörplatz und sogar seitlich unserer Sitzposition zu platzieren. Beim Höhensound blieben Überraschungen hingegen aus, Höheneffekte schallten nicht von oben, sondern nur aus dem 2D-Schallfeld; dort aber ebenso räumlich wie der Rest.

Die Bass-Performance überzeugte uns nicht: Vom urgewaltigen „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer war wenig zu hören und auch in „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) bewegte der Panzer im Finale kaum mehr als ein laues Lüftchen. Für Action-Fans ist die Soundbar suboptimal, auch weil eine Koppelung mit einem externen Subwoofer nicht möglich ist.

Mit Stereo-Musik spielte die Panorama 3 mal gut breit, mal mehr bezogen auf die Bar – je nach Quellmaterial. Die Bühne blieb aber stets mit einer guten Ortung und Trennung von Instrumenten erhalten. Bei Gesang fehlte uns etwas Luftigkeit und fühlbare Bässe gab es erwartungsgemäß nicht.

Der Testbericht Bowers & Wilkins Panorama 3 (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 1.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Sonos Ray (Test)

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Die neueste Soundbar des Streaming-Spezialisten Sonos ist nur gut einen halben Meter breit und schlägt mit gerade mal 300 Euro zu Buche. Trotzdem soll der Klangriegel für Filme, Fernsehen und Gaming gleichermaßen geeignet sein. Wir sind gespannt, ob die Rechnung aufgeht.

Die günstigste Soundbar von Sonos hört auf den Namen „Ray“ und ist ein Produkt für Minimalisten: Sie ist klein, unauffällig, elegant und bietet nur die nötigsten Schnittstellen: Toslink und Netzwerk (WLAN mit 2,4 GHz, LAN). Das Fehlen von HDMI-Buchsen macht klar, dass hier kein 3D-Ton zum Zug kommt, der Klangriegel verarbeitet laut Hersteller 5.1-Sound von Dolby und DTS, die Chassis-Bestückung lässt jedoch auf eine 2-Kanal-Wiedergabe schließen. Optional kann man die Soundbar mit dem Sonos „Sub“ (850 Euro) und zwei Rear-Boxen aus dem vielfältigen Portfolio von Sonos zum Surround-System ausbauen.

Innen und Außen
Die Formgebung mit nach hinten angeschrägten Seiten schmeichelt den Augen, kosten dem aber ohnehin schon kleinen Gehäuse Volumen. Mit knapp 56 Zentimeter Breite passt der Winzling zwar auch vor 55-Zoll-TVs, es darf aber auch etwas kleiner sein. Mit 7,1 Zentimeter Höhe sollte die Mini-Bar bei Platzierung vor dem Bildschirm bei vielen Fernsehern nicht ins Bild ragen, Nachmessen kann aber nicht schaden. Man darf die „Ray“ auch an die Wand montieren, der passende Halter muss jedoch separat für 49 Euro erworben werden.

Das robust wirkende Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und ist wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich. Im Inneren befinden sich 2 Hochtöner und 2 zentrierte Tief-Mitteltöner, die von 4 Digitalverstärkern angetrieben werden. Die Bassreflex-Konstruktion (Sonos spricht hier von „Niedriggeschwindigkeit-Ports“) des kleinen Gehäuses soll für etwas mehr Tiefton sorgen.

Auf der Oberseite fi ndet man Touch-Tasten für Lautstärke, Play/Pause und das Springen zum nächsten bzw. vorherigen Song. Statt eines vollwertigen Displays leuchtet eine Status-LED in verschiedenen Farben auf, deren Bedeutungen man schneller wieder vergisst, als man sie online nachgeschlagen hat. Eine klassische Betriebsanleitung liegt der „Ray“ nicht bei, das Handbuch kann man online durchblättern oder als PDF downloaden. Die Sonos-App (siehe Kasten) bietet ebenfalls Hilfestellung.

Die überschaubaren Anschluss-Optionen präsentieren sich auf der Rückseite: Toslink, Ethernet, Strom, das war‘s. Anbei sitzt noch eine Verbindungstaste zum Einrichten oder Zurücksetzen der Bar. Der optische Digitaleingang verbleibt damit als einzige Verbindung zu Fernseher, Blu-ray-Player, Spielkonsole oder sonstigen AV-Geräten.

Die Bar nimmt Ton von Dolby und DTS entgegen, ebenso PCM-Streams. Stumm blieb die Sonos bei keinem der von uns zugespielten Tonformate, im Test hing unser Oppo UDP-203 an einem Samsung-TV, der den Ton zur „Ray“-Bar leitete. Für Klangtüftler bietet die Sonos-App ein Einmess-System namens „Trueplay“, eine Sprachverbesserung und einen Nachtmodus, Loudness, Lip-Sync und einen Equalizer für Bässe wie Höhen.

Wie man es von Sonos kennt, fehlt eine klassische Fernbedienung, eine CEC-Steuerung zur Nutzung der TV-Fernbedienung ist in Ermangelung eines HDMI-Anschlusses ebenfalls nicht möglich. Zwar lässt sich der eingebaute Infrarot-Empfänger der Soundbar auf die Steuerung mit TV-Fernbedienungen programmieren, arbeitet der TV-Geber aber mit RF- oder Bluetooth-Signalen, fällt die Programmierung bis auf einige Ausnahmen (Sonos nennt in seiner App Apple TV, Samsung One, Samsung F-Serie und LG Magic) flach. In die Kategorie „Geht nicht“ fiel auch unser TV-Steuerstab, so dass wir die Lautstärke der Bar stets per Tablet oder direkt an der Soundbar einstellen mussten, was sich – wenig überraschend – als nicht sonderlich praktisch erwies. Aus unserer Sicht hat Sonos hier an der falschen Stelle gespart.

Auf der Oberseite sitzen drei Touch-Tasten zur Bedienung der Soundbar: Laut und Leise sowie Play/Pause. Das Vor- und Zurückspringen zu Songs klappt via Wischen. Die von oben gesehene Trapez-Form lässt die Bar elegant wirken.

Eine Verbindung ins Internet sowie die Sonos „S2“-App (für Android, iOS, Mac und Windows erhältlich) sind für die Inbetriebnahme der „Ray“ Pflicht. Zudem wird ein Benutzerkonto bei Sonos benötigt, sonst bleibt die App nutzlos. Denn ohne Online-Einrichtung ist der Soundbar kein Ton zu entlocken, nicht einmal via Toslink.

Nach der Registrierung und Einrichtung bietet die S2-App viele Optionen. So übernimmt die Software nicht nur die Steuerung, Quellenwahl und Soundoptimierung mithilfe von Tonreglern und Klangprogrammen, sondern ermöglicht auch die Multiroom-Vernetzung mit anderen Sonos-Lautsprechern. Die Sprachsteuerung funktioniert via Amazon Alexa und Google Assistant, allerdings wird hierfür ein kompatibler Smart-Speaker (z.B. Sonos One, Amazon Eco, Google Nest) benötigt. Mit „Trueplay“ lässt sich die Bar auf den Hörraum einmessen. Das klappt allerdings nur mit Apple-Geräten, Android-Nutzer gucken hingegen in die Röhre.

An Musikstreaming-Diensten ist alles dabei, was Rang und Namen hat. Die kabellose Zuspielung gelingt zudem über Apple AirPlay 2. Per Bluetooth darf man dagegen nicht streamen.

Eine normale Fernbedienung fehlt der „Ray“, was den Griff zum Smartphone bzw. Tablet bei jedem Änderungswunsch erfordert. Zumindest die Lautstärke lässt sich über die Fernbedienung des TVs regeln, sofern diese mit Infrarot arbeitet. Mit RF- und Bluetooth-Fernbedienungen klappt das hingegen oft nicht.

Die „S2“-App von Sonos bietet neben der Raumeinmessung „Trueplay“ auch Bass/Höhenregler (EQ), eine Lautstärkebegrenzung und eine TV-Dialogsynchronisierung (Lip-Sync).

Tonqualität
Bevor es losging, führten wir die Einmessung mit Trueplay durch. Hierfür wird das interne Mikrofon von Apples iPhone oder iPad genutzt, da die Ray selbst kein Mikrofon besitzt. Gemessen wird einmal vom Sitzplatz aus und einmal, während man mit dem Smartphone bzw. Tablet in der Hand durch den Hörraum schreitet.

Nun sollte niemand aus solch einer kleinen Box gigantischen Sound erwarten. Partybeschallung kann die „Ray“ nicht, auch fing die Elektronik mit zunehmender Lautstärke an, Bässe aus dem Klang zu schrauben. Bei moderaten Pegeln kann die Bar hingegen solide Oberbässe bieten, für Actionfilme und Hip-Hop-Beats ist das aber zu wenig. Natürlich kann man optional den Sonos-Subwoofer dazu stellen, der kostet aber fast dreimal so viel wie die „Ray“. Ein preisliches Missverhältnis, das es zu korrigieren gilt.

Trueplay: Die Raumeinmessung passt den Klang der Soundbar der Akustik im Hörraum an.

Anschlüsse: Man kann nur eine Quelle per Toslink (optisch) verkabeln, HDMI-Buchsen fehlen.

Immerhin spielte der Riegel relativ ausgewogen und angenehm. Gesang bei Songs und Sprecher in Dokumentationen schallten klar und verständlich, bei muffi gen Quellen kann man den Sprachverbesserer dazu schalten, der den Präsenz-Frequenzbereich etwas anhebt und den Klang damit aufhellt.

Mit der Räumlichkeit war es hingegen nicht weit her. Musik und Dokus schallten direkt aus der Box, mit sehr räumlich aufgenommenen Filmen („Transformers 3“, „Ghost in the Shell“) sowie Dolby-Atmos-Clips (die unser Samsung-TV via Lichtleiter als Dolby-Bitstream ausgab) öffnete sich das Schallfeld zu den Seiten hin ein wenig. Echten Surround-Sound fabrizierte die „Ray“ in unserem Hörraum aber nicht. Mit Stereo-Musik bot sich das gleiche Klangbild. Die kleine „Ray“ spielte relativ ausgewogen und mit guter Auflösung, verdiente sich bei Bass, Tiefgang und der Räumlichkeit des Klangs jedoch keine Meriten.

Der Testbericht Sonos Ray (Gesamtwertung: 64, Preis/UVP: 300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Nubert nuBoxx AS-225 max (Test)

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Nach der nuBoxx AS-425 max landet nun das Sounddeck AS-225 max in unserem Labor. Alles fällt hier etwas kleiner aus, auch der Preis von 500 Euro. Wie wirkt sich die Schrumpfkur auf den Klang aus?

Das Sounddeck AS-225 (Test in 8-2019) hat bereits einige Jahre auf dem Buckel und bekommt nun ein Update spendiert. Dabei orientierten sich die Boxenbauer von Nubert bei der nuBoxx AS-425 max (Test in Ausgabe 2-2022), von der viel Technik in das kleinere Modell floss. Preislich liegen die beiden mit aktuell 700 Euro und 500 für das AS-225 max nicht allzu weit auseinander, aber natürlich gibt es Unterschiede.

Der größte betrifft den äußeren Auftritt. Während Höhe und Tiefe mit 12,9 x 33 Zentimetern (mit Frontabdeckung 34 Zentimeter) identisch ausfallen, schrumpfte die Breite von 86 auf 60 Zentimeter bei der AS-225 max. Ausgezeichnet blieben Verarbeitung und Materialanmutung, das rund 9 Kilo schwere Massivgehäuse aus 19 Millimeter starkem MDF ist mit einer Dekorfolie wahlweise in Weiß oder Schwarz überzogen; die Schallwand ist seidenmatt lackiert. Eine magnetisch haftende Frontblende aus Stoff schützt die Chassis vor Staub und neugierigen Fingern. Bis zu 50 Kilo trägt das Sounddeck, das reicht für die meisten Fernseher.

Auf der Rückseite sitzt das Anschlussfeld: Digital kommt man via HDMI eARC (und CEC für die Steuerung der Lautstärke mit der TV-Fernbedienung), Koax und Toslink ins Deck. Analog ist ein Stereo-Cinch-Eingang vorhanden, der Sub-Out erlaubt den Anschluss eines Subwoofers. Das Deck kappt den eigenen Frequenzgang dann bei 80 Hertz, was die Pegelreserven steigert. Die Netzwerk- und Streaming-Möglichkeiten fallen mit Bluetooth (aptX HD, AAC) hingegen überschaubar, um nicht zu sagen, mager aus.

Treiber und Technik
Das AS-225 max kommt mit zwei Tiefmitteltönern weniger daher, was den verkleinerten Gehäusemaßen geschuldet ist. Das vollaktive Stereo-Soundboard arbeitet als Zwei-Wege-System samt Aktivweiche. Vier Digitalverstärker mit jeweils 30 Watt Dauerleistung treiben zwei Seidengewebekalotten mit je 25 Millimetern Durchmesser sowie die zwei Tiefmitteltöner mit Polypropylenmembran zu je 118 Millimetern an.

Die mittelgroße, schwere und robuste Fernbedienung punktet mit großen, gummierten Tasten und klarer Strukturierung. Auf drei Schnellwahltasten lassen sich Benutzereinstellungen speichern. Die Oberseite besteht aus Aluminium, der Korpus aus Plastik.

Dolby und DSP
Bei den Decodern gibt es Unterschiede: Bot das AS-425 max noch einen DTS Decoder, so fehlt dieser dem AS-225 max. Der Zuspieler muss entsprechende Signale zu PCM oder Dolby wandeln, denn deren Streams werden unterstützt. Für Mehrkanal ist das Nubert-Deck nicht ausgelegt, der Signalprozessor mixt alle Informationen von Mehrkanalton für die Zweikanal-Reproduktion herunter – es gehen also keine Toninformationen verloren.

Für mehr Pepp im Klang hat Nubert einige DSP-Klangschaltungen integriert: Zur Vergrößerung der Räumlichkeit gibt es die bewährte, zweistufige „Hörizonterweiterung“. Die Funktion „Voice+“ fokussiert die Sprachwiedergabe und Loudness sorgt für einen fülligeren Sound. Bass- sowie Höhen-/Mittenregler stehen für die individuelle Klangregelung bereit. Zur Sicherung der Einstellungen befinden sich drei Benutzerspeicher auf der Fernbedienung.

Die Steuerung kann auch über den Drehregler an der Gehäusefront erfolgen (siehe Kasten). Mit einem Bildschirmmenü oder einer App-Bedienung kann das AS-225 max hingegen nicht dienen.

Mit dem Sounddeck AS-3500 führte Nubert ein neues Bedienkonzept ein, das sich auch beim AS-225 max und AS-425 max wieder findet. Es ersetzt ein Textdisplay sowie Tasten am Gerät durch einen Drehknopf, um den Leuchtdioden zur Statusanzeige angeordnet sind.

Neben der Lautstärke lassen sich über den Knopf weitere Funktionen aufrufen. 3-Sekunden langes Drücken schaltet die Bar in den Stand-by-Zustand. Mit einmaligem Drücken im Betrieb gelangt man zur Eingangswahl, die Quelle wird durch Drehen des Knopfs gewählt. Zwei- bzw. dreimaliges Drücken führt zur Regelung von Bass bzw. Mitten/Höhen. Die „Hörizonterweiterung“, „Voice+“ und „Loudness“ lassen sich hingegen nur über die Fernbedienung wählen.

Der Betriebszustand wird nicht nur über die Anzahl der leuchtenden Lichter, sondern auch deren Farbe angezeigt. Weiß signalisiert anliegenden PCM-Ton, Rosa hingegen Dolby-Streams. Grün leuchten die Lichter bei der Bassregelung, blau bei der Mitten/Höhen-Justage. Rot ist für Loudness reserviert, weiß und in Formation pulsierend leuchten die Lichter bei Einstellung der DSP-Programme „Hörizonterweiterung“ und „Voice+“. All das erfordert anfangs den Blick in die Bedienungsanleitung, klappt nach etwas Übung aber ausgezeichnet.

Als Betriebsanzeige nutzt Nubert um den Drehknopf herum angeordnete, mehrfarbige Leuchtdioden.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt eARC, Toslink-, Koax- und Stereo-Cincheingang sowie einem Sub-Pre-out ist das auch in Weiß erhältliche nuBoxx AS-225 max von Nubert gut bestückt. Selten, aber sinnvoll: der Netztrennschalter. Zwei Bassreflex-Öffnungen erhöhen die Tieftonausbeute.

Tonqualität
Im Hörtest spielte der Aktivlautsprecher typisch für Nubert ausgewogen. Bässe drückten recht tief und relativ kräftig aus dem kleinen Gehäuse, Loudness kann man für noch mehr Schub aktivieren. Laut geht auch, bei hohen Pegeln und derben Bass-Attacken wie beim Panzerangriff im Finale von „Ghost in the Shell“ geht dem relativ kleinen Deck dann aber doch die Luft aus und die Tieftöner verzerren – hier sollte man Bässe herausschrauben.

Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition sehr gut, aus seitlichen Hörwinklen klang es etwas dumpfer. Die „Voice+“-Schaltung hob Stimmen mehr hervor, ohne unangenehm den Klang zu verfärben – dann spielte das Deck aber stark auf sich fokussiert.

Die zweistufige „Hörizonterweiterung“ (nicht kombinierbar mit Voice+) vergrößerte das Klangfeld merklich. Grobe Tonverfärbungen blieben dabei aus, an die leichte Aufhellung des Klangs sowie die sehr dezenten Hallfahnen gewöhnt man sich schnell. Auf der Front tat sich so eine große und präzise Klangbühne auf. Natürlich darf man von einem Stereo-Deck keine große Surround-Performance erwarten, bei Dolby-Atmos-Clips spielten Surround-Effekte meist von vorn oder tönten als Klangwolke zwischen Deck und Hörplatz.

Mit Stereo-Musik machte sich das Deck sehr gut, es spielte dynamisch, druckvoll, klar und mit breiter wie präziser Räumlichkeit.

Der Testbericht Nubert nuBoxx AS-225 max (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Nubert nuPro XS-8500 RC (Test)

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Mit dem nuPro XS-8500 RC macht Nubert einen Evolutionsschritt und präsentiert erstmals einen TV-Klangoptimierer inklusive 3D-Surround-Funktionen.

Sounddecks bzw. Soundbars von Nubert klangen in unseren Tests stets hervorragend, waren allerdings auf die frontale Stereo-Wiedergabe beschränkt. Mit dem nuPro XS-8500 RC schlägt der schwäbische Boxenbauer ein neues Kapitel auf. So wurden erstmals 3D-Ton-Decoder für Dolby Atmos und DTS-X integriert; 3.1-Kanäle liefert das neue Spitzenmodell selbst, bis zu 8 separat erhältliche Lautsprecher plus Subwoofer (siehe Kasten) können für ein 7.1.4-System drahtlos gekoppelt werden. Für diesen Test beschränkten wir uns auf die Solo-Performance des nuPro XS-8500 RC, was auch preisliche Gründe hat, kostet es doch bereits 1.970 Euro und ist damit 500 Euro teurer als das ehemals größte Nubert-Sounddeck XS-7500 (Test in 1-2020).

Kolossaler Auftritt
Für sein Geld bekommt man aber einiges geboten. Schon der Anblick des Lautsprechers macht klar, dass hier ein ausgewachsener Standlautsprecher in Querlage für besseren TV-Sound sorgt. Die enorme Größe von 120 x 16,8 x 39 (B/H/L) Zentimetern ermöglicht in Kombination mit einem Gewicht von 32,5 Kilo Gewicht ein vibrations armes Gehäuse gepaart mit viel Volumen für einen natürlichen Klang ohne die für so manche Soundbar/Subwoofer-Kombis typische Betonung von Höhen und Bass samt mangelndem Grundton.

Das wahlweise in Schwarz oder Weiß lackierte Holzgehäuse aus MDF trägt TV-Flachmänner bis 100 Kilogramm. Alternativ kann man den Koloss auch in einem Lowboard unter dem Fernseher verstauen. Die klassische Soundbar-Platzierung vor einem TV gestaltet sich aufgrund der Höhe hingegen als problematisch – und an die Wand sollte man das gute Stück natürlich auch nicht hängen.

Die Fernbedienung punktet mit großen, gummierten Tasten und klarer Strukturierung. Die Oberseite besteht aus Aluminium, der Rest des Korpus aus Plastik.

Technik
Im Gehäuse sorgen 6 Digitalverstärker für zusammen 580 Watt, die 8 Chassis befeuern, welche laut Nubert ein 3.1-System bilden. Links wie rechts arbeiten je ein Hochtöner mit 25 Millimeter großer Seidengewebekalotte sowie 2 symmetrisch um jeden Hochtöner angeordnete Tief-/Mitteltöner, deren Polypropylen-Membran je 11,9 Zentimeter misst. Auf der Unterseite des Gehäuses verbaute Nubert zwei 20,4 Zentimeter große Tieftöner, ebenfalls mit Polypropylen-Membran. Standfüße inklusive höhenverstellbarer Spikes schaffen den nötigen Abstand zur Stellfläche. Dedizierte Chassis für einen Center-Kanal gibt es nicht, dieser wird von den Chassis für Links und Rechts virtuell erzeugt. Eine magnetisch haftende Stoffabdeckung schützt die Chassis der Front, die zwei Basstreiber an der Unterseite bieten hingegen kein Gitter, weshalb man beim Auspacken und Aufbau des Sounddecks Vorsicht walten lassen sollte.

Zwar besitzt die XS-8500 RC Decoder für Dolby Atmos und DTS:X, das allein macht aber noch keinen vollwertigen 3D-Sound. Die 8 Chassis des Sounddecks bilden nämlich nur 3.1-Kanäle (Links, Rechts, Center und Subwoofer), dedizierte Höhen- und Surround-Chassis fehlen. Deren Toninformationen gehen zwar nicht verloren und DSP-Schaltungen im Deck fabrizieren eine überzeugende Räumlichkeit in der 2D-Tonebene, echter 3D-Sound entsteht so aber nicht.

Hier kommt Nuberts „X-Connect Surround“-Technik ins Spiel, über die sich weitere Lautsprecher mit der XS-8500 RC für ein Multikanal-Setup per Funk verbinden lassen. Insgesamt 4 Surround-Lautsprecher, 4 Höhen-Lautsprecher und einen Subwoofer kann man ankoppeln, unterm Strich entsteht so ein 7.1.4-System mit dem Sounddeck als Kommandozentrale. Als Rear- und Höhenboxen kommen alle Aktiv-Lautsprecher von Nuberts neuer „nuPro XS“-Serie mit „X-Connect Surround“ (nicht zu verwechseln mit dem älteren Standard „X-Connect“) in Frage. Im einzelnen sind dies die Kompaktmodelle XS-3000 RC (700 Euro) und XS-4000 RC (900 Euro) sowie die Standboxen XS-6000 RC (1.450 Euro) und XS-8000 RC (1.900 Euro). Brandneu ist der Aktiv-Lautsprecher XI-2000 RC, der sowohl für die Wand- als auch die Deckenmontage konzipiert wurde und als Besonderheit dank integriertem Licht auch für die Zimmer beleuchtung genutzt werden kann (Details im IFA-Report ab Seite 6).

Für den Ausbau zum Surround-System kommen Nuberts Aktiv-Lautsprecher der brandneuen XS-Serie in Frage, wie der hier abgebildete nuPro XS-4000 RC für 900 Euro pro Stück.

Ausstattung & Praxis
Bei den Anschlüssen ist Nubert seit jeher gut aufgestellt. Tonsignale kommen digital über den HDMI-eARC ins Deck, die richtige Wahl, falls man nativen 3D-Ton hören möchte. Natürlich muss auch der angeschlossene Fernseher für die Ausgabe von Dolby Atmos und DTS:X einen eARC (Enhanced Audio Return Channel) besitzen. Komprimierte 2D-Ton-Streams wandern über die doppelt vorhandenen Toslink- und Coax-Buchsen ins Deck; analog finden Geräte über Stereo-Cinch Anschluss. Der Sub-Out nimmt einen externen Subwoofer entgegen, die Trennfrequenz (Hochpass-Filter) kann zwischen 10 und 140 Hertz im Deck eingestellt werden.

Der USB-Port liefert Strom (5V / 1,5A) oder dient als Schnittstelle für Nuberts „XRC Android Interface“. Dieses 40 Euro teure USB-Mikrofon wird benötigt, sofern man via Android-App die Einmess-Funktion zur Kalibrierung des Sounddecks nutzen möchte. Laut Nubert liefern Android-Geräte aufgrund der Vielzahl an Mikrofonen mit unterschiedlichen Parametern keine zuverlässigen Messergebnisse. Apple-User können hingegen die integrierten Mikrofone von iPad und iPhone nutzen.

Ferner findet am USB-Port auch Nuberts „nu-Connect trX“-Anschluss. Das Hi-Res-Audiofunksystem arbeitet als Empfänger oder Sender und spannt ein eigenes Funknetzwerk auf Basis von Nuberts X-Connect-Technik auf. So lassen sich beispielsweise sehr einfach Multiroom-Systeme verwirklichen.

Ausstattung & Praxis
Wie eingangs erwähnt, verarbeitet das Nubert-Deck Dolby Atmos und DTS:X, zudem natürlich PCM-Signale. An DSP-Klangschaltungen stehen „movie“, „music“ sowie „voice+“ für eine optimierte Sprachwiedergabe und „night“ für den klanglich besten Sound bei leisen Hörpegeln zur Wahl. Die Einstellung „auto“ gibt je nach Kanalkonfiguration von Deck und externen Speakern Tonsignale nativ oder als Upmix wieder.

Sinnvoll sind die Bass- und Höhen-/Mittenregler, die nach dem Klangwaagen-Prinzip arbeiten und den Frequenzgang je nach Einstellung kontinuierlich fallen und steigen lassen. Zudem ist ein 5-Band-Equalizer an Bord. Die Loudness-Funktion hebt in Relation zur Lautstärke Bässe an. Alle Einstellungen kann man in drei Presets speichern und per Direkttasten auf der Fernbedienung abrufen.

Apropos: Der Geber ist schwer und wirkt robust. Die Gummitasten sind in eine Frontplatte aus Aluminium eingelassen, das restliche Gehäuse besteht aus Kunststoff. Dank klarer Strukturierung findet man sich schnell zurecht. Ist das Sounddeck via HDMI am Fernseher angeschlossen, kann man dank CEC-Funktion auch die Fernbedienung des TV-Apparats zur Lautstärkeregelung nutzen.

Mittig auf der Front des Decks sitzt ein kleines OLED-Display, das Funktionen und Betriebszustände anzeigt. Mit dessen Hilfe sowie den Tasten am Deck kann man durch das Grundmenü navigieren, falls man auf die App verzichtet. Setzt man allerdings die Stoffblende auf, ist es mit der Lesbarkeit des Menüs nicht zum Besten bestellt.

In Sachen Multimedia zeigt sich Nubert gewohnt sparsam, das XS-8500 RC unterstützt nur Bluetooth samt aptX-Codec. Ein Media player fehlt hingegen, ebenso wie DLNA, WLAN, AirPlay, NFC, Chromecast oder DTS Play-Fi, die Steuerung per Sprachsteuerung ist nicht möglich.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt eARC (dieser dient als Toneingang), zweimal Toslink und Koax sowie Stereo-Cinch-Input und Sub-Pre-out ist Nuberts XS-8500 RC gut bestückt. Zwei Bass-Reflex-Öffnungen erhöhen die Tiefton-Ausbeute. Heutzutage nur noch selten anzutreffen, aber begrüßenswert, ist der Netztrennschalter.

An der Unterseite verbaute Nubert zwei große Bass-Chassis. Die notwendigen Standfüße samt Spikes lassen sich in der Höhe anpassen.

Tonqualität
Vor dem Hörtest führten wir die Room Calibration über die X-Remote App (für Apple) aus, was problemlos klappte: Nach rund einer Minute war der Spuk (lautes Rauschen) schon vorbei, eine Grafik zeigt den Frequenzgang mit originaler und korrigierter Kurve an. Nach der Messung müssen die Daten auf das Deck übertragen werden.

Wie das nicht minder gewaltige Vormodell XS-7500 klang auch das neue Sounddeck-Flaggschiff XS-8500 RC wie ein ausgewachsener Standlautsprecher. Natürlich, ruhig und vor allem unangestrengt floss der Sound von Steely Dans 5.1-Mix zu „Two against nature“ aus dem Deck, und das selbst bei hohen Lautstärken. Bässe spielten schön druckvoll, mit Volumen und ganz selbstverständlich, dank der massiven Bauweise rumpelte auch nichts am oder im Gehäuse.

Wunderbar gelang dem Nubert-Deck auch die Wiedergabe des Hochtons, der sehr klar und detailreich, aber stets auch fein und seidig schallte. Uns fuhr auch bei hohen Pegeln nichts unangenehm ins Ohr. Sehr ausgewogen spielte zudem der Mittelton, der eine ausgezeichnete Sprachverständlichkeit bot, die aus stark seitlichen Hörwinkeln nur leicht nachließ; dann klang es etwas dumpfer. Die „voice+“-Schaltung hellte den Klang merklich auf, womit Stimmen klarer wahrgenommen werden.

„X-Remote“ nennt sich die Steuerungs-App von Nubert, die für Android- und iOS-Geräte von Apple kostenlos erhältlich ist. Die Software ist speziell auf Lautsprecher der nuPro X- sowie XS-Serie zugeschnitten und erleichtert insbesondere die Einstellung selten benötigter Grundfunktionen, die tiefer in der Menüführung „versteckt“ sind – wie das Hochpassfilter, der Equalizer, das Einmess-System oder die Display-Parameter. Im Test mit unserem iPad funktionierte die App tadellos.

Die Verbindung zwischen Lautsprecher und Tablet oder Smartphone erfolgt über Bluetooth, weshalb kein WLAN im Hörraum zur Verfügung stehen muss. Die Startseite bietet alle wichtigen Alltags-Funktionen, dank der großen Buttons sind Fehleingaben durch Danebentippen auch auf kleinen Handys nicht zu befürchten. Die App lässt sich dank logisch strukturierter Menüs intuitiv steuern, das Design wirkt allerdings recht sachlich und nüchtern.

App für Android und iOS: Nuberts „X-Remote“.

Mit Atmos-Trailern von der Dolby-Demo-Disc spielte das Deck dank seiner enormen Breite auch ohne DSP rund 2,5 Meter breit. Dabei fiel die Bühne überzeugend aus, Effekte waren bestens nachvollziehbar. Noch eine ganze Schippe mehr Räumlichkeit kam mit der „movie“-Schaltung auf. Dann wuchs das Deck weit über sich selbst hinaus und erzeugte eine verblüffende Räumlichkeit, bei der Effekte auch zwischen Hörplatz und Sounddeck und sogar seitlich des Zuschauers gut hörbar bzw. ortbar waren. Das gelingt so nur wenigen Soundbars. An die dezenten Klangverfärbungen der „movie“- und auch „music“-Schaltung (lassen sich auch bei Atmos-Quellen aktivieren) gewöhnt man sich schnell.

Wirklich hörbarer 3D-Sound mit Schall von oben bzw. über dem Hörplatz war dem Deck aufgrund seiner 3.1-Bauweise nicht zu entlocken – weder im nativen „auto“-Modus noch mithilfe der DSP-Klangmodi. Hierfür muss man den Klangriegel um externe Boxen erweitern.

Die Tiefbässe aus Atmos-Trailern brachte das Nubert-Deck hingegen eindrucksvoll zu Gehör, selbst den gewaltigen „Powerful Bass“ im „Amaze“-Clip hievte das Deck tief und druckvoll in unseren Hörraum. Der „night“-Modus sorgte beim Leisehören für einen ausgewogenen Klang, reduzierte aber weder Dynamik noch Bässe hörbar.

Erwartungsgemäß überzeugte das Nubert-Deck auch mit Stereo-Musik, bei Natürlichkeit, Auflösung, Dynamik, Volumen und Bass macht dem XS-8500 RC keiner etwas vor. Natürlich klingt der Koloss nicht so breit wie ein Pärchen Stereo-Lautsprecher, mit aktivem „music“-DSP tat sich jedoch ein weites und überzeugendes Schallfeld auf, das zudem etwas Surround-Feeling bot.

Der Testbericht Nubert nuPro XS-8500 RC (Gesamtwertung: 87, Preis/UVP: 1.970 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Harman Kardon Citation MultiBeam 1100 (Test)

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Harman Kardons „Citation“-Serie umfasst eine Vielzahl von smarten Lautsprechern, die sich miteinander vernetzen lassen. Neben Streaming und Multiroom setzt die größte Soundbar der Amerikaner auch auf Höhen-Sound mit Dolby Atmos und der eigenen „MultiBeam“-Technik. Wie das klingt, klärt unser Test.

Die Soundbars „Citation MultiBeam 700“ und „Citation Bar“, die derzeit für 500 bzw. 800 Euro den Besitzer wechseln, hat Harman schon länger im Programm. Ganz neu hingegen ist das Flaggschiff-Modell „Citation MultiBeam 1100“ für 1.000 Euro – die einzige Dolby-Atmos-Soundbar der Amerikaner. Doch der Name verrät bereits, dass hier nicht nur Dolby-Technik, sondern auch eine Konstruktion aus eigenem Hause zum Zuge kommt – die „MultiBeam“-Technik.

Aufbau und Treiber
Hinter dem PR-Begriff steckt das Konzept, ohne zusätzliche Boxen vollen Surround-Sound zu erzeugen. Als All-in-one-Soundbar müssen daher Chassis-Aufbau und die digitale Singnalverarbeitung (DSP) auf dieses Ziel hinarbeiten. So kommt auf jeder Seite der Bar ein schräg zu den Wänden gerichteter Hochtöner mit Schallführung zum Einsatz. Der zu den Wänden „gebeamte“ Schall soll via Reflexion zum Hörplatz gelangen. Das Prinzip ist weder neu noch optimal, da das Hörergebnis von vielen Faktoren wie dem Aufstellort der Bar, der Beschaffenheit der Wände, Hindernissen im Schallweg oder schlicht von der Entfernung des Hörplatzes zur Soundbar abhängt. In der Praxis klappt das mit dem Surround-Feeling daher oft nicht so recht, weshalb viele Hersteller das Tonsignal zusätzlich via DSP bearbeiten, um mit psychoakustisch wirksamen Algorithmen dem Klang mehr Räumlichkeit zu verleihen.

Die 17 Zentimeter hohe Fernbedienung besteht aus Plastik mit gummierter Oberseite für ein samtiges Anfassgefühl. Die Lesbarkeit der winzigen, hellgrauen Schrift auf dunkelgrauem Hintergrund ist hingegen nicht optimal, auch die kleinen „Stege“ als haptische Markierung für die Druckpunkte könnten größer sein. – ein klassisches „Design-Victim“.

Der Atmos-Treiberaufbau mit 11 Chassis entspricht im Kern dem, was wir von vielen Soundbars kennen: Zwei Breitbänder mit je 70 Millimeter Durchmesser an der Oberseite werfen Schall zur Decke, der via Reflexionen zum Hörplatz gelangen soll – dasselbe Prinzip wie bei den Seiten-Treibern. Auf der Front übernehmen je zwei Breitbänder im Racetrack-Design mit 55 x 90 Millimeter (also in Form einer Stadionlaufbahn) die Kanäle Links, Rechts und Mitte. Der Center bekam einen zusätzlichen 25 Millimeter großen Hochtöner spendiert; das soll natürlich der besseren Sprachverständlichkeit dienen. Insgesamt 630 Watt Verstärkerleistung stehen den Treibern zur Verfügung.

Versteckt ist die Chassis-Parade hinter einer in Schwarz oder „Wintergrau“ erhältlichen Bespannung aus echtem Wollstoff des dänischen Textilherstellers Kvadrat, welche fast die komplette Soundbar umhüllt. Laut Harman ist das Material schmutzabweisend und schwer entflammbar – gut anfühlen tut es sich obendrein. Mit 115 x 6,5 x 13 Zentimeter (B x H x T) ist die Bar nicht die kleinste, dank schlankem Design kommt der Tonbalken trotzdem elegant daher.

Innenleben: Auf der Front arbeiten ein Hochtöner und 6 Tief-/Mitteltöner, die von zwei Bassreflexrohren auf der Rückseite unterstützt werden. Seitlich strahlt je ein Hochtöner durch eine Schallführung schräg nach vorne bzw. seitlich ab. Die beiden Breitbänder auf der Oberseite wollen mit Schall über Deckenreflexionen für 3D-Ton sorgen.

Bei den Decodern gibt es PCM und alles von Dolby inklusive Atmos. Auf DTS verzichtet Harman, entsprechende Tonsignale müssen vom Zuspieler in ein kompatibles Format gewandelt werden. An Sound-Programmen stehen der „Smart Surround“-Modus für mehr Raumklang, „PureVoice“ für eine klarere Stimmwiedergabe sowie der „Nacht-Modus“ zur Dynamikreduktion bei Dolby-Ton bereit. Manuelle Klangjustagen kann man mit den Bass- und Höhenreglern vornehmen, ein automatisches Kalibriersystem zur Einmessung der Raumakustik ist auch vorhanden.

Als All-in-one-Soundbar kommt die „Citation Multibeam 1100“ ohne zusätzliche Lautsprecher wie Subwoofer oder Rear-Lautsprecher im Gepäck. Man kann aber nachrüsten: Zur Wahl stehen Harmans „Citation Sub“ (800 Euro), der kleinere „Citation Sub S“ (400 Euro, nicht im Bild) sowie die Rear-Lautsprecher „Citation Surround“ (450 Euro). Mit den zusätzlichen Speakern wird die Soundbar von 5.0.2 auf ein 7.1.2-System erweitert, was erst einmal nicht sonderlich spektakulär klingt und zudem ins Geld geht. Doch gerade bei Soundbars rentiert sich die Investition in zusätzliche Lautsprecher, zumindest, wenn man Surround-Sound eindrucksvoll genießen möchte.

Denn nur so entkommt man den derzeit noch vorherrschenden Schwächen virtueller Schallquellen, die über Signalmanipulation (DSP) und von Wänden reflektiertem Schall dem Gehör Rundum-Sound vortäuschen wollen. In der Praxis klappt die Trickserei eher schlecht als recht.

Klanggewinn bringt auch ein externer Subwoofer, denn die Physik setzt den kleinen Basstreibern in Soundbars sehr schnell natürliche Grenzen bei Pegel und Tiefgang. Eine separate Bassbox fühlt sich hingegen dort erst so richtig wohl, wo die Soundbar bereits kapituliert und verzerrt. Und ein kräftiger, tiefer sowie sauberer Bass ist für ein realistisches Klangerlebnis bei Musik wie Film essentiell.

Harmans „Citation Sub“ sowie die „Citation Surround“-Speaker sind sinnvolle Erweiterungen.

Das feinauflösende LCD-Touchscreen-Display sitzt an der Oberseite und erlaubt die komplette Bedienung bzw. Steuerung der Soundbar.

Ausreichend bestückt: Zu einem HDMI-Eingang sowie einem HDMI-Ausgang mit eARC gesellen sich eine Toslink-Buchse sowie USB (nur Service) und LAN.

Konnektivität
Zu einem HDMI-Eingang mit Unterstützung für 4K/60p, HDCP 2.3, HDR (Dolby Vision, HDR10+, HDR) gesellt sich ein HDMI-Ausgang mit eARC (Auto Return Channel). Alternativ kann man auch über Toslink Ton zuspielen. Analoge Eingänge besitzt die Soundbar keine.

Ins Netzwerk geht es über WLAN und LAN, die Einrichtung der Soundbar erfolgt über Googles Home-App. Das Musik-Streaming gelingt via Bluetooth, AirPlay und Chromecast. Multiroom-Funktionen sowie die sprachgesteuerte Wiedergabe von Songs sind mit Hilfe der Apps von Amazon Alexa, Google Assistant und Apple Siri möglich; hierfür werden allerdings kompatible Smart-Speaker der jeweiligen Hersteller benötigt.

Die seitlichen Treiber strahlen schräg nach vorn durch eine Schallführung. Das soll für Surround-Wirkung sorgen und den Klang vorne vergrößern.

Tonqualität
Vor dem Hörtest führten wir die automatische Kalibrierung aus, was zügig und reibungslos klappte. 5.1-Musik von Steely Dan spielte so recht deutlich auf die Bar fokussiert und wenig luftig, mit Zuschaltung der „Smart Surround“-Funktion kam eine deutliche Schippe mehr Räumlichkeit ins Spiel. Dann klang die Box allerdings mehr nach „Lautsprecher“ und verlor an Natürlichkeit. Auch Gesang oder Sprechern in Dokumentationen fehlte etwas Authentizität. Beim Hören mit Stereo-Musik könnten audiophile Naturen grundsätzlich etwas musikalischen Schmelz und Natürlichkeit vermissen. Die Sprachverständlichkeit überzeugte trotzdem und ließ aus seitlichen Hörwinkeln kaum nach.

Weiter ging es mit Dolby-Atmos-Stücken. Effekte schallten rund 1,5 bis 2 Meter breit, das Tongeschehen spielte sich aber hauptsächlich vorn und mit Abstrichen auch zwischen der Bar und dem Hörplatz ab. Höheneffekte tönten ebenfalls vorne aus der Soundbar. Zum Gegen-Check aktivierten wir wieder „Smart Surround“, womit alles eine Ecke größer klang, sogar etwas Surround-Gefühl wurde vermittelt.

Der derbe Bass in Dolbys „Amaze“-Trailer tönte gut hörbar, wenn auch nicht in seiner ganzen Tiefe. Der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) vermochte ebenfalls keine Erdbeben zu entfalten. Als wir mehr Bass in den Sound schraubten, verzerrten bei gehobenen Pegeln die Treiber. Hier macht ein externer Subwoofer (siehe Kasten) Sinn.

Der Testbericht Harman Kardon Citation MultiBeam 1100 (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1.000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.


JBL L75ms (Test)

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Seit den 1950er-Jahren baut JBL Lautsprecher – und noch heute besinnt sich das US-Unternehmen auf seine Tradition. So auch beim Musiksystem L75ms im Retro-Look, in dem jedoch aktuelle Technik steckt.

Vintage und Retro sollte man nicht verwechseln. Während Vintage das alte Original ist, bildet Retro es lediglich nach, ist aber neu. Das trifft im Kern auch auf JBLs Kreation L75ms zu, denn die Klangbox erinnert im Design an die Tonmöbel der 1960er-Jahre. Dass Retro in Mode ist, wissen HiFi-Enthusiasten nicht erst seit heute, schon einige Jahre sind etwa Plattenspieler wieder schwer angesagt und Hersteller erweitern ihr Portfolio aus meist schnörkellos-modern anmutenden Tongeräten im „altmodischen“ Look.

Kultiger Quadrexschaumstoff
Das Design der JBL-Box setzt dicke Retro-Ausrufezeichen mit der trapezförmigen Bauform samt geschwungener Frontseite und einem Lautsprechergrill aus schwarzem Quadratmuster, JBL spricht von „Quadrexschaumstoff“. Wer die Chassis lieber sehen möchte, der kann den magnetisch haftenden Frontgrill abnehmen. Klanglich ist der Schaumstoff nur marginal hörbar. Der Korpus erinnert zudem ein bisschen an Horn-Konstruktionen und ist sauber mit einem Walnuss-Holzfurnier überzogen. Klopft man drauf, klingt es schön dumpf und trocken, so muss es sein.

JBL vertreibt die Klangbox L75ms als „Integrated Music System“, das Gerät soll also auch unabhängig vom Fernseher aufspielen und als Ersatz für die HiFi-Anlage fungieren. Im Heimkino-Umfeld stecken wir das L75ms in die Schublade „Sounddeck“, auch wenn die Stellfläche mit 79 Zentimetern in der Breite (hinten nur ca. 60 Zentimeter) und knapp 29 Zentimetern Tiefe nicht üppig ausfällt – und wahrscheinlich von JBL auch gar nicht als Stellplatz gedacht ist, zumal ein TV-Standfuß mit dem Bedienpanel auf der Oberseite der Box kollidieren könnte. Mit 21,5 Zentimetern Höhe passt die Box nicht direkt vor einen Fernseher, sie würde ins Bild ragen. Eine Wandmontage ist ebenfalls nicht vorgesehen, so dass die Positionierung auf einem Tisch oder Lowboard unter dem TV am sinnvollsten erscheint (siehe Bild).

Die leichte und mittelgroße Fernbedienung steuert alle Funktionen des JBL-Speakers. Das Gehäuse sieht zwar nach Aluminium aus, fühlt sich aber wie Plastik an.

Aufgedeckt: Unter dem abnehmbaren, magnetisch haftenden Frontgrill verbergen sich 5 Treiber und zwei Bassreflex-Öffnungen für die Stereo-Wiedergabe. Die beiden Hochtöner besitzen kleine Waveguides, doch auch die komplette Bauform des Gehäuses erinnert an Hornkonstruktionen.

Moderne Technik
Nimmt man die Schaumstoff-Front des Stereo-Systems ab, kommen fünf Treiber zum Vorschein. Um den zentralen 4 Zoll großen Mitteltöner sind zwei 5,25 Zoll große Tieftöner mit weißer Membran angeordnet. Unterstützung im Tiefton erfahren die beiden durch zwei Bassreflex-Öffnungen. Zwei 1-Zoll-Hochtöner mit Titankalotten und kleinen Waveguides übernehmen den Hochton. Jeder der fünf Treiber besitzt einen eigenen Verstärker und ist via DSP abgestimmt. Als Gesamtleistung gibt JBL 350 Watt an. Die internen DA-Wandler verarbeiten Quellen bis 32 Bit / 192 kHz. Konstruiert wurde das Ganze im HARMAN Center of Acoustics Excellence (siehe Kasten).

Das rückseitige Anschlussfeld bietet zu unserer Überraschung einen Phono-Anschluss, was für ein Retro-HiFi-System aber nur konsequent ist. Die integrierte Phonostufe (man benötigt also keinen zusätzlichen Phonoverstärker zum Plattenspieler) arbeitet allerdings nur mit MM-Tonabnehmern zusammen; MC-Systeme werden nicht unterstützt.

Ton vom Fernseher oder von anderen Gerätschaften empfängt die Box digital über HDMI ARC und analog über 3,5-mm-Klinke. Optional darf man einen Subwoofer anschließen. Zu einem kompletten Surround-System mit separaten Rear- und Höhenboxen lässt sich die L75ms allerdings nicht ausbauen. Toslink- und Koax-Eingänge fehlen, was eigentlich jedes HiFi-System besitzen sollte. Praktisch und selten ist der „Bass Contour“-Schalter, der den Tiefton um 3 Dezibel absenkt. Das kann nützlich sein, wenn die Box nahe an Wänden oder in einem Regal bzw. Schrank steht.

Das Audio-Entwicklungszentrum von Harman in Los Angeles, Kalifornien, wurde 1953 von Sidney Harman gegründet. Es ist der Ort, an dem heute die zu den Besten zählenden Audioingenieure in der Forschung und Entwicklung arbeiten und an dem aktuelle und zukünftige Innovationen von Marken wie JBL, Harman Kardon, AKG, Revel und Mark Levinson vorangetrieben werden.

Im Stadtteil Northridge teilen sich die verschiedenen Geschäftsbereiche von Harman eine Einrichtung, die unter anderem vier schalltote Kammern umfasst, welche jeweils für Lautsprecher oder Wandler unterschiedlicher Größe ausgelegt sind. Dazu kommen Hörräume, zahlreiche Labore für die unterschiedlichen Anforderungen jeder Geschäftseinheit, ein spezielles Zuverlässigkeitslabor, eine Leistungsprüfkammer und das John Eargle Theatre, eine verkleinerte Version des weltbekannten Academy Theatre.

Hier werden die in den Bereichen „Sound“ nominierten Kandidaten für die Oscars beurteilt. Die gesamte Einrichtung und ihre Umgebung ist so angelegt, dass sie vielfältige Kreativität ermöglicht und dabei gegenseitigen Austausch und Befruchtung unterstützt.

Seit Jahren führt Harman für alle seine Lautsprecher in einem doppelblinden Multichannel Listening Lab (MLL) Hörtests durch. Mit seiner langjährigen Erfahrung in Forschung und Klangentwicklung verkörpert das Harman Center of Acoustic Excellence den wissenschaftlich geleiteten Ansatz zur Entwicklung der am besten klingenden Audiogeräte.

Diese Verschmelzung von Erfahrung und Knowhow bildet die Grundlage für die proprietären und patentierten Technologien, die seit mehr als 75 Jahren hochwertigen Sound auf Bühnen, in Wohnzimmer, in Aufnahmestudios und in Kinos bringen.

Zur Klangoptimierung von Lautsprechern stehen im Entwicklungszentrum von Harman unter anderem vier schalltote Kammern zu Verfügung.

Das Streaming gelingt über Ethernet und WiFi (2,4G/5G), bei Letzterem erfolgt die Einrichtung über die Google Home App. An Streaming-Protokollen werden AirPlay 2, Google Chromecast und Bluetooth (4.2) unterstützt. Auf Kommandos per Sprache versteht sich die Box hingegen nicht.

Die Steuerung kann über das kleine Panel mit drei Tasten (Volume, Quelle) auf der Oberseite der Tonbox erfolgen. Beleuchtete Symbole zeigen die ausgewählte Quelle und den Lautstärkepegel an. Das Panel wirkt für unseren Geschmack allerdings etwas zu modern für den Retro-Designstil des Lautsprechers. Gleiches gilt für die silberfarbene Fernbedienung (Bild nächste Seite), die man laut Handbuch vor der Nutzung mit dem Lautsprecher verbinden muss; im Test funktionierte die Steuerung aber auch ohne das Pairing. Der handliche Geber bietet neben der Quellenwahl ein Steuerkreuz für die Medienwiedergabe (Vor, Zurück, Play/Pause) und die Lautstärkeregelung.

Decoder, Video & mehr
Bei den Decodern gibt sich die L75ms recht altmodisch, denn über HDMI ARC werden ausschließlich Stereo-PCM-Signale verarbeitet. Liegen Dolby- oder DTS-Streams an, bleibt die Klangbox stumm, entsprechende Signale muss der Zuspieler ins PCM-Format wandeln. Spartanisch sieht es auch bei den Klangprogrammen aus, es gibt nur ein Sound Field Enhancement („SFX“), das ein größeres Klangfeld generieren soll. Tuning-Funktionen wie Bass- und Höhenregler sucht man vergebens, ebenso einen Equalizer oder eine Kalibrierfunktion zur Einmessung auf den Hörraum.

Auf der Rückseite findet man das Anschlussfeld: HDMI ARC, ein analoger 3,5-mm-Klinkeneingang sowie ein Subwoofer-Ausgang verkabeln zu Gerätschaften. Überraschend ist der Phono-Anschluss für Plattenspieler mit MM-Tonsystem.

Auf einem Lowboard fühlt sich das Musiksystem L75ms von JBL am wohlsten. Das Retro-Design der top verarbeiteten Box mit Walnuss-Furnier setzt auch in modern eingerichteten Wohnzimmern optische Akzente.

Tonqualität
Im Hörtest musizierte die L75ms ausgewogen ohne grobe Verfärbungen. Auch gefiel das dynamische und druckvolle Spiel, das für einen hohen Spaßfaktor sorgte. 5.1-Musik von Steely Dan via DVD-Audio (in PCM-Stereo vom Player ausgeben) tönte knackig und impulsiv. Instrumente arbeitete der JBL-Speaker gut heraus und spielte rund 2 Meter breit. Ein Pärchen Stereo-Boxen bekommt die Ortung natürlich präziser und größer hin, für die gerade mal 75 Zentimeter Breite der L75ms klingt das Gebotene aber richtig ordentlich. Gesang war sehr gut verständlich, klang realistisch und nicht nach „Lautsprecher“, was nicht allen Soundbars gelingt. Die Sprachverständlichkeit war sowohl frontal als auch aus stark seitlichen Hörwinkeln sehr gut. Unterm Strich eignet sich die L75ms hervorragend zum langen und stressfreien Musikhören.

Doch wie tönt Filmton, zumal das Deck nur in Stereo spielt? Einmal mehr rotierten diverse Dolby-Atmos-Trailer in unserem Oppo-Player. Vorne tat sich abermals eine breite Bühne mit klar ortbaren Effekten auf. Rumdum-Sound von der Seite, im Rücken oder gar von über dem Hörplatz war der L75ms hingegen nicht zu entlocken, was Punkte in der Kategorie „Film“ kostet. Das Raumklangprogramm „SFX“ verfehlte seine Funktion, denn hier mussten wir schon sehr genau hinhören, um überhaupt einen Unterschied zwischen An und Aus wahrzunehmen.

Bässe drückten dafür kräftig und voluminös, reichten allerdings nicht in den tiefsten Frequenzkeller. Vom grollenden „Powerful Bass“ im „Amaze“-Clip war jedenfalls kaum noch etwas zu hören. Wer Erdbeben-Grollen möchte, muss einen externen Subwoofer dazu stellen. Auch in „Ghost in the Shell“ konnten wir den Panzer im Finale nicht im Magen spüren, bis in mittlere Basslagen hatte die Action aber Rums und Schmackes – auch gehobene Lautstärken steckte die Box locker weg. Gut gefiel uns zudem die räumliche Differenzierung von Musik und Effekten, die direkt aus der JBL-Box aber auch losgelöst von seitlich oder hinter der Box zu hören waren.

Der Testbericht JBL L75MS (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 1.500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2022 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Loewe klang bar5 mr & mr1 (Test)

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Das erste 3D-Soundbarsystem des deutschen TV-Herstellers hat nicht nur ein ausgesprochen kräftiges Organ, es lässt sich auch vielfältig und teils einzigartig mit anderen Audio-Komponenten vernetzen.

Bereits zu Zeiten, in denen die Fernseher noch schwer und kastenförmig waren, legte der TV-Hersteller Loewe großen Wert auf guten Sound – und das nicht nur in den Geräten selbst, sondern auch bei seinen externen Lösungen. Eine Tradition, an der in Zeiten von immer flacher werdenden Bildschirmen festgehalten wurde und die man nun sogar noch ausbaut.

Denn passend zu den meist hochwertigen wie hochpreisigen Fernsehern (auch hier bleibt man sich treu) bietet Loewe die „klang bar5 mr & sub5“ an. So wie wir es von früheren Audiokomponenten von Loewe kennen, lässt sich diese 1.760 Euro teure Soundbar-Subwoofer-Kombination je nach Bedarf und Geldbeutel ausbauen (siehe Kasten). Für diesen Test haben wir uns für eine „Extraportion Surround“ entschieden und den rückwärtigen Bereich mit einem Paar „klang mr1“ bestückt, die mit je 370 Euro zu Buche schlagen. Entsprechend liegt der Gesamtpreis des Sets bei runden 2.500 Euro. Apropos Preis, zur Markteinführung war die „klang bar5 mr & sub5“-Kombi noch 400 Euro günstiger, das Schreckgespenst Inflation macht auch vor dem Heimkino nicht halt.

Schmucke Soundbar
Mit einer Breite von 120 Zentimeter ist der Klangriegel zwar nicht gerade klein, doch wirkt er dank des eleganten Designs mit fein gelochtem Metall an der Oberseite und Stoffüberzug alles andere als wuchtig. Das Loewe-Signet ist in Form einer kleinen Stofffahne seitlich am Gehäuse befestigt. Dank der geringen Gehäusehöhe von 7 Zentimeter sollte der Klangbalken vor die meisten Fernseher passen, ohne ins Bild zu ragen. Mit einem separat erhältlichen Halter, der mit 70 Euro zu Buche schlägt, kann man die Soundbar an die Wand hängen.

Im Inneren des Gehäuses arbeiten 11 Treiber als 5.1.2-System, das mit insgesamt 220 Watt angetrieben wird. 7 Chassis aus 4 Breitbändern und 3 Hochtönern strahlen dabei nach vorne ab, je 2 weitere Chassis zur Seite und nach oben. Für das dreidimensionale Sounderlebnis sind Decoder für Dolby Atmos und DTS:X an Bord, zudem der Upmixer DTS Virtual:X. Hinzu gesellen sich diverse Klang-Modi, die wir uns natürlich angehört haben, sowie eine Dynamikkompression für das nächtliche Leisehören. Bässe und Höhen lassen sich ebenso über separate Tasten an der Fernbedienung einstellen, allerdings nur, wenn eines der 5 Klangprogamme aktiv ist. Ein Einmess-System ist nicht vorhanden.

Die Loewe-Fernbedienung besitzt eine angenehme Oberfläche und schön große Wipptasten. Eine Beleuchtung gibt es allerdings nicht.

Mit Bluetooth, Chromecast, AirPlay 2 und DTS Play-Fi unterstützt die Loewe „klang bar5 mr“ alle wichtigen Streaming-Technologien für den Musikgenuss über Tablet bzw. Smartphone. Noch recht selten ist DTS Play-Fi anzutreffen (genaugenommen ist es die erste Soundbar mit dieser Technik in unserem Testlabor, wofür es von uns einen Innovations-Award gibt), dabei hat das System der kalifornischen Sound-Experten einiges zu bieten.

Die Installation ist einfach: Die smarten Loewe-Speaker spannen ein eigenes Netzwerk auf, mit dem man sich in den Netzwerkeinstellungen von Smartphone oder Tablet verbindet. Über die DTS Play-Fi App kann man danach das Gerät auswählen. Die App bietet zahlreiche Möglichkeiten der Lautsprecher-Nutzung, etwa das Bilden von Gruppen, von Stereo-Paaren oder der Aufbau eines Mehrkanalsystems mit verschiedenen DTS Play-Fi-fähigen Smart-Speakern wie den Loewe klang mr1, mr3 und mr5 (siehe auch Kasten Seite 58). Natürlich sind alle wichtigen Streaming-Dienste wie Amazon Music, Apple Music, Deezer, Napster, Qobuz, Spotify und Tidal an Bord, auch ein kostenfreies Internet-Radio ist dabei. Zudem kann man Musik von einem Medien-Server im Netzwerk abspielen.

Sound-Tüftler dürften einen Equalizer bzw. Klangregler für Bässe und Höhen vermissen, das müssen die Lautsprecher selbst leisten. Die Steuerung ist mit Amazon Alexa und dem Google Assistant möglich, sofern der Lautsprecher den jeweiligen Sprachassistenten unterstützt. Für die smarten Lautsprecher von Loewe sind entsprechende Skills vorhanden.

Viele Möglichkeiten: Die DTS Play-Fi App bietet eine Vielzahl von Streaming- und Multiroom-Optionen.

Bei den Anschlüssen ist die klang bar5 mr gut aufgestellt: Vorhanden sind zwei HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang samt eARC im 2.0-Standard, die sich auf 4K/120Hz verstehen, nicht jedoch auf 8K/60Hz. Mit HDR10, Dolby Vision, HDR10+ und HLG werden alle wichtigen HDR-Formate unterstützt. Hinzu kommen Toslink, 3,5-mm-Klinke und einmal USB für den integrierten Medienplayer oder Software-Updates. Nimmt man die rückseitige Blende ab, kommen Tasten für WPS und das Pairing mit weiteren Loewe-Lautsprechern zum Vorschein. Damit externe Speaker von der Soundbar korrekt ins System integriert werden können, müssen entsprechende Schalter umgelegt werden. Zur Wahl stehen: Sub, Rear, Front und Center jeweils als Small, Large oder Off. Ab Werk ist der mitgelieferte Subwoofer bereits aktiviert.

Mit Multimedia-Features ist die klang bar5 mr ebenfalls bestens bestückt, neben den üblichen Verdächtigen AirPlay 2, Bluetooth und Chromecast ist sogar DTS Play-Fi (siehe Kasten) an Bord. Entsprechend lassen sich praktisch alle Musik-Dienste via Smartphone oder Tablet streamen. Die Sprachsteuerung gelingt mit Amazon Alexa und dem Google Assistant, allerdings benötigt man hierfür einen kompatiblen Smart-Speaker, denn eigene Mikrofone fehlen den Loewe-Lautsprechern.

Die samtige Oberfläche der Fernbedienung vermittelt ein angenehmes Anfassgefühl. Die Druckpunkte der großen Wipptasten könnten allerdings etwas präziser ausfallen. Ist die Soundbar via eARC und aktiver CEC-Steuerung mit dem Fernseher verbunden, lässt sich die Lautstärke auch mit dem TV-Steuerstab regeln. Nicht ganz optimal lesbar schimmern die großen Lettern des Displays durch die vordere Stoffabdeckung der Bar.

Rückseite: Mit einem HDMI-Ausgang samt eARC, 2 HDMI-Eingängen sowie Toslink und analoger 3,5-mm-Klinke ist das Anschlussfeld der Loewe klang bar5 mr gut bestückt. Nimmt man die Blende ab wie im Bild, kommen rechts Schalter zur Aktivierung zusätzlicher Lautsprecher sowie eine Pairing-Taste und eine WPS-Taste zum Vorschein.

Loewe Wireless Digital Audiolink 2.0 nennt sich der hauseigene Übertragungsstandard, mit dem kompatible Loewe-Lautsprecher untereinander kabellos kommunizieren können. Speaker im Portfolio des Herstellers mit WDAL 2.0, so die entwicklungsinterne Bezeichnung, sind derzeit die Soundbars „klang bar5 mr“ (inklusive Bassbox „klang sub5“) und „klang bar3 mr“ sowie die Multiroom-Speaker „klang mr5“, „klang mr3“ und „klang mr1“; letztere drei unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Verstärkerleistung sowie ihrer Größe und damit dem darstellbaren Frequenzgang. Noch mehr Audio-Produkte sollen zum 100-jährigen Firmenjubiläum im Laufe des Jahres folgen. Damit nicht genug, nach einem Firmware-Update durch den Fachhandel lassen sich sogar ältere Aktiv-Lautsprecher wie der „klang 5“ und „klang 9“ via Funk in ein Multichannel-Homecinema auf Basis der „klang bar5 mr“ einbinden.

Das Koppeln der smarten Boxen mit der Soundbar erfolgt denkbar einfach durch Drücken der Pairing-Tasten, die unter abnehmbaren Blenden versteckt sind. Beim Aufbau eines Surround-System muss jeder Box über die beleuchteten Punkte am Bedienpanel ein spezifischer Kanal zugewiesen werden. Hilfestellung zu den verschiedenen Produkten bietet neben dem Handbuch auch die „my Loewe“-App.

Loewe unterstützt mit der klang bar5 mr maximal 5.1.2-Kanäle, die von der Soundbar (plus Subwoofer) nativ wiedergegeben werden können. Alternativ lassen sich die 5 Kanäle der 2D-Tonebene externen Loewe-Speakern zuweisen, sogar zwei oder mehr Lautsprecher darf man für einen einzelnen Kanal koppeln, die Boxen bekommen dann dasselbe Tonsignal. Im Test spielten zwei kleine klang mr1 als Surround-Boxen mit der Soundbar, in einer zweiten Ausbaustufe übernahmen zwei klang mr3 die vorderen Hauptkanäle links und rechts. Die Soundbar spielte als Center und steuerte die beiden Höhenkanäle bei. Klanglich war dies nochmals ein hörbarer Schritt nach vorne: Alles klang weiter und differenzierter, die Darbietung bot mehr Volumen. Wer will, kann die vorderen Hauptlautsprecher auch für sich alleine als echtes Stereo-Setup betreiben.

Im Wohnzimmer machen sich elegante Lifestyle-Boxen meist besser als herkömmliche Lautsprecher. Im Bild ist die klang bar5 mr mit zwei klang mr1 vorne sowie zwei klang mr5 als Rear-Speaker gekoppelt. Der klang sub5 sorgt für Tiefbass.

Stylischer Subwoofer
Loewes „klang sub5“ gehört zum Lieferumfang der Soundbar und war zum Testzeitpunkt nicht separat erhältlich. Wer seinem TV-Sound nur etwas Tiefton mit auf den Weg geben will, kann für diesen Zweck zum 400 Euro teuren „klang sub1“ greifen. Beide Bass-Boxen besitzen runde Bauformen, was besonders im stylischen Wohnzimmer gefälliger wirkt als rechteckige Kästen. Im Inneren des 38 Zentimeter breiten bzw. tiefen Gehäuses arbeiten insgesamt 6 Membranen – 4 passive Treiber und 2 aktive Chassis, die sich eine Verstärkerleistung von 180 Watt teilen.

Die Kopplung an die Soundbar erfolgt per Funk, Strom via Kabel benötigt die Box allerdings schon. Alternativ ist ein Eingang in Form einer 3,5-mm- Klinkenbuchse an der Unterseite des Subwoofers vorhanden. An der Rückseite befindet sich ein Lautstärkeregler, der bei Drücken als Pairing-Taste dient. Weitere Einstellungen lassen sich am Gerät nicht vornehmen.

Zusätzliche Surround-Power
Wie eingangs erwähnt, ergänzten wir für diesen Test Soundbar und Subwoofer um die beiden separat erhältlichen „klang mr1“. In dem kompakten (16 x 18,8 x 15,4 Zentimeter) und mit 1,2 Kilogramm leichten Gehäuse ist ein vollwertiger Smart-Speaker untergebracht, den man allein, im Multiroom-Verbund oder als Front bzw. Rear-Box mit der klang bar5 mr betreiben kann. Praktischerweise wird eine Wandhalterung mitgeliefert, womit die Box ihre Surround-Dienste so unauffällig wie möglich verrichten kann. Die WPS- und Pairing- Tasten sowie ein USB-Anschluss (nur für Software-Updates) befinden sich am Gehäuseboden unter einer Plastikabdeckung, stets frei zugänglich sind ein Ethernet-Port, der Klinken-Eingang (3,5 mm) und der Stromanschluss.

Das Plastikgehäuse ist zum Großteil von demselben Akustikstoff, der übrigens von Loewe entwickelt wurde, überzogen wie die Soundbar. An der Oberseite befindet sich ein Glas-Touch-Panel mit 5 beleuchteten Punkten, die für unterschiedliche Kanäle stehen. Soll eine Box als linker Surround-Speaker fungieren, drückt man den äußeren linken Punkt für ein paar Sekunden und fertig. Spielt der klang mr1 im Soundbar-Verbund, können keine anderen Quellen ausgewählt werden. Apropos Quellen: An Multimedia-Features besitzt der Winzling dieselbe Ausstattung wie die Soundbar, von Bluetooth und AirPlay 2 über DTS-Play-Fi und Chromecast bis hin zu Alexa und Google Assistant ist alles dabei.

An der Oberseite befi nden sich Tasten für An/Aus, Quelle, Play/Pause und Lautstärke. Die Power-Taste ist farbig beleuchtet und signalisiert diverse Betriebszustände,

Mit nur 16,8 x 18,8 x 15,4 Zentimeter (B/H/T) fällt der Loewe klang mr1 recht zierlich aus, klanglich machen die zusätzlichen Rear-Boxen aber einen großen Unterschied. Die Kopplung erfolgt per Funk.

Tonqualität
Die Soundbar besitzt 5 Klangprogramme (Speech, Classical, Pop, Music, Film und dazu Off), die sich bei jedem der drei zur Wahl stehenden Raumklang-Modi (Stereo, Panorama, Surround) aktivieren lassen. Die Ergebnisse fallen entsprechend vielfältig aus und sind oft Geschmackssache. Grundsätzlich klang Musik auf der Soundbar nicht ganz verfärbungsfrei, was aber den meisten Soundbars anzulasten ist. Die Sprachverständlichkeit von Sprechern in Dokumentationen war gut und ließ aus seitlichen Winkeln nicht nach.

Der Subwoofer klang sub5 dröhnte nicht, ging ordentlich tief in den Keller und machte gut Druck. Bäume riss der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ allerdings nicht aus und der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Clip drang nur gezügelt in seiner ursprünglichen Wucht ans Ohr.

Für sich allein bot die klang bar5 mr bereits eine gute Räumlichkeit. Surround-Effekte prasselten teils auch nachvollziehbar von seitlich auf den Zuhörer ein. Etwas ernüchternd, aber typisch für Soundbars war die 3D-Sound-Performance, denn im Dolby Atmos-Clip „Audio sphere“ schallten die Höhen-Synthesizer praktisch nur von vorn aus dem Tonriegel. Andere Clips vermittelten zumindest ein Gefühl von Höhe zwischen Soundbar und Hörplatz.

Im nächsten Schritt koppelten wir die klang mr1 als Rear-Boxen mit der Soundbar. Hörbar war dies umgehend, denn Effekte waren plötzlich auch im Rücken zu vernehmen und von den Seiten schallte es präziser und greifbarer; alles klang harmonischer, tonal korrekter und räumlich überzeugender.

Mit Musik spielte die Bar im Stereo-Modus und ohne Klangprogramme dezent auf der hellen Seite, Stimmen drangen trotzdem recht natürlich ans Ohr. Bässe tönten tief und gut druckvoll. Die Bühne wuchs aber kaum über die Breite der Soundbar hinaus, die aber auch stattliche 1,2 Meter misst. Wer es eine Nummer größer bzw. breiter möchte, kann separate Front-Boxen hinzufügen (siehe Kasten). Doch auch so lässt sich auf der klang bar5 mr gut Musik hören.

Der Testbericht Loewe klang bar5 mr & mr1 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 2.500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

LG DS90QY (Test)

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Die LG-Soundbar DS90QY hat nicht nur ein klassisches Center-Chassis für die 2D-Ebene, sondern auch für die 3D-Ebene. Dieser zusätzliche Höhenkanal soll mehr Raumklang und eine bessere Sprachwiedergabe ermöglichen. Wie gut das funktioniert, klärt unser Test.

Die DS90QY ist nicht die erste Soundbar in unserem Testlabor mit drei Höhenkanälen. Bereits die DS95QR (Test in 7-2022) und DS80QY (Test in 8-2022) aus gleichem Hause konnten sich mit diesem Feature brüsten. Den Center Height kennen Heimkino-Enthusiasten von ausgewachsenen Mehrkanal-Installationen als Box, die vorne mittig an der Decke sitzt – bei der DS90QY entsprechend mittig auf dem Klangriegel zur Decke gerichtet. Via Reflexionen soll der Schall zum Hörplatz gelangen und so Höhen-Sound vermitteln.

Außen und innen
Schon beim Auspacken kam uns die DS90QY bekannt vor, kein Wunder, ist die Soundbar doch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil identisch mit dem Spitzenmodell DS95QR. Der Unterschied – und 600 Euro Aufpreis – besteht vor allem in den mitgelieferten Satelliten-Lautsprechern SPQ9 -SL/-SR, welche je 2 Treiber für den Surround-Kanal und ein Upfiring-Chassis für Höhensound besitzen. Die DS90QY hat ab Werk hingegen keine Surround-Boxen dabei, sie können aber in Form des Erweiterungs-Sets SPQ8-S (siehe Kasten) nachgerüstet werden. Dann wird aus den 5.1.3-Kanälen der Soundbar-Sub-Kombi ein 7.1.3-Set. Das hört sich nicht sonderlich spektakulär an, in der Praxis sind Soundbars mit externen Rear-Boxen ihren Kollegen ohne Surround-Speaker klanglich aber klar überlegen. Für den Test musste der Klangriegel ohne externe Hilfe antreten.

Die Fernbedienung ist dieselbe wie beim Topmodell DS95QR: Sie ist übersichtlich gestaltet, besitzt gummierte Tasten und ein intuitives Steuerkreuz. Die schwarzen Hochglanz-Elemente spiegeln aber und reagieren empfindlich auf Fingerabdrücke und Mikrokratzer.

Bereits Tradition hat LGs Zusammenarbeit mit den britischen Toningenieuren von Meridian, die Spezialisten für DSP-Klangfilter und Hi-Res-Audio sollen der Soundbar das gewisse Etwas im Klang verleihen. Die Treiber der Soundbar strahlen nach vorne, seitlich und nach oben ab. Mit 120 Zentimeter Breite fällt die DS90QY noch überschaubar aus, dank ihrer geringen Höhe von 6,3 Zentimeter sollte die Bar bei Platzierung vor den meisten Fernsehern nicht ins Bild ragen. Für die Wandmontage ist ebenfalls alles dabei.

Die abgeschrägten Kanten wirken modern, das Gehäuse besteht aus Kunststoff. Der Umwelt zuliebe greift LG hier auf recycelte Stoffe zurück. Die Umspannung aus Polyester-Jersey vor den Chassis besteht zudem aus recycelten Plastikflaschen. Die Verpackung wurde hauptsächlich aus wiederverwertetem Zellstoff hergestellt und nicht Styropor.

Zum Lieferumfang gehört der Subwoofer SPQ8W, der 22 x 40 x 40 Zentimeter misst und auch bei der DS95QR und der DS80QY zum Einsatz kommt. Der Treiber strahlt zur Seite ab, vorne sitzt ein Bassreflexrohr. Auch der Tieftonlautsprecher kommt im Kunststoffgewand daher, außer einem Pairing-Knopf gibt es keine Einstellmöglichkeiten am Gerät.

IMAX-Enhanced inklusive
An Decodern sind Dolby Atmos und DTS:X an Bord. Wie ihre große Schwester beherrscht die DS90QY die Wiedergabe von IMAX-Enhanced-Inhalten. Hinzu kommen die Klangprogramme „Standard“, „AI Sound Pro“, „Cinema“, „Clear Voice“, „Sports“, „Game“, „Bass Blast“ und „Music“ (von Meridian optimiert), die sich auch bei nativem 3D-Ton nutzen lassen. Die DS90QY spielt Musik mit 96 kHz / 24 Bit ab und rechnet niedriger aufgelöstes Material auf diese Qualität hoch. Zudem arbeitet die Soundbar mit der „AI Sound Pro“-Funktion in ausgewählten LG-Fernsehern zusammen. Indem man beide Geräte verkabelt, kann die Soundbar die Rechenleistung des AI-Prozessors im TV für einen verbesserten Klang nutzen.

An Bord ist auch die Einmess-Automatik „AI-Room Calibration“, die den Klang der Soundbar mittels Testtönen und zwei Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Hierfür wird die „LG Sound Bar“-App benötigt, mit der man so manche Einstellung vornehmen kann, welche die Fernbedienung nicht beherrscht – zum Beispiel die Dolby-Dynamikreduktion (DRC), das AV-Sync, der DTS Neural:X-Upmixer oder die „Dialog Control“-Funktion für DTS:X-Ton. Über die Fernbedienung darf man Bässe/ Höhen regeln, ebenso die Pegel der Kanäle.

Der Subwoofer SPQ8-W (20 x 40,7 x 40,3 cm) ist der gleiche wie beim Topmodell DS95QR. Er verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Auf der Front findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt seitlich hinter Stoff.

Mit einem HDMI-Eingang, einem HDMI-Ausgang samt eARC und Toslink (nicht im Bild) ist die DS90QY digital gut bestückt. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player oder liefert Strom.

Egal, ob mit DSP oder Side-Firing-Treibern, mit Effekten von hinter dem Sitzplatz steht es bei Soundbars ohne separate Rear-Boxen nicht zum Besten. Dies ermöglichen zusätzliche Lautsprecher für hinten links wie rechts, die das Soundfeld unüberhörbar ausweiten.

Mit ihren 5.1.3-Kanälen ist die DS90QY ein solcher Kandidat, der von physischen Rear-Lautsprechern profitiert. Hierfür ist LGs separat erhältliches Wire less-Kit „SPQ8-S“ zuständig. Das Trio besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Empfänger/Verstärker (2 x 70 Watt), der via Lautsprecherkabel mit den Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur LG-Soundbar auf. Das Rear-Kit erweitert die DS90QY um zwei Rear-Kanäle auf ein 7.1.3-System. Preislich schlägt das Set mit 200 Euro zu Buche.

Das Rear-Kit SPQ8-S erweitert LG-Soundbars um physische Rear-Kanäle.

Video und Multimedia
Der HDMI-Eingang und der HDMI-Ausgang mit eARC befinden sich in einer Aussparung an der Unterseite. Videosignale werden bis 4K/60Hz samt Dolby Vision und HDR10 verarbeitet; HDR10+ bleibt wie bei den hauseigenen Fernsehern außen vor. VRR und ALLM werden unterstützt, was geringe Latenzzeiten beim Gaming verspricht. Dank CEC-Funktion lässt sich die Lautstärke der Bar mit der TV-Fernbedienung regeln. Wie bei den meisten Soundbars fehlen Bildschirmmenüs, das Display ist aber auch aus 4 Metern noch lesbar. Mit Bluetooth, Chromecast und AirPlay 2 sind viele Streaming-Technologien an Bord, nur DTS Play-Fi fehlt. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Lautsprechers.

Tonqualität
Vor dem Test führten wir die automatische Raumkalibrierung durch. Danach rotierte wieder mal Steely Dans „Two Against Nature“ (5.1) im Player, das Album schallte beschwingt, druckvoll und mit sauberen Bassläufen. Der Klang bot die für Soundbars meist typischen Tonverfärbungen, woran man sich aber schnell gewöhnt. Die Bühne erstreckte sich je nach Klangprogramm direkt auf die Soundbar oder wuchs gut einen halben Meter links wie rechts über deren Maße hinaus.

Deutlich größer fiel das Schallfeld bei Atmos-Material aus, im „Surround Ai“- oder „Cinema“-Modus füllte die LG-Bar die komplette vordere Raumbreite aus und verstand es sogar, Sound-Objekte noch recht gut ortbar zwischen sich und der Hörposition zu platzieren. Hinter uns tat sich hingegen praktisch nichts, das gelingt meist nur mit separaten Rear-Boxen. Auch von oben hätten wir uns mehr Action gewünscht, so tönten die Decken-Synthesizer im Dolby-Clip „Audiosphere“ primär auf der 2D-Ebene. Bässe wurden in Dolbys „Amaze“-Trailer mit ordentlich Tiefgang und Druck reproduziert; wenn auch nicht auf Niveau eines großen Subwoofers.

Der „Night Time“-Modus kappte kräftig Bässe, nicht aber Dynamik-Spitzen. Die dafür vorgesehene Schaltung „Nachtmodus“ reduzierte die Dynamik ebenfalls kaum. Für Dolby-Spuren gibt es die klassische Dynamic Range Control (DRC), die dann auch hörbar den Dynamikumfang reduzierte.

Der Center Height läuft bei Mehrkanal-Ton stets mit, bei Stereo-Ton bedienen „Music“, „Cinema“, „Clear“, „Sport“ und „Bass“ das obere Center-Chassis, hier tönen auch die Sprachanteile des normalen Center-Kanals mit. Stimmen klangen je nach Klangprogramm und Tonsignal mal sauber und natürlich, mal etwas leiser oder auch eingedickt bzw. verhangen. Die Sprachverständlichkeit nahm aus seitlichen Hörwinkeln kaum oder gar nicht ab.

Mit Stereo-Musik spielte die DS90QY recht angenehm, Bässe kamen druckvoll für einen fülligen Klang. Gesang schallte im „Standard“-Modus etwas bedeckt bzw. muffig, „Music“ und „Cinema“ gefielen uns besser, spielten aber nicht annähernd so neutral wie Standlautsprecher.

Der Testbericht LG DS90QY (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 1.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

LG DSC9S (Test)

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Die neue LG-Soundbar DSC9S geht nicht nur eine bauliche Symbiose mit den hauseigenen Fernsehern ein, sondern auch eine technische. Was sich hinter diesem einzigartigen Zusammenspiel genau verbirgt und wie gut sich das Ganze anhört, klärt unser Test.

Dass eine Soundbar von LG erstmals den Buchstaben „C“ im Namen trägt, dürfte nicht von ungefähr kommen. Zwar kann man die 1.100 Euro teure DSC9S an jedem Fernseher betreiben, doch die maximale Funktionalität ergibt sich erst im Zusammenspiel mit den hauseigenen OLEDs der C3-Serie (2023) und C2-Serie (2022) in den Diagonalen 55, 65 und 77 Zoll. Denn die DSC9S bringt eine zweiteilige Metallhalterung mit, die den regulären TV-Standfuß dieser Modelle ersetzt und die Soundbar fest mit dem Flatscreen verbindet (siehe Bild). Bei einer Wandmontage wird nur das L-förmige Hauptteil genutzt, daher entfallen zusätzliche Bohrlöcher an den Wänden für eine separate Soundbarwandhalterung. Auch technisch gehen LG-Soundbar und LG-Fernseher via „WOW Orchestra“ eine besondere Verbindung ein.

So lässt sich die DSC9S über etliche LG-Fernseher (u.a. OLED Z3/M3/G3/C3/B3, QNED99/86/82/81/75, UR81/80/78/73) mit nur einer Fernbedienung steuern, sämtliche Einstellungen wie Lautstärke, Verbindungsstatus oder Klangmodus werden auf dem TV-Bildschirm angezeigt. Apropos Verbindungsstatus, via „WOWCAST“ lässt sich die DSC9S mit den entsprechenden LG-Fernsehern kabellos koppeln. Was die klangliche Symbiose „WOW Orchestra“ bringt, erfahren Sie im Rahmen des LG-TV-Tests auf Seite 22. Doch wie sieht es fernab der LG-exklusiven Features, für die es einen Innovation-Award gibt, in Sachen Ausstattung und Technik aus?

Äußere und innere Werte
Die DSC9S fällt ein gutes Stück kleiner aus als die preislich vergleichbare DS90QY aus dem Vorjahr – womöglich, damit sie optisch besser unter die für sie vorgesehenen Fernseher passt. Knapp 98 statt 120 Zentimeter geht der Riegel in der Breite. Das Design wirkt gefällig, das Gehäuse besteht oben aus Kunststoff, die Seiten und Front sind aus Metall. Der Umwelt zuliebe greift LG bei einigen Teilen der Bar auf recycelte Kunststoffe zurück, die Verpackung wurde hauptsächlich aus wiederverwertetem Zellstoff hergestellt.

Den Geber kennen wir von den Vorjahresmodellen: Er ist übersichtlich gestaltet, besitzt Gummitasten und ein Steuerkreuz. Die schwarzen Hochglanz-Elemente spiegeln aber und reagieren empfindlich auf Fingerabdrücke
und Mikrokratzer.

Zum Lieferumfang gehört ein Subwoofer, dessen Gehäuse im Vergleich zum Bassquader der DS-90QY ebenfalls kleiner ausfällt. Sein 7-Zoll-Chassis wird von einem 220-Watt-Verstärker befeuert und strahlt nach vorne ab; hinten findet man ein Bassreflexrohr. Die Verbindung zur Bar erfolgt per Funk, außer einem Pairing-Knopf gibt es keine Einstelloptionen am Gerät. Surround-Lautsprecher sind ab Werk nicht dabei, können jedoch in Form des Erweiterungs-Sets SPQ8-S (siehe Kasten) nachgerüstet werden.

Ab Werk ist die DSC9S als 3.1.3-System ausgelegt, drei Chassis strahlen nach vorne ab, drei nach oben, wobei der „Höhen-Center“ eine LG-Besonderheit ist, von dem sich der Hersteller noch mehr Raumklang verspricht. Zudem haben sich die LG-Ingenieure etwas Neues einfallen lassen – die „Triple Level Spatial Sound“-Technik. Dabei analysiert eine 3D-Engine mit „Head Related Transfer“-Funktion alle Kanäle und soll eine virtuelle mittlere Klangschicht für lebensechten Sound und ein besseres Raumgefühl hinzufügen. Der Triple-Level-Raumklang ist in den Klangmodi „Cinema“ und „AI Sound Pro“ verfügbar, daneben stehen 6 weitere zu Wahl: „Standard“, „Music“, „Clear Voice“, „Sports“, „Game“ und „Bass Blast“. Die Schaltungen lassen sich auch bei Dolby Atmos- und DTS:XTon nutzen, was bei Soundbars keine Selbstverständlichkeit ist. Zudem unterstützt der Klangriegel IMAX-Enhanced-Inhalte und spielt Hi-Res-Musik mit 96 kHz / 24 Bit ab – oder rechnet niedriger aufgelöstes Material auf diese Qualität hoch.

Zur Abstimmung der Bar auf den Hörraum gibt es eine automatische Raumeinmessung („AI Room Calibration“) inklusive zweier Mikrofone, die sich aber nur per „LG Sound Bar“-App aktivieren lässt und nicht mit der Fernbedienung, die auf weitere Funktionen verzichten muss – etwa die Dolby-Dynamikreduktion (DRC), das AV-Sync oder den DTS-Neural:X-Upmixer. Immerhin darf man über den Geber Bässe/Höhen und die Kanalpegel regeln.

Dank einer speziellen Halterung bildet die Soundbar DSC9S eine Standfuß-Einheit mit den C2/C3-Fernsehern. Bereits auf dem Karton der DSC9S-Soundbar wird man auf dieses „perfekte Zusammenspiel“ hingewiesen.

Mit präzisen Effekten rund um den Sitzplatz herum steht es bei Soundbars ohne separate Rear-Boxen nicht zum Besten. Dies ermöglichen oft erst zusätzliche Lautsprecher für hinten links wie rechts, die das Soundfeld unüberhörbar ausweiten.

Mit ihren 3.1.3-Kanälen ist auch die DSC9S ein solcher Kandidat, der von physischen Rear-Lautsprechern noch profitieren kann. Hierfür ist LGs separat erhältliches Wire less-Kit „SPQ8-S“ zuständig. Das Trio besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Empfänger/Verstärker (2 x 70 Watt), der via Lautsprecherkabel mit den Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur LG-Soundbar auf. Das Rear-Kit erweitert die DSC9S um zwei Rear-Kanäle auf ein 5.1.3-System. Preislich schlägt das Set mit 200 Euro zu Buche.

Das Rear-Kit SPQ8-S erweitert LG-Soundbars um physische Rear-Kanäle.

Video und Multimedia
Der HDMI-Eingang und der HDMI-Ausgang mit eARC sind in einer Aussparung an der Unterseite positioniert. Videosignale leitet die Bar bis 4K mit 120Hz durch, ebenso interessant für Gamer sind VRR und ALLM zur Reduzierung von Screen Tearing und Latenzzeiten. Dolby Vision und HDR10 werden unterstützt, HDR10+ bleibt wie bei den hauseigenen Fernsehern außen vor. Dank CEC-Funktion kann man die Lautstärke der Bar über die TV-Fernbedienung regeln. Mit Bluetooth, Chromecast und AirPlay 2 sind viele Streaming-Technologien an Bord, nur DTS Play-Fi vermissen wir. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Lautsprechers.

Bildschirmmenüs oder ein Display am Gerät gibt es nicht, stattdessen zeigen Lichter den Betriebsstatus an und eine Frauenstimme teilt auf Englisch getätigte Fernbedienungsbefehle mit. Man kann diese Sprachführung zum Teil abschalten, für manche Befehle ohne Direkttasten auf dem Geber geht das aber nicht (z.B. Auto-Power On/Off).

Mit einem HDMI-Eingang, einem HDMI-Ausgang samt eARC und Toslink (nicht im Bild) ist die DSC9S digital gut bestückt. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player.

Der mitgelieferte Subwoofer SPS8-W (22,1 x 39 x 31,3 cm) verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Sein 7 Zoll großes Chassis strahlt nach vorne ab und wird von einer 220 Watt starken Endstufe angetrieben. Auf der Rückseite gibt es ein Bassreflexrohr.

Tonqualität
Vor dem Hörtest führten wir die automatische Kalibrierung durch. Mit Steely Dans „Two Against Nature“ (5.1) spielte der LG-Riegel klar, lebhaft und mit konturierten Bassläufen. Die Klangprogramme unterscheiden sich in Klangfarbe, Räumlichkeit und teils auch dem Pegel, grundsätzlich blieben die für viele Soundbars typischen Tonverfärbungen auch bei der DSC9S im Test präsent. Die Sprachverständlichkeit gelang der LG-Bar sehr gut und ließ auch aus stark seitlichen Hörwinkeln nicht nach.

Atmos-Sound von der Dolby-Demo-Disc schallte zuerst im Standard-Modus, was der Tonriegel mit einem kleinen, auf sich selbst fokussierten Klang quittierte. Für den „Triple Level“-Raumklang schalteten wir auf „AI Sound Pro“ und „Cinema“. Das Schallfeld vergrößerte sich merklich und füllte luftig die gesamte Raumbreite aus. Auch zwischen Hörplatz sowie Bar und sogar seitlich unserer Sitzposition wurden Effekte gut nachvollziehbar verortet. Sound von oben gelang der Bar kaum, Höheneffekte spielten eher auf der 2D- als der 3D-Klangebene, das aber recht gut ortbar. Der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Clip grollte beachtlich kräftig, das hätten wir dem vergleichsweise kleinen Subwoofer gar nicht zugetraut. Respekt, auch wenn das mit größeren Subs natürlich noch besser geht.

Mit Stereo-Musik schallte die DSC9S im „Music“-Modus angenehm und tonal relativ harmonisch, Bässe kamen druckvoll für einen voluminösen Klang. Räumlich spielte das Ganze aber kaum größer als der Riegel selbst. „AI Sound Pro“ und „Cinema“ tönten abermals deutlich räumlicher, klangen uns aber zu künstlich und verfärbt,
was bei Musik schneller auffällt als bei Filmton.

Der Testbericht LG DSC9S (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 1.100 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Sennheiser Ambeo Soundbar Plus & Ambeo Sub (Test)

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Nach der erfolgreichen „Ambeo“-Soundbar-Premiere schickt der vor allem für seine Kopfhörer bekannte Hersteller Sennheiser ein kleineres Modell ins Rennen: die „Ambeo Plus“ für 1.500 Euro. Was der Soundriegel mit virtuellen 7.1.4-Kanälen so alles kann, zeigt unser Test.

Sennheisers „Ambeo“-Soundbar (Test in Ausgabe 11-2019) gehört zweifelsfrei zu den ganz dicken Dingern am Soundbar-Markt und ist mit 2.500 Euro auch preislich kein Leichtgewicht. Wer es etwas dezenter und günstiger mag, der findet womöglich in der neuen „Ambeo Soundbar Plus“ die passende Spielpartnerin. Wie die „Ambeo“ – die inzwischen zu „Ambeo Max“ für eine klarere Abgrenzung zur „Ambeo Plus“ umgetauft wurde – hat die Plus keinen Subwoofer im Gepäck; ein Krawallwürfel in Form des „Ambeo Sub“ lässt sich aber optional nachrüsten. Der schlägt mit 700 Euro zu Buche und erweiterte die Plus-Bar um tiefste Töne auch in unserem Test. 2.200 Euro standen so unter dem Strich, womit sich das Duo im höchsten Soundbar-Preissegment positioniert.

9 Treiber für Atmos und Co.
Die Anordnung der Treiber zeigt sich klassisch für Soundbars (siehe Grafik): In dem gut einen Meter breiten und knapp 8 Zentimeter hohen Ambeo-Plus-Gehäuse strahlen 3 Treiber nach vorne ab, 2 zur Seite und 2 nach oben, wobei alle Chassis identisch ausfallen – es handelt sich um 2 Zoll große Breitbänder mit konischer Aluminium-Membran.

Die 7 Töner erhalten Unterstützung von 2 Bass-Treibern mit einer 4 Zoll großen Zellstoffmembran, die in die Oberseite verbaut wurden. So ergibt sich ein natives 5.1.2-System, das jedoch via digitale Signalbearbeitung mit Hilfe eines Vierkern-SOC-Prozessors (1,8 GHz) auf virtuelle 7.1.4-Kanäle aufgeblasen wird. Die dafür zuständige „Ambeo“-Virtualisierungstechnologie wurde in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen IIS entwickelt und ist in 3 Stufen zuschaltbar.

Die Sennheiser-Fernbedienung ist klar nach Funktionsgruppen gegliedert und verfügt über große Tasten mit angenehmem Druckpunkt. Eine Beleuchtung hat der relativ schwere Geber allerdings nicht.

Wie die „Ambeo Max“ arbeitet die „Ambeo Plus“-Bar für die Raumklangerzeugung nach dem Reflexions-Prinzip, bei dem Schall Richtung Wände und Decke abgestrahlt wird. Von dort gelangen die Schall wellen über Reflexionen zum Hörplatz. Damit dies funktioniert, muss die Raumbeschaffenheit ausgelotet werden. Hierfür zuständig ist ein Kalibriersystem, das auf die 4 intern verbauten Fernfeldmikrofone der Plus-Bar zugreift; die große Schwester „Ambeo Max“ hat hingegen ein externes Mikro am Start, das auf dem Hörplatz positioniert wird.

Decoder und Klangprogramme
An Tonformaten unterstützt die Plus-Soundbar alles von Dolby und DTS, zudem versteht sich der Sennheiser-Klangriegel auf das vom Fraunhofer-Institut entwickelte MPEG-H-Format für objektbasiertes 3D-Audio. Das Format wurde für die Integration in Streaming- und Rundfunk-Infrastrukturen entwickelt, wobei die 3D-Audiostreams über jede Lautsprecher-Konfiguration und auch über Stereo-Kopfhörer wiedergegeben werden können. Außerdem spielt der Riegel Musik im Sony-Format „360 Reality Audio“ ab. Hinzu gesellen sich 6 Klangprogramme, die sich auch bei 3D-Ton mit Dolby Atmos und DTS:X aktivieren lassen. Jedes Programm kann zudem über einen 4-bandigen Equalizer und in der Stärke des Ambeo-3D-Klangeffektes getunt werden; dies funktioniert allerdings nur über Sennheisers „Smart Control App“ (siehe Kästen). Ebenso mit an Bord sind Schaltungen für eine erhöhte Sprachverständlichkeit und das Leisehören zu später Stunde.

Um die Soundbar optimal an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, bietet die Ambeo-Plus-Bar ein Einmess-System zur Kalibrierung. 4 Fernfeldmikrofone wurden hierfür in die Soundbar integriert. Die Einmessung läuft denkbar simpel ab und kann dankenswerterweise auch ohne App durch zeitgleiches Drücken der Volume-Tasten „+“ und „-“ an der Soundbar erfolgen.

Nach dem Start der Einmessung tönen für gut 3 Minuten laute Ton-Sweeps und dezente Umgebungsgeräusche aus dem Klangbalken, womit die Prozedur auch schon ihr Ende findet. Als Ergebnis positioniert der Prozess virtuelle 7.1.4 Phantom-Lautsprecher im Hörraum für einhüllenden Rundum-Sound.

Nachträgliche Justagen der Einmess-Ergebnisse halten sich jedoch in Grenzen. Im Audio-Menü kann man den Pegel des Center-Kanals (-3 bis +6 dB) sowie den Subwoofer in Pegel (-10 bis +0 dB) und Phase (nur 180°) nachregeln, das war es aber auch schon.

Die Sennheiser-App führt durch die Raumeinmessung und Kalibrierung der Soundbar, was unterm Strich rund 3 Minuten dauert.

Gut bestückt: Alle Anschlüsse befi nden sich auf der Rückseite. Zu einem HDMI-Ausgang samt eARC gesellen sich 2 HDMI-Eingänge; Ton gelangt ferner über Toslink und analoge Cinch-Buchsen in die Soundbar. Dank Pre-out lässt sich zudem ein Subwoofer verkabeln.

700 Euro: Der separat erhältliche Ambeo Sub verhilft der Ambeo Soundbar Plus zu mehr Tiefgang. Auch er verfügt über ein Messmikrofon und wird über die Smart Control App zusammen mit der Bar kalibriert.

Verarbeitung und Bedienung
Zur umlaufenden Stoffbespannung gesellen sich fein perforierte Metallgitter an der Oberseite. Touch-Tasten und ein großer LED-Streifen mit Lichter für Statusmeldungen befinden sich unter einer Kunststoff-Deckplatte. Breite Gummifüße sorgen für einen rutschfesten und vibrationsarmen Stand. Insgesamt vermittelt die Ambeo Soundbar Plus eine gute Haptik und Optik. Mit knapp 8 Zentimeter Höhe sollte die Bar noch vor die meisten Fernseher passen, ohne ins Bild zu ragen. Optional kann man den Klangbalken auch an die Wand montieren, die Halterung muss jedoch separat gekauft werden. Gespart wurde an einem Display, was bedauerlich ist, denn wer möchte sich schon die Bedeutung zahlreicher, farbiger Lichtspiele merken, die man vom Sitzplatz aus womöglich noch nicht mal sehen kann?

Die mittelgroße Fernbedienung fällt überraschend schwer aus und macht trotz Plastikgehäuse einen robusten Eindruck. Allerdings verleiteten die Form und Gewichtsverteilung des Gebers uns dazu, diesen falsch herum in die Hand zu nehmen. Die grundlegende Bedienung kann auch über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen. Sinnvolle Ergänzung ist Sennheisers bereits erwähnte „Smart Control App“, mit der sich die Bar bequem einrichten und komplett steuern lässt.

Video & Multimedia
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite der Bar. Vorhanden sind ein HDMI-Ausgang mit eARC (2.1-Standard) sowie zwei HDMI-Eingänge (2.0a-Standard). Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10, HDR10+ und Dolby Vision. Gestreamt wird über WLAN und Ethernet per UPnP, zudem mit Bluetooth, Google Chromecast, AirPlay 2 sowie Spotify und TIDAL Connect. Eine Sprachsteuerung über Amazon Alexa und den Google Assistant ist ebenfalls möglich. Im Standby-Modus („Eco Mode“) mit aktiver Netzwerkverbindung genehmigte sich die Bar rund 2,8 Watt.

Digitale Kontrolle: Neben der Fernbedienung kann man die Ambeo Soundbar Plus auch mit der Sennheiser Smart Control App steuern, die überdies mehr Funktionen bietet als der klassische Geber.

3D-Sound: Insgesamt 9 Treiber sorgen bei der Ambeo Soundbar Plus für 3D-Ton von vorn, seitlich und oben.

Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut entstandene Virtualisierungs-Technologie Ambeo verhilft 2D- und 3D-Tonsignalen zu einer gesteigerten Räumlichkeit der Wiedergabe. Die Intensität des Raumklangeffekts kann man dreistufig (Light, Standard, Boost) über die Sennheiser Smart Control App einstellen, nicht jedoch über die Fernbedienung. Gleiches gilt für den Equalizer mit 4 Bändern. Sehr gut: Der Ambeo 3D-Sound und der EQ lassen sich individuell für jedes der 6 Klangprogramme (Adaptiv, Musik, Film, Nachrichten, Neutral und Sport) justieren.

Im Ergebnis ist der Ambeo-Sound verblüffend: Schon in der „Standard“-Stufe verteilten sich Musik und Filmton auf eine große Bühne links wie rechts des Tonriegels. Bei Atmos-Trailern faszinierte die Plus-Bar mit einem ausgesprochen großen Surround-Feld, in dem seitlich, zwischen Bar und Hörplatz und im Ansatz sogar hinter unserem Sitzplatz noch Toneffekte hörbar waren. Selbst Sound von oben konnte die Bar darstellen, wenn auch nicht direkt über unserem Kopf, sondern rund 1 bis 1,5 Meter nach vorn versetzt. Vollwertige 5.1.2-Boxen sets spielen natürlich räumlicher, greifbarer und präziser, dennoch klang das Gebotene für eine Stand-Alone-Soundbar eindrucksvoll. Tonale Verfärbungen blieben beim Ambeo-Upmixing dankenswerterweise dezent im Hintergrund und fielen nach kurzer Zeit praktisch gar nicht mehr auf.

Mit der Sennheiser Smart Control App erhält man Zugriff auf erweiterte Funktionen wie den Equalizer oder die dreistufige Regelung der Intensität des Ambeo 3D-Soundeffekts.

Der Ambeo Sub
Der für 700 Euro separat erhältliche Subwoofer „Ambeo Sub“ verbindet sich via Funk mit der Soundbar, die bis zu vier der Basswürfel steuern kann. Alternativ darf eine Verbindung über ein klassisches Cinch-Kabel erfolgen. Die Bassbox bietet bis auf einen Pairing-Knopf keinerlei Regler. Der 8 Zoll große Basstreiber stahlt nach oben durch eine Stoffbespannung und wird von einer 350 Watt starken Class-D-Endstufe angetrieben. Mit vergleichsweise bescheidenen Maßen von 27,7 x 36,9 x 27,4 Zentimetern (B x H x T) lässt sich der Subwoofer relativ unauffällig im Wohnzimmer unterbringen. Optisch macht der Krawall-Quader eine elegante Figur, auch wenn das Gehäuse nur aus Plastik besteht.

Tonqualität Surround
Vor dem Hörtest führten wir natürlich die Kalibrierung aus, die nach 3 Minuten erledigt war. Mit aktiviertem Ambeo-Sound spielte das Soundbar/Subwoofer-Duo angenehm, tonal für eine Soundbar sehr ausgewogen und nicht zuletzt verblüffend räumlich. So lösten sich Instrumente wunderbar von dem Klangkörper, das Saxophon in Steely Dans „Gaslighting Abbie“ (5.1) stand zum Greifen plastisch neben bzw. hinter dem Tonbalken.

Im Tiefton spielte die Plus-Bar konturiert und schlackenfrei, wohl auch auf Kosten von Oberbässen, die etwas schlank ausfielen. Das bleibt sowohl mit als auch ohne Subwoofer so, über die App kann man den Bassquader per Schalter schnell mal deaktivieren. Mit Stereo-Musik von CD klappte das Solo-Spiel der Plus-Bar noch recht gut, da der Riegel auch ohne Sub ein gesundes Klangvolumen zu Gehör bringt. Bei Konzert-Blu-rays mit kräftigem Tiefbass und besonders bei tontechnisch derber Filmkost möchten wir auf den Subwoofer aber nicht verzichten. So gab er bei „Ghost in the Shell“ (Atmos) dem Panzer im Finale eine gute Portion Bassgewalt und Realismus mit. Auch der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Clip profitierte unüberhörbar vom guten Tiefgang des Subs.

Bei der Räumlichkeit punktet die Ambeo Plus ebenfalls, aber nur Kollegen mit physischen Rear-Boxen bringen vollwertigen Sound von hinter dem Hörplatz ans Ohr – dies vermochte die Plus-Bar höchstens im Ansatz. Das Ambeo-DSP (siehe Kasten) kann übrigens stets an bleiben, die Sennheiser-Bar spielte damit nicht nur klanglich ausgewogener, sondern auch luftiger und größer. Die Sprachverständlichkeit war zudem ausgezeichnet und ließ auch aus stark seitlichen Hörwinkeln nur leicht nach.

Der Testbericht Sennheiser Ambeo Soundbar Plus & Ambeo Sub (Gesamtwertung: 84, Preis/UVP: 2.200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2023 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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