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Channel: Sound-Bars & Sound-Decks – audiovision
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JBL Bar 5.1 Surround (Test)

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Auf das „Surround“ in „Bar 5.1 Surrround“ kommt es an. Denn eine „Bar 5.1“ hat JBL schon länger im Programm, der wir bereits in Ausgabe 5-2018 auf den Zahn fühlten. Die Unterschiede zwischen beiden Modelle fallen größer aus, als es der Name vermuten lässt: So überraschte die „Bar 5.1“ mit abnehmbaren Seiten-Boxen, die als Surround-Speaker verwendet werden können. Die „Bar 5.1 Surround“ kommt hingegen als klassischer Klangriegel und ohne dieses Exklusiv-Feature daher. Beiden Soundbars gemein ist ein aktiver Subwoofer als Trabant für kräftige Bässe.

Ein Klangriegel mit abnehmbaren Seitenteilen, die als Rear-Lautsprecher agieren, war uns vor der „Bar 5.1“ – nicht zu verwechseln mit der „Bar 5.1 Surround“ im Test oben – noch nicht in die Finger gekommen. Und es kommt noch besser, denn integrierte Akkus sorgen für eine drahtlose Sig­nalübertragung zwischen Rears und Soundbar. Nach rund 10 Stunden müssen die flügge gewordenen Klangkörper zum Stromtanken zurück an die Bar; alternativ ist das Laden via USB möglich.

2 in 1: JBLs 750 Euro teurer Soundriegel „Bar 5.1“ besitzt einen besonderen Kniff: Die Seitenteile lassen sich abnehmen und als Surround-Boxen verwenden. Die Kommunikation erfolgt drahtlos per Funk.

Im ersten Hördurchgang lief die „Bar 5.1“ mit angedockten Satelliten. Hier überzeugte die große Stereo­breite, auf der Effekte klar ortbar waren – allerdings nur vorne, von seitlich oder hinten konnten wir nichts hören. Ganz anders mit losgelösten Satelliten, die wir an den typischen Positionen für Surround-Boxen platzierten. Nach Durchführung der Einmessung saßen wir plötzlich mitten im Klang, der besonders bei Musik und diffusen Geräuschen überzeugte. Bei Effekten darf man natürlich nicht die Plastizität und Präzision vollwer­tiger 5.1-Boxensets erwarten, dennoch machte das weite und luftige Klangfeld viel Spaß. Der dazugehörige 10-Zoll-Subwoofer sorgte mit Druck und Volumen für spürbare Bässe, nimmt es mit der Präzision dafür nicht ganz so genau.

 

7 Treiber, 250 Watt

Die JBL-Fernbedienung besitzt nur wenige, aber viele doppelt belegte Tasten. Der Geber hat kaum Gewicht, das Plastik wirkt nicht besonders hochwertig.

Mit ihren unscheinbaren 101,8 x 5,8 x 10 (B x H x T) Zentimetern lässt sich der dunkelgraue und nur knapp 3 Kilo wiegende Riegel unauffällig vor, unter oder über einem Fernseher verstauen; Halter und Schrauben für eine Wandmontage liegen bei. Ein Schutzgitter aus Metall umspannt den Kunststoff-Korpus vorne wie seitlich; das durch das Gitter leuchtende Display lässt sich trotz großer Lettern aber nur schlecht ablesen.

Hinter der Abdeckung arbeiten insgesamt 7 Treiber: 5 Chassis mit 4,7 Zoll in ovaler Form („Racetrack“-Treiber) strahlen nach vorne ab, 2 seitlich verbaute „Multibeam“-Hochtöner mit 1,25 Zoll Durchmesser wollen für Surround-Klang sorgen. Hierfür schicken diese Schall zu den Seitenwänden, der von dort via Reflexion zum Hörplatz gelangt. 5 Digital-Verstärker mit je 50 Watt befeuern die Tonkanäle, in Kombination mit dem externen 10-Zoll-Woofer erhält man 5.1-Sound.

An Ton-Decodern verbaute JBL Dolby Digital und PCM, nicht aber DTS. Klangprogramme hat die Bar nur deren zwei, eine nicht im Handbuch erwähnte Dynamikreduktion sowie einen „Smart“-Modus, der via DSP-Processing für mehr Raumklang sorgen soll. Der Lautstärkepegel des externen Woofers kann nicht separat geregelt werden, stattdessen verbaute JBL eine dreistufige Bass-Schaltung ­– mehr manuelles Soundtuning ist nicht möglich. Zur Verbesserung der Klangabbildung misst die simple Kalibrierungsfunktion mithilfe von Testtönen die Treiber auf den Hörraum ein. Die Bedienung erfolgt über Tasten an der Bar oder über die Fernbedienung; Letztere ist klein, aus Plastik und fühlt sich nicht sonderlich wertig an.

 

Video & Multimedia

Auf der Rückseite findet man einen HDMI-Eingang sowie einen HDMI-Ausagang mit ARC und CEC, die sich auf die 4K/60p-Auflösung samt HDR10, Dolby Vision und den aktuellen Kopierschutz HDCP 2.3 verstehen. Ton gelangt über Toslink in die Bar, analoge Anschlüsse fehlen. Ins Netzwerk geht es via WLAN und Ethernet, gestreamt wird über Blue­tooth, AirPlay2 oder Chromecast. Die USB-Buchse liefert 5 Volt und dient zu Service-Zwecken.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Zu einem HDMI-Eingang und einem HDMI-Ausgang samt ARC gesellen sich eine Toslink-Buchse sowie Ethernet. Der USB-Anschluss liefert Strom (5 Volt) und dient als Service-Port.

 

10-Zoll-Subwoofer

Der knapp 11 Kilo schwere Basswürfel arbeitet nach dem Downfire-Prinzip: Hierfür verbauten die JBL-Ingenieure einen 10-Zoll-Treiber auf der Unterseite; Gummipuffer sorgen für den nötigen Abstand des 44 x 30,5 x 30,5 Zentimeter großen Gehäuses zum Boden. Eine 300 Watt starke Endstufe treibt das Chassis an. An der Rückseite gibt es ein Bassreflex-Rohr, um die Schallausbeute zu erhöhen. Der Woofer kommuniziert drahtlos via Funk mit der Bar.

Der 10,6 Kilo schwere Subwoofer liefert 300 Watt, die leicht raue, anthrazitfarbene Kunst­stoff-Oberfläche ist sauber verarbeitet.

Tonqualität

Vor dem Hörtest führten wir die Automatic Multi­beam Calibration aus: „Mit der automatischen Mehrstrahl-Kalibrierung (AMC) kann dein Surround-Sounderlebnis für deine bevorzugte Sitzposition optimiert werden“, verspricht das Handbuch. Entsprechend hoch waren die Erwartungen. Das Mikrofon hat JBL in die Bar integriert, der Kali­briervorgang mit Testtönen dauerte nur ein paar Sekunden.

Laut kann sie, mit ihren 550 Watt beschallt die Kombi auch große Wohnzimmer problemlos. Nicht so souverän gelang der Soundbar hingegen die Klangbalance. So wummerte der Woofer unten herum kräftig, aber auch etwas unsauber vor sich hin, während im Grundton Volumen fehlte. Zudem tönten die Mitten etwas grell – besonders bei gehobenen Lautstärken. Die tonalen Verfärbungen lassen sich mit der dreistufigen Bass-Schaltung (Low, Mid, High) etwas abschwächen, dann kann es aber passieren, dass Bässe zu wuchtig grummeln. Ein Equalizer über den gesamten Frequenzbereich oder ein simpler Höhen-/Mittenregler fehlen.
Besser als mit Musik klang Filmton in unseren Ohren, da hier Klangverfärbungen weniger stören. Trotz der tonalen Schwächen gelang der Bar die Sprachverständlichkeit bei frontaler Sitzposition sehr gut. Aus seitlichen Hörwinklen spielte der Soundriegel geringfügig weniger klar und dumpfer.

In der Kategorie Räumlichkeit musizierte die JBL-Bar in der „Standard“-Einstellung ohne „Smart“-Modus klein und auf sich selbst fokussiert, von „Surround“ konnte da keine Rede sein, egal welches Ton- bzw. Kanalformat anlag.

Die Ausbreitung des Schallfeldes änderte sich mit aktiver „Smart“-Funktion: Dolby-Atmos-Trailer klangen so deutlich größer, luftiger und lebendiger – auch von seitlich und dem Raum zwischen Bar und Hörplatz waren Toninformationen zu hören, hier aber meist nur in Form einer Klangwolke und nicht als präzise Effekte.
Bitter rächt sich das Fehlen des DTS-Decoders: Liegen entsprechende Datenstöme an, muss der Zuspieler selbst DTS:X-Sound ins 2.0-Format wandeln. Der „Smart“-DSP-Mixer vollbringt mit Zweikanal-Ton jedoch keine Wunder, weshalb DTS-Sound unterm Strich deutlicher weniger räumlich schallte als Multikanal-Tracks von Dolby.

Der Testbericht JBL Bar 5.1 Surround (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag JBL Bar 5.1 Surround (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Klipsch Bar 48 (Test)

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Die mittelgroße Fernbedienung besitzt eine Hintergrund-Beleuchtung, die anspringt, sobald man den Geber bewegt. Die wenigen Tasten wurden sinnvoll gruppiert. Die aalglatte Unterseite aus Plastik macht den Geber aber etwas rutschig.

„Reference“ steht gleich hinter dem Klipsch-Logo auf Soundbar, Subwoofer und den Effekt-Speakern, was schon mal den Anspruch der 1946 in Hope (Arkansas USA) gegründeten Boxen-Schmiede verdeutlicht. Mit 650 Euro für die Soundbar und 300 Euro für ein Pärchen „Surround 3“ ist der Preis allerdings noch im Mittelfeld angesiedelt. Ein Top-Preis-Leistungs-Verhältnis also?

Rein optisch haben wir an dem Quatett jedenfalls nichts auszusetzen. Die Körper der ausschließlich in Schwarz erhältlichen Boxen bestehen zur Überraschung aus Holz und nicht aus Plastik oder Alu, wie das bei Soundbars oft der Fall ist. Allerdings verhüllt schwarzer Akustikstoff (außer beim Subwoofer) ein Großteil der Holzgehäuse, was etwas schade ist. Die schwarzen Seitenteile der Bar lassen sich abnehmen und durch braune ersetzen, die zum Lieferumfang gehören. Ebenso mit dabei ist ein Montage-Set zur Wandaufhängung des 121,1 x 7,3 x 8,6 (B x H x T) Zentimeter großen Klangbalkens. Das „48“ im Namen bezieht sich übrigens auf die Breite der Soundbar, nämlich 48 Inch.

3 Hörner inklusive

Links, rechts und mittig findet man die Eingangs erwähnte Besonderheit von Klipsch-Schallwandlern: die Hörner. Jedes Horn besteht aus einem 1 Zoll großen Aluminium-Hochtöner, der am Ende einer geschwungenen, in der Grundform viereckigen Schallführung sitzt, Klipsch nennt das Konstrukt „90° x 90°-Tractrix-Horn“. Der Hochtöner selbst ist durch ein Verbundmaterial namens Kapton aufgehängt, ein laut Klipsch extrem leichtes und festes Material, das Verzerrungen minimiert und eine lineare Hubbewegung (LTS) des Töners gewährleisten soll.

Seitlich wird der Wireless-Dongle verstaut. Die Holzabdeckung liegt in Schwarz und Braun bei.

Ergänzt wird das Horn-Trio durch vier ovale, 3 Zoll große Woofer aus Verbundfaser, die wie die Hörner nach vorn gerichtet sind. Seitliche oder nach oben strahlende Chassis gibt es nicht, die Bar 48 versteht sich als 3.1-System mit dediziertem Center-Kanal, das keine 3D-Sound-Ambitionen hegt. Surround-Sound wird virtuell via DSP erzeugt, im Zusammenschluss mit den beiden „Surround 3“-Speakern wächst das System zum vollwertigen 5.1-Set für nativen Mehrkanal-Sound. Übrigens: Erste Klipsch-Soundbars mit Dolby Atmos erscheinen voraussichtlich kommenden Herbst.

Krawallquader

Zum Lieferumfang der Bar 48 gehört ein Subwoofer (30,2 x 41 x 41 Zentimeter), der mit einem 8 Zoll großen Chassis auf der Unter-seite ausgestattet ist. Hinzu gesellt sich ein Bassreflex-Rohr. Der Korpus des Krawallmachers besteht ebenso aus Holz, was dem Würfel eine gewisse Natur-Optik verpasst – trotz des tristen Schwarz. Die Verbindung zur Soundbar kann nur über Funk (2,4 GHz) erfolgen. Die Soundbar verfügt allerdings über einen zusätzlichen Sub-Out (Cinch), so dass jeder x-beliebige Woofer mit Toneingang angeschlossen werden kann. Am Basswürfel findet man allerdings keinerlei Ein- wie Ausgänge; auch Justier-Optionen wie Crossover, Phase und Lautstärke fehlen. Letztere wird über die Fernbedienung der Bar gesteuert.

Chassis und Bassreflexrohr des 30,2 x 41 x 41 cm großen Funk-Subwoofers strahlen Bässe in Richtung Boden ab. Holzfüße sichern den benötigten Abstand.

Kaum Multimedia

Bei den Anschlüssen bietet die Bar 48 nur das Basis-Programm: Ein HDMI-Ausgang verbindet sie via Audio Return Channel (nur ARC) mit dem TV, der den Sound anliefert. Alle Zuspieler wie XBox oder Blu-ray-Player müssen bei dieser Anschlussvariante via HDMI mit dem Fernseher verbunden werden. Das erklärt auch, warum die Bar keine klassische Video-Sektion besitzt und über HDMI nur ein Schwarzweiß-Bild ausgibt. Für komprimierten Digitalton bzw. Analog-Sound stehen ein Toslink-Eingang sowie eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse zur Verfügung. Die USB-Buchse ist nur für Firm-ware-Updates, denn Netzwerkfunktionen besitzt die Bar keine. Daher fallen auch Multiroom-Optionen, Sprachsteuerung und fast alle Streaming-Funktionen raus, was etliche Punkte kostet – nur via Blue-tooth darf man der Soundbar drahtlos zuspielen.

Der HDMI-Ausgang bezieht Ton über den ARC, hinzu kommen Toslink, Klinke und ein SUB Out (Cinch).

Ein Bildschirm-Menü fehlt, an der Oberseite befinden sich Tasten und ein Display mit Leuchtsymbolen, die man vom Sitzplatz aus aber nicht sieht; an der Front strahlen teils bunte Lichtlein, die sich aber nicht selbst erklären. Die Lautstärke der Bar lässt sich auch über die TV-Fernbedienung regeln.

HD-Ton ohne eARC?

An Decodern verbaute Klipsch Dolby Digital Plus und DTS-HD. Allerdings besitzt die Soundbar keinen Enhanced Audio Return Channel (kurz eARC), der HD-Ton in die Bar schleusen könnte. Das komprimierte Dolby Digital Plus funktioniert zwar in der Theorie über ARC, jedoch unterstützen nur die wenigsten Fernseher das Format. Auf Dolby Digital und DTS-Digital-Surround versteht sich die Soundbar natürlich schon. Für den Surround-Upmix von Zweikanal-Ton setzt Klipsch auf einen eigenen DSP-Algorithmus. Die ((SUR))-Taste schaltet den DSP-Mix zu oder aktiviert die „Surround 3“-Boxen für nativen 5.1-Sound, sofern Effekt-Speaker mit der Bar gekoppelt sind. Ein Firmware-Update soll DTS Virtual:X für virtuellen 3D-Sound nachliefern.

Die „Dialog“-Funktion verbessert die Sprachverständlichkeit, indem Mitten auf dem Center-kanal deutlich angehoben werden; dann klingt Sprache aber etwas unnatürlich. Der „Night“-Modus soll den Dynamikumfang reduzieren und schaltet zudem den Subwoofer ab; entsprechend dünn tönt es dann aus dem Klangriegel. Leider gibt es keinen Equalizer und auch keine Höhen-/Bass-Regler. Das Boxen-Setup beschränkt sich auf die Pegel von Subwoofer und Rear-Boxen.

Nicht zum Lieferumfang der Bar 48 gehören die „Surround 3“-Lautsprecher, welche für nur einen Zweck entworfen wurden – um als aktive Surround-Speaker zu dienen. Weitere Funktionen wie Smart-Features mit Streaming und Multiroom oder simple Toneingänge haben die zierlichen (6,5 x 10,8 x 10,8 cm) Böxlein nicht zu bieten. Hinter der schwarzen Stoffummantelung des Holzgehäuses steckt ein 3 Zoll großer Breitband-Treiber, der von einer 60 Watt starken Endstufe befeuert wird.
Die Koppelung mit der Soundbar erfolgt wie beim Subwoofer via Funk und lief im Test reibungslos, sobald wir den mitgelieferten USB-Transmitter ins dafür vorgesehene Seitenfach der Bar 48 steckten.
Kopfzerbrechen bereitete uns aber das Einstellen der Lautstärke der beiden Trabanten. Die Fernbedienung bietet hierfür keine Tasten und auch im mitgelieferten Handbuch wurden wir nicht fündig. Die Lösung bescherte schließlich das Online-Handbuch; womöglich hat man die Beschreibung im Ausdruck schlicht vergessen.

Klipschs „Surround 3“-Speaker kommen als Pärchen für 300 Euro nach Hause und erweitern die Bar 48 zum 5.1-Set.

Der Trick: Die ((SUR))-Taste länger als 3 Sekunden gedrückt halten, bis die LED der Bar rot blinkt. Mit den Volume-Tasten kann man dann den Pegel für die erste Box, nach erneutem Drücken von ((SUR)) den Pegel für die zweite Box justieren.

Tonqualität

Im Hörtest schlug die Bar 48 einen natürlichen, klaren und lebendigen Ton an, ohne scharf oder analytisch zu klingen. Die Sprachverständlichkeit war bestens und nahm auch bei nicht frontaler Sitzposition kaum ab. Der mittelgroße Subwoofer entpuppte sich als echter Kraftmeier und spielte dermaßen tief und druckvoll, dass selbst Bass-potente Action-Streifen wie „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) den Würfel nicht aus der Ruhe brachten; zudem klangen Bar und Sub aus einem Guss. Der „Night“-Modus kappte fast alle Bässe, eine hörbare Dynamikreduktion machte sich aber weder bei Dolby- noch DTS-Ton bemerkbar.

Überzeugen konnte auch die Räumlichkeit bei Mehrkanal-Ton: Effekte schallten nicht nur plastisch und gut ortbar, sondern auch weit im Hörraum verteilt. Selbst Höhen-Effekte tönten nicht von vorn aus der Bar, sondern schwebten frei im Raum – wenn auch nicht über dem Kopf.

Im Stereo-Betrieb behielt die Bar ihre tonalen Eigenschaften und spielte naturgemäß nur von vorne. Dort tönte es allerdings sehr direkt aus dem Riegel und kaum größer als die Bar selbst. Dies änderte sich auch nicht durch das Zuschalten der virtuellen Surround-Funktion, denn selbst mit vollem Pegel spielten die Rear-Boxen kaum hörbar.      

Der Testbericht Klipsch Bar 48 (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 950 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Klipsch Bar 48 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Grundig DSB2000 (Test)

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Die 15 Zentimeter hohe Fernbedienung ist leicht und liegt angenehm in der Hand. Sämtliche Funktion sind via Direkttasten aufrufbar. Eine Beleuchtung gibt es in dieser Preisklasse aber nicht.

In der Regel sind Dolby-Atmos-Soundbars in gehobenen Preisregionen angesiedelt. Grundigs DSB2000 gehört hingegen eindeutig zur Einsteigerklasse. Doch ums Sparen kommt man bei 330 Euro nicht herum. Nativen 3D-Sound aus 5.1.2-Treibern gibt es nicht, dazu später mehr. Das Schutzgitter aus Metall umfasst Front und Oberseite, der Rest des sauber verarbeiteten Gehäuses besteht aus Kunststoff. Mit 2,6 Kilogramm fällt das Gewicht des Riegels recht leicht aus, für die Wandbefestigung liegt entsprechendes Montage material bei. Bei nur 6 Zentimetern Höhe lässt sich die Soundbar aber auch problemlos vor die meisten Fernseher platzieren. In ihrem Inneren werkeln gerade mal 4 Treiber: So sitzt links und rechts außen je ein Hochtöner, der frontal Richtung Zuhörer strahlt. Etwas nach innen versetzt verbaute Grundig zwei Mitteltöner, die im Lot zur Decke strahlen. Die Anordnung verwundert, da bei direktem Schallwurf zur Decke kaum Refl exionen zum Hörplatz gelangen, denn mittlere Frequenzenstrahlen im Gegensatz zu Bässen relativ gerichtet ab. Umso gespannter waren wir auf den Hörtest. Die vier Chassis bilden ein 2.0-Kanal-System, das vom Bass-Kanal des Subwoofers ergänzt wird. Chassis für die Surround- und Höhenkanäle gibt es keine, der 3D-Sound soll mittels digitaler Tonmanipulation hörbar gemacht werden (DSP). Klanglich ist dies meist die schlechteste Lösung, weniger Chassis drücken aber den Preis. Die Verstärker in Bar und Subwoofer liefern laut Handbuch zusammen 280 Watt.

Das 5,5 Kilo schwere Gehäuse des einfach verarbeiteten Subwoofers besteht aus MDF-Holz, das mit schwarzer Folie überzogen ist. Mit 17 x 34,2 x 31,3 Zentimetern lässt sich der Bassquader in fast jedem Wohnzimmer verstecken. Der Treiber sitzt seitlich hinter einer Stoffabdeckung, auf der Frontseite offenbart sich ein großes Bassrefl ex-Rohr. Regler zur Tonanpassung gibt es keine, auch Signaleingänge fehlen. Die Kommunikation mit der Soundbar erfolgt per Bluetooth.

Decoder & Upmixer

Für den Atmos-Sound ist natürlich der entsprechende Decoder an Bord, auch mit allen anderen Dolby-Formaten kommt die Bar klar. Bei DTS ist hingegen Schluss mit lustig, den hat sich Grundig gespart. Damit der Tonbalken bei DTS-Sound nicht stumm bleibt, müssen DTS-Streams vom Zuspieler ins PCM-Format gewandelt werden. „Vertical Surround“ nennt sich der Zauberknopf für den DSP-basierten 3D-Sound. Die Schaltung zeigte im Test allerdings nur Wirkung bei Dolby-Signalen, nicht aber bei PCM-Ton, was einen 3D-Upmix von zu PCM konvertierten DTS-Signalen ausschließt. Mit „Voice“, „Sport“, „Movie“ und „Music“ stehen vier Klangprogramme zur Wahl. Für Klangtüftler gibt es Regler für Bass und Höhen, mehr hat die DSB2000 nicht an Bord. Auch nützliche Schaltungen wie eine Dynamikbegrenzung oder ein Lip-Sync konnten wir nicht finden.

Anschlüsse und Videoboard

Alle Anschlüsse befi nden sich auf der Rück seite der Bar. In dieser Preisklasse überrascht das 4K/60p- Videoboard mit zwei HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang samt CEC und ARC positiv. Zudem werden alle HDR-Formate (HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision) unterstützt. Digitalton darf man über Toslink und Koax zuspielen, was ebenso keine Selbstverständlichkeit ist. Analog geht es via 3,5mm-Klinke in die Bar. Der USB-Port dient entweder als Stromlieferant (5V/0,5A) oder als Anschluss für einen USB-Stick, der den integrierten Media- Player füttert; abgespielt werden können allerdings nur MP3-Dateien.

Die Grafi k zeigt das Innenleben der Grundig-Soundbar: Während zwei kleine Hochtöner Schall direkt zum Zuhörer abstrahlen, werfen zwei Mittel-/Tieftöner ihre Schallwellen im 90°-Winkel geradewegs zur Decke.

Ins Netzwerk verzweigt die DSB2000 nicht, was Multiroom, Online-Streaming sowie eine App- und Sprachsteuerung ausschließt. Auch NFC und Apples AirPlay fehlt, Musik-Streaming ist jedoch via Bluetooth (ohne aptX) möglich. Die Bedienung gelingt einfach über vier Tasten am Gerät oder über die mitgelieferte Fernbedie-nung, die gut in der Hand liegt und alle Funktionen direkt aufruft. Dank HDMI-CEC kann zur Volume-Regelung auch die Fernbedienung des Fernsehers benutzt werden. Ein Onscreen-Menü fehlt trotz HDMIAusgang. Die großen Buchstaben des Geräte-Displays sind durch das Frontgitter recht gut lesbar und dimmen nach kurzer Zeit automatisch ab; ganz abschalten lässt sich das Display nicht.

Alle Anschlüsse befi nden sich auf der Rückseite: Zu 2 HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang samt ARC gesellen sich Toslink, Koax und ein analoger Klinken-Eingang. Die USB-Buchse liefert Strom oder bedient den Mediaplayer.

Tonqualität

Der sparsame Chassis-Einsatz machte sich im Sound bemerkbar: Verfärbungen gehören ebenso zum Klang wie eine überschaubare und zudem gepresst wirkende Räumlichkeit in den Standardeinstellungen. Jedes der vier Sound-Programme besitzt seinen eigenen Charakter, uns hat nur „Music“ wirklich zugesagt, das mit guter Balance aus Mitten und Höhen auf sich aufmerksam machte. „Movie“ spielte hingegen zu dumpf, „Sport“ zu verfärbt, „Voice“ zu schmächtig und ebenso künstlich. Mit dem „Music“-Programm als Basis lässt sich der Sound unter Nutzung der Bass/Höhen-Regler auf ein dem Preis angemessenes Klangniveau hieven, wobei man auf kräftige oder tiefe Bässe verzichten muss – trotz Subwoofer. Obere Bässe sorgten allerdings für ein vernünftiges Fundament, auch tiefe Männerstimmen schallten füllig und mit Körper. In unserem Dolby-Atmos-Testklassiker „Ghost in the Shell“ grollte der Panzer zwar nicht spürbar, war dank kräftiger Oberbässe aber akustisch mit Volumen präsent. Gut schlug sich der Riegel in Sachen Sprachverständlichkeit bei frontaler Sitzposition. Aus seitlichen Winkeln spielte die Bar etwas dumpfer, trotzdem blieben Dialoge stets klar verständlich. Gespannt waren wir auf die Performance des 2.1-Klangriegels bei nativem Atmos-Sound. Ohneaktive „Vertical Surround“-Funktion spielte die Soundbar links und rechts rund einen halben Meter breiter als ihre Maße, von Surround- geschweige denn Höhen-Sound konnte allerdings keine Rede sein. Die Vertical-Schaltung sorgte für eine deut liche Ausweitung der Frontbühne sowie ein „gewisses“ Surround-Feeling in Form einer verwaschenen Tonwolke. Hinzu gesellten sich aber Klangverfärbungen sowie ein hohler Toncharakter. Effekte in Atmos-Trailern klangen zwar spektakulärer als ohne Klangschaltung, aber auch unpräziser und unnatürlicher. Höhen-Objekte wie die Synthesizer in Dolbys „Audiosphere“-Clip wurden breit und etwas über der Bar platziert, von echtem 3DSound war das Gebotene auch hier weit entfernt. Für das Hören von Stereo-Musik präsentiert sich die DSB2000 meist als bessere Alternative zu integrierten TV-Lautsprechern. Pop und elektronische Musik machten durchaus Spaß, Klassik gehörte hingegen nicht zu ihren Stärken.

Der Testbericht Grundig DSB2000 (Gesamtwertung: 62, Preis/UVP: 330 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

 

 

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JBL Bar 2.1 Deep Bass (Test)

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Die mittelgroße Fernbedienung besteht aus Plastik, liegt aber angenehm in der Hand. Die hellgraue Beschriftung auf dunkelgrauem Hintergrund könnte besser lesbar sein, angesichts der wenigen Tasten kann man sich aber nicht verdrücken.

350 Euro kostet JBLs Bass-Bar und besetzt damit einen Platz in der Einsteigerklasse. Hochtrabende Features wie 3D-Sound, HDR oder abnehmbare und akkubetriebene Surround-Lautsprecher wie bei JBLs „Bar 5.1“ (Test in 5-2018) sollte man hier nicht erwarten. Da in dieser Preisklasse aber selbst an der Grundaussattung wie Netzwerk-Features gespart wird, ist die Luft für werbewirksame Argumente dünn. In diesem Fall muss der Subwoofer herhalten, der im Grunde nichts Besonderes ist, denn jede zweite Soundbar bringt einen mit. „Deep Bass“ hört sich hingegen spannend an: Doch wie tief ist der Bass?

Kleiner Sub, große Bässe?

Im Fall der „Bar 2.1 Deep Bass“ fällt der Subwoofer mit 24 x 24 x 37,9 Zentimetern nicht wirklich wuchtig aus; auch der Treiber mit seinen 6,5 Zoll ist alles andere als ein Monster. Da Tiefbass in erster Linie durch Gehäusevolumen, große Treiber und auf-wändige DSP-Schaltungen mit kräftigen Endstufen erzeugt wird, ist dem kleinen Bassquader auf den ersten Blick nicht viel zuzutrauen. Zur Erhöhung der Bassausbeute wurde auf der Rück seite aber ein Bassrefl exrohr verbaut (siehe Kasten), das Chassis selbst strahlt im Downfi re-Prinzip zum Boden ab, befeuert wird es von einem 200 Watt starken Verstärker. Das graue, sauber verarbeitete Gehäuse aus Kunststoff gewinnt zwar keinen Schönheitspreis, eckt aber auch nicht unangenehm an. Bis auf eine Pairing-Taste bietet der mit Funk arbeitende Subwoofer weder Knöpfe noch Justage optionen und ist auf das Zusammenspiel mit der Soundbar beschränkt. Eine Erweiterung mit Surround-Lautsprechern zu einem 4.1-System ist nicht möglich.

Außen und innen

Besagte Soundbar ist mit ihren 96,5 x 5,8 x 8,5 Zentimetern auch kein Riese, dafür lässt sie sich problemlos und recht unauffällig direkt vor dem Fernseher platzieren. Das Gehäuse besteht aus Plastik, das Schutzgitter fühlt sich allerdings nach Metall an. Dahinter verbirgt sich ein Stereo-System mit einem Hochtöner und zwei ovalen Mitteltönern je links und rechts. Alle Treiber strahlen nach vorne ab, für Surround- oder Höhen-Sound mit seitlich oder nach oben angewinkelten Chassis ist die Bar demnach nicht ausgelegt. Jede Seite wird von einem 50 Watt starken Verstärker befeuert. Alle Anschlüsse befi nden sich auf der Rückseite der Soundbar. Das Videoboard arbeitet noch nach dem HDMI-1.4-Standard, was eine 4K-Kompatiblität bis 4K/30p ermöglicht. Doch leider akzeptierte die JBL-Soundbar in unserem Test nur Signale bis 1080/60p, was an einer fehlenden Unterstützung des HDCP-2.2-Kopierschutzes liegen dürfte. Für UHD-Bilder mit HDR, Letzteres funktioniert erst ab HDMI 2.0, muss man daher den Zuspieler direkt mit dem Bildschirm verkabeln und den Ton entweder über ARC vom TV zur Soundbar leiten oder den Sound über Toslink der Soundbar zuführen. Analoge Schnittstellen gibt es nicht. Die USB-Buchse dient ausschließlich für Software- Updates, obwohl die in den USA verkaufte Variante Musik-Dateien entgegennimmt. Ohne WLAN und LAN kommt die JBL-Bar nicht ins Netz, weshalb Multiroom, eine App- und Sprachsteuerung sowie die meisten Streaming-Optionen durch Abwesenheit glänzen.

Der Bassrefl ex-Subwoofer lässt sich mit seinen 24 x 24 x 37,9 Zentimetern unauffällig im Wohnzimmer platzieren. Das 6,5 Zoll große Chassis strahlt zum Boden, ein 200 Watt starker Verstärker treibt es an. Bis auf einen Pairing-Button gibt es keine Tasten oder Regler.

Immerhin ist Blue tooth (siehe auch Kasten Seite 46) an Bord, so dass man von Handy und Tablet auch drahtlos zur Bar Musik zuspielen kann. Die Steuerung gelingt nicht zuletzt aufgrund des eingeschränkten Funktionsumfangs problemlos. Die Fernbedienung aus Kunststoff liegt gut in der Hand, die schwache Beschriftung ist jedoch schon im Halbdunkel kaum zu entziffern – was angesichts der wenigen Tasten aber kein Beinbruch ist. Das helle Front-Display schimmert mit großen Buchstaben gut lesbar durch das Frontgitter und schaltet nach ein Paar Sekunden ohne Eingabe automatisch ab. Ein Onscreen-Menü gibt es nicht. An Decodern gibt es nur PCM und Dolby Digital, kein DTS und auch keine Surround-Upmixer. Für mehr Raumklang hat JBL mit dem „Smart Modus“ ein eigenes Klangprogramm verbaut, das standardmäßig ab Werk aktiv ist, nur über eine Tastenkombination deaktiviert werden kann und das man am besten auch ausschaltet, dazu später mehr. Weitere Klangprogramme oder Tonschaltungen gibt es nicht: keine Dynamikkompression, kein Lip-sync, keine Bass- und Höhenregler und auch keinen EQ, all das kostet Punkte. Immerhin darf man den Basspegel in drei Stufen (Low, Mid, High) regeln.

Tonqualität

Natürlich waren wir besonders auf die „Deep- Bass“-Fähigkeiten des Woofers gespannt und was könnte sich besser dazu eignen als der „Powerful Bass“ im Dolby-Atmos-Clip „Amaze“. Das, was der kleine Woofer dann aus der Membran schüttelte, war beachtlich: Das Grollen drückte nicht nur kräftig, sondern tatsächlich auch recht tief – da hatten wir schon deutlich schmächtiger klingende Kandidaten mit größeren Gehäusen in unserem Hörraum. Auch in „Ghost in the Shell“ donnerte der Kampfpanzer im Finale mit ordentlich Rums und machte sich im Zwerchfell bemerkbar. Natürlich spielengroße Subwoofer tiefer, kräftiger und vor allem sauberer sowie souveräner, doch das Gebotene machte schon richtig Spaß. Ein Klangloch zwischen Soundbar und Woofer lässt sich allerdings nicht leugnen, so fehlte es tiefen Männerstimmen etwas an Volumen und Ausdruck.

Alle Anschlüsse sind auf der Rückseite untergebracht. Für digitale Bild- und Tonquellen steht ein HDMI-Eingang, ein HDMI-Ausgang und Toslink zur Verfügung. Für analoge Signale gibt es hingegen keine Buchsen.

Der Präsenzbereich spielte hingegen etwas betont, was die Verständlichkeit von Sprache begünstigt: Dialoge waren bei frontaler Hörposition sehr gut wahrnehmbar, auf seitlichen Plätzen nahm die Verständlichkeit nur gering ab; auch wenn es dann etwas dumpfer klang. Bei gehobenen Pegeln kippte der Sound etwas ins Harsche, was je nach Quellmaterial mal mehr, mal weniger störte. In der Disziplin Räumlichkeit darf man kein Spektakel erwarten. So spielte die Soundbar zwar locker, luftig sowie mit guter Stereo- und Tiefenwirkung, wuchs aber links wie rechts kaum über ihre Maße hinaus. Auch von Surround konnte keine Rede sein. Dies änderte sich zur Überraschung auch nicht, als wir den „Smart Modus“ aktivierten, laut JBL eine Schaltung für „satte Soundeffekte“. Der vergrößerte das Schallfeld aber nicht und wirkte sich sogar negativ auf die Durchhörbarkeit mancher Tondetails aus. Zudem litt die Natürlichkeit des Klangs – und zwar deutlich: Im „Smart Modus“ spielte die Bar verfärbt, hohl und blechern, was besonders bei Musik, aber auch bei Filmton auffällt. Stereo-Musik lässt sich auf der Bar gut hören, sofern man keine allzu hohen Ansprüche an Klangtreue und Klangfarben hegt und es nicht zu laut wird. Das Bassloch machte sich besonders mit schwachem Grundton bemerkbar, man gewöhnt sich jedoch daran. Räumlich wuchs der Klang auch in Stereo kaum über die Maße der Bar hinaus. Die Stereo-Wirkung war entsprechend klein, Musik tönte fast nur direkt aus dem Balken. Der „Smart Modus“ ist leider auch bei Stereo-Klängen nicht zu empfehlen.

Der Testbericht JBL Bar 2.1 Deep Bass (Gesamtwertung: 64, Preis/UVP: 350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic SC-HTB900 (Test)

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Kaum größer als eine Kreditkarte: Die Panasonic- Fernbedienung besteht aus Plastik und bietet nur wenige, aber große Tasten; Verdrücken kann man sich da eigentlich nicht – trotz fehlender Fluoreszenz oder Hintergrundbeleuchtung.

Bei aus dem TV-Sektor stammenden Soundbar- Herstellern gehört es inzwischen zum guten Ton, ihre Klang riegel von renommierten HiFi- Schmieden bauen, tunen und/oder klanglich abstimmen zu lassen. Da ist es praktisch, wenn man solch einen Tonmeister im eigenen Haus hat, denn Technics gehört zur Panasonic Corporation. Geräte werden je nach Produktkategorie unter der einen oder der anderen Marke produziert. Dass Soundbars trotz ihrer Audio-Natur von Panasonic verkauft werden, dürfte an ihrem Einsatzzweck – dem Aufpäppeln von TV-Sound – liegen. Und da Kunden gerne Marken treu bleiben, steht unter dem Panasonic- Fernseher eine Klangbar von Panasonic. Mit dem Know-how von Technics im Rücken lässt die HTB900 großen Sound erwarten, ist preislich mit 800 Euro aber noch in der gehobenen Mittelklasse angesiedelt. Stark ist die verbaute Technik trotzdem, denn der 3D-Sound wird sowohl über Dolby Atmos als auch DTS:X realisiert – die meisten Soundbars besitzen, wenn überhaupt, nur einen der 3D-Tondecoder. Allerdings bedient die Bar im Zusammenspiel mit dem dazugehörigen Subwoofer nur 3.1-Kanäle, sodass für Surround- bzw. Höhen-Sound digitales Klang-Processing (DSP) zum Einsatz kommt.

8 Chassis bei 255 Watt

Unter dem Metallgitter der sauber verarbeiteten Soundbar werkeln 8 Chassis: Links wie rechts sitzen je 2 Mitteltöner mit 6,5 cm Durchmesser sowie je ein Tweeter mit 1,6-cm-Kalotte, die als 2-Wege- System ausgelegt sind. Der Center-Kanal wird von zwei Breitbändern mit ebenfalls 1,6 cm Durchmesser bedient. Alle Chassis strahlen nach vorne ab, auf der Oberseite der Bar fi ndet man 2 Bassrefl exÖffnungen. Die Digitalverstärker von Technics liefern kräftige 255 Watt. Zur Technics-Technik gehört auch die JENO Engine (Jitter Elimination and Noise- Shaping Optimization), eine Schaltung, die per Jitter-Reduktion den Klang verbessern soll.

Der nicht sonderlich hochwertig anmutende Bassreflex-Subwoofer (18 x 40,8 x 30,6 cm, 5,4 kg) besteht überwiegend aus Plastik und verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Sein 16 cm großes Chassis strahlt im Downfire-Prinzip zum Boden hin ab. 250 Watt stehen dem Quader zur Verfügung. Bis auf einen Netzschalter gibt es keine Tasten oder Regler.

Decoder mit Upmixern

Neben besagten 3D-Ton-Decodern von Dolby und DTS sind deren Upmixer Dolby Surround und DTS Neural:X sowie DTS Virtual:X an Bord, ebenso wie 7 Raumklangprogramme: Standard, Straight, Cinema, Musik, Stadion, News und „Berliner Philharmonie“. Für eine verbesserte Sprachverständlichkeit bzw. das Hören bei leisen Pegeln bietet die Bar die Schaltungen „Low Volume Mode“, eine Dynamik-Kompression (DRC), das 4-stufi ge „Clear Dialog“ und „DTS:X Dialog Control“, mit der sich bei DTS:X-Ton Dialoge separat regeln lassen, sofern der Ton-Stream das unterstützt. Zudem ist eine Dynamik kompression an Bord. Der Subwoofer lässt sich vierstufi g im Pegel regeln. Ein Equalizer oder Tonregler fehlt indes. Die Bedienung gelingt meist einfach, die Klangprogramme können allerdings nicht via Direkttaste gewechselt werden. Das dimmbare Punktmatrix- Display schimmert halbwegs gut lesbar durch das Frontgitter, ein Onscreen-Menü gibt es nicht.

Alle Anschlüsse sind auf der Unterseite untergebracht. 2 HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang sowie Toslink sind großzügig bemessen. Der mitgelieferte IR-Transmitter fi ndet ebenfalls hier Anschluss. Für Analog-Ton gibt es keine Buchsen.

Anschlüsse und Videoboard

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Das Videoboard mit zwei HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang samt CEC und ARC unterstützt 4K/60p samt HDR10, streikt aber bei HDR10+ und Dolby Vision. Ton gelangt zudem digital per Toslink in die Bar, analoge Schnittstellen gibt es nicht. Ins Netz geht die Panasonic-Bar via WLAN oder Ethernet. Der Riegel unterstützt Chromecast und findet so Zugang zu Googles „Home“-Welt samt Multiroom. Natürlich kann so auch von jeder Chrome cast-kompatiblen App auf die Bar gestreamt werden, als Zentrale fungiert aber Panasonics eigene „Music Control App“. Bluetooth ist ebenso dabei; NFC, AirPlay sowie eine Sprachsteuerung hingegen nicht.

Ohne App geht heute nichts mehr, außer die Soundbar verzichtet auf Streaming. Bei der SC-HTB090 ist dies allerdings nicht der Fall, weshalb Panasonic die „Music Control“-App an den Start bringt. Die arbeitet jedoch nicht autark, sondern im Zusammenspiel mit anderen Apps. Für die Einrichtung wird Googles „Home“-App benötigt, was zugleich diverse Multroom-Optionen mit sich bringt. Für Musik aus dem Netz lassen sich Verknüpfungen zu Online-Diensten wie Spotify, TuneIn, Google Play oder Deezer in die MusicControl-App herstellen.

Panasonics „Music Control“- App erleichtert die Bedienung der Soundbar, besonders hinsichtlich der Klangeinstellungen.

Natürlich kann man Musik auch direkt vom Tablet bzw. Smartphone abspielen; ohne Netzwerk ist Bluetooth am Zug. Zur Quellenwahl stehen auch die beiden HDMI-Eingänge und der ARC für Ton vom Fernseher bereit. Einfach, da übersichtlich, gelingen die Grundeinstellungen der Bar sowie die Wahl der DSP-Klangprogramme bzw. der Klangfilter. Exklusive App-Funktionen wie einen Equalizer oder Bass/Höhenregler konnten wir leider nicht ausfindig machen.

Tonqualität

Ohne Klangschaltungen („Straight“) musizierte die Panasonic-Bar angenehm, tonal ausgewogen und einfach rund – da störte nichts. Im Hochton agierte der Klangriegel weder scharf, noch ließ er Details vermissen. Dialoge schallten realistisch, klar und bestens verständlich – zumindest mit PCM und Dolby-Ton. Bei DTS-Signalen dickte die Bar Sprache hingegen etwas ein, sie klang weiter entfernt und weniger gut verständlich. Der Subwoofer klinkt sich erst bei richtig tiefen Frequenzen ein, was nicht immer von Vorteil ist: Kräftige Kick-Bässe bei Musik konnten wir dem Klangquader nicht entlocken. Mit Tiefton-Attacken bei Filmton klang es hörbar druckvoller, wenn auch nicht markerschütternd; den Kampfpanzer in „Ghost in the Shell“ (Atmos) konnten wir jedenfalls nicht im Bauch spüren. Die Dynamik-Kompression funktionierte mit Dolby-Ton gut, bei DTS nicht.

Die Explosionsgrafi k zeigt den Treiber-Aufbau: Je zwei Mitteltöner mit 6,5 Zentimetern Durchmesser bedienen die Kanäle Links, Rechts und Center. Die Hauptkanäle sind als 2-Wege-System konzipiert und werden von je einem Tweeter (1,6 cm) unterstützt.

Für nativen 3D-Ton mit Atmos und DTS:X muss man in der Bar im Menü die Option 3D-Surround aktivieren. Andernfalls ist ein automatischer Upmix des Tonkerns mit Dolby Surround bzw. DTS:Neural:X aktiv, wie das Info-Menü bei längerem Drücken auf den Button „SOUND“ verrät. In diesem Upmixer-Modus spielten unsere Atmos- Clips von Dolby Demo Disc hauptsächlich vorne und dort gut breit aufgestellt; von Surround oder 3D-Sound konnte aber keine Rede sein, egal, welches Klangprogramm lief. Das änderte sich schlagartig, sobald wir auf nativen 3D-Sound umstellten: Dann platzierte die Bar Effekte nicht nur seitlich und zwischen unserem Hörplatz, sondern vermochte es ansatzweise auch, Soundobjekte wie die Synthesizer im Atmos-Clip „Audiosphere“ Richtung Decke zu hieven – wenn auch nicht über den Kopf. Stereo-Musik hörten wir am liebsten ohne Klangschaltungen („Straight“), dann spielte die Bar tonal ausgewogen und angenehm, wenn auch nicht allzu groß. Die Upmixer sorgten für eine große Räumlichkeit und Luftigkeit, allerdings klang es dann etwas weniger natürlich, was je nach Aufnahme mal mehr mal weniger auffällt.

Der Testbericht Panasonic SC-HTB900 (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Teufel Cinebar Lux (Test)

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Soundbars sind eher selten im klassischen Heimkino

Die mittelgroße Fernbedienung ist schwer und besteht aus Aluminium.

anzutreffen, machen sich dafür aber in immer mehr Wohnzimmern breit. Ob darin auch noch Platz für einen Subwoofer ist, überlässt der Direktversender dem Kunden. Denn die 800 Euro teure Cinebar Lux kommt „ohne Subwoofer und klingt trotzdem wie zwei“, so das Werbeversprechen. Anschließen lässt sich aber einer, im Teufel-Shop wird auf der Lux-Produktseite praktischerweise der Tieftonspezialist T10 gleich vorgeschlagen. Neben der externen Bassbox kann die Soundbar mit den Funk-Rear-Lautsprechern „Effekt“ zu einem vollwertigen Surround-Set erweitert werden.

Chassis ohne Ende

Im Inneren der Bar gehen stolze 16 Chassis ans Werk: 2 Hochtöner (2,5 cm) und 6 Breitband-Lautsprecher mit 5 Zentimetern Durchmesser sind für die Kanäle Links, Rechts und Center zuständig, die von 4 Passivmembranen in Racetrack-Form (4,8 x 10,5 Zentimeter) im Bass unterstützt werden. Für 3D-Sound sollen links wie rechts je ein Side-Firingund ein Up-Firing Fullrange-Treiber (5 cm) sorgen, die ihren Schall zu den Wänden und zur Decke werfen. Von dort gelangen Toninformationen via Reflexionen zum Ohr. Angetrieben werden alle aktiven Chassis von 9 Digitalverstärkern.

Decoder und Klangoptionen

Trotz 5.1.2-Bestückung samt Side- und Top-Treibern verarbeitet die Cinebar Lux intern nur 2.1-Kanäle, ist im Grunde also ein Stereo/Subwoofer-System, wie man uns auf Rückfrage erklärte. Die digitale Signalverarbeitung verteilt eingehende Tonsignale auf alle Lautsprecher. Dass bei diesem Ansatz Decoder für Dolby Atmos und DTS:X überflüssig sind, versteht sich von selbst. Vorhanden sind Decoder für PCM sowie Dolby Digital und DTS. Als 3D-Ton- Upmixer setzt Teufel auf die eigene Schaltung „Dynamore Ultra“ bzw. „Dynamore 3D“.

Wie die meisten Soundbar-Hersteller nutzt auch Teufel die Digital-Signalverarbeitung (DSP), um aus vergleichsweise kleinen Gehäusen größtmög lichen Raumklang zu zaubern. Die Berliner tauften ihre DSP-Programme „Dynamore“ und „Dynamore Ultra“, wobei die größere „Ultra“-Variante Soundbars vorbehalten bleibt, während die Standard-Version bei Bluetooth-Speakern zum Einsatz kommt. Der technische Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht neben der Signalverarbeitung auch in der Chassis-Bestückung der Geräte, denn „Ultra“- Modelle besitzen zusätzlich seitlich angebrachte Töner, um eine größere Räumlichkeit beziehungsweise virtuellen Raumklang zu erzielen.

Sorgt für eine breite und tiefe Klangbühne: Teufels DSP-Schaltung „Dynamore Ultra“.

Die seitlich abstrahlenden Treiber schicken Schall zu den Wänden, von wo aus die Toninformationen über Refl exionen zum Hörplatz gelangen und somit den Anteil indirekten Schalls erhöhen. Ziel ist jedoch weniger ein einhüllender Surround-Klang als vielmehr eine Verbreiterung des Stereo-Panoramas; Teufel möchte damit den Klang von zwei HiFi-Lautsprechern simulieren. Damit dies nicht nur in der Theorie funktioniert, sollten die Raumwände möglichst schallhart sein und keine Hindernisse im Schallweg liegen. Aber auch Abstrahl- und Einfallswinkel des Schalls spielen bei Ortung und Räumlichkeitswahrnehmung eine wichtige Rolle.

An Klangschaltungen gibt es eine klassische Dynamik-Kompression, einen Nacht- Modus fürs Leisehören sowie einen Sprach-Modus mit optimierter Dialogwiedergabe. Lip-Sync sowie Bass-, Mitten- und Höhenregler gehören ebenfalls zu den Klang-Features. Im Grundmenü kann man zudem den Abstand zum Hörplatz wählen, was für die DSP-Verarbeitung sinnvoll ist. Nur in Kombination mit Rear-Boxen und/oder Subwoofer lässt sich die Kalibrierung aktivieren.

Anschlüsse & Bedienung

Alle Anschlüsse sitzen auf der Rückseite in zwei Aussparungen, die groß genug sind, um auch dicke Kabel zu fassen; zwei rote Gummischlaufen halten die Strippen am Platz und sorgen für eine Zugentlastung von Stecker und Buchsen. Je ein HDMI-Eingang und -Ausgang unterstützen 4K/60p inklusive ARC und HDR10. Dank HDMI-CEC kann man die Lautstärke der Cinebar Lux auch über die TV-Fernbedienung regeln. Sound gelangt zudem über Toslink und Klinke (3,5mm) in die Bar. Für die Vernetzung gibt es Ethernet und WLAN, womit die Cinebar Lux sich in Teufels Multiroomund Streaming-Plattform „Raumfeld“ einbinden lässt. Dort stehen die Dienste Spotify, Napster, Soundcloud, Tidal und das kostenlose TuneIn-Webradio bereit.

Die Explosionsgrafi k zeigt den Treiber-Aufbau: Teufel verbaute 2 Hochtöner, 10 Breitbänder und 4 ovale Passivmembrane. Die Side-Firing-Speaker und Upward- Firing-Speaker links wie rechts sollen für eine erhöhte Räumlichkeit sorgen. Für eine bessere Sprachverständlichkeit ist ein separater Center-Speaker vorhanden.

Ferner können Dateien von USB und Netzwerkservern abgeholt werden. Als autonome Alternative ist Bluetooth an Bord. Apples AirPlay fehlt, ebenso eine Sprachsteuerung. Die Raumfeld-App fungiert auch als Fernbedienung, trotzdem verfügt die Cinebar Lux über eine klassische Fernbedienung, die zudem aus hochwertigem Aluminium besteht. Auf der Oberseite der Bar findet man zusätzlich 7 Tasten zur Steuerung. Rückmeldung über getätigte Befehle gibt die Cinebar Lux über ihr großes Punktmatrix-Display, das sich auch von Weitem noch gut durch den nicht abnehmbaren Stoffgrill ablesen lässt; man kann es auch dimmen oder ganz abschalten. Ein Onscreen- Menü gibt es trotz HDMI-Anschlüssen aber nicht. Äußerlich zeigt sich die 114 Zentimeter breite und nur 7,5 Zentimeter hohe Cinebar Lux auch dank ihrer abgeschrägten Seiten formschön und im positiven Sinne unauffällig. Ein Großteil der Bar ist mit schwarzem Stoff überzogen, die Plastikflächen oben wie unten sind wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich.

In zwei Aussparungen auf der Rückseite hat Teufel alle Anschlüsse verstaut. Rechts stehen Toslink sowie ein HDMIEingang und ein HDMI-Ausgang samt ARC und CEC zur Wahl. Im linken Panel dürfen Strippen in Form von 3,5-mm- Klinke, Cinch (für Subwoofer), USB und Ethernet andocken. Die großen Aussparungen fassen auch dicke Kabel, die roten Gummischleifen halten alle Kabel an ihrem Platz.

Tonqualität

Im neutralen „Pure“-Modus legte die Teufel-Bar mit einem warmen, angenehmen bis sanften Klang los – perfekt für das lange Hören von Musik oder den Genuss eines 3-Stunden-Films. Tonal spielte der Riegel ausgewogen und natürlich. Sprache gelang der Soundbar sehr gut und war auch aus seitlichen Hörwinkeln noch einwandfrei zu verstehen. Bässe schallten aus dem Gehäuse erstaunlich voluminös, druckvoll und mit „Groove“. Da fehlte beim Musikhören eigentlich nichts, außer man erwartet satte Tiefbässe, wie sie bei Filmen bisweilen vorkommen. Beim Atmos-Trailer „Amaze“ blieb die Cinebar Lux dann auch während des „Powerful Bass“ die tiefsten Kellerfrequenzen schuldig, schlug sich aber tapfer in höheren Basslagen. Der via Direkttaste zugängliche „Night“-Modus“ reduzierte Dynamikspitzen ausreichend und schraubte Bässe herunter, ohne unnatürlich zu klingen. In Sachen Surround erfüllt die Cinebar Lux nicht ganz unsere Erwartungen.

Das große Punktmatrix-Display ist auch durch den Stoff noch gut lesbar. An der Oberseite befi nden sich 7 Tasten zur Steuerung der Cinebar Lux.

Trotz aktivem 3D-Upmixer „Dynamore“ spielte sich das Tongeschehen fast nur vorne ab; seitlich, hinter oder über dem Sitzplatz gab es hingegen kaum etwas zu hören – auch nicht bei effektbetonten Dolby-Trailern wie „Shattered“ und „Audiosphere“. Auf der Front machte sich das „Dynamore“-DSP hingegen deutlich und positiv bemerkbar: Spielte die Soundbar ohne den 3D-Upmixer innerhalb ihrer Maße, so baute sie mit „Dynamore“ eine breitere, tiefere und höhere Klangbühne auf, die Filme und Musik räumlicher wie realistischer schallen ließ. Die Natürlichkeit des Klangs nahm besonders im Mittelton zwar etwas ab, woran man sich aber schnell gewöhnt; bei Filmton fällt das ohnehin kaum auf. Bei Musik könnten sich audiophile Ohren schon eher an den Verfärbungen stören; wir hörten lieber ohne „Dynamore“. Pop und Rockmusik schallte dann natürlich, luftig und mit angenehmer Klangabstimmung aus dem Balken; räumlich wuchs die Bar aber kaum über ihre Maße hinaus.

Der Testbericht Teufel Cinebar Lux (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sharp HT-SBW800 (Test)

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Die 15 cm hohe Fernbedienung ist recht leicht, rutscht aufgrund ihrer glatten Rückseite aber gerne mal durch die Hand.

Mit der Grundig DSB2000 hatten wir vor Kurzem bereits eine echte Schnäppchen- Soundbar mit Dolby-Atmos-Ton im Test. Das gute Stück kostet gerade mal 330 Euro, konnte klanglich allerdings nur bedingt überzeugen. Sharps erster Atmos-Riegel HT-SBW800 schlägt mit 560 Euro zu Buche, doch scheint der höhere Preis gerechtfertigt.

8 Kanäle für Atmos

Denn entgegen der Grundig-Soundbar mit 2.1-Kanälen bekommt man bei Sharp nativen 5.1.2-Sound, das heißt, jeder Atmos-Kanal wird von einem echten und keinen virtuellen Chassis bedient – was mehr Materialaufwand bedeutet. Zu diesem Zweck verbauten die Japaner auf der Oberseite links wie rechts je zwei schräg nach oben abstrahlende Treiber, die ihren Schall Richtung Decke schicken, von wo aus er via Reflexion zum Hörplatz finden soll. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch die seitlich verbauten Chassis, die ihre Toninformationen zu den Wänden schicken. Der von dort zurückgeworfene Schall soll für Surround- Feeling sorgen und die Frontbühne akustisch erweitern.

Das Innenleben der Sharp-Soundbar offenbart 8 Treiber, die äußeren Töner strahlen ihren Schall schräg zur Decke. Alle Chassis für die Kanäle Links/Rechts und Center (2x) sind hingegen frontal zum Hörer gerichtet.

Der Center-Kanal bekam gleich zwei Chassis spendiert, sie strahlen ebenso wie die Treiber der Kanäle Links und Rechts frontal zum Hörer ab. Der externe Subwoofer übernimmt den separaten Basskanal. Insgesamt stehen dem Duo laut Hersteller 570 Watt zur Verfügung. Das Schutzgitter aus Metall umspannt die Front und Oberseite der Soundbar, nicht jedoch die Seiten, sodass die Side-Firing-Treiber offen bzw. ungeschützt sind und jederzeit von neugierigen Kinder fingern oder Katzenkrallen beschädigt werden können. Der Rest des sauber verarbeiteten Gehäuses besteht aus Kunststoff. Mit ihren 7,5 Zentimetern Höhe sollte sich die Soundbar vor die meisten Fernseher platzieren lassen, ohne ins Bild zu ragen, angesichts eines Gewichts von 4,3 Kilo ist aber auch eine Wandmontage (Material liegt bei) kein Problem.

Viele Soundbars erzeugen Surround-Klang, indem sie Audiosignale mittels digitaler Klangverarbeitung (DSP) so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr anhört, als käme er von seitlich oder hinten. Dem entgegen steht der kanal basierte Ansatz, im Falle der Sharp Soundbar HT-SBW800 mit 5.1.2 diskreten Kanälen: Hier verfügt die Soundbar über 10 Chassis, welche die Kanäle Center (2 Treiber), Links, Rechts, Surround links, Surround rechts sowie Top links und Top rechts abbilden.

3D-Sound aus nur einem Gehäuse: Der Schall der zur Decke und zu den Wänden abstrahlenden Chassis wird via Refl exion zum Hörplatz geworfen.

Die Höhenboxen werden dabei von zwei Pärchen nach oben strahlenden Treibern simuliert; der von der Decke reflektierte Schall lässt den Zuschauer Töne von oben wahrnehmen. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten die beiden seitlich abstrahlenden Surround-Kanäle, deren Schall von den Seitenwänden reflektiert wird. Zu guter Letzt kommt ein separater Subwoofer für den Bass-Kanal hinzu, der per Funk angekoppelt wird. Ob und wie es von oben bzw. seitlich neben dem Sitzplatz klingt, hängt auch von der Wand- und Deckenbeschaffenheit sowie dem Abstand des Hörers zur Soundbar ab. So mindern schallabsorbierende Decken, Schrägen oder Objekte im Schallweg der Refl exionen den 3D-Sound-Effekt merklich.

Decoder und Upmixer

Bei den Decodern bekommt man nur die halbe Miete. Denn während von Dolby alles an Bord ist, fehlt von DTS jede Spur. Damit entsprechende Inhalte nicht stumm bleiben, muss der Zuspieler DTS-Signale ins PCM-Format wandeln. Für den 3D-Upmix von 2D-Ton ist ein Chip von Amlogic zuständig. Die 5 Klangprogramme (Movie, Music, News, Flat, Night) verstecken sich unter dem winzigen „EQ“- Button der Fernbedienung und nehmen Einfl uss auf Dynamik, Räumlichkeit und den Toncharakter. Zur manuellen Feinjustage sind zudem Regler für Bass und Höhen dabei.

Die Anschlüsse befi nden sich auf der Rückseite: Zu 2 HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang samt ARC gesellen sich Toslink, Koax, USB mit Mediaplayer sowie ein analoger Klinken-Eingang.

Konnektivität und Bedienung

Bei den Anschlüssen ist die SBW800 gut aufgestellt: So trumpft das 4K/60p-Videoboard gleich mit zwei HDMI-Eingängen und einem HDMI-Ausgang samt CEC und ARC auf. Zudem schleift die Soundbar alle HDR-Formate (HDR10, HDR10+, HLG, Dolby Vision) durch. Digitalton kommt über Toslink und Koax in die Bar, analog via 3,5-mm-Klinke. Über den USB-Port wird der Media-Player gefüttert, der aber nur MP3-Dateien abspielt. Punktabzug gibt es in der Kategorie Netzwerk, denn hier hat die Soundbar nur Musik-Streaming über Bluetooth zu bieten. WiFi, LAN, AirPlay, Chromecast, Multiroom, Musik-Apps und eine Sprachsteuerung fehlen. Ungewöhnlich: Das Netzteil befindet sich nicht in der Bar, sondern wurde ausgelagert.

Die seitlich verbauten Treiber sind ungeschützt: Ein falscher Handgriff und die Tragödie ist passiert.

Die Bedienung erfolgt über Tasten an der Bar oder mit der Fernbedienung, die Optimierungspotenzial birgt: Zum einen fällt die Rückseite rutschig aus, weshalb der Geber gern mal durch die Finger flutscht. Zum anderen sind einige Tasten winzig. Dank HDMI-CEC kann man zur Regelung der Lautstärke auch die Fernbedienung des TVs nutzen. Die 5 Felder des Geräte-Displays sind durch das Frontgitter noch gut lesbar und schalten sich nach kurzer Zeit ohne Eingabe automatisch ab; ein Onscreen-Menü fehlt.

Tonqualität

Zu Beginn unseres Hörtests rotierte Steely Dans „Two against nature“ im Player, das Album liegt auf DVD-Audio sowohl in Dolby 5.1 als auch DTS 5.1 vor. Der Dolby-Mix gefiel mit anspringender Dynamik, kräftigen Bässen und guter, räumlicher Separation aller Instrumente bei breiter Bühne. Allerdings ging Gesang unter bzw. trat hinter die Instrumente zurück. Selbiger Effekt war auch bei der DTS-Spur präsent, die wir zuvor vom Player in PCM 5.1 wandeln ließen. Der PCM-Stream spielte aber weniger räumlich und klang zudem harscher, was nicht sein sollte. Die gedrängte Stimmwiedergabe verschwand, als wir von den Klangprogrammen „Music“ und „Movie“ in den „Flat“-Modus wechselten, der seinem Namen allerdings alle Ehre machte. Von räumlichem Klang konnte dann nämlich keine Rede mehr sein, es tönte flach aus der Box.

Der 5,8 Kilo schwere Subwoofer besteht aus Holz, das mit schwarzer Folie überzogen ist. Der Treiber sitzt unten im 24 x 24 x 41,5 Zentimeter (B x T x H) großen Gehäuse und stahlt zum Boden hin ab. Auf der Rückseite fi ndet man ein Bassrefl ex-Rohr sowie einen Pairing- Knopf. Regler zur Tonanpassung gibt es hingegen keine, auch Signaleingänge fehlen. Die Kommunikation mit der Soundbar erfolgt per Funk.

Zur Überraschung war die Sprachverständlichkeit bei Filmen und Dokus deutlich besser, und das auch aus seitlichen Hörwinkeln. Eigentlich kräftige Männerstimmen klangen aber etwas schmächtig, da voluminöse Oberbässe fehlten. Der Subwoofer verschaffte sich eher in tiefen Lagen Gehör, und zwar mit ordentlich Nachdruck. Das kann man dann schon mal im Bauch spüren. Der kräftige Tiefbass machte sich auch bei Effekten in Atmos-Trailern positiv bemerkbar, in den tiefsten Basskeller (etwa bei „Amaze“) reichte der Woofer aber dann doch nicht. Der „Night“-Modus kappte effektiv Dynamikspitzen bei Dolby- und PCM-Ton.

Mit Atmos-Trailern („Audiosphere“, „Shattered“) und aktiver „Surround“-Schaltung erzielte die Sharp-Bar eine erstaunliche Räumlichkeit: Vorne tat sich eine breite Bühne mit klar ortbaren Effekten auf und Soundobjekte standen auch seitlich des Hörplatzes gut greifbar im Raum – und eben nicht nur als seichte Klangwolke. Als Knackpunkt entpuppte sich der Decken-Sound, denn Höheneffekte verteilten sich auf die Seiten und vorne etwas über die Soundbar; von oben konnten wir aber keine Effekte hören. Wenig überzeugend klangen DTS- bzw. PCM-Inhalte (Mehrkanal und Stereo), denn hier spielte die Bar deutlich kleiner und frontbetonter, auch mit aktivem Surround-Upmix. Kritik gibt es zudem in der Disziplin Neutralität, mit ihrer verfärbten, etwas harschen Spielweise mag die SBW800 nicht erste Wahl für audiophile Feingeister sein. Doch wie meist gewöhnt man sich an den Eigenklang überraschend schnell.

Der Testbericht Sharp HT-SBW800 (Gesamtwertung: 65, Preis/UVP: 560 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG GX (Test)

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Gelungen: Die mittelgroße Fernbedienung liegt angenehm in der Hand, die gummierten, großen Tasten besitzen einen sauberen Druckpunkt. Die „i“-Taste gibt das anliegende Tonformat preis.

Flach ist schick, besonders an der Wand, an die LGs Fernseher der „GX“-Linie dank lückenloser Halterung bündig abschließen. Von „Gallery Design“ sprechen die Koreaner und bezeichnen ihre GX-OLED-TVs gar als „Kunstobjekte“. Da liegt es nahe, einen optisch passenden Klangriegel zu bauen. Das Ergebnis ist die GX-Soundbar, die mit einer Tiefe von gerade mal 3,3 Zentimetern kaum von der Wand absteht. Mit 144,6 Zentimetern Breite passt sie perfekt zum 65-Zoll großen GX-TV der Koreaner (Test in 8-2020), sie kann natürlich mit jedem Fernseher kombiniert werden. Die Höhe von 15 Zentimetern ist aber problematisch, denn via mitgelieferten Ständern direkt vor einem TV platziert, ragt das Klangbrett unweigerlich ins Bild. Das Design hat offenbar auch seinen Preis, denn mit 1.350 Euro ist die GX-Bar kein Schnäppchen.

Dolby Atmos und mehr

Die Bar kommt in einem klassischen 3.1-Gewand daher, für die Kanäle Links, Rechts und Center stehen 7 Treiber zur Verfügung; Surround- und Höhenkanäle sind hingegen nicht vorhanden. Trotzdem hat LG Decoder für Dolby Atmos und DTS:X integriert, der 3D-Sound wird virtuell via DSP erzeugt. An 2D-Decodern ist auch alles an Bord, was Klang und Namen hat: Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution und DTS Digital Surround. Praktisch ist die Info-Taste, die anzeigt, welcher Stream gerade anliegt. Bei so vielen Mehrkanal-Decodern ist es eigentlich verpflichtend, die GX-Bar mit echten Surround-Boxen für 5.1-Ton zu erweitern.

Mit ihren 3.1-Kanälen ist die GX-Bar von LG geradezu prädestiniert, von physischen Rear-Lautsprechern unterstützt zu werden. Hierfür ist das separat erhältliche Wire less Surround Set SPK8 für 200 Euro zuständig. Das Kit besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Verstärker samt 2 x 70 Watt, der via Lautsprecherkabel mit den 1-Wege-Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur Soundbar auf. Das Rear-Kit erweitert die Soundbar um zwei Rear-Kanäle auf ein 5.1-System.

Das Surround-Kit SPK8 erweitert die GX-Soundbar um Rear-Kanäle.

An Klangprogrammen stehen „Standard“, „Movie“, „Music“, „Bass Blast“ und „AI Sound Pro“ zur Verfügung – Letzteres „analysiert Inhalte automatisch, um die Audioeinstellungen für die Wiedergabe optimieren zu können“, wie LG verspricht. Mit der Fernbedienung kann man Bässe und Höhen justieren, zudem darf man die Lautstärke von Subwoofer und Center separat regeln; bei gekoppelten Rear-Boxen auch deren Lautstärke. Wichtige Funktionen wie Equalizer, Night Mode, Dynamik-Kompression und AV-Sync lassen sich leider nur über die LG-App „Music Flow Bluetooth“ einstellen, die zudem ausschließlich für Android- Betriebssysteme zur Verfügung steht.

Die wenigen Digital-Anschlüsse sitzen auf der Rückseite, die Aussparung ist für dicke Strippen knapp bemessen.

Ausstattung & Technik

Äußerlich ist die Soundbar schön gestaltet. Nur ein dünner, dunkelgrauer Alurahmen fasst das Gehäuse ein, dessen Front komplett mit schwarzem Stoff überzogen ist. An der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts zu kritisieren. Mittig unter dem Frontgrill schimmert ein LED-Display, das allerdings nur gut zu lesen ist, sofern die Bar waagrecht an der Wand hängt. Auf seinen Ständern steht der Klangriegel der Stabilität wegen schräg nach hinten geneigt, das Display ist aus sitzender Position schwer zu entziffern. Bildschirmmenüs gibt es keine. Auf der rechten Seite befinden sich vier Bedientasten (Power, Quelle, Lautstärke), alle Anschlüsse findet man auf der Rückseite. Viel gibt es dort allerdings nicht zu entdecken: Der HDMI-2.1-Eingang schleift 4K/60p-Videosignale mit Dolby Vision und HDR10 durch. Der HDMI-Ausgang besitzt einen Audio Return Channel (eARC), womit Tonsignale vom TV zur Soundbar gelangen.

Der 18,0 x 39,4 x 29,0 (B/H/T) Zentimeter große und 5,8 Kilo schwere Subwoofer kommuniziert ausschließlich per Funk mit der Soundbar. Der 6 Zoll große Treiber sitzt auf der Front hinter einer nicht abnehmbaren Stoffverkleidung. Für mehr Tiefdruck wurde auf der Rückseite eine Bassrefl exÖffnung verbaut.

Dank CEC-Funktion lässt sich zum Beispiel die Lautstärke der Bar mit der Fernbedienung des Fernsehers regeln. Ton gelangt ferner über den Toslink-Eingang in die Bar. Analoge Anschlüsse sucht man vergebens. Das Musik-Streaming gelingt über Bluetooth und eine USB-Buchse, wobei die GX-Bar auch Hi- Res-Audio-Dateien mit 24 Bit / 96 kHz verarbeiten kann. Googles Chromecast und Apples AirPlay bleiben hingegen auf der Strecke, ebenso alle Netzwerk- und Multiroom-Funktionen sowie Sprachassistenten, denn auch bei WLAN bzw. Ethernet wurde gespart. Der 18 x 39 x 29 Zentimeter (B/H/T) große Basswürfel ist mit einer 6-Zoll-Membran bestückt und liefert laut LG 220 Watt. Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt auf der Front hinter Stoff. Die Oberseite passt optisch zur Bar, besteht aber aus Kunststoff, das Alu imitiert. Die Verbindung zur Soundbar erfolgt automatisch per Funk, weitere Schnittstellen bietet der Würfel nicht – auch auf Klang-Tuning-Features wie einen Regler für die Crossover-Frequenz muss man verzichten.

Seitlich fi ndet man in Reihe die Bedientasten für Power, Quelle und die Lautstärke. Dahinter (schwarzer Kasten) sitzt der USBAnschluss, der von einer Gummikappe verschlossen wird.

Tonqualität

Das kleine Volumen der Bar hörte man ohne Subwoofer ziemlich deutlich, dann spielte die GX recht dünn, ja fast schon sperrig. Das änderte sich, sobald der Krawallmacher mitlief. Dann schallte die GX-Bar tonal recht ausgewogen, wobei ein gewisse tonale Verfärbung nicht auszutreiben war. Positiv überrascht waren wir von der Bass- Power, denn der Sub mutet nicht besonders groß an.

Trotzdem trumpfte der Würfel mit einem kräftigen und voluminösen Tiefton auf. Da die Bar zudem recht laut spielen kann, presst der Riegel ordentlich Luft in den Raum. Sprache war bei frontaler Sitzposition gut verständlich, aus seitlichen Winkeln wirkte das gesprochene Wort allerdings etwas dumpfer. Die Räumlichkeit war vorne gut, auch dank der großen Breite des Klangbretts. Direktionale Effekte waren dort klar positioniert, auch akustische Schwenks bei Atmos-Trailern meisterte die Bar vor dem Zuschauer ausgesprochen gut. In Sachen Surround und Höhensound war hingegen weniger los und eigentlich an die Decke gehörende Effekte tönten ebenfalls von vorn. Wirklich verwundert hat uns das angesichts der eingangs erwähnten Treiber-Bestückung allerdings nicht, und virtuelle 3D-Ton-Decoder können keine Wunder vollbringen. Immerhin schaffte es die GX, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, als töne alles plump von vorne. Breite und Tiefe der Klangbühne brachten auch Action-Spektakel wie „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) realistisch zu Gehör. Das machte richtig Spaß, auch ohne Rear-Boxen.

Stereo-Musik aus dem Fernsehen, von Blu-ray oder YouTube lässt sich ebenfalls gut auf der Bar hören, besagte Verfärbungen sind hauptsächlich bei Stimmen hörbar. Bei den Klangprogrammen gefielen uns „Music“, „AI Sound Pro“ und „Bass Blast“ am besten. Letzteres bot den stärksten Bass-Kick und ließ Stimmen und Instrumente etwas direkter sowie eine Spur heller klingen, was von Vorteil sein kann, falls eine bessere Durchzeichnung (Rock, Metal, Klassik) erforderlich ist. Im „Movie“-Programm ist der Dolby-Surround-Upmixer aktiv, der für unsere Ohren bei Musik allerdings dumpfer und verwaschener klang als die ausgeglichenere „AI“- Schaltung.

Der Testbericht LG GX (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1350 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung HW-Q800T (Test)

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Jedes Jahr bringt Samsung neue Soundbars auf den Markt, was nicht verwundert, erfreut sich diese Gerätekategorie doch einer wachsenden Beliebtheit. Trotz namentlicher Ähnlichkeit hat die Q800T weniger mit der Vorgängerin Q80R (Test in 10-2019), sondern mehr mit der Q70R gemein. Dank neuer Q-Symphony-Technik kann der 800 Euro teure Klangriegel im Gespann mit kompatiblen Samsung Fernsehern der Q-Serie musizieren.

Mehr ist besser, das gilt ganz besonders beim Thema Boxen und Surround-Sound. Warum also nicht die integrierten Speaker eines Fernsehers nutzen, um sie mit einer Soundbar zu koppeln, um so das Klangerlebnis zu steigern? Diesen Ansatz verfolgt Samsung mit seiner neuen Q-Symphony-Technik, die im „Samsung Audio Lab in Kalifornien entwickelt, getestet und abgestimmt“ wurde, worauf der Konzern stolz hinweist. Voraussetzung hierfür ist, dass der Samsung-Fernseher und die Soundbar das Feature unterstützen.

Spielen im Duo: Während die Soundbar die klassischen Tonkanäle bedient, sorgt der via Q-Symphony gekoppelte Fernseher für mehr Raumgefühl.

Im Einzelnen sind dies die Klangriegel HW-Q60T, HW-Q70T, HWQ800T, HW-Q900T und HW-Q950T sowie alle QLED TVs 2020 ab der Modellreihe Q80T und höher. Sind beide Kandidaten kompatibel, synchronisieren sich die Spielpartner und musizieren praktisch im Duo. Die Soundbar übernimmt dabei den Mammutanteil der Tonsignale und bedient die Links/Rechts, Center, Rears und Surround (HW-Q60T) bzw. Höhenkanäle. Im Fernseher kommen nur die Up-Firing Speaker zum Einsatz, die den Sound nach oben hin in den Hörraum abgeben. Ziel ist eine Steigerung des Raumgefühls und eine „Anhebung“ des Sound-Geschehens auf die Höhe des Bildschirms.

3.1.2 mit Atmos und DTS:X

Die Q800T ist mit einer Breite von 98 Zentimetern nicht übermäßig groß, dank der geringen Höhe von 6 Zentimetern sollte der Klangriegel problemlos vor die meisten Fernseher passen, auch wenn sie nicht von Samsung kommen. Mit beiliegender Halterung ist zudem eine Wandmontage möglich. Verarbeitung und Haptik sind wie von Samsung gewohnt hochwertig. Hinter dem Metallgitter, das die komplette Oberseite und Front bedeckt, verbergen sich 8 Treiber, die ein natives 3.1.2-Kanalsystem mit dedizier-tem Centerkanal und zwei Höhenkanälen formen. Bei Letzteren kommt Samsungs „Acoustic Beam“- Technik zum Einsatz. Hierbei treten Schallwellen durch die zahlreichen Öffnungen von Schallkanälen aus und werden so aufgefächert zur Decke verteilt – dem Prinzip nach wie bei einer Flöte. Bei den Decodern setzt Samsung auf Dolby Atmos und DTS:X für nativen 3D-Sound.

Der 10 Kilo schwere Subwoofer liefert 160 Watt, bietet ein 8-Zoll-Chassis und besitzt auf der Rückseite ein Bassrefl exrohr. Er kommuniziert per Funk mit der Soundbar. Anschlüsse oder Stellregler bietet der 20,5 x 40,3 x 40,3 Zentimeter große und 9,8 Kilo schwere Bassquader keine.

An DSP Klangschaltungen gibt es „Surround“, „Game Pro“ und „Adaptive Sound“, die sich tonal und räumlich deutlich unterscheiden. „Standard“ gibt den anliegenden Sound-Stream in seiner originalen Kanalkonfiguration wieder. „Adaptive Sound“ analysiert das Tonsignal und passt den Sound Szene für Szene an; zudem soll der Modus die Sprachverständlichkeit bei leisem Hören verbessern. Neu ist der „Game Mode Pro“, der den Klang für Videospiele optimiert. Bei nativem 3D-Ton sperrt die Bar hingegen alle Klangmodi. Zum Ton-Tuning stehen Regler für Bass und Höhen bereit, jedoch kein Equalizer. Die Lip-Sync-Funktion verzögert den Ton um bis zu 300 Millisekunden. Für den Center sowie die Höhentreiber darf man die Lautstärkepegel separat anpassen, eine Einmess-Automatik bietet die Bar nicht. Wem der Klang aus dem Bar/Woofer-Duo nicht räumlich genug ist, der kann die Soundbar mit zwei Rear-Speakern koppeln und so vollwertigen 5.1.2-Sound genießen. In Frage kommt hierfür Samsungs Wireless Rear Speaker Kit SWA-9000S.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch recht knapp bemessene Aussparungen geführt. Dicke und steife HDMI-Kabel müssen dann schon mal etwas in Mitleidenschaft gezogen werden. Vorhanden sind ein HDMI-Eingang sowie ein HDMI-2.1-Ausgang inklusive Enhanced-Audio-Return-Channel (eARC) für HD-Ton. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p- Signale durch und beherrschen HDR10 sowie HDR10+ für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Dolby Vision wird wie bei den hauseigenen Fernsehern hingegen nicht unterstützt. Alternativ kann via Toslink-Kabel zugespielt werden, analoge Schnittstellen sind ausgestorben. Trotz HDMI vermissen wir ein Onscreen-Menü, Rückmeldung über getätigte Befehle gibt die Bar über das rechts sitzende Display, das mittelgroß und noch gut leserlich durch das Frontgitter leuchtet.

Alle Anschlüsse befi nden sich an der Unterseite: Zu einem HDMI-Eingang sowie einem HDMI-Ausgang mit eARC gesellt sich eine Toslink-Buchse. Die Aussparung ist für steife HDMI-Kabel gerade noch groß genug.

Die Samsung-Fernbedienung liegt angenehm in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Die Basis-Bedienung (Quelle, Lautstärke) kann über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen. Den vollen Funktionsumfang liefert die gut in der Hand liegende Fernbedienung. Die graue Schrift auf schwarzen Tasten kommt allerdings nicht der Lesbarkeit zugute, besonders nicht im Dunkeln. Bei den wenigen Tasten kann man sich allerdings kaum verdrücken, sobald man sich erst einmal zurechtgefunden hat. In Sachen Streaming schöpft die Samsung Bar nicht aus dem Vollen: WLAN und Bluetooth sind zwar an Bord, AirPlay und Chromecast fehlen hingegen. Mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q800T für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System integrieren. Im Verbund mit einem „Alexa“-Lautsprecher kann die Bar auch via Amazons Sprachdienst gesteuert bzw. zum Abspielen von Musik und Co. genutzt werden.

Tonqualität

Obwohl der Subwoofer nicht zu den kleinsten seiner Zunft gehört, waren dem Bassquader keine derben Erdbeben zu entlocken. Andererseits reichte das Fundament bei Musik für einen ausgewogenen Klang, dem es subjektiv an nichts fehlte. Bei Filmton bediente der Woofer lieber mittlere Bassfrequenzen. So grummelte der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer durchaus druckvoll und voluminös – beides wichtig für ein authentisches Hörerlebnis. Als 3.1.2-Soundbar konzipiert, fehlen der Q800T Chassis für die Surround-Kanäle, was man auch hört. So tat sich hinter unserem Rücken, aber auch seitlich unseres Hörplatzes wenig bis nichts. Auch auf der Höhenebene herrschte Schweigen im Walde, selbst bei Effekte-betonten Atmos-Trailern wie „Audiosphere“ und „Leaf“. Stattdessen tönten Höheneffekte vorne nahe der Soundbar. Trotz ihrer beschränkten Surround-Fähigkeiten tönte der Sound keineswegs klein oder beengt; im Gegenteil. Vorne tischte die Bar eine große, luftige und räumlich präzise Bühne auf, die weit über die Maße hinauswuchs. Filmton wie Mehrkanalmusik machten darauf gleichermaßen viel Spaß und verblüfften mit Überraschungs- und Wow-Effekt. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler wie seitlicher Sitzposition stets sehr gut. Auch mit Stereo-Musik kann sich die Q800T hören lassen. Tonal ohne Ausrutscher und mit angenehmem wie luftigem Sound macht Musik bereits im „Standard“-Modus Spaß. Der räumlich ordentlich aufgepeppte Surround-Modus eignet sich gut für Pop, dezenter Hall und leichte Verfärbungen fallen kaum ins Gewicht. Für klassische Musik machte sich der „Adaptive Sound“-Modus recht gut, der mit einem etwas helleren Klang für mehr Durchzeichnung sorgte, aber ebenso räumlich wie der Surround Mode aufspielte.

Der Testbericht Samsung HW-Q800T (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2020 erschienen.

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LG DSN11RG (Test)

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„Da bekommt man was für sein Geld“ war unser erster Gedanke, als die Soundbar DSN11RG auf dem Tisch stand. Ein echtes Riesending! Mit ihrer Breite von rekordverdächtigen 144,3 Zentimetern passt sie bestens zu Flachmännern ab einer Größe von 65 Zoll. Aufgrund ihrer Höhe von nur 6,3 Zentimetern kommt sie den meisten Flachmännern dabei nicht in die Quere, sprich: sie ragt nicht ins Bild. Die gewaltigen Ausmaße versprechen klangliche Vorteile, kommen sie doch unter anderem der Stereo-Wirkung zugute, das große Volumen wiederum der Klangfülle. Groß ist auch der Preis, den LG mit 1.600 Euro für sein Spitzenmodell veranschlagt. Der kommt nicht von ungefähr, gehören zum Paket neben einem Subwoofer doch auch zwei Rear-Lautsprecher. Klanglich ist das die bessere Lösung für realistischen Surround- Sound – und Soundbars mit virtuellem 3D-DSP-Sound in der Regel hörbar überlegen.

Die Soundbar selbst verfügt zwar bereits über 5.0.2- Kanäle, doch erst in Kombination mit externen Surround- Boxen kommt vollwertiger Raumklang auf. Die beiden Boxen mit der Bezeichnung „SPN11“ unterscheiden sich von den Speakern des Wireless Surround Set „SPK8“, das LG separat für ausgewählte Soundbars anbietet. Zum einen besitzen die SPN11 integrierte Verstärker und damit eine eigene Stromversorgung, während man bei den SPK8 einen externen Stereo- Verstärker benötigt. Zum anderen sind die SPN11 mit Up-Firing-Modulen für Höhensound ausgestattet – sie steuern also die hinteren Surround- sowie Höhenkanäle bei. Im Zusammenspiel mit der Soundbar und dem Subwoofer entsteht so ein 7.1.4-System.

Das Duo SPN11 erweitert die Soundbar um 4 Kanäle zu einem 7.1.4-System.

Die beiden je 13 x 21,2 x 19,2 cm großen und 2,7 Kilo schweren Lautsprecher kommunizieren per Funk mit der Soundbar, die Verbindung funktionierte im Test über rund 4 Meter fehlerfrei. Einmal mit der Soundbar verbunden, spielen die Trabenten mit, selbst wenn der „Surround Modus“ der Soundbar auf „Off“ steht. Dort sollte er auch stehen bleiben – des guten Klangs wegen. Stellt man die Surround-Funktion an, führt die DSN11RG offenbar einen Re-Mixing der Kanäle durch. Dann laufen zwar die Rear-Boxen auch bei 2.0-Ton stets mit, bei Aktivierung des Surround-Modus veränderte unsere Soundbar aber ihre klangliche Abstimmung und spielte plötzlich grell und dünn.

Echter 3D-Sound

Handlich: Die mittelgroße Fernbedienung liegt gut in der Hand, die gummierten, großen Tasten besitzen einen sauberen Druckpunkt.

Die Voraussetzung hierfür schaffen aber nicht nur die einzelnen Boxen, sondern auch deren Bestückung. Insgesamt werkeln 15 Treiber für ein natives 7.1.4-Ka-nalsystem: In der Soundbar selbst wurden drei 2 cm große Hochtöner sowie drei ovale Tiefmitteltöner mit 4 x 100 cm Durchmesser für die Kanäle Links, Rechts und Center verbaut. Die gleichen ovalen Woofer kommen auch bei den seitlichen Rear-Kanälen zum Zuge. Zwei 2,5 Zoll (6,4 cm) große Treiber werfen ihren Schall an die Decke. In den externen Rear-Boxen kommen je ein 3-Zoll-Chassis an der Front sowie ein 2,5-Zoll großes Chassis für den Höhen-Sound zum Einsatz. Der separate Subwoofer drückt mit einem 18 cm großen Treiber Tiefton in den Raum. Jeder Kanal wird von einem 50 Watt starken Verstärker befeuert, der Subwoofer erhält 220 Watt.

Klangprogramme & Decoder

Wie in der Vergangenheit erfolgte die Entwicklung der neuen Soundbar ebenso in Kooperation mit den britischen Sound-Tüftlern von Meridian, die bei der Erforschung von DSP-Klangfiltern und Hi- Res-Codecs Pionierarbeit leisteten. In die Soundbar flossen die Meridian-Technologien „Bass und Space“ sowie „Image Elevation“ ein. Hierbei handelt sich um DSP-Filter, die Bässe voluminöser und wärmer schallen lassen und „eine klarere Differenzierung von Lead-Instrumenten und Gesang für lebendigeren Sound“ ermöglichen – das behauptet zumindest LG. Neu an Bord ist eine Einmess-Automatik namens „AI-Room Calibration“, welche die Wiedergabe der Soundbar mittels Testtönen und zwei verbauten Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Hierfür wird allerdings die „LG Wi-Fi Speaker App“ benötigt, mit der man auch andere, teils exklusive Einstellungen vornehmen kann, die der Fernbedienung verwehrt bleiben – etwa eine Dolby Dynamikreduktion (DRC), das Lip-Sync oder die Aktivierung von DTS Neural:X als alternativen Upmixer für DTSQuellen anstelle von Dolby Surround. Mit Neural:X war Sprache in unserem Hörtest aber eher schlecht verständlich, der Mischer blieb also aus.

Digital bestückt: Mit 2 HDMI-Eingängen, einem HDMI-Ausgang und Toslink ist die DSN11RG gut bestückt; analog geht es aber nicht in die Bar. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player, oder liefert einfach nur Strom.

Natürlich sind Dolby Atmos und DTS:X an Bord. Hinter dem Klangprogramm „Movie“ versteckt sich Dolbys Surround-Upmixer, in „Standard“ werkelt hingegen Meridian-Technologie. Bei „Music“, „Bass Blast“ und „AI Sound Pro“ gibt LG keine auswärtigen Technologien an. Das AI-Programm „analysiert den Eingangsklang und stellt den für den Inhalt optimierten Klang in Echtzeit bereit“, wie LG erklärt. Liegt nativer 3D-Sound an, werden die Klangprogramme gesperrt, auch der spezielle Nachtmodus „Night Time“, der bei Aktivität hauptsächlich Bässe aus dem Klang schraubt. Über die Fernbedienung kann man die Pegel aller Kanäle sowie Bass und Höhen justieren. Unter der doppelt belegten Taste „Soundabstimmung“ hat LG die „Surround Funktion“ versteckt, welche alle Tonformate auf alle Lautsprecher hochmischt, auch 2.0-Ton. Klanglich konnte uns das Feature allerdings nicht überzeugen, denn damit spielte die Soundbar grell und blechern.

Ausstattung und Praxis

Die beiden HDMI-Eingänge sowie der HDMI-Ausgang samt eARC (alle nach 2.1-Standard) sitzen auf der Rückseite. 4K/60p-Videosignale werden ebenso verarbeitet wie Dolby Vision und HDR10. Dank CEC-Funktion lässt sich zum Beispiel die Lautstärke der Bar mit der Fernbedienung des TVs regeln. Bildschirmmenüs gibt es keine, das große Display ist auch aus größerer Entfernung gut lesbar. Ton gelangt auch über den Toslink-Eingang in den Klangbalken, das Musik-Streaming kann über Bluetooth und Googles Chromecast erfolgen; NFC und AirPlay sind dagegen nicht dabei. Die Sprachsteuerung ist via Google Assistant möglich, hierfür muss die Bar mit der Google Home App eingerichtet werden. Die DSN11RG versteht sich auf Musik mit 192 kHz / 24 Bit, niedriger aufgelöstes Material wird via Upsampling und Upscaling auf 192 kHz / 24-Bit-Qualität hochgerechnet. Der kompakte (22,1 x 39 x 31,3 cm) Subwoofer mit der Bezeichnung „SPN8-W“ liefert 220 Watt, die eine 7-Zoll-Membran befeuern.

Erst der Subwoofer mit seinem 7-Zoll-Treiber schafft das Tieftonfundament für einen ausgewogenen Klang.

Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt auf der Front hinter einer Stoffumspannung. Die Verbindung erfolgt automatisch per Funk, weitere Schnittstellen bietet der Würfel nicht – auch Klang-Tuning-Features wie ein Regler für die Crossover-Frequenz sind nicht vorhanden.

Tonqualität

Zum Auftakt gab es Rockiges von Steely Dan. Der 5.1-Mix von „Two against nature“ schallte dynamisch und tonal recht ausgewogen aus dem Klangriegel. Auch die Räumlichkeit konnte auf Anhieb überzeugen. Das Problem mit dumpfen und schlecht verständlichen Dialogen der ähnlich gebauten SL10YG (Test in 9-2019) hat LG ausgebügelt, auch wenn wir schon Soundbars im Labor hatten, deren Sprachwiedergabe noch etwas luftiger und natürlicher klang. Dank der zusätzlichen Surround-Boxen konnte die DSN11RG auch mit Atmos-Material punkten. Auf der 2D-Tonebene schallten Effekte schön räumlich um den Hörplatz herum, dabei körperhaft und ortbar, wie es nur mit physischen Rear-Boxen zu realisieren ist. Auf der Höhen-Ebene ist es mit Upfiring-Chassis so eine Sache, denn in unserem Hörraum funktionierte das nicht so richtig. So tönten die Höhen-Synthesizer im Atmos Trailer „Audiosphere“ nicht über unserem Kopf, sondern eher vorn über der Soundbar.

Auch das Ausführen der Kalibrierung änderte daran nichts. Trotzdem bot die LG-Bar ein tolles Rundum-Erlebnis, wie es nur große Soundbars schaffen. Bässe kamen druckvoll, wobei wir den Woofer bei Extrem-Bässen etwas zügeln mussten, um Störgeräuschen entgegenzuwirken. Der Tiefgang war ordentlich, mit der Kontrolle und Präzision kräftiger Bassbeben nahm es der Krawallmacher aber nicht immer ganz so genau. Mit Stereo-Musik erzielte die DSN11RG einen lebendigen und tonal recht harmonischen Sound, mit dem sich lange hören lässt; Bässe spielten angenehm druckvoll und sauber für einen fülligen Sound. Die Ausmaße der Bar sorgten für eine räumlich besonders überzeugende Klangbühne mit großer Stereo-Breite.

Der Testbericht LG DSN11RG (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2020 erschienen.

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TCL TS9030 Ray-Danz (Test)

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Mit der 550 Euro teuren TS9030 geht TCL einen anderen Weg als die meisten Soundbar-Hersteller. Denn statt seitlich sitzender Chassis strahlt der Klangriegel seinen Schall in Reflektoren ab, die den Sound breit verteilen sollen. Wie gut diese „Ray-Danz“ getaufte Technik funktioniert, zeigt unser Test.

Man muss erfinderisch sein, um am Markt der nach wie vor boomenden Soundbars aufzufallen. Der chinesische Technik-Gigant TCL hat sich hierfür beim Prinzip von Schallführungen bedient, das im klassischen Boxenbau öfter anzutreffen ist. Die Optik der neuen, mit 550 Euro noch relativ günstigen Soundbar TS9030 erinnert daher etwas an Hornlautsprecher mit ihren „Tröten“ vor den Treibern. Ziel der als „Ray-Danz“ (siehe Kasten) getauften Bauweise ist eine Verbreiterung der Klangbühne sowie – dank integriertem Dolby Atmos – auch 3D-Sound.
Bei der TS9030 sitzen die breiten Schallführungen links wie rechts auf der Front des sauber verarbeiteten Kunststoff-Gehäuses und verleihen dem Klangriegel sein eigentümliches Aussehen – irgendwie „spacig“ und modern mutet das Design der 1,05 Meter breiten und nur 5,8 Zentimeter hohen Bar an. Die Schallführungen aus hochglänzendem Kunststoff reflektieren aber nicht nur Schall, sondern auch Licht, was unter Umständen stören kann.

3.1-Ton mit Dolby Atmos
Die Soundbar arbeitet mit 3.1-Kanälen samt separatem Mittenkanal für eine verbesserte Dialogwiedergabe. Alle Chassis strahlen horizontal ab, Höhen-Treiber, die zur Decke zeigen, wurden nicht verbaut. Mit von der Partie ist ein externer Subwoofer, der den Basskanal beisteuert und per Funk mit der Soundbar Kontakt aufnimmt. Alle Chassis sitzen mittig zwischen den Schallführungen und werden von einem stoffüberzogenen Frontgrill geschützt. 540 Watt stehen laut TCL für beide Geräte zur Verfügung.

Bei den Decodern hat TCL alles von Dolby verbaut, Chips von DTS sind hingegen nicht an Bord. Zum Repertoire gehören die Klangprogramme „TV“, „Boost“, „Movie“ und „Music“, die sich auch bei Atmos-Signalen aktivieren lassen. Über die „Vertical Surround“-Taste wird das Digital Signal Processing (DSP) für den Höhensound aktiviert. Klangtuning kann mit den Tasten für Bass und Höhen betrieben werden, der manuelle AV-Sync verzögert Ton um bis zu 500 Millisekunden. Eine Dynamik-Kompression ist hingegen Fehlanzeige.

 

Der mittelgroße Signalgeber besteht zwar nur aus Plastik, bietet aber große und übersichtlich
angeordnete Tasten, mit denen man alle Funktionen ohne Umwege aufrufen kann. So gelingt die Bedienung trotz fehlender Fluoreszenz oder Beleuchtung auch im Dunkeln.

Video und Multimedia
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite der Soundbar, um an sie heranzukommen, muss man erst die Abdeckung abnehmen, die nach dem Kabelanschluss dank Öffnungen für die Signal­leitungen auch wieder aufgesetzt werden kann.

Das Videoboard mit einem HDMI-Eingang und einem HDMI-Ausgang samt CEC und eARC unterstützt 4K/60p und verarbeitet die HDR-Formate HDR10, HDR10+, HLG und Dolby Vision. Ton gelangt zudem digital per Toslink in die Bar, analog mit 3,5-mm-Klinke. Über die USB-Buchse darf man Musikdateien in den Formaten MP3, WAV und FLAC abspielen. Ins Netz kommt man mit der Ray-Danz-Bar über WLAN. Selbstredend ist Bluetooth an Bord, Musik-Streamen kann man zudem über Google Chromecast und Apple AirPlay.

Die Bedienung gelingt einfach über die mitgelieferte, relativ leichte Fernbedienung, die gut in der Hand liegt. Das große Display an der Bar lässt sich auch aus drei Metern Entfernung noch gut ablesen; es schaltet sich wenige Sekunden nach einer Eingabe automatisch ab, was störendes Blenden in dunkler Umgebung vermeidet. Gleiches gilt für die Beleuchtung der Tasten auf der Oberseite der Soundbar. Wie die meisten Klangriegel verzichtet auch die TS9030 trotz HDMI-Ausgang auf ein Onscreen-Menü.

Kritik gibt es für das nur online erhältliche deutsche Handbuch, das manche Funktion gar nicht erwähnt (HDR, AirPlay, Chromecast, Sleep-Funktion). Die englische Bedienungsanleitung ist besonders im Hinblick auf das WiFi-Setup erheblich auskunftsfreudiger.

„Ray-Danz“ (der Name rührt laut Hersteller von der Radiusform des Schallreflektors her) nennt TCL seine Reflektor-Technik und bewirbt „eine natürliche, mitreißende, breite Klangbühne und einen größeren Sweet-Spot“.

Hierzu verbaute man auf der linken wie rechten Front gebogene Schallführungen, die von je einem Treiber beschallt werden. Toninformationen werden so zum einen nach vorne, aber auch zu den Seitenwänden geführt, von wo aus der Schall via Reflexionen zum Hörplatz gelangt. Auch 3D-Sound soll so möglich werden, hierfür kommen der Dolby Atmos-Decoder und reichlich DSP-Power zum Einsatz, denn nach oben zeigende Chassis fehlen. Für eine bessere Mittenortung bzw. Dialogverständlichkeit wurde zudem ein Center-Kanal integriert.

TCLs „Ray-Danz“-Technik führt Schall über Reflektoren nach vorne (Gelb) und seitlich (Blau) zu den Wänden. Der Center-Kanal (Rot) soll die Sprachwiedergabe verbessern.

Tonqualität
Im Hörtest überraschte die TS9030 mit einem Klang, der an größere und teurere Soundbars erinnert. Mit Dolby-Atmos-Trailern zaubert der Klang­riegel vorne eine verblüffend breite bzw. große Klangbühne, auf der Effekte gut ortbar waren; auch den Raum zwischen Sitzplatz und Soundbar vermochte die Ray-Danz-Bar zu füllen, teils sogar mit nachvollziehbaren Effekten. Hinter dem Hörplatz und auch über dem Kopf herrschte hingegen Stille – auch mit aktiver „Vertical Surround“-Funktion für Höhen-Sound.

Alle Anschlüsse sind rückseitig angebracht. Ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang sowie Toslink und eine analoge Klinkenbuchse sind für eine Einsteiger-Soundbar gut bemessen.

Trotzdem ist die „Vertical“-Schaltung nicht umsonst, denn einmal aktiv, spielte die Bar für unsere Ohren eine Ecke räumlicher, luftiger und dreidimensionaler. Das kam auch dem Atmos-Actionfinale in „Ghost in the Shell“ zugute, wo Schüsse und Explosionen realistisch, zudem dynamisch und druckvoll aus dem Klang-Duo donnerten. Der mächtige Panzer ließ Bässe ordentlich drücken, wenn auch nicht allzu tief und sauber, wie der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer aufzeigte.

Bässe sind aber satt und vor allem ausreichend tief, um im Grundton für Natürlichkeit im Klang zu sorgen. Zwar spielte der Riegel nicht ganz ohne Verfärbungen, im Alltag gewöhnt man sich aber schnell daran. Die Klang-Modi „Boost“ und „Movie“ klangen tonal recht ausgewogen und mit besagtem vollem Grundton, was kräftigen Männerstimmen zugute kommt. „TV“ und „Music“ klangen hingegen dünner und etwas heller, was der Sprachverständlichkeit förderlich war. So kann sich je nach Material das eine oder andere Klangprogramm nützlich machen. Apropos Verständlichkeit: Sprache schallte bei frontaler Sitzposition gut verständlich und ließ auch bei seitlichen Hörwinkeln für einen großen Sweetspot kaum nach.

Der mitgelieferte Bassreflex-Subwoofer
(24 x 42 x 24 cm) verbindet sich per Funk mit der Soundbar. Sein 6,5 Zoll großes Chassis strahlt im Downfire-Prinzip zum Boden. 300 Watt stehen dem Quader zur Verfügung. Bis auf einen Netzschalter gibt es keine Tasten oder Regler.

Auch Musik von YouTube, CD oder Blu-ray lässt sich auf der Soundbar gut hören. Mit 5.1-Mucke gelang eine gute räumliche Zuordnung von Ins­trumenten. Stereo-Musik spielte ebenso breit und groß, wobei die „Vertical Surround“-Funktion Gesang je nach Quellmaterial auch mal etwas in den Hintergrund drängte. Doch das macht nichts, denn auch ohne spielte der Riegel überzeugend mit großer Bühne bei klarer Stereo-Trennung und angenehmer Klangabstimmung.

Der Testbericht TCL TS9030 Ray-Danz (Gesamtwertung: 73, Preis/UVP: 550 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung HW-Q900T (Test)

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Samsungs zweitgrößte Soundbar HW-Q900T muss ohne die rückwärtigen Boxen des Topmodells HW-Q950T auskommen, kostet dafür aber auch weniger. Bietet der Klangriegel das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis?

Die HW-Q950T von Samsung bot als erste uns bekannte Soundbar 9.1.4-Kanäle dank integrierter Front-Wide-Speaker. Mit 1.500 Euro ist der gewaltige Klangriegel allerdings kein Schnäppchen. Die kleine Schwester belastet mit 1.050 Euro den Geldbeutel weniger und fällt dabei weitgehend baugleich aus, trotzdem hat sie weniger Features.

7.1.2 ohne Rears
Der offensichtlichste Knackpunkt liegt im Lieferumfang: Während das Topmodell mit zwei externen Surround-Boxen samt Up-Firing-Modulen (also insgesamt 4 Kanäle) auftrumpft, verzichtet die Q900T auf die beiden Trabanten. Rechnerisch schrumpft damit die Anzahl der verfügbaren Kanäle von 9.1.4 auf 7.1.2. In der Praxis hat das klangliche Auswirkungen, denn separate Rear-Boxen vergrößern das Klangfeld und ermöglichen zudem präzise Toninformation hinter dem Hörplatz. Die Q900T zieht klanglich somit ab Werk den Kürzeren.
Wer trotzdem die 1.500 Euro scheut, kann für 180 Euro separate Rücklautsprecher in Form des Wireless Rear Speaker Kit SWA-9000S erwerben, mit denen sich die Q900T aufrüsten lässt. Genannte Speaker verzichten jedoch auf die Up-Firing-Treiber für 3D-Sound.

Seitlich verfügt Samsungs Q900T über hintere Surround-Treiber (rechts) sowie vordere Front-Wide-Speaker.

Inklusive „Q-Symphony“
Die Soundbars Q900T und Q950T selbst sowie die mitgelieferten Subwoofer bieten keine offensicht­lichen Unterschiede bei ihren technischen Daten, der Ausstattung und im Design. So kann sich als Neuerung auch die Q900T dank „Q-Symphony“-Technik mit einem kompatiblen Samsung-Fernseher der Q-Serie koppeln und zusammen aufspielen.

Das Design hat sich im Vergleich zu früheren Modellen ebenfalls gewandelt. So umhüllt die Q900T eine dunkelgraue Stoffverkleidung des dänischen Textilherstellers Kvadrat. Zudem geriet das Gehäuse flacher als beim Vorgänger, mit knapp 7 Zentimetern dürfte die Q900T vor die meisten Fernseher passen, ohne ins Bild zu ragen. Klein ist die Soundbar mit ihren 123,2 Zentimetern Breite und 13,8 Zentimetern Tiefe aber trotzdem nicht. Wem die Größe zu aufdringlich ist, der kann den Klang­riegel dezent unter dem Fernseher an die Wand montieren, eine Halterung hierfür liegt bei.

Rückmeldung gibt die Bar über ein gut leser­liches Display, das jedoch auf der Oberseite liegt und das man vom Sitzplatz aus nicht sieht. Die Grundbedienung (Quelle, Volume, Mikrofon An/Aus) kann über die Knöpfe an der Gehäuseoberseite erfolgen, mehr Optio­nen bietet die handliche Fernbedienung.

Mehr ist besser, das gilt ganz besonders beim Thema Boxen und Surround-Sound. Warum also nicht die integrierten Speaker eines Fernsehers nutzen, um sie mit einer Soundbar zu koppeln und so das Klangerlebnis zu steigern? Diesen Ansatz verfolgt Samsung mit seiner neuen Q-Symphony-Technik, die „im Samsung Audio Lab in Kalifornien entwickelt, getestet und abgestimmt“ wurde, worauf der Konzern stolz hinweist. Voraussetzung hierfür ist, dass der Samsung-Fernseher und die Soundbar das Feature unterstützen. Im Einzelnen sind dies die Klangriegel HW-Q60T, HW-Q70T, HW-Q800T, HW-Q900T und HW-Q950T sowie alle QLED TVs 2020 ab der Modellreihe Q80T und höher.
Sind beide Kandidaten kompatibel, synchronisieren sich die Spielpartner und musizieren praktisch im Duo. Die Soundbar übernimmt dabei den Mammutanteil der Tonsignale und bedient die Links/Rechts, Center, Rears und Surround- bzw. Höhenkanäle.

Spielen im Duo: Während die Soundbar die klassischen Tonkanäle bedient, sorgt der via Q-Symphony gekoppelte Fernseher für mehr Raumgefühl.

Im Fernseher kommen nur die Up-Firing Speaker zum Einsatz, die den Sound nach oben hin in den Hörraum abgeben. Ziel ist eine Steigerung des Raumgefühls und eine „Anhebung“ des Sound-Geschehens auf die Höhe des Bildschirms.

Mit dem
optional erhältlichen „Wireless
Rear Speaker Kit“ SWA-9000S lässt sich Samsungs
Q900T-Soundbar um Rücklautsprecher erweitern.

Ausstattung & Praxis
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite, Kabel werden durch Öffnungen gezogen. Es gibt zwei HDMI-Eingänge sowie einen HDMI-Ausgang samt eARC. Alle HDMI-Terminals arbeiten nach 2.1-Norm, schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 und HDR10+. Verzichten muss man wie bei den hauseigenen Fernsehern auf Dolby Vision. Ton kann auch via Toslinkkabel zugespielt werden, analoge Schnittstellen gibt es keine.

Audio-Streaming funktioniert über Bluetooth, mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q900T für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System inte­grieren. Die „Tap Sound“-Funktion ermöglicht mit kompatiblen Samsung-Smartphones ebenso unkompliziertes Streaming; das Handy wird hierfür nur auf die Bar gelegt. Die Sprachsteuerung klappt mit Alexa.

Die Fernbedienung ist eine alte Bekannte: Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

16 Treiber für immersiven Ton
Die Q900T erzeugt ihren 3D-Sound über 7.1.2 diskret angesteuerte Kanäle. Zwei Chassis strahlen zur Decke (Up-Firing), zwei zu den Seiten (Rears), zwei halbschräg nach vorn (Front Wide) und 9 Treiber nach vorn (je 3 für Links, Center, Rechts). Treiber Nummer 16 schuftet im Subwoofer. Summa Summarum stehen laut Samsung 406 Watt an Verstärkerleistung zur Verfügung.

Bei den Decodern sind Dolby und DTS mit Dolby Atmos und DTS:X an Bord. An Klangschaltungen gibt es „Adaptive Sound“, „Surround“ und „Game Pro“, die alle einen 3D-Upmix durchführen. „Standard“ gibt den anliegenden Sound-Stream in seiner ursprünglichen Kanalkonfiguration wieder. Bei nativem 3D-Ton sperrt die Bar jegliche Klangmodi.

Für alle Kanäle darf man die Pegel separat anpassen, Bass und Höhen lassen sich über das Menü einstellen, ebenso das Lip-Sync, das Ton um bis zu 300 Milli­sekunden verzögert. Eine Dynamik-Kompression fürs Leise­hören fehlt hingegen.

Der 21 x 40,3 x 40,3 cm große Subwoofer mit seitlichem Chassis gehört zum Liefer­umfang. Er wiegt knapp 10 Kilo und leistet 160 Watt. Auf der Rückseite befindet sich ein Bassreflex-Rohr. Die Kommunikation mit der Soundbar erfolgt per Funk.

Tonqualität
Erwartungsgemäß spielte die Q900T im Stil ihrer großen Schwester. Die Klangprogramme „Standard“ und „Adaptive Sound“ musizierten dabei tonal am ausgewogensten, an die leichten Verfärbungen gewöhnt man sich schnell im Alltag. „Surround“ und „Game Pro“ klangen hingegen etwas hohl und nach digitaler Klangverarbeitung, was besonders bei Effekten auffiel, die auf die Rear-Kanäle gemischt wurden. Die Verständlichkeit von Sprache war bei frontaler Sitzposition bestens und nahm auf seitlichen Plätzen nur etwas ab.

In Sachen Bass und Dynamik konnte die Q900T mit der Q950T gleichziehen und ließ es bei Action­szenen kräftig donnern – auch bei gehobenen Pegeln, die ohne Verzerrungen schallten. Selbst der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer hatte ausreichend Druck und Tiefgang.

Hörbare Unterschiede zwischen der Q900T und der Q950T ergaben sich in der Räumlichkeit des Klangfeldes, was naturgemäß an den fehlenden Rear-Boxen lag. Bot die Q950T auch hinter dem Hörplatz noch Toninformationen, so stieß die kleine Schwester hier an ihre Grenzen. Dennoch überraschte der Klangriegel mit einer Räumlichkeit, wie sie selten bei Soundbars ohne separate Surround-Boxen anzutreffen ist. So wirbelten Effekte nicht nur zwischen Bar und Hörplatz gut umrissen herum, sondern entfalteten sich auch neben dem Sitzplatz – die seitlichen Chassis zahlen sich offenbar aus.

Alle Anschlüsse sitzen auf der Unterseite: Neben zwei HDMI-Eingängen gibt es einen HDMI-Ausgang inklusive eARC sowie eine Toslink-Buchse.

Höhen-Effekte spielten in unserem Hörraum trotz der verbauten Up-Firing-Chassis von vorn und etwas über der Soundbar. In diesem Aspekt bekleckerte sich jedoch auch die große Q950T nicht mit Ruhm – trotz zusätzlicher Rück-Speaker mit inte­grierten Höhen-Chassis. Voll überzeugen konnte das Klangfeld der Q900T auf der Front, wo sich eine sehr breite Klangbühne öffnete, auf der die realistisch klingenden Effekte präzise ortbar wurden.
Stereo-Musik bereitete dank der großen und luftigen Wiedergabe viel Freude, hier machte sich die Breite der Bar abermals in der räumlichen Zuteilung von Instrumenten positiv bemerkbar. Der 3D-Ton-Upmix funktionierte mit Musik in unseren Ohren weniger gut als mit Filmton und führte zu hörbaren Verfärbungen, wobei das „Adaptive Sound“-Programm noch die beste Mischung aus Räumlichkeit und Klangfarben fand.

 

Der Testbericht Samsung HW-Q900T (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 1050 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung HW-Q950T (Test)

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Im Gegensatz zum Vorgänger verfügt Samsungs neues Soundbar-Flaggschiff HW-950T nicht über 12, sondern 14 Kanäle. Ob man diese Chassis-Aufrüstung auch hören kann, zeigt unser Test.

Schneller, höher, stärker. Das Olympische Motto scheint sich Samsung zu Herzen genommen zu haben. Waren 7.1.4-Kanäle bei Klang­riegeln bisher das höchste der Gefühle, so legen die Koreaner die Messlatte höher: Über 9.1.4-Kanäle verfügt das Gespann aus Soundbar, Subwoofer und Rear-Boxen – mehr als die meisten AV-Receiver bedienen können. Der Kanal-Vorstoß ist uns schon mal eine „Innovation“-Auszeichnung wert, hatten wir bisher doch noch keinen Vertreter mit zwei „Front Wide“-Kanälen in unserem Testlabor.

Mehr Kanäle bei insgesamt 20 Chassis sind aber nicht die einzige Neuerung: Dank „Q-Symphony“-Technik kann der 1.500 Euro teure Klangriegel im Gespann mit kompatiblen Samsung-Fernsehern der Q-Serie musizieren (siehe Kasten rechte Seite). Ferner ist der eARC für TV-Ton in HD-Qualität jetzt ab Werk an Bord. Auch das Design ist neu, so umhüllt die Q950T eine dunkelgraue Stoffverkleidung des dänischen Textilherstellers Kvadrat, der auch Harmans Citation-Serie einkleidet.

Die Fernbedienung ist eine alte Bekannte: Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Der Schall der zur Decke und den Seiten abstrahlenden Chassis wird über Reflexion zum Hörplatz geworfen. Rear-Boxen verstärken den Surround-Effekt.

Geringe Bauhöhe
Apropos Design: Der neue Riegel fällt flacher aus als sein Vorgänger, die Höhe schrumpfte von 83 auf 69,5 mm. Mit 123,2 cm Breite und 13,8 cm Tiefe ist der Tonbalken trotzdem alles andere als ein Zwerg, was der Performance aber nur recht sein kann: Denn Volumen geht einher mit Bass und Klang­fülle. Dank beiliegender Halterung lässt sich die HW-Q950T an die Wand montieren. Zum Lieferumfang gehören die bereits erwähnten Rear-Boxen und ein Subwoofer, die alle per Funk mit der Soundbar kommunizieren. Wird die Verbindung nicht automatisch hergestellt, hilft das manuelle Pairing durch Drücken der „ID Set“-Taste, die sich auf der Unterseite versteckt.

Alle Anschlüsse befinden sich an der Unterseite: Zu zwei HDMI-Eingängen sowie einem HDMI-Ausgang mit eARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

20 Treiber für 3D-Ton
Viele Soundbars erzeugen Surround-Klang, indem sie Audiosignale so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr so anhört, als käme er von seitlich oder hinten. Samsung hingegen folgt dem klassischen Ansatz mit 9.1.4 diskreten Kanälen. Insgesamt verrichten 20 Lautsprecher in dem Boxen-Quartett ihren Dienst: In der Bar strahlen zwei Chassis zur Decke (Up-Firing), zwei zu den Seiten (Rears), zwei halbschräg nach vorn (Front Wide) und 9 Treiber nach vorn (je 3 für Links, Center, Rechts). In den Rears schuften je zwei Chassis (Up-Firing und Front), Treiber Nummer 20 werkelt im Subwoofer. In der Summe stehen laut Samsung 546 Watt an Verstärkerleistung zur Verfügung.

Mit Dolby Atmos und DTS:X sind die beiden wichtigsten 3D-Ton-Decoder an Bord, eine Soundbar mit Auro-Technik kam uns bisher noch nicht in die Finger. An Klangschaltungen gibt es „Adaptive Sound“, „Surround“ und „Game Pro“, die alle einen 3D-Upmix durchführen, sich im Klang jedoch tonal und räumlich unterscheiden. „Standard“ gibt den anliegenden Sound-Stream in seiner ursprünglichen Kanalkonfiguration wieder. Bei nativem 3D-Ton sperrt die Bar alle Klangmodi. Auf die Expertise von Harman – eine hundertprozentige Tochter von Samsung – verweisen die Koreaner diesmal nicht, stattdessen wurde die Soundbar in den Samsung Audio Labs im kalifornischen Valencia getunt.

Mehr ist besser, das gilt besonders beim Thema Lautsprecher und Surround-Sound. Warum also nicht die integrierten Speaker eines Fernsehers nutzen, um sie mit einer Soundbar zu koppeln und so das Klangerlebnis zu steigern?

Spielen im Duo: Während die Soundbar die klassischen Tonkanäle bedient, sorgt der via Q-Symphony gekoppelte Fernseher für mehr Raumgefühl.

Diesen Ansatz verfolgt Samsung mit seiner neuen Q-Symphony-Technik, die im „Samsung Audio Lab in Kalifornien entwickelt, getestet und abgestimmt“ wurde, worauf der Konzern stolz hinweist. Voraussetzung hierfür ist, dass der Samsung-Fernseher und die Soundbar das Feature unterstützen. Im Einzelnen sind dies die Klangriegel HW-Q60T, HW-Q70T, HW-Q800T, HW-Q900T und HW-Q950T sowie alle QLED TVs des Jahrgangs 2020 ab der Modellreihe Q80T.

Sind beide Kandidaten kompatibel, synchronisieren sich die Spielpartner und musizieren praktisch im Duo. Die Soundbar übernimmt dabei den Löwenanteil der Tonsignale und bedient die vorhandenen Kanäle; bei der HW-Q950T sind es bereits stolze 9.1.4. Im Fernseher kommen lediglich die Up-Firing Speaker zum Einsatz, die den Sound nach oben hin in den Hörraum abgeben. Ziel ist eine Steigerung des Raumgefühls sowie eine „Anhebung“ des Sound-Geschehens auf die Höhe des Bildschirms.

Für die Klang-Justage stehen Regler für Bass und Höhen bereit, allerdings kein Equalizer. Das Lip-Sync verzögert den Ton um bis zu 300 Milli­sekunden, eine Dynamik-Kompression fürs Leise­hören bei Nacht oder nervigen Nachbarn fehlt hingegen. Für alle Kanäle darf man die Pegel separat anpassen.

Ausstattung & Praxis
Alle Anschlüsse warten auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden sind zwei HDMI-Eingänge sowie ein HDMI-Ausgang inklusive eARC. Alle HDMI-Terminals arbeiten nach 2.1-Norm, schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 und HDR10+ für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Dolby Vision wird wie bei den hauseigenen Fernsehern nicht unterstützt. Ton kann alter­nativ via Toslinkkabel zugespielt werden, analoge Schnittstellen sind nicht vorhanden.

Die aktiven Rear-Boxen (12 x 21 x 14,1 cm) kommunizieren per Funk mit der Soundbar. Die Front- und Up-Firing-Chassis sorgen für realistischen 3D-Sound.

Für das drahtlose Audio-Streaming ist Bluetooth an Bord. Mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q950T für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System inte­grieren. Die App ermöglicht bei kompatiblen Samsung-Smartphones die „Tap Sound“-Funktion, bei der das Handy nur auf die Bar gelegt wird, und schon kann losgestreamt werden. Die Sprachsteuerung funktioniert via Amazon Alexa.

Auch der aktive, 20,5 x 40,2 x 40,3 cm große Funk-Subwoofer mit 8-Zoll-Chassis gehört zum Liefer­umfang. Er wiegt knapp 10 Kilo und leistet 160 Watt. Auf der Rückseite befindet sich ein Bassreflex-Rohr.

Trotz neuester HDMI-Implementation fehlt ein Bildschirm-Menü. Rückmeldung gibt die Bar zwar über ein gut leserliches Display auf der Oberseite. Dumm nur, dass man dies vom Sitzplatz aus nicht sehen kann. Die grundlegende Bedienung (Quelle, Volume, Mikrofon An/Aus) kann über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen, mehr Optio­nen ermöglicht die Fernbedienung.

Tonqualität
Für eine Soundbar spielte die Q950T angenehm ausgewogen. Leichte Verfärbungen sind zwar hörbar, stören aber nach kurzer Gewöhnungsphase nicht mehr, vor allem nicht bei Popmusik oder Filmton. Das „Surround“-Programm spielte mit 5.1-Ton für unsere Ohren allerdings etwas hohl, „Game Pro“ tönte am räumlichsten aber nicht so authen­tisch wie „Standard“ und „Adaptive Sound“. Dialoge waren bei mittiger Sitzposition sehr gut verständlich, aus stark seit­lichen Hörwinkeln klang es erwartungsgemäß dumpfer.
Ausgezeichnet verhielt es sich mit der Räumlichkeit bei 3D-Sound, Surround-Effekte schwirrten luftig im Hörraum und waren auch seitlich des Sitzplatzes hörbar, allerdings nicht allzu greifbar.

Dank der Rear-Boxen tönten Toninformationen im Rücken gut ortbar und überzeugend. Ausgeprägte Über-Kopf-Effekte sollte man mit Upfiring-Chassis zwar nicht erwarten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten schlägt sich Samsungs Q950T aber tapfer und dehnte ihr Klangfeld auch nach oben hin aus.

Bei „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) ließ es die Kombi zudem ordentlich krachen. Dynamik und Bass-Power donnerten beachtlich, den finalen Kampf mit dem Panzer konnte man auch spüren. Der Subwoofer spielte tief, bei normalen Pegeln sauber und verschmolz mit der Soundbar zu einer Einheit ohne Bassloch. Laut kann die Bar auch, und das sogar ohne zu verzerren.

Mit Stereo-Musik machte die Soundbar dank breiter und luftiger Wiedergabe eine ebenso gute Figur, was wichtig ist, da die Klangbalken im Wohnzimmer gerne als Ersatz für eine Stereo-Anlage herhalten. Für den 3D-Ton-Upmix empfiehlt sich das „Adaptive Sound“-Programm, das die richtige Mischung aus Räumlichkeit und Klangfarben findet, ohne dabei besonders künstlich zu klingen.

Der Testbericht Samsung HW-Q950T (Gesamtwertung: 83, Preis/UVP: 1500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Harman Kardon Citation Multibeam 700 (Test)

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Harman Kardons „Citation“-Serie umfasst eine Vielzahl von smarten Lautsprechern, die sich miteinander vernetzen lassen. Streaming und Multiroom wird großgeschrieben, so auch bei der „Multibeam 700“, der kleineren von zwei Soundbars im „Citation“-Portfolio.

Zwei Soundbars gehören bei Harman zur „Citation“-Serie, bei der die Vernetzung im Fokus steht. Die größere „Citation Bar“ haben wir bereits getestet, nun folgt die „Multibeam 700“. Die kleine Schwester hat keinen Subwoofer im Schlepptau, kommt kompakter daher und kostet mit 500 Euro nur etwas mehr als die Hälfte. Laut Hersteller ist die „Multibeam 700 als das erste wirkliche Premium-Produkt in ihrer Klasse, der Gipfel der Audiotechnologie von Harman Kardon.“ Eine Ansage, die wir natürlich überprüfen mussten.

Außen und innen
Wie alle Citation-Speaker verfügt die „Multibeam“ über eine in Schwarz oder Silbergrau erhältliche Stoffbespannung des dänischen Design-Textilherstellers Kvadrat, welche fast die komplette Soundbar umhüllt. Laut Harman ist das Material schmutzabweisend und schwer entflammbar. Im Inneren des 79 Zentimeter breiten und 6,5 Zentimeter hohen Klangbalkens verbaute Harman 7 Treiber für ein Stereo-System: zu zwei 25-mm-Hochtönern gesellen sich fünf 50-mm-Tieftöner; 210 Watt Verstärkerleistung stehen zur Verfügung. Während die Tieftöner nach vorne abstrahlen, wurden die Hochtöner in Schallführungen auf den Seiten verbaut – die Chassis strahlen dabei schräg noch vorne gerichtet. Dies soll für Surround-Wirkung und eine größere Frontbühne sorgen.
3D-Sound gehört nicht zur Ausstattung der „Multibeam“, weder ist die Bauweise dafür ausgelegt, noch sind die erforderlichen Decoder vorhanden. Surround-Sound wird durch die hauseigene „Multibeam“-Technologie erzeugt – sprich DSP.

Innenleben: Auf der Front arbeiten 5 Tief-/Mitteltöner, die von einem Bassreflexrohr (hinten rechts) unterstützt
werden. Seitlich strahlt je ein Hochtöner durch eine Schallführung schräg nach vorne bzw. seitlich ab.

Audio-Features
Bei den Sound-Decodern verbaute Harman neben PCM auch Dolby Digital, verzichtet allerdings auf DTS, was auch daran liegen dürfte, das dieses Tonformat im immer beliebter werdenden Streaming-Segment kaum eine Rolle spielt. Liegt eine Blu-ray mit DTS an, bleibt die Bar stumm.

An Sound-Programmen stehen „Music“, „Film“ und „Nachrichten“ mit einer entsprechenden Klangabstimmung zur Wahl; „Standard“ gibt den Ton unverändert wieder. Der „Surround“-Modus fächert den Klang räumlich auf und lässt sich bei allen Klangmodi zu- bzw. abschalten. Gleiches gilt für den „Night Mode“, der den Dynamikumfang bei Dolby-Ton reduziert. Für manuelle Klangjustagen steht ein Bass-Regler bereit, das MultEQ-XT32-Einmess-System stimmt den Klang auf den Raum ab.

Wer statt virtuellem lieber echten Raumklang bevorzugt, kann seine „Multibeam“ aufrüsten, denn viele Modelle der Citation-Serie sind miteinander kombinierbar. Für die „Multibeam“ lassen sich physische Rearboxen in Form der „Citation Surround“ (450 Euro) koppeln. Noch mehr Freude kommt auf, wenn die großen „Citation Tower“-Standboxen (2.500 Euro) die Kanäle Links und Rechts übernehmen; dann avanciert die „Multibeam 700“ zum Center-Lautsprecher. Auch einer der Citation Subwoofer („Sub“ und „Sub S“, 800 bzw. 400 Euro) kann sich bei Bedarf mit der Soundbar verbinden.
Da sich in der Redaktion gerade ein Pärchen der 116 Zentimeter hohen „Citation Tower“ befindet (Test auf Seite 60), nutzten wir die Gelegenheit und koppelten sie per Funk mit der „Multibeam“ zu einem 3.0-Kanalsystem. Erwartungsgemäß katapultierten die „Towers“ den Sound in eine andere Liga, wobei der Großteil des Klangs aus den Standboxen schallte. So wurden Tonsignale des Center-Kanals nicht nur sehr großzügig über die „Towers“ wiedergegeben, beim nur sehr leise mitspielenden „Multibeam“-Center waren zudem nur die 5 Tieftöner aktiv, nicht aber die seitlichen Hochtöner. Auch bei Surround- und Höhensignalen schallten die Tieftöner der Soundbar mit, während die Tower wiederum den Mammutanteil wiedergaben.

Eine edle Erscheinung:
Harmans „Citation Tower“.

Weglassen kann man die Bar trotzdem nicht, denn nur so gelangen Tonsignale von HDMI oder Toslink zu den Towers, die als reine Streaming-Boxen keine physischen Anschlüsse besitzen.

Viel Netz, wenig Anschlüsse
Die Anschlüsse sitzen allesamt auf der Rückseite. Für HDMI-Strippen gibt es einen Ausgang samt ARC. Die Buchse wird mit dem ARC-Eingang eines Fernsehers verbunden, womit Ton vom TV-Gerät zur Soundbar geschickt wird. Bei dieser Variante müssen alle HDMI-Zuspieler am Fernseher angeschlossen werden. Da die Bar keine HDMI-Signale durchschleift, sind Bild-Features wie 4K und HDR nicht nötig. Direkten, kabelgebundenen Zugang zur Bar finden Tonsignale über die Toslink-Buchse sowie einen analogen 3,5-mm-Klinkeneingang.

Das oben liegende, fein auflösende Touch-Screen-Display erlaubt die komplette Bedienung und Einstellung der „Multibeam 700“.

Ins Netzwerk geht es über WLAN. Die Ersteinrichtung der Soundbar erfolgt über Googles Home-App (Android oder iOS), die zur Aktivierung der Netzwerkfunktionen benötigt wird. Über die Home-App können Multiroom-Lösungen verwirklicht werden. Das Musik-Streaming funktioniert über Chromecast mit kompatiblen Apps von Dritt­anbietern oder direkt aus der Home-App heraus mit eingefügten Apps wie Spotify, TuneIn und Youtube. Auch eine Sprachsteuerung mit Google Assistant ist möglich, zu diesem Zweck hat der Klangriegel ein Mikrofon integriert. Ferner gelangt Musik via Bluetooth und AirPlay zur Soundbar.

Die große Fernbedienung besteht aus Plastik, punktet aber mit übersichtlich angeordneten und großen Tasten. Eine Beleuchtung fehlt, die Lesbarkeit der Beschriftung leidet unter der Grau-auf-Schwarz-Farbgebung. Tiefergehende Grundeinstellungen müssen an der Soundbar vorgenommen werden (siehe Bild links).

Tonqualität
Im Hörtest spielte die Bar angenehm stressfrei und eignet sich damit ausgezeichnet für lange Hörsitzungen. Entgegen unserer Erwartung sorgen die vergleichsweise kleinen Maße nicht für einen schlanken Grundton – im Gegenteil: Bässe spielten bis zu einer ordentlichen Tiefe voluminös und druckvoll. Für Freunde explosiver Actionfilme ist ein Subwoofer trotzdem eine sinnvolle Ergänzung.

Beim Thema Raumklang ist die Multibeam ein zweischneidiges Schwert: Wer Surround- oder gar Höhen-Sound erwartet, wird enttäuscht, denn das Klanggeschehen spielt sich fast komplett vorne ab. Dort jedoch verblüfft der kleine Klangriegel: Der Sound löste sich luftig von der Bar und zauberte eine breite wie tiefe und zudem klare Bühne, auf der Effekte gut ortbar waren. Der Klangbalken wuchs deutlich über sich hinaus und lieferte auch zu 75-Zoll-Fernsehbildern einen passenden, räumlich großen Sound. Sprache schallte gut verständlich aus dem Tonriegel und das auch aus seitlichen Hörwinkeln. Der „Night Mode“ kappte Dynamik- und Bassspitzen hörbar, allerdings nur bei Dolby-Material und nicht bei PCM-Ton, wie ihn zum Beispiel die CD liefert.

Die seitlichen Treiber strahlen schräg nach vorn durch eine Schallführung. Das soll für Surround-Wirkung sorgen und zeitgleich den Klang vorn vergrößern.

Apropos CD, Stereo-Musik gefiel uns ebenfalls gut auf der „Multibeam“, wobei wir für eine bessere Räumlichkeit den „Surround“-Modus aktivierten – auch wenn dabei etwas Natürlichkeit verloren geht. Im Vergleich zu „Standard“ spielte der „Musik“-Modus sehr direkt, klarer, tonal etwas fülliger, aber räumlich kleiner. Der „Film“-Modus lässt das Klanggeschehen hingegen weiter entfernt und räumlicher schallen, aber weniger klar. Je nach Musik kann das ein oder andere besser gefallen. Der „Nachrichten“-Modus verfärbte tonal deutlich mehr und akzentuiert Sprache – wofür er gemacht wurde; für Sport oder Dokus ist das okay.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken: Während links das Bassreflexrohr sitzt, befinden sich rechts alle Anschlüsse: Zu einem HDMI-Eingang gesellen sich eine Toslink-Buchse sowie eine analoge 3,5-mm-Klinkenbuchse.

 

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Canton Smart Sounddeck 100 (Test)

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Einst schwer angesagt, sind Sounddecks etwas aus der Mode gekommen. Das möchte Canton mit dem „Smart Sounddeck 100“ ändern, das als Erstes in unserem Testlabor sogar Dolby Atmos unterstützt.

Vier Sounddecks hat Canton derzeit im Programm, wobei das 950 Euro teure „Smart Sounddeck 100“ nicht nur das größte Modell der Manufaktur aus Weilrod ist, sondern auch das einzige mit „Smart“ im Namen. Damit gesellt es sich zu den beiden Smart Soundbars 9 und 10 (Tests in 9-2019 und 6-2020), die einen ähnlichen Funk­tionsumfang bieten.

Einen Subwoofer hat der smarte TV-Klang­optimierer von Haus aus nicht im Gepäck, was jedoch für diese Geräte­gattung normal ist – denn das große Gehäuse­volumen macht den Basswürfel für den Fernsehalltag erst einmal überflüssig. Nachrüsten kann man trotzdem, denn das „Smart“ steht nicht nur für Netzwerkfunktionen, sondern auch die Vernetzung von Canton-Produkten untereinander über ein proprietäres Funkmodul. So lässt sich das Deck mit kompatiblen Subwoofern, Regal- und sogar Standlautsprechern zu einem kompletten Heimkino-System koppeln.

Bereits für sich alleine spielt das Sounddeck 100 kräftig auf, doch wer es räumlicher und basslastiger mag, kann den TV-Klangoptimierer mit anderen „Smart“-Produkten von Canton koppeln, zum Beispiele mit diesen:

Cantons „Smart Soundbox 3“ sowie der „Smart Sub 8“-Woofer verbinden sich drahtlos mit dem Smart Sounddeck 100.

Bei der 120 Watt starken „Smart Soundbox 3“ (12 x 21 x 12 cm, 2 kg) handelt es sich um einen kompakten Wireless-Lautsprecher, der solo, als Stereo-Duo oder im Trio mit einem Subwoofer betrieben werden kann. Drahtlos kommuniziert die smarte Box auch mit dem Sounddeck 100, bevorzugt als Rear-Box. Der Streaming-Speaker besitzt neben WLAN auch einen LAN-Port. Mit der Verbindung ins Netz stehen dank Chromecast dieselben Streaming-Optionen wie dem Sounddeck zur Verfügung, sofern man seine Soundbox mit der Google-Home-App verknüpft. Eine direkte Zuspielung von Musik ist auch mit Bluetooth möglich, per Kabel geht es via 3,5-mm-Klinke in die Box. An der Oberseite findet man 8 Tasten zur Bedienung, an der Front strahlt ein helles LED-Display. Der Funktionsumfang bietet unter anderem eine Bass-, Mitten- und Höhenregelung, einen Dreifach-EQ, 3 User-Presets sowie eine Ein- und Ausschaltautomatik.

Optional darf man das Smart Sounddeck 100 mit einem Subwoofer erweitern, hier bietet sich der 27 x 33,3 x 27 Zentimeter große und 8,5 Kilogramm schwere „Smart Sub 8“ für 600 Euro an. Dank obiger Glasplatte passt dessen Design perfekt, er ist neben Schwarz auch in Weiß lieferbar. Der geschlossene Aktiv-Sub verfügt über ein Chassis mit 21,9 Zentimetern, das im Downfire-Prinzip Richtung Boden abstrahlt und von einer 200 Watt starken Digital-Endstufe angetrieben wird. Lautstärke und Phase werden über das Sounddeck geregelt. Die Kopplung erfolgt über Cantons proprietäres Funkmodul oder klassisch per Strippe. Auch der Subwoofer bietet eine praktische Ein- und Ausschaltautomatik.

10 Chassis für Atmos
Die Soundbar allein offeriert ein natives 2.1-Kanalsystem – also Stereo plus Basskanal. In der Summe arbeiten 8 Treiber im Deck, vier 10 cm große Tieftöner aus Aluminium sitzen dabei an der Unterseite des Decks. Zwei 5 cm große Aluminium-Mitteltöner sowie zwei 19 mm Gewebehochton­kalotten wurden in die Front gepackt, die von einem robusten Gitter geschützt werden. Als Verstärkerleistung gibt Canton 300 Watt an. Ein Center-Kanal existiert physisch nicht, taucht aber in virtueller Form im Boxenmenü auf; Gleiches gilt für die beiden Surround-Kanäle. Auf der Rückseite des Gehäuses findet man zwei Bassreflexrohre.

Die kleine Fernbedienung ist recht schwer und robust. Mit einer Lernfunktion lassen sich Befehle, etwa des TV-Gebers, auf die Canton-Soundbar übertragen. Die Lautstärkeregelung via TV-Fernbedienung funktioniert dank CEC-Steuerfunktion problemlos.

Virtuell ist auch das Schlagwort für das digitale Kanalprocessing, denn DSP soll aus den 3 Kanälen 3D-Sound zaubern. Hierfür wurde auch der Dolby Atmos-Decoder integriert, vom Konkurrenzformat DTS:X fehlt hingegen jede Spur. Auf DTS-HD versteht sich das Deck hingegen, als Upmixer fungiert Dolby Surround. Mit „Standard“, „Movie“ und „Music“ sind 3 Klangprogramme an Bord. Tonjustagen kann man bei Bass, Mitten und Höhen vornehmen.

Das Grundmenü erlaubt Einstellungen etwa zu Pegel und Abstand der einzelnen Kanäle. Der Equalizer bietet vorgegebene Presets für eine freie Boxen­aufstellung, die wandnahe Unterbringung oder die Eck-Positionierung des Decks. Ferner sind ein Lip-Sync und eine Dynamikreduzierung für Dolby-Signale (DRC) mit dabei. Im Menüpunkt „3D Audio“ kann man dreistufig die Intensität des 3D-Toneffekts anpassen. Die Tonschaltungen „Discrete“ (ohne Upmix) und „Party“ (das vordere Stereo­signal auch auf den Rear-Kanälen) lassen sich nur im Betrieb mit externen Surround-Boxen aktivieren, „Night“ (reduzierte Dynamik und erhöhte Sprachverständlichkeit) hingegen immer. Alle Einstellungen (z.B. gewählter Eingang, Lautstärke, Klangeinstellungen, Pegelanpassungen, Spotify-Playlist) lassen sich in drei Benutzerspeichern sichern und via Tastendruck abrufen.

Dank übersichtlichem Bildschirm-Menü gelingt die Einstellung aller Funktionen einfach und intuitiv. Das Geräte-Display mit drei großen Buchstaben lässt sich dagegen nur schwer hinter dem Frontgrill ablesen.

Ausstattung & Streaming
Trotz ihrer stattlichen Maße von 100 x 7 x 33 Zentimetern (B/H/T) sollte das 12 Kilo schwere und nur in Schwarz erhältliche Sounddeck auf die meisten Side-/Lowboards passen. Die Oberseite bzw. Stellfläche für den TV besteht aus schwarz schimmerndem Glas – das sieht schick aus und ist robust; um Kratzer muss man sich keine Sorgen machen. Tasten am Gerät selbst gibt es keine, über die Tragfähigkeit macht Canton keine Aussage.
Auf der Rückseite findet man 3 HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang samt ARC; eine enhanced Variante (eARC) für HD- bzw. 3D-Sound via TV-Zuspielung fehlt, was angesichts der Atmos-Fähigkeit verwundert. Die HDMI-Ports akzeptieren 4K/60p-Signale mit HDR10, HDR10+ und HLG. Ton gelangt zudem über Toslink, Digital-Koax oder analoge Cinch-Buchsen ins Gerät, über den Subwoofer-Ausgang darf man eine aktive Tiefton-Box anschließen.

Saubere Verarbeitung und edle Materialien: Holzwangen, Metallgitter und Glasdeckel bescheinigen dem Smart Sounddeck 100 eine hochwertige Qualität.

Neben Bluetooth ist Spotify (eine App wird benötigt), WLAN und Google Chromecast integriert. Über die Apps von Drittanbietern mit Chromecast-Unterstützung kommt so die weite Welt des Musik-Streamings ins Canton-Deck. Multiroom erfolgt über Googles „Home“-App, mit der alle vorhandenen „Smart“-Speaker von Canton gesteuert werden. Auch Sprachbefehle sind möglich, allerdings verzichtet das Deck auf Mikro­fone und ist somit auf Fremdgeräte angewiesen.

Tonqualität
Auch ohne externen Subwoofer bot das Smart Sounddeck 100 eine stramme Bass-Performance, die knackig und druckvoll in den Keller reichte. Da rumpelte der Panzer im Finale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) recht ordentlich – samt vibrierendem Hörraum-Inventar. Ein separater Subwoofer kann das natürlich noch besser, dürfte für viele Nutzer aber überflüssig sein.

Gut bestückt: Das Smart Sounddeck 100 bietet mit 4 HDMI-Buchsen (3 x In, 1 x Out samt ARC), Toslink, Koax, Cinch und LAN eine große Auswahl an Anschlüssen. Schade, dass ein moderner eARC fehlt.

Die Dynamik-Kompression (DRC) im Menü funktionierte zuverlässig, allerdings nur bei Dolby-Signalen. Das „Night“-Klangprogramm kappte Dynamikspitzen bei Dolby und DTS hingegen gleichermaßen. Dialoge klangen bei frontaler Sitzposition sehr natürlich und klar, aus seitlichen Hörwinkeln nur geringfügig dumpfer.
Für viel Surround-Sound sollte man die „3D-Audio“-Option auf die höchste Stufe „stark“ stellen und den Klangmodus auf „Movie“, dann spielte das Canton-Deck verblüffend räumlich. Vorne tat sich eine große, sehr luftige und dennoch differenzierte Klangbühne auf, die sich lückenlos zu den Seiten hin streckte, wo Effekte noch gut ortbar umher tanzten. Respekt, so macht Surround Spaß. Der Wermutstropfen kommt beim Decken-Sound, denn Höhen-Effekte tönten praktisch nur auf der 2D-Ton­ebene und nicht über dem Kopf. Klangverfärbungen aufgrund der DSP-Verarbeitung hielten sich löblicherweise in Grenzen. Noch natürlicher klingt es, wenn man im „Music“- oder „Stereo“-Modus hört sowie den „3D-Audio“-Effekt auf „normal“ bzw. „gering“ stellt; mit entsprechenden Einbußen beim Surround-Sound.

Mit Stereo-Musik spielte das Deck recht klangneutral, lebendig, detailliert und mit sauberen Bässen. Der Surround-Upmix des „Music“-Programms addierte eine gute Portion Räumlichkeit, ohne dabei verhallt oder besonders verfärbt zu klingen.

Der Testbericht Canton Smart Sounddeck 100 (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 950 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Samsung HW-Q800A (Test)

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Auch 2021 schickt Samsung wieder eine Riege neuer Soundbars ins Rennen. Die 800 Euro teure
HW-Q800A ist die Nachfolgerin der fast namensgleichen HW-Q800T und sieht ihr auch zum Verwechseln ähnlich. Technisch überflügelt der Klangbalken jedoch das Vormodell
.

Die Q-Modelle stellen im Samsung-Portfolio das Premium-Segment dar – bei Fernsehern wie Soundbars. Und wenn man schon beides unter einem Dach hat, kann man die Geräte auch aufein-ander abstimmen. So kommuniziert die neue HW-Q800A nicht nur via HDMI-eARC mit den hauseigenen TVs, sondern offeriert im Verbund auch Funktionen, die mit Fernsehern anderer Hersteller nicht zur Verfügung stehen.

Außen und innen
Die HW-Q800A wirkt mit ihrer Breite von rund 98 Zentimetern nicht wuchtig und lässt sich dank der Höhe von gerade mal 6 Zenti-metern auch problemlos vor die meisten Fernseher platzieren – ohne ins Bild zu ragen. Zudem darf man den TV-Klangoptimierer an die Wand montieren. Wie von Samsung gewohnt sind Verarbeitung und Haptik hochwertig. Während das Schutzgitter, das Front und Oberseite umspannt, aus Metall besteht, wurde der Rest des Korpus aus Kunststoff gefertigt.

Bar und Subwoofer bilden ein 3.1.2-Kanalsystem mit 8 Chassis samt Center-Kanal und zwei separaten Höhenkanälen. Für den Höhensound kommt Samsungs „Acoustic Beam“-Technik zum Einsatz. Hierbei treten die Schallwellen der Höhen-Treiber durch Öffnungen von Schallkanälen aus und werden so aufgefächert zur Decke verteilt – dem Prinzip nach wie bei einer Flöte.

Die Samsung-Fernbedienung ist eine alte Bekannte: Sie liegt angenehm in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Wer Platz hat, kann die HW-Q800A mit separat erhältlichen Rear-Speakern zu einem vollwertigen 5.1.4-System aufrüsten. Das brandneue Rear-Kit namens SWA-9500S verfügt hierfür über nach vorne und oben strahlende Treiber. 

Decoder und Tonfunktionen
An Decodern sind Dolby Atmos und DTS:X an Bord. Bei den DSP-Klangschaltungen gibt es „Surround“, „Game Pro“ und „Adaptive Sound“, die sich tonal und räumlich unterscheiden. „Adaptive Sound“ analysiert das Tonsignal und passt den Sound Szene für Szene an; zudem soll die Sprachverständlichkeit bei leisem Hören verbessert werden. Der „Game Pro“-Modus soll den Klang für Videospiele optimieren. „Standard“ gibt hingegen den anliegenden Stream originalgetreu wieder. Neu ist die Schaltung „Active Voice Amplifier“, die wir von den Samsung-TVs kennen. Sie erkennt störende Umgebungsgeräusche und erhöht entsprechend die Lautstärke der Sprachwiedergabe. Im Grundmenü findet man zudem die „Virtual“-Schaltung für mehr Surround-Klang.

Die neue Kalibrierfunktion namens „SpaceFit“ funktioniert nur in Verbindung mit einem kompatiblen Samsung-TV der Q-Reihe des Baujahrs 2021. Die Messung der Raumakustik übernimmt dabei der Fernseher mit seinem Mikrofon, der das erzeugte Audioprofil automatisch an die Soundbar überträgt. Das Audioprofil wird laut Samsung täglich neu beim ersten Start des TVs erzeugt.

Für den Pegel des Subwoofers bietet die Fernbedienung eine separate Taste. Für manuelle Tonjustagen stehen im Menü der Bar Regler für Bass und Höhen bereit. Im Verbund mit einem QLED-TV offeriert der Fernseher das bereits erwähnte Equalizer-Menü, das auf den Klang der Soundbar wirkt. Die Lip-Sync-Funktion verzögert Ton um bis zu 300 Milli-sekunden. Bei Center und Höhen-treibern darf man die Lautstärkepegel separat anpassen.

Konnektivität und Bedienung
Die Anschlüsse wurden auf der Unterseite der Bar in Aussparungen untergebracht, die für viele dicke bzw. steife Kabel allerdings zu klein ausfallen dürften. Ein flexibles und damit geeignetes HDMI-Kabel von 1,5 Metern Länge liegt aber bei. Vorhanden sind ein HDMI-Eingang sowie ein HDMI-Ausgang inklusive Enhanced-Audio-Return-Channel (eARC) für HD- und 3D-Ton. Das HDMI-Board schleift 4K/60p-Signale durch und beherrscht HDR10 sowie HDR10+. Ton kann alternativ via Toslink-Kabel zugespielt werden.

Qual der Wahl: Jetzt kann man entscheiden, welcher Lautsprecher den TV-Ton wiedergeben soll.

Feinschliff: Vertraut man auf die HW-Q800A, so kann man per Equalizer den Klang individuell anpassen.

Auf ein Bildschirmmenü muss man verzichten, Meldung gibt die Bar über ein Display, dessen mittelgroße Lettern mehr schlecht als recht lesbar durch das Frontgitter leuchten. Die Basisbedienung (Quelle, Lautstärke, Mikrofon) erfolgt via Tasten auf der Soundbar, den vollen Funktionsumfang bietet die Fernbedienung. Die Steuerung kann auch via Amazons Sprachdienst Alexa erfolgen, das integrierte Mikro lässt sich über eine separate Taste auf der Oberseite der Bar ein- und ausschalten. Den „Aus“-Zustand zeigt ein permanent rot leuchtendes Lämplein an, das besonders im Dunkeln stören kann.

In Sachen Musik-Streaming setzt die Samsung-Bar auf WLAN, Bluetooth und jetzt auch auf AirPlay 2 sowie Chromecast; Letzteres soll per Firmware zur Jahresmitte nachgereicht werden.

Tonqualität
Der vergleichsweise kleine Subwoofer bot zur Überraschung ein kräftiges Bassfundament, auch wenn tiefste Frequenzen fehlten. Das Soundgewitter in „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) brachte der Quader recht realistisch rüber, sodass Explosionen und der Panzer im Finale gut spürbar wurden.

Der knapp 10 Kilogramm schwere und 40 Zentimeter hohe Subwoofer liefert 160 Watt. Sein Chassis strahlt seitlich ab, für eine erhöhte Bass-Ausbeute besitzt das Gehäuse auf der Rückseite ein Bassreflexrohr. Die Kommunikation mit der Soundbar erfolgt per Funk.

Als 3.1.2-Soundbar verzichtet die HW-Q800A auf separate Rear-Kanäle. So war es wenig überraschend, dass sich seitlich oder hinter dem Hörplatz wenig tat. Surround-Effekte machten sich vielmehr in Form einer Klangwolke zischen Bar und Hörer bemerkbar. Höhen-Effekte bei Atmos-Ton schallten zudem nicht von der Decke, sondern hauptsächlich von vorne etwas über der Soundbar.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite: Zu einem HDMI-Eingang sowie einem HDMI-Ausgang mit eARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

Auf der Front zauberte der Tonbalken dafür ein luftiges, großes und präzises Klangfeld. Die Sprachverständlichkeit war dabei sehr gut, auch auf seitlichen Sitzplätzen; an die leichten Tonverfärbungen gewöhnt man sich recht schnell. Der „Virtual“-Modus hatte nur auf Dolby-Material hörbare Auswirkungen und sorgte tatsächlich für ein etwas luftigeres Klangbild – allerdings auf Kosten der Klangneutralität. Von den drei Klangprogrammen bot „Adaptive Sound“ für unsere Ohren die beste Mischung aus Räumlichkeit und Sprachwiedergabe. Mit „Surround“ schallten Dialoge weniger prägnant, „Game Pro“ spielte uns bei Filmton zu hallig.

Stereo-Musik kann man auf der Q800A gut hören, wobei wir den „Surround“-Modus bevorzugten, da hier die Ausgewogenheit zwischen Räumlichkeit, Sprachwiedergabe und Natürlichkeit des Klangs am überzeugendsten gelang.

Der Testbericht Samsung HW-Q800A (Gesamtwertung: 77, Preis/UVP: 800 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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LG DSP11RA (Test)

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Wie viele Hersteller bringt auch LG fast jedes Jahr neue Soundbars auf den Markt. Die DSP11RA ersetzt den Vorgänger DSN11RG (Test in Ausgabe 10-2020), deren Namen sich schnell mal verwechseln lassen. Doch nicht nur der Name, auch die Technik ist weitgehend dieselbe geblieben, ein paar Neuerungen gibt es aber trotzdem.

Schon beim Auspacken fiel uns die neue Fernbedienung auf, die mit ihrer geschwungenen und länglichen Form ergonomischer, eleganter und moderner daherkommt als der alte, rechteckige Geber. Zudem gibt es ein Steuerkreuz für eine intuitivere Bedienung. Der Geber liegt gut in der Hand, die schwarze Hochglanzoberfläche neigt allerdings zu Fingerabdrücken sowie zum Spiegeln.

Wie der Vorgänger wurde auch die 1.600 Euro teure DSP11RA in Zusammenarbeit mit den Sound-Tüftlern von Meridian entwickelt, die bei der Erforschung von DSP-Klangfiltern und Hi-Res-Codecs Pionierarbeit leisteten. Ein neues Feature ist „Meridian Horizon“, eine Upmixing-Technik, die laut Erfinder immersiven Mehrkanal-Sound aus 2-Kanal-Quellen generiert, und das unabhängig von der Hörposition im Raum. Ebenfalls neu: die Klangmodi „Sport“ und „Gaming“. Zudem arbeitet die Soundbar mit der „AI Sound Pro“-Funktion in diversen LG-Fernsehern zusammen: „Der Ton des Fernsehers wird über die Soundbar via TV Sound Mode Share wiedergegeben, wodurch die überlegene Audioverarbeitungsleistung von AI Sound Pro auf die leistungsfähigeren Lautsprecher der neuen Soundbars übertragen wird“, so die LG-Erklärung zur Funktion. Als weitere Neuerung lässt sich die Bar mit Amazon Alexa steuern.

Zu guter Letzt setzt LG der Umwelt zuliebe beim Gehäusematerial auf recycelte Stoffe. Auch besteht die Verpackung nun hauptsächlich aus recyceltem Zellstoff und weniger aus EPS-Schaum und Plastik.

Außen und innen
Mit einer Breite von 144,3 Zentimetern passt die Bar bestens zu Fernsehern mit einer Diagonale von mindestens 65 Zoll. Dank ihrer geringen Höhe von nur 6,3 Zentimetern sollte der Balken auch nicht ins Bild ragen bei der Platzierung vor dem TV. Man darf den Riegel auch an die Wand montieren, Material liegt bei. Zur Soundbar gehören ein Subwoofer und zwei Rear-Boxen (siehe Kasten), die via Funk mit der Bar kommunizieren.

Die Chassis-Bestückung blieb zum Vorgänger-Modell unverändert, insgesamt werkeln 15 Treiber für ein natives 7.1.4-Kanalsystem: In der Soundbar selbst wurden drei 2 Zentimeter große Hochtöner sowie drei ovale Tiefmitteltöner mit 4 x 10 Zentimetern Durchmesser für die Kanäle Links, Rechts und Center verbaut. Die gleichen ovalen Woofer kommen auch bei den seitlichen Rear-Kanälen zum Zuge. Zwei 2,5 Zoll große Treiber werfen ihren Schall an die Decke.

In den externen Surround-Boxen kommen je ein 3-Zoll-Chassis an der Front sowie ein 2,5 Zoll großes Chassis für den Höhensound zum Einsatz. Der separate Subwoofer drückt mit einem 18 Zentimeter großen Treiber Tiefton in den Raum. Jeder Kanal wird von einem 50 Watt starken Verstärker befeuert, der Subwoofer erhält 220 Watt.

Klang-Features und Co.
Ebenfalls an Bord ist die Einmess-Automatik „AI-Room Calibration“, welche die Wieder-gabe der Soundbar mittels Testtönen und zwei verbauten Mikrofonen an den Hörraum anpasst. Hierfür wird die „LG Sound Bar“-App benötigt, mit der man auch andere Einstellungen vornehmen kann, die der Fernbedienung verwehrt bleiben – etwa eine Dolby-Dynamik-reduktion (DRC), das AV-Sync, der DTS Neural:X-Upmixer oder die „Dialog Control“-Funktion für DTS:X-Ton.

Bei den Decodern gibt es Dolby Atmos und DTS:X. An Klangprogrammen stehen neben „Standard“, „AI Sound Pro“, „Cinema“, „Clear Voice“, „Sports“, „Game“, „Bass“ und „Music“ zur Verfügung; bei Letzterem sorgt laut LG Meridian-Technologie für die Klangeffekte. Bei „Cinema“ kommt hingegen der Dolby Surround-Upmixer zum Einsatz.

Elegant: Die neue Fernbedienung ist übersichtlich gestaltet und besitzt gummierte Tasten. Die schwarzen Hochglanz-Elemente des Korpus´ spiegeln aber und sind empfindlich für Fingerabdrücke.

Das „AI Sound Pro“-Programm wurde optimiert und nutzt jetzt einen verbesserten Algorithmus zur Identifizierung von Stimmen, Effekten und Frequenzen zur Klangoptimierung. Bei nativem 3D-Sound werden übrigens alle Klangprogramme gesperrt. Der im Grundmenü versteckte Nachtmodus entfernt praktisch alle Bässe, der Upmixer-Modus „Surround“ spielte im Test leider arg grell (siehe auch Kasten rechte Seite).

Video und Multimedia
Die HDMI-Eingänge sowie der HDMI-Ausgang samt eARC sitzen auf der Rückseite. Videosignale bis 4K/60Hz werden ebenso verarbeitet wie Dolby Vision und HDR10; HDR10+ bleibt wie bei den LG-Fernsehern außen vor. Dank CEC-Funktion lässt sich die Lautstärke der Bar mit der TV-Fernbedienung regeln. Bildschirmmenüs fehlen, das Display ist aber auch aus größerer Entfernung gut lesbar.

Mit 2 HDMI-Eingängen, einem HDMI-Ausgang und Toslink ist die DSP11RA digital gut bestückt; analog geht es allerdings nicht in die Bar. Der USB-Anschluss füttert den integrierten Media-Player oder liefert Strom.

Musik-Streaming gelingt über Bluetooth, Chromecast und jetzt auch AirPlay 2. Die Sprachassistenten von Amazon und Google funktionieren mit Hilfe eines kompatiblen Speakers. Die DSP11RA spielt auch Musik mit 192 kHz / 24 Bit ab und rechnet niedriger aufgelöstes Material via Upsampling und Upscaling auf 192 kHz / 24-Bit-Qualität hoch.

Tonqualität
Für bestmöglichen Klang führten wir zu Testbeginn die automatische Raumkalibrierung aus, die nur ein paar Sekunden für ihren Job benötigte. Manuell kann man über die Fernbedienung die Pegel aller Kanäle sowie Bass und Höhen justieren.

Wie so oft rotierte anfangs Steely Dan im Player. Der 5.1-Mix von „Two Against Nature“ brachte die LG-Bar recht angenehm und damit langzeittauglich zu Gehör. Gesang kam uns allerdings leicht eingedickt vor, auch die Gegenprobe ohne aktive Raumkalibrierung änderte daran nichts. Hier kann man mit den Bass/Höhen-Reglern etwas nachhelfen. Die Sprachverständlichkeit war trotz der leichten Verfärbung gut, ließ aus stark seitlichem Hörwinkel jedoch etwas nach und die Bar spielte dumpfer.

Das Duo SPN11
erweitert die Soundbar
um 4 Kanäle zu einem
7.1.4-System.

Die Soundbar selbst verfügt bereits über 5.0.2-Kanäle, doch erst in Kombination mit externen Surround-Boxen kommt vollwertiger Raumklang auf. Die beiden Boxen mit der Bezeichnung „SPN11“ unterscheiden sich von den Speakern des Wireless Surround Set „SPK8“, das LG separat für ausgewählte Soundbars anbietet. Zum einen besitzen die SPN11 integrierte Verstärker und damit eine eigene Stromversorgung, während man bei den SPK8 einen externen Stereo-Verstärker (wird mitgeliefert) benötigt. Zum anderen sind die SPN11 mit Up-Firing-Modulen für Höhen­sound ausgestattet – sie steuern also die hinteren Surround- sowie Höhenkanäle bei. Im Zusammenspiel mit der Soundbar und dem Subwoofer entsteht so ein 7.1.4-System.

Die beiden je 13 x 21,2 x 19,2 Zentimeter großen Lautsprecher kommunizieren per Funk mit der Soundbar, die Verbindung funktionierte im Test über rund 4 Meter fehlerfrei. Den im Grundmenü versteckten „Surround“-Modus der Soundbar sollte man aber besser auf „Off“ stehen lassen. Stellt man die Surround-Funktion an, führt die DSP11RA offenbar ein Re-Mixing der Kanäle durch und lässt die Rear-Boxen immer mitlaufen, unabhängig vom Eingangstonformat, also auch bei Stereoton. Zudem veränderte unser Testmuster mit Aktivierung des Surround-Modus ihre klangliche Abstimmung und spielte auf einmal etwas zu grell und dünn.

Mit Atmos-Material legte die LG-Bar eins drauf. Wie beim Vorgänger konnte die DSP11RA auf der 2D-Tonebene überzeugen und platzierte Effekte gut ortbar um den Hörplatz herum, so wie das nur mit separaten Rear-Boxen möglich ist. Auf der Höhen-Ebene spielte sich weniger ab, so tönten die Synthesizer im Atmos-Trailer „Audio-sphere“ zwar luftig und erhöht, jedoch nicht von über dem Kopf – was jedoch zu erwarten war. Denn die 4 Upfiring-Chassis setzen auf Reflexionen zum Hörplatz des zur Decke abgestrahlten Schalls.

Der kompakte Subwoofer (22,1 x 39 x 31,3 cm) liefert 220 Watt, die eine 7-Zoll-Membran befeuern. Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt auf der Front hinter einer Stoffumspannung.

In der Praxis funktioniert das meist nicht so gut wie in der Theorie und hängt zudem stark von der Beschaffenheit des Raums und der Sitzposition ab. Bässe drückten im „Amaze“-Trailer samt „Powerful Bass“ ordentlich und bei gehobenen Pegeln recht verzerrungsarm, aller-dings stieg der Sub nicht allzu tief in den Keller.

Mit Stereo-Musik spielte die DSP11RA recht angenehm, Bässe kamen druckvoll für einen fülligen Klang. Die Ausmaße der Bar sorgten für eine räumlich überzeugende Klangbreite. Die Klangprogramme unterscheiden sich in Charakter sowie Räumlichkeit und sind meist Geschmackssache. Die Upmixer „Cinema“ und „Bass“ klangen in unseren Ohren aber zu grell und unnatürlich.

Der Testbericht LG DSP11RA (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Panasonic SC-HTB400 (Test)

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Mit der 280 Euro teuren SC-HTB400 richtet sich Panasonic an Sparfüchse, die ihren TV-Sound kostengünstig optimieren möchten. Naturgemäß muss man in dieser Preisklasse auf Hightech-Features wie Dolby Atmos und eine üppige Ausstattung verzichten, doch welche Kompromisse gibt es beim Klang?

Für den kleinen Geldbeutel hat Panasonic die SC-HTB400 konzipiert, was man nicht nur am Preis von 280 Euro merkt, sondern auch im Vergleich zur größeren Schwester, der SC-HTB600, die mit 500 Euro fast das Doppelte kostet. Eingespart wurde nicht nur beim Subwoofer und dem fehlenden 3D-Sound, sondern auch am Videoboard und den Netzwerkfunktionen – hierzu später mehr. Wer hingegen eine einfach zu bedienende Soundbar sucht, die nur den TV-Sound aufbessern soll, macht mit der SC-HTB400 viel richtig.

Außen und Innen
Das pfiffige Design (siehe Kasten) ist im besten Sinne unauffällig, der anthrazitfarbene Klang-balken misst knapp einen Meter Breite und ist gerade mal 5,6 cm hoch. Montiert man die beiden Füße, wächst die Höhe auf 6,3 cm, was immer noch gering genug ist, um den meisten Fernsehern nicht ins Bild zu ragen. Dank einer breiten Aussparung an der Unterseite sowie den knapp ein Zentimeter hohen Füßlein lässt sich die Soundbar auch direkt auf den TV-Mittelfuß setzen, um Platz zu sparen. Dies ist praktisch bei schmaleren Möbeln – sofern der TV-Sockel tatsächlich drunter passt. Alternativ kann man die Bar an die Wand montieren.

Der nur scheckkartengroße und entsprechend leichte Signalgeber besteht zwar nur aus Plastik, bietet aber übersichtlich angeordnete Tasten – verdrücken kann man sich da eigentlich nicht.

Die Front und Oberseite umringt ein schützendes Metallgitter, der Rest des Korpus besteht aus Kunststoff. Im Inneren des Bassreflex-Gehäuses arbeiten zwei 4,5 x 10 cm große Breitbandlautsprecher sowie zwei Woofer mit je 8 cm Durchmesser – Letztere stahlen nach oben ab. Insgesamt stehen den Chassis 160 Watt zur Verfügung.

Dolby Digital und DTS
Die Soundbar fungiert als 2.1-System mit integriertem Woofer-Kanal, einen externen Subwoofer gibt es nicht. Auch tontechnische Besonderheiten wie 3D-Sound oder seitlich gerichtete Chassis hat die Panasonic-Bar nicht zu bieten. Entsprechend sind 3D-Ton-Decoder überflüssig, der Tonbalken beschränkt sich auf Dolby Digital und DTS. Zum Repertoire gehören neben „Standard“  die Klangprogramme „Music“, „Cinema“, „News“ und „Voice“. Für alle Klang-Modi lässt sich optional eine „Surround“-Funktion zuschalten. Gleiches gilt für den „Bass-Boost“ und „Clear-Dialog“ zur Hervorhebung von Dialogen. Der Pegel des Woofer-Kanals lässt sich ebenso anpassen, Höhen-Regler oder ein Equalizer fehlen jedoch genauso wie eine Dynamik-Kompression.

So manche Soundbar verschenkt ihren Klang, da ihr Schall bei zu tiefer Positionierung nicht zum Kopf des Hörers, sondern auf seine Beine strahlt. Panasonic begegnet diesem häufig anzutreffenden Problem mit einem effektiven Kniff: Die beiden Breitband-Chassis der SC-HTB400 sind um 7 Grad nach oben angewinkelt, so dass der Schall bei Platzierung auf einem Lowboard etwa auf Kopfhöhe des Zuschauers eintrifft (oberes Bild).

Ob auf dem Lowboard oder an der Wand: Dank
ihrer speziellen Bauform sind die Chassis der Panasonic Bar SC-HTB400 stets auf den Kopf des Hörers gerichtet.

Bei einer Wandmontage hängt die Bar meist höher als beim Stand auf einem Lowboard. Aufgrund der schrägen Rückseite (unteres Bild) schallen die Treiber dann in etwa im Lot zur Rückwand ab, womit der Sound ebenso auf Ohrhöhe eintrifft. Wer seine Soundbar allerdings tief an die Wand hängt, muss unter Umständen (etwa abhängig vom Sitzabstand) mit Klangeinbußen rechnen.

Video und Multimedia
Die wenigen Anschlüsse sitzen auf der Rück-seite in einer Aussparung: Ton gelangt über Toslink oder den Audio Return Channel (ARC) des HDMI-Ausgangs in die Soundbar. Da es keine HDMI-Eingänge zum Durchschleifen von Bildern gibt, sind auch keine Features wie 4K oder HDR nötig. Zuspieler müssen via HDMI daher direkt mit dem Fernseher verbandelt werden, der TV muss wiederum bei der Tonausgabe auf PCM, Dolby oder DTS gestellt werden, um der Soundbar ein kompatibles Tonformat zu liefern. Der USB-Anschluss dient nur für Firmware-Updates. Ins Netz kommt man mit der Panasonic-Bar nicht, was die Sprachsteuerung oder eine Multiroom-Funktionalität ausschließt. Für drahtloses Musik-Streaming ist Bluetooth an Bord. Dank integrierter CEC-Funktionalität kann man die Lautstärke der Bar mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern.

Die Bedienung erfolgt über die Fernbedienung im Scheckkartenformat. Der Geber aus Plastik wirkt nicht sonderlich hochwertig, lässt sich aufgrund der nur wenigen, aber großen Tasten allerdings sehr gut bedienen. Oben rechts an der Bar hat Panasonic 5 Tasten integriert (Power, Input, Volume-, Bluetooth). Das große, durch das Front-gitter strahlende Display ist sogar aus einer Entfernung von drei Metern noch gut lesbar; es lässt sich dimmen oder ganz abschalten, was störendes Blenden in dunkler Umgebung verhindert. Wie viele Mitbewerber verzichtet die HTB400 auf ein Onscreen-Menü.

An der rechten Oberseite hat Panasonic Bedientasten für Power, Volume, Input und Bluetooth verbaut. Auf der Rückseite ist eine der beiden Bassreflex-Öffnungen sichtbar. Das robuste Metallgitter schützt die Woofer, die nach oben Richtung Decke strahlen. 3D-Sound via Schall­reflexionen lässt sich damit allerdings nicht erzielen.

Tonqualität
Im Hörtest bot der Panasonic-Riegel schon mit dem „Standard“-Soundprogramm einen druckvollen und kräftigen Sound, der die meisten Flachmänner alt aussehen lässt. In kleinen Räumen könnte die Bass-Power aber schon mit dem geringsten einstellbaren Bass-Pegel recht dick auftragen. Aktiviert man zusätzlich den „Bass-Boost“, wird es zu viel des Guten. Echte Tiefbässe sind dem vergleichsweise kleinen Gehäuse jedoch nicht zu entlocken, was angesichts des fehlenden, externen Subwoofers nicht überrascht. Jenseits der Bass-betonung spielt die Soundbar tonal recht ausgewogen.

Die Räumlichkeit fiel ohne Surround-Schaltung erwartungsgemäß überschaubar, doch recht präzise aus. An ihren Seiten wuchs die Bar gut einen halben Meter über sich hinaus. Instrumente und Effekte waren gut ortbar. Der optionale Surround-Modus machte seinem Namen alle Ehre und bot in Breite wie Tiefe ein beachtliches Klangfeld, das weit über den Tonbalken hinaus spielte. Seitlich des Sitzplatzes oder gar im Rücken konnten wir allerdings nichts hören, hierfür ist die Konstruktion der Bar allerdings auch nicht ausgelegt.

Alle Anschlüsse sind seitlich auf der Rückseite angebracht. Ein HDMI-Ausgang samt ARC und CEC sowie Toslink und eine USB-Buchse (nur für Firmware-Updates) gehen in dieser Preisklasse in Ordnung.

Die Luftigkeit und Größe der vorderen Soundkulisse gefiel, wurde jedoch von den starken Klangverfärbungen des „Surround“-Modus getrübt; Filme wie Musik klangen in unseren Ohren mit aktivem „Surround“-Programm zu unnatürlich und blechern, zudem litt die Sprachverständlichkeit. Die Schaltung ließen wir daher aus. Apropos Dialoge: Selbige waren ohne „Surround“-Modus sehr gut verständlich. Aus stark seitlichen Hörwinkeln nahm die Klarheit nur geringfügig ab. Die Sprachmodi „Voice“ und „News“ dünnten das Klangbild etwas aus, verfärbten den Klang mehr als „Standard“, „Music“ und „Cinema“.

Musik von YouTube, CD oder Blu-ray lässt sich auf der Soundbar gut hören. Mit 5.1-Material spielte die HTB400 beschwingt, druckvoll und tonal relativ ausgewogen. Instrumente boten eine gute räumliche Zuordnung. Auch Stereo-Musik spielte ausreichend groß, wobei je nach Lautstärke uns das ein oder andere Klangprogramm besser gefiel: Bei leisem Pegel empfanden wir „Music“ aufgrund der leicht angehobenen Höhen als die beste Wahl, bei hoher Lautstärke punktete „Cinema“ dank leicht abgesenkten Höhen. „Standard“ entpuppte sich für Zimmerlautstärke als optimal. Bässe pumpten in allen drei Modi kräftig.

Der Testbericht Panasonic SC-HTB400 (Gesamtwertung: 65, Preis/UVP: 280 Euro) ist in audiovision Ausgabe 6-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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Sony HT-G700 (Test)

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Sonys Soundbar HT-G700 spielt Sound in Dolby Atmos und DTS:X ab, besitzt allerdings nur 3.1-Kanäle. Wie gut der 3D-Sound mit Hilfe von Sonys „Vertical Surround Engine“ funktioniert, klärt unser Test.

Ohne 3D-Ton kommt heute kaum noch eine Soundbar aus, das „Atmos“-Feature ist zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden. Selbst kleine Vertreter ihrer Zunft werben damit, auch wenn es technisch nicht immer Sinn ergibt. Legitim ist es trotzdem, denn wer damit wirbt, verbaut in der Regel auch Dolbys-Atmos-Dekoder bzw. den Atmos-Height-Virtualizer – und mit etwas Glück auch 3D-Sound von DTS. Der eigentliche Knackpunkt liegt in der Chassis-Bestückung und damit in der Umsetzung des 3D-Tons in Schall: So erfordert nativer 7.1.2-Sound mindestens 10 Treiber, 5.1.2-Ton deren 8, was preislich in der Einsteigerklasse kaum stemmbar ist.

Der 19,2 x 38,7 x 40,6 Zentimeter große Sub verbindet sich per Funk mit der Soundbar und befeuert seinen 16 Zentimeter großen Treiber mit 100 Watt.

Der Atmos-Trick
Da verwundert es kaum, dass die  450 Euro günstige Sony HT-G700 mit nur 4 Chassis daherkommt. 3 sitzen nach vorne strahlend in der Soundbar und eines im separaten Subwoofer, der zum Lieferumfang gehört. Das 3.1-System (siehe Grafik unten) ist im Grunde also nur für dreikanaligen Front-Sound mit separatem Center plus Basskanal ausgelegt. Um daraus 7.1.2-Ton zu zaubern, was Sony auf der Produkt-Webseite groß bewirbt, bedienen sich die Japaner bei der digitalen Klangverarbeitung, kurz DSP (Digital Signal Processing). Die psycho-akustische Manipulation des Signals soll den Ohren virtuelle Schallquellen vorgaukeln und so hörbaren Höhen-Sound erzeugen. Bei Sony kommt hierfür die eigens entwickelte „Vertical Surround Engine“ (siehe Kasten rechte Seite) zum Einsatz. Mit „S-Force Pro Front Surround“ ist zudem eine weitere DSP-Entwicklung von Sony an Bord, die aus den drei Frontkanälen Surround-Sound generieren und damit Rear-Boxen überflüssig machen soll. Alternativ sind für den Upmix von 2D-Ton zu virtuellem 3D-Sound DTS Virtual:X sowie der Dolby Speaker Virtualizer dabei.

Ausstattung & Praxis
Äußerlich macht die Bar einen eleganten Eindruck, auch weil sie mit 98 Zentimetern Breite vergleichsweise zierlich ausfällt. Dank ihrer geringen Höhe von 6,4 Zentimetern sollte die HT-G700 bei Platzierung vor einem TV nicht ins Bild ragen. Alternativ lässt sich der Riegel an die Wand montieren.

Der stabile Frontgrill aus Metall schützt die Chassis zuverlässig. Die Struktur der Oberseite sieht zwar nach Leder aus, besteht aber aus Kunststoff. Oben mittig findet man Touch-Tasten für Ein/Aus, Bluetooth, Volume und Quelle. In der Regel erfolgt die Steuerung aber über die mitgelieferte Fernbedienung, die mit klarem Tastenlayout und solider Bauweise punktet. Die Soundbar bietet sinnvolle Systemeinstellungen wie eine Standby-Durchleitung von Bild und Ton, Auto-Abschaltung, CEC-Steuerung und Aktivieren bzw. Deaktivieren von Bluetooth, die jedoch oft tief im Menü versteckt sind. Da ein Onscreen-Menü fehlt, muss man sich hierfür durch das einzeilige Front-Display (dimm- und abschaltbar) hangeln, dessen Lesbarkeit suboptimal ausfällt.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite in Aussparungen. Ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang samt eARC sind in dieser Preisklasse Standard. Die HDMI-Terminals unterstützen 4K/60p-Signale samt HDCP 2.3 sowie die HDR-Varianten Dolby Vision, HDR10 und HLG für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben; HDR10+ bleibt Sony-typisch auf der Strecke. Ton nimmt die HT-G700 zudem via Toslink-Buchse auf.

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und überzeugt mit aufgeräumtem Layout und vielen Direkt-Tasten, die jedoch etwas größer und deren Druckpunkte weniger schwammig ausfallen könnten. Eine Farbkodierung von Funktionsgruppen wäre ebenso ein Pluspunkt.

In dieser Preisklasse fällt die digitale Vernetzung oft spärlich aus. So bietet die HT-G700 lediglich Bluetooth. WLAN und Ethernet sind hingegen nicht vorhanden, entsprechend ist eine Bedienung per App und Sprache oder das Streamen vom hauseigenen Server nicht möglich. Die USB-Buchse dient nur für Firmware-Updates.

Die Grafik zeigt den Innenaufbau: Drei ovale Breitbänder sind für die drei vorderen Kanäle zuständig; dedizierte Surround- und Höhen-Chassis für nativen 3D-Ton fehlen der 3.1-Soundbar.

Decoder und Klangprogramme
Die Sony-Bar versteht sich auf alle gängigen Tonformate von Dolby, DTS und PCM, was ein plötzliches Verstummen der HT-G700 fast unmöglich macht. Allerdings wird aus Kopierschutzgründen über den HDMI-Eingang kein Ton von SACD und DVD-Audio erkannt. An Klangprogrammen gibt es „Standard“, „Music“ und „Cinema“. „Auto Sound“ wählt automatisch eines der drei Programme je nach wiedergegebenem Inhalt. Zu allen Klangmodi aktivierbar sind die Klangschaltungen „Voice“ für eine bessere Sprachverständlichkeit sowie „Night“ für das Leisehören. Die Taste „Immersive AE“ (AE steht für Audio Enhancement) aktiviert Sonys 3D-Ton-Virtualisierer. DTS Virtual:X und den Dolby-Speaker- Virtualizer muss man hingegen umständlich im System-Menü auswählen.

Digital ist Trumpf: Je ein HDMI-Eingang und HDMI-Ausgang (samt eARC) sowie Toslink nehmen digitale Signale entgegen; die USB-Buchse dient nur für Updates.

Tonqualität
Im Hörtest spielte die kleine Sony-Bar nicht ohne Verfärbung und gewisse Künstlichkeit, die bei Musik mehr auffällt als bei Filmton. 5.1-Rock von Steely Dan klang mit dem „Music“-Programm direkt, allerdings auch etwas dumpf. „Cinema“ und „Standard“ musizierten heller und räumlicher, addierten aber viel Hall. Stereo-Musik hörten wir bevorzugt im „Music“-Modus, der räumlich zwar kleiner als die anderen Schaltungen klang, aber auch sauberer und eben nicht verhallt.

Im Gegensatz zu vielen anderen 3D-Ton-Soundbars verzichtet die HT-G700 auf das sogenannte „Reflexions-Prinzip“, bei dem Schall über eigene Chassis gerichtet zur den Seitenwänden und/oder zur Decke abgestrahlt wird, um von dort zum Hörplatz reflektiert zu werden. Der Sony-Riegel strahlt dagegen nur nach vorne ab, womit 3D-Klang allein durch Signalmodifikation und nicht unter Zuhilfenahme der Raumakustik entstehen soll.

Sonys Atmos-Soundbar HT-G700 möchte mit digitaler Klangmanipulation via DSP den Sound horizontal wie vertikal ausweiten.

Für besagte Modifikation ist Sonys „Vertical Surround Engine“ zuständig. Sie soll Sound nicht nur von vorne hörbar machen, sondern auch von oben und von der Seite, womit der Zuschauer in eine Klangwolke eingehüllt werden soll (siehe Bild). In der Praxis setzen die Japaner hierfür auf psycho-akustische Algorithmen in der digitalen Signalverarbeitung (DSP), die den Klang mit dem Ziel modifizieren, eine vergrößerte horizontale und auch vertikale Raumwirkung hörbar zu machen. So sollen die 3.1-Kanäle der HT-G700 ähnlichen Raumklang liefern wie eine Soundbar mit 7.1.2-Kanälen. Für die Aufstellung des Klangriegels und die Wahl des Sitzplatzes hat DSP den Vorteil, dass Unzulänglichkeiten des Hörraums wie Dachschrägen oder Hindernisse im Reflexionsweg des Schalls weniger in den simulierten 3D-Sound eingreifen. Andererseits ist der virtuelle 3D-Sound noch weit davon entfernt, mit dem 3D-Klangfeld von physischen Boxen zu konkurrieren.

Film-Sound brachte die HT-G700 recht überzeugend zu Gehör: Atmos-Material schallte vorne mit großer wie breiter Bühne, auf der die Sony-Bar akustisch weit über ihre Maße hinauswuchs. Auch den Bereich zwischen sich und dem Hörplatz wusste der Tonriegel überzeugend zu füllen und vermittelte in der horizontalen Klangebene viel Raumgefühl. Zudem löste sich der luftige Sound spielend von der Soundbar und hievte das Tongeschehen auf Höhe des TV-Bildschirms. Surround-Sound mit präzisen Effekten von seitlich oder hinter dem Hörplatz sollte man aber nicht erwarten. Gleiches gilt für Höhen-Effekte, die nicht von über dem Kopf oder zumindest von Richtung Decke schallten, sondern vielmehr von seitlich aus der Horizontalen. Verwundern darf dies nicht, hier versagen die meisten von uns getesteten Soundbars, selbst wenn zur Decke gerichtete Chassis verbaut waren.

Draufsicht: Berührungsempfindliche Tasten für Power, Quelle, Bluetooth und Lautstärke sitzen auf der Oberseite, deren Kunststoff die Optik von Leder gut imitiert.

Unten herum machte der Subwoofer eine gute Figur und verlieh dem Ganzen das nötige Volumen. Zwar reichte der Quader nicht besonders tief in den Basskeller, machte dafür aber ausreichend Druck. Im Magen spürbar waren Bassbeben aber nicht. Die „Night“-Schaltung schraubte vor allem Bass aus dem Ton. Die im System-Menü hinterlegte „DRC“ (Dynamic Range Control) funktioniert nur mit Dolby-Ton und kappte im Test zuverlässig Pegelspitzen wie Bassattacken.

Dialoge schallten gut verständlich und das auch auf seitlichen Sitzplätzen. Allerdings fehlte es Stimmen an natürlichen Klangfarben und Volumen. Das „Voice“-Programm hob Frequenzen im Sprachbereich für eine weiter verbesserte Verständlichkeit an, womit Dialoge aber noch verfärbter klangen.

Die drei 3D-Ton-Virtualisierer unterschieden sich in Sachen Räumlichkeit und Klangfarben, welchen man nutzt, ist letztlich eine Geschmacksfrage. Weder Sony, Dolby noch DTS vermöchten es jedoch, echten 3D-Sound zu simulieren bzw. den Klang an die Decke zu befördern.     

Der Testbericht Sony HT-G700 (Gesamtwertung: 66, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

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JBL Bar 9.1 (Test)

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Schon beim Test von JBLs Soundbar „Bar 5.1“ (audiovision 5-2018) fielen sie sofort ins Auge: die abnehmbaren Satelliten-Boxen. Auch die neue, größte und zugleich erste Atmos-Soundbar der Amerikaner „Bar 9.1“ bringt abkoppelbare Speaker mit. Diese verweilen zum Auftanken der Akkus an der Soundbar, verrichten ansonsten aber ihren Dienst als Surround-Lautsprecher und arbeiten sogar kabellos per Funk – nicht umsonst steht groß auf der Verpackung „True Wireless Surround“. So spart man sich nicht nur das Verlegen von Sig-nal- und sogar Stromkabel, sondern ist auch bei der Aufstellung völlig „ungebunden“.

Die Fernbedienung ist leicht und handlich, die großen Knöpfe sind übersichtlich gegliedert, aber nicht farblich unterschieden. Einige der Tasten sind für Sonderfunktionen doppelbelegt.

Laut JBL laufen die Satelliten 10 Stunden. Sind die Akkus schwach, meldet dies die Soundbar, an welche die Satelliten für rund 3 Stunden zum Aufladen andocken müssen. Alternativ ist das Auftanken via USB-Kabel möglich, das jedoch nicht mit zum Lieferumfang gehört. Mit dabei ist hingegen ein großer Subwoofer (30,5 x 44 x 30,5 cm), der ebenfalls per Funk mit der Mutter-Bar kommuniziert. Eine Steckdose für das Stromkabel benötigt der Sub allerdings schon.

3D-Sound mit Dolby und DTS
Hinter dem Schutzgitter der Bar stecken 9 Chassis, die sich aus 4 ovalen Racetrack-Treibern, 3 Hoch-tönern sowie 2 nach oben strahlenden Vollbereich-Treibern zusammensetzen. Hinzu kommen die Chassis der Satelliten, in denen je ein Hochtöner sowie ein zur Decke gerichteter Breitbänder arbeiten, dessen Schall wie bei der Soundbar via Reflexionen zum Hörplatz gelangen soll. Der Subwoofer mit 10-Zoll-Membran bildet den Basskanal. Insgesamt stehen den 14 Chassis des 5.1.4-Systems 820 Watt zur Verfügung.

Für den 10-Kanal-Sound sind Dolby Atmos und DTS:X an Bord. 2D-Sound und Stereo-Ton wird via Upmixer auf 3D-Mehrkanalton hochgemischt – und zwar immer, denn die Satelliten laufen stets mit. Die native Wiedergabe von Tonquellen ist nicht möglich. Der versteckte „Smart-Modus“ ist standardmäßig aktiviert, wird für 3D-Sound benötigt und soll den Surround-Effekt verstärken. Zu unserer Überraschung gibt es ansonsten keinerlei Klangprogramme, selbst ein Nacht-Modus zur Dynamik-reduktion für das Leisehören zu später Stunde fehlt. Die Lip-Sync-Funktion verzögert dem Bild vorauseilenden Ton.

Mit dem „Atmos“-Button der Fernbedienung lässt sich immerhin die Stärke der Höheneffekte in drei Stufen regeln. Ebenso in drei Schritten justieren darf man die Lautstärke des Subwoofers sowie der Satelliten. Tonmodifikationen mit einem Equalizer kann man nicht durchführen.

Die JBL-Soundbar sieht schick aus mit ihren schlanken Abmessungen von nur 88,4 x 6,2 x 12 (B x H x T) Zentimetern und wiegt gerade mal 3,64 Kilo ohne die abnehmbaren Boxen. Für die Wandmontage der Soundbar und auch der Satelliten liegen entsprechende Halterungen und Schrauben im Karton. Soundbar und Satelliten bestehen fast ganz aus Aluminium, am Gehäuseboden sorgen Gummi-Pads für einen rutsch-sicheren Stand und minimieren zudem Vibrationen.

Auf der Rückseite gibt es eine Aussparung für alle Anschlüsse: Hierzu zählen 1 x HDMI In, 1 x HDMI Out, Toslink, USB und Ethernet. Durch die Schutzgitter der Bar leuchtet ein sehr gut lesbares Display, ein Onscreen-Menü fehlt trotz HDMI-Buchsen. An der Oberseite sitzen vier Gummitasten für Ein/Aus, Laut-stärke und Quellenwahl. Die leichte und handliche Fernbedienung bietet gerade mal 10 Tasten, einige davon sind für Spezialfunktionen doppelt belegt. 

Auf der Rückseite hat JBL alle Anschlüsse untergebracht: Strom, USB (nur Service), Toslink, Ethernet, HDMI-In und HDMI-Out. Analoge Buchsen findet man hingegen nicht.

Video & Multimedia
Das HDMI-Board schleift Auflösungen mit  4K/60p samt HDR10 und Dolby Vision durch; HDR10+ wird nicht unterstützt, der neueste Kopierschutz HDCP 2.3 hingegen schon. Der HDMI-Ausgang verfügt zudem über eARC und CEC, womit man auch Ton vom Fernseher zur Bar führen kann bzw. sich die Bar mit der TV-Fernbedienung rudimentär steuern lässt (Lautstärke, Ein/Aus).

Für das Musik-Streaming bietet die JBL-Soundbar eine Reihe von Optionen: Bluetooth, Airplay 2 und Chromecast, via Ethernet und WiFi-Anschluss ist zudem ein Aufbau von Multiroom-Systemen möglich. Die USB-Buchse dient leider ausschließlich für Software-Updates, die in den USA verkaufte Variante nimmt hingegen auch Musik-Dateien entgegen. Alexa und andere Sprach-Assistenten bleiben stets außen vor.

300 Watt starker Subwoofer
Der rund 11 Kilo schwere Bassquader strahlt seine Energie nach dem Downfire-Prinzip zum Boden hin ab. Vier große Gummipuffer sorgen für den nötigen Abstand des großen Gehäuses zum Boden. Als Chassis verbauten die Ingenieure einen 10 Zoll großen Treiber, der von einer 300 Watt starken Endstufe angetrieben wird. An der Rückseite zeigt sich ein großes Bassreflex-Rohr, das die Schallausbeute erhöhen soll. Der Subwoofer kommuniziert drahtlos via Funk mit der Bar, weitere Anschlussmöglichkeiten fehlen allerdings. Die anthrazitfarbene Kunststoff-Oberfläche ist sauber verarbeitet.

Das 10-Zoll-Chassis des mitgelieferten Subwoofers sitzt unten, auf der Rückseite wurde ein Bassreflex-Rohr verbaut. 300 Watt sorgen für reichlich Bass-Power.

Tonqualität
Vor dem Hörtest haben wir die Kalibrierung durchgeführt, bei der Bar und Satelliten auf den Raum eingemessen werden. Der bereits erwähnte „Smart-Modus“ verstärkte im Test zwar den Surround-Effekt, addierte aber leichte Hallfahnen hinzu und klang zudem etwas dumpfer, weshalb wir die Schaltung bei Musik lieber deaktivierten. Der 5.1-Mix von Steely Dans „Two Against Nature“ schallte mit kräftigen und satten Bässen, die der Subwoofer mühelos in den Raum drückte.

Tonal spielte die Soundbar etwas dunkel und Details bei klassischer Musik wurden leicht verschliffen. In den Mitten fehlte uns zudem etwas Volumen; Stimmen klangen mitunter dünn, was der mächtige Subwoofer mit seinem dominanten Bassfundament zu kaschieren versuchte. Die Sprachverständlichkeit war hingegen sehr gut, und das auch aus seitlichen Hörwinkeln.

Für dreidimensionalen Sound mussten wir den „Smart-Modus“ wieder aktivieren, da sonst die Höhenkanäle nicht wiedergegeben wurden. Die räumliche Darstellung von Effekten bei Atmos-Trailern gelang dem 4er-Gespann sehr gut, so flog zum Beispiel der Vogel in „Amaze“ seine 360 Grad sauber ortbar und der Ambient-Regen füllte überzeugend den Raum. Der „Powerful Bass“ drückte bereits in der Stellung 2 (von 5) mehr als ausreichend und sorgte bei hohen Pegeln für Verzerrungen; Stufe 1 war hier angemessener.

Die Satelliten-Boxen der „Bar 9.1“ können zum Laden der Akkus an die Soundbar gestöpselt werden.

Die „Bar 9.1“ besitzt einen besonderen Clou: Abnehmbare Satelliten-Boxen, die man als Surround-Lautsprecher nutzen kann. Die Signalübertragung verläuft drahtlos, so dass sich die Lautsprecher frei und ohne Kabel-Wirrwarr im Raum platzieren lassen.

Zuerst müssen die per Akku betriebenen und kompakten Speaker (17,3 x 6 x 12 cm) jedoch aufgeladen werden. Hierfür steckt man diese seitlich in die ausgeschaltete Bar. Der Ladevorgang dauert laut JBL etwa 3 Stunden, wird jedoch beendet, sobald die Bar in Betrieb genommen wird. Am besten lädt man die Satelliten über Nacht auf. Alternativ lassen sich die beiden Boxen auch via USB-Buchse laden, was allerdings Kabel voraussetzt, die nicht zum Lieferumfang gehören.

Einmal am gewünschten Ort platziert oder mit den beiliegenden Halterungen an die Wand montiert (am besten an den typischen Rear-Positionen seitlich und leicht hinter dem Hörplatz und über Ohrhöhe), sollte man die Surround-Speaker für ein optimales Zusammenspiel mit der Soundbar einmessen; das Mikrofon ist in die Bar integriert. Die Lautstärke der Satelliten lässt sich über die Fernbedienung einstellen.

Beim Videoclip „Audiosphere“ klangen die  Synthesizer der Höhenkanäle zwar nicht direkt von oben oder über dem Kopf, vermittelten aber immerhin ein Gefühl von Höhe und klebten nicht vorne flach an der Soundbar. Für ihre geringe Breite von 88 Zentimetern spielte die JBL-Bar erstaunlich groß, breit und der Sound löste sich luftig vom Klangriegel.

Mit Stereo-Musik boten sich dieselben Klang-eigenschaften wie bei Surround, zumal auch hier alle Lautsprecher aufgrund des zwanghaften Upmixes aufspielen. Abermals gefiel uns der Sound ohne „Smart-Modus“ besser, spielte die Bar so doch etwas heller, klarer und ohne addierten Hall.

Der Testbericht JBL Bar 9.1 (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 1000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 7-2021 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag JBL Bar 9.1 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

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