Quantcast
Channel: Sound-Bars & Sound-Decks – audiovision
Viewing all 98 articles
Browse latest View live

Teufel Cinebar Duett (Test)

$
0
0

Die mittelgroße Fernbedienung ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Große Tasten vermeiden Fehleingaben.

Mit dem 600 Euro teuren „Cinebar Duett“ hat der Berliner Boxenbauer Teufel ein heißes Eisen im Soundbar-Programm. Ein neues „Spoiler“-Design und die hauseigene DSP-Technologie „Dynamore Ultra“ sollen der Bar/Subwoofer-Kombi Klang wie aus HiFi-Lautsprechern entlocken.

„Der Cinebar Duett ist eigentlich mehr Lautsprecher als Soundbar. Mit insgesamt 10 Tönern produziert er so viel Druck wie vergleichsweise doppelt so große Speaker.“ So preist Teufel seine neueste Soundbar-Kreation in bestem Marketing-Sprech an. Fakt ist: Um mehr Volumen für tiefere Bässe zu schaffen, überlegten sich die Berliner ein spezielles „Spoiler“-Design mit vergrößerten Schallräumen für die seitlich sitzenden Töner. Daraus ergibt sich die auffällige wie ungewöhnliche Gehäuseform, die tatsächlich an einen Auto-Heck-Spoiler erinnert – böse Zungen könnten auch Vergleiche mit einer Stoßstange ziehen.

Das Spezial-Design birgt aber noch einen weiteren Kniff: In den beiden leicht nach vorn angeschrägten Seiten verbaute Teufel je 2 Treiber, die Schall zu den Wänden strahlen, von wo aus er zum Hörplatz reflektiert wird. Das sogenannte „Side Firing“-Prinzip soll in Kombination mit Teufels proprietären „Dynamore“-Schaltungen virtuell das Stereo-Panorama erweitern.

In einer Aushöhlung sitzen alle Anschlüsse: auf der einen Seite jene für Power, Aux In und Toslink, auf der gegenüberliegenden Seite finden sich die HDMI-Ein- und Ausgänge. Dank der Ausbuchtung kann man die Bar auch an die Wand montieren

Im Inneren werden 6 Kanäle mit 10 Chassis von 6 Digital-Verstärkern mit insgesamt 90 Watt betrieben. Das in Schwarz oder Schwarz-Weiß erhältliche Gehäuse besteht zwar nur aus Kunststoff, ist aber sauber verarbeitet samt gleichmäßiger Spaltmaße. Mit 8,5 x 96 x 14 Zentimetern  bleibt die Größe im Rahmen und die geringe Höhe erlaubt die Platzierung vor dem Fernseher. Dank Lochhalterungen kann man sich den „Spoiler“ aber auch an die Wand hängen.

Viele Anschlüsse, kein Netz

Für diesen Fall wurden die rückseitig sitzenden Anschlüsse in Aushöhlungen verfrachtet: Dort nehmen ein HDMI-Eingang und ein HDMI-Ausgang Kontakt zu einem externen Zuspieler und dem TV auf. Dank ARC und CEC gelangt via HDMI-Strippe auch TV-Ton zur Bar, deren Lautstärke sich in der Regel auch mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern lässt. HDR-Farbinformationen unterstützt die Bar allerdings nicht, da Teufel den nicht mehr aktuellen HDMI-1.4-Standard verbaute. Ton findet auch über die Toslink-Buchse sowie über 3,5-mm Klinke in die Bar. Die USB-Buchse dient allein zur Installation von Firmware-Updates, einen Mediaplayer besitzt sie ebenso wenig wie Ethernet oder WLAN, weshalb auch eine Bedienung via App flachfällt. Apropos Bedienung: Auf der Oberseite der Bar sitzen vier Tasten für die Lautstärke-Regelung, Eingangswahl und Ein/Aus. Den vollen Funktionsumfang bietet dagegen die mittelgroße und sehr leichte Fernbedienung, die klar gegliedert ist und mit ausreichend großen Tasten bedacht wurde.

Durch das Frontgitter schimmert das Display, welches auf größere Distanz nicht optimal ablesbar ist.

Bemängeln müssen wir, dass manche Tasten – zumindest bei unserem Test-Exemplar – nach Druck im Gehäuse stecken bleiben und somit wieder befreit werden müssen. Das Display hinter dem Frontgitter ist selbst aus bis zu 3 Meter Entfernung halbwegs gut lesbar, es lässt sich dimmen oder abschalten. Ein Onscreen-Menü gibt es nicht.

Kantiger Bassquader

Der rechteckige Krawallmacher CB11S ist Teil des Lieferumfangs, wiegt gesunde 8,6 Kilogramm und fällt mit 21 × 40 × 38 Zentimetern und 20 Litern Innenvolumen um einiges größer aus als ander Bass-Würfel Auch der Teufel-Sub verbindet sich drahtlos per Funk mit der Soundbar und auch ihm fehlen jegliche weitere Anschlüsse.

Der matt-schwarze Subwoofer CB11S verbindet sich via Funk mit der Soundbar. Der Pairing-Knopf sitzt unten.

Die Pairing-Taste findet man an der Unterseite, ebenso wie die Bassreflex-Öffnung und das 16,5 Zentimeter große Chassis. Letzteres wird von einem 60 Watt-Digitalverstärker angetrieben. Das Gehäuse besteht aus MDF mit schwarzer Folienverkleidung, die fehlerfrei verarbeitet ist. Übermäßig edel sieht der mattschwarze Quader im Wohnzimmer allerdings nicht aus. 

Der Subwoofer strahlt Schall nach unten hin ab, auch das Bassreflex-Rohr arbeitet nach dem Down-Fire-Prinzip.

Video & Multimedia

Wie schon erwähnt, arbeiten beide HDMI-Buchsen nach 1.4b-Standard, HDR-Signale bleiben somit außen vor. Verzichten muss man auch auf einen Video-Equalizer, Bild-Presets oder einen Scaler, was in Soundbars aber ohnehin unüblich ist. Da ein Media-Player ebenso fehlt wie Ethernet und WLAN, beschränken sich die Streaming-Optionen auf Bluetooth samt apt-X-Codierung für eine Klangübertragung nahe der CD-Qualität.

Tonqualität

An Klang-Decodern haben die Teufel-Ingenieure Dolby Digital, den Dolby Prologic II-Upmixer sowie DTS verbaut. Hinzu kommen die „Dynamore Ultra“-Schaltungen „Wide“ und „Ultra“ für mehr Raumklang. Darüber hinaus sind die DSP-Programme „Music“, „Voice“, „Movie“ und „Night“ an Bord. Den Klang justieren darf man im Bass und in den Höhen, ein Equalizer oder Einmess-System fehlt hingegen ebenso wie eine Lip-Sync-Funktion.

Wie die meisten Soundbar-Hersteller nutzt auch Teufel die moderne Digital-Signalverarbeitung (DSP), um aus relativ kleinen Gehäusen größtmöglichen Raumklang zu zaubern. Die Berliner tauften ihre Klangprogramme „Dynamore“ und „Dynamore Ultra“, wobei die größere „Ultra“-Variante Soundbars vorbehalten bleibt, während die Standard-Version bei kompakten Bluetooth-Speakern zum Einsatz kommt.

Der technische Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht neben der Signalverabreitung auch in der Chassis-Bestückung der Geräte, denn „Ultra“-Modelle besitzen zusätzlich auch seitlich angebrachte Töner, um eine größere Räumlichkeit des Klangs bzw. virtuellen Raumklang zu erzielen. Die seitlich abstrahlenden Treiber schicken Schall zu den Wänden, von wo aus die Toninformationen über Reflexionen zum Hörplatz gelangen und somit den Anteil indirekten Schalls dort erhöhen. Ziel ist jedoch weniger ein einhüllender Surround-Klang als vielmehr eine Verbreiterung des Stereo-Panoramas. Teufel möchte damit den Klang von zwei HiFi-Lautsprechern simulieren.

Damit dies nicht nur in der Theorie funktioniert, sollten die Raumwände möglichst schallhart sein und keine Hindernisse im Schallweg liegen. Aber auch Abstrahl- und Einfallswinkel des Schalls spielen bei Ortung und Räumlichkeitswahrnehmung ein wichtige Rolle.

„Dynamore Ultra“-Prinzip: Schallreflexionen von den Wänden sollen das Stereo-Panorama verbreitern.

Doch auch ohne optimale Hörvoraussetzungen vermitteln bei der Cinebar Duett die „Dynamore“-Schaltungen „Wide“ und „Ultra“ ein hörbar größeres Raumgefühl als ohne. Der Klang öffnet sich besonders nach hinten, aber auch seitlich ist eine Verbreiterung wahrnehmbar – ohne dass es dabei zu verhallt oder tonal arg unnatürlich klingen würde. Von der Räumlichkeit zweier im Stereo-Dreieck aufgestellter HiFi-Lautsprecher ist die Duett-Soundbar auch mit aktivem „Dynamore“ aber noch ein gutes Stück entfernt. Wundern sollte dies aber nicht, denn die Physik lässt sich nun mal nicht überlisten – höchstens etwas beugen.

Subwoofer und Soundbar stehen 150 Watt zur Verfügung, welche das Duo im Hörtest lautstark in Klang umsetzte; auf Maximum gestellt beschallt die Bar auch mittelgroße Wohnzimmer mit satten Party-Pegeln. Dynamik und Tonqualität litten aber bei Lautstärken nahe der Belastungsgrenze. Der Bassquader spielte druckvoll und zeichnete Bassläufe sauber nach, reichte aber nicht tief genug in den Frequenz-Keller, um die Tiefbässe in Dolbys „Amaze“-Trailer adäquat in den Raum zu pusten.

Tonal verfärbte die Bar nur wenig, tiefen Männerstimmen fehlte es allerdings an Volumen und damit Körper. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition ausgezeichnet, aus seitlichen Hörpositionen klang es zwar etwas dumpfer, aber noch gut verständlich. Schalteten wir die „Dynamore“-Signalverarbeitung und damit auch die seitlichen Chassis hinzu, litt die Durchzeichnung und tonale Homogenität etwas, die Verständlichkeit von Dialogen blieb dafür aber auch aus steilen Hörwinkeln genauso gut wie von vorn.

In Sachen Räumlichkeit erstreckte sich der Klang ohne DSP-Programme kaum über die Maße der Bar hinaus. Dafür waren Details gut heraushörbar. Mit aktivem „Dynamore Wide“ vergrößerte sich das Schallbild deutlich – besonders in die Tiefe, aber auch hörbar in der Breite. „Dynamore Ultra“ trieb es noch etwas weiter bzw. größer, verwischte aber feinste Details, die ohne DSP besser hörbar waren. Seitlich oder gar hinter dem Hörplatz vermochte der Riegel keine Effekte zu platzieren.

Weniger an der Räumlichkeit als vielmehr an der  Klangcharakteristik tüfteln die DPS-Programme „Music“, „Movie“, „Voice“ und „Night“. Letzteres bot eine gute Dynamikreduktion fürs Leisehören. Dolbys ProLogic 2-Upmixer muss separat im Menü aktiviert werden und wirkt dann auf alle Klangprogramme – eine echte Surround-Kulisse vermochte der Riegel im Hörtest aber nicht zu erzeugen.

Mit Stereo-Musik machte die Duett-Kombi viel Spaß: Pop, Rock oder etwa elektronische Musik schallten lebendig, druckvoll und bei aktiven Klangprogrammen größer, als die Bar es vermuten lässt. Mit komplex arrangierter, klassischer Musik kommt der Teufel-Klangriegel – wie die meisten Soundbars – nicht ganz so gut zurecht, hier leiden die Durchhörbarkeit und tonale Verfärbungen fallen schneller auf.            

Der Testbericht Teufel Cinebar Duett (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 600 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Teufel Cinebar Duett (Test) erschien zuerst auf audiovision.


JBL Bar 5.1 (Test)

$
0
0

Die Fernbedienung ist leicht und handlich, die großen Knöpfe sind übersichtlich gegliedert, aber nicht farblich unterschieden. Die Lautstärkeregelung wäre außerhalb des Steuer-Rings besser aufgehoben.

JBLs 750 Euro teurer Soundriegel „Bar 5.1“ besitzt einen besonderen Kniff: Die Seitenteile lassen sich abnehmen und als Surround-Boxen verwenden. Wie gut das funktioniert, klärt unser Test.

Soundbars gibt es solche und solche: 2- bis 6-kanalig, mit zusätzlichen Satelliten-Boxen, mit oder ohne Subwoofer. Einen Klangriegel mit abnehmbaren Seitenteilen, die als Surround-Lautsprecher agieren, hatten wir aber noch nicht in unseren Testfingern. Und es kommt noch doller, so muss man sich bei der Positionierung der zwei Satelliten nicht mit Kabeln herumschlagen – hierfür sorgen integrierte Akkus und die drahtlose Sig-nalübertragung. Abstecken, an beliebiger Stelle  aufstellen, fertig. Das Ganze klingt fast zu simpel und schön, um wahr zu sein. Einen Haken hat die Sache dann auch: Nach rund 10 Stunden Laufzeit müssen die flügge gewordenen Klangkörper zum Stromtanken zurück an die Bar – für gut 3 Stunden. Alternativ ist das Aufladen via USB möglich.

„Bar 5.1“ nennt JBL seine derzeit größte Soundbar – das kleinere Modell „Bar 3.1“ haben wir bereits in Ausgabe 2-2018 getestet. Der Name ist Programm, denn zum Set gehört ein stattlicher Subwoofer, der für ein tiefes wie kräftiges Fundament sorgen soll. 

5.1-Sound mit Dolby und DTS

Hinter dem Schutzgitter des Klangriegels, das über die Front sowie Oberseite der Bar verläuft, stecken insgesamt 9 Chassis, die sich aus 6 ovalen Racetrack-Treibern mit 5,6 Zentimeter sowie 3 Hochtönern mit 3,2 Zentimeter Größe zusammensetzen. Für diese stehen 210 Watt zur Verfügung, zusammen formen sie ein 5-Kanal-System inklusive Center-Lautsprecher. Nimmt man die Satelliten ab, ergibt sich ein 3.0- plus 2.0-System. Hinzu kommt der .1-Kanal für die Bässe des Subwoofers. Für den 6-Kanal-Sound spendierte JBL sowohl Dolby- als auch DTS-Decoder. Eingehender Stereo-Ton wird jedoch immer auf Mehrkanal-Sound hochgemischt, die Satelliten laufen also stets mit – je nach Klangprogramm mal lauter oder leiser. An besagten Klangprogrammen spendierte JBL 6 Stück inklusive einen „Night“-Modus zum Leisehören. Die Lip-Sync-Funktion verzögert dem Bild vorauseilenden Ton. Die Pegel für den Subwoofer und die beiden Satelliten-Boxen darf man getrennt regeln, Tonjustagen etwa mit einem Equalizer kann man allerdings nicht durchführen.

In Ausbuchtungen auf der Rückseite hat JBL alle Anschlüsse versteckt; hier Toslink, USB, Klinke und HDMI.

Das Aussehen der Soundbar gefällt, mit ihren schlanken Abmessungen von 5,8 x 115 x 9,3 Zentimetern lässt sich der 3,9 Kilo leichte Riegel beinahe überall unauffällig unterbringen; egal ob vor bzw. unter dem Fernseher oder an die Wand montiert. Das dafür benötigte Montagematerial liegt bei. Der Korpus besteht zum Teil aus Kunststoff, durch die Metallschutzgitter leuchtet ein dimmbares und gut ablesbares Display. Auf ein Onscreen-Menü hat JBL trotz HDMI-Buchsen verzichtet. An der Oberseite sitzen vier Gummiknöpfe für Ein/Aus, Laut-stärke und Quellenwahl. Mehr Optionen gewährt die leichte und handliche Fernbedienung mit vielen großen und übersichtlichen Direkt-Tasten.

Die 4 Tasten auf der Oberseite ermöglichen auch ohne Fernbedienung eine rudimentäre Steuerung.

Am Boden der Bar sorgen Gummi-Pads für einen rutsch-sicheren Stand und minimieren Vibratio-nen. Auf der Rückseite gibt es 3 Aussparungen für alle Anschlüsse, die gerade groß genug sind, um auch dickere HDMI-Strippen zu fassen. Für diese gibt es 3 HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang. Hinzu kommen eine Toslink-Buchse, Mini-Klinke und ein USB-Port zur Fütterung des Media-Players und zum Aufspielen von Firmware-Updates.

Docking-Mechanismus: Die Satelliten werden seitlich aufgesteckt, sitzen dort dann aber etwas wackelig.

Video & Multimedia

Das HDMI-Board versteht sich auf die 4K/60p-Auflösung samt HDR10-Metadaten und den Kopierschutz HDCP 2.2. Der HDMI-Ausgang verfügt zudem über ARC und CEC, womit man auch Ton vom Fernseher zur Bar führen kann bzw. sich die Bar mit der TV-Fernbedienung rudimentär steuern lässt. Unser Test-Gerät war jedoch etwas wählerisch bei den HDMI-Kabeln. Im Zusammenspiel mit unserem Oppo UHD-Blu-ray Player kam nicht mit jeder Strippe – vor allem bei langen Verbindungen – eine stabile 4K-Übertragung zustande.

An Streaming-Optionen bietet die Bar nur Bluetooth, es fehlen WLAN, Ethernet, AirPlay oder NFC. Der Media-Player kann somit ausschließlich über die rückseitige USB-Buchse gefüttert werden, er spielt die Formate MP3 und WAV ab.

Ein nettes Feature ist die „Soundshift“-Funktion: Ist sie aktiv, wechselt die JBL-Bar automatisch zum Bluetooth-Eingang, sobald ein gekoppeltes Gerät (Handy, Tablet) Musik abspielt. Stoppt man die Bluetooth-Wiedergabe, springt der Riegel von selbst zurück zum vorherigen Eingang.

300 Watt starker Subwoofer

Der 13 Kilo schwere Basswürfel arbeitet nach dem Downfire-Prinzip: Hierfür verbauten die Ingenieure einen 10 Zoll (25 Zentimeter) großen, mit robuster Gummisicke stramm aufgehängten Treiber auf der Gehäuse-Unterseite, der seine Bass-Energie in Richtung Boden drückt. 4 große Gummipuffer sorgen für den nötigen Abstand des 44 x 30,5 x 30,5 Zentimeter großen Gehäuses zum Boden. Eine 300 Watt starke Endstufe treibt das Chassis an. An der Rückseite gibt es ein großes Bassreflex-Rohr, um die Schallausbeute zu erhöhen. Der Woofer kommuniziert drahtlos via Funk mit der Bar. Weitere Anschluss-Optionen fehlen, so dass der Bass-Quader nur mit der JBL-Bar genutzt werden kann. Die leicht raue, anthrazitfarbene Kunstoff-Oberfläche ist sauber verarbeitet.

Das 10-Zoll-Chassis sitzt unten, auf der Rückseite wurde ein Bassreflex-Rohr verbaut.

Tonqualität

Mit insgesamt 510 Watt kann die JBL-Kombi richtig laut aufspielen und klingt selbst dann noch relativ ausgewogen. Mit Steely Dans „Janie runaway“ im 5.1-Mix legte das Gespann einen lockeren, spritzigen und detailreichen Klang hin. Die vergleichsweise kompakten Abmessungen der Bar begrenzen aber das Volumen, weshalb Mitten etwas dünn und nicht immer körperhaft schallten. Dank großem Woofer gab das Duo dafür unten herum richtig Dampf. Druckvoll und mit Volumen sorgt der Krawallwürfel sogar für spürbare Bässe, nimmt es mit der Präzision dafür nicht ganz so genau.

Im ersten Hördurchgang lief die „Bar 5.1“ noch mit angedockten Satelliten. Hier überzeugte der Riegel mit großer Stereobreite, auf der Effekte klar ortbar waren –  allerdings nur vorne, von seitlich oder hinten konnten wir nichts hören. Ganz anders mit losgelösten Satelliten, die wir an den typischen Positionen für Surround-Boxen platzierten. Nach Durchführung der Einmessung saßen wir plötzlich mitten im Klang, der besonders bei Musik und diffusen Geräuschen überzeugte. Bei Effekten darf man nicht die Plastizität und Präzision eines vollwertigen 5.1-Sets erwarten, dennoch machte das weite und luftige Klangfeld viel Spaß.

Die „Bar 5.1“ besitzt einen ganz besonderen Clou: Abnehmbare Satelliten-Boxen, die man als Surround-Lautsprecher nutzen kann. Die Signalübertragung verläuft drahtlos, so dass sich die Lautsprecher frei und ohne Kabel-Wirrwarr im Raum platzieren lassen.

Flexibel: Die beiden Satelliten-Boxen der „Bar 5.1“ können entweder in die Soundbar gestöpselt oder losgelöst von ihr betrieben werden. Die Stromversorgung funktioniert über integrierte Akkus, die Signalübertragung erfolgt drahtlos.

Zuerst müssen die per Akku betriebenen Speaker jedoch aufgeladen werden. Hierfür steckt man diese seitlich in die ausgeschaltete Bar. Der Ladevorgang dauert laut JBL bis zu 3 Stunden, wird jedoch beendet, sobald die Bar in Betrieb genommen wird. Am besten lädt man die Satelliten über Nacht auf. Alternativ lassen sich die beiden Boxen auch via USB-Buchse laden, was allerdings Kabel und Netzteile voraussetzt, die nicht zum Lieferumfang gehören.

Stehend oder liegend: Dank Akku- und Wireless-Betrieb sind die Satelliten überall im Raum einsetzbar.

Einmal am gewünschten Ort stehend oder liegend platziert oder gleich an die Wand montiert (am besten an den typischen Rear-Positionen seitlich sowie leicht hinter dem Hörplatz und über Ohrhöhe) sollte man die Surround-Speaker für ein optimales Zusammenspiel mit der Soundbar einmessen. Hierfür liegt ein Mikrofon bei, das in die Bar gestöpselt wird und auf den Hörplatz kommt. Die Lautstärke der Satelliten (nur beide zusammen) lässt sich über die Fernbedienung einstellen.

Neben dem „Standard“-Programm gefiel uns „Movie“ am besten, das Höhen dezent zurücknahm. „Music“ und „Voice“ hellten uns das Klangbild hingegen zu sehr auf. Bei Stereo-Ton über-sprachen in diesen Schaltungen zudem Dialoge stark auf die Satelliten. Vorne war die Sprachverständlichkeit ausgezeichnet und verschlechterte sich auch aus seitlichem Hörwinkel kaum. Der „Night Modus“ sorgte für eine hörbare Dynamik-reduktion in unserem Testbeispiel „Ghost in the Shell“ (87:24).

Im Stereo-Betrieb musizierte die JBL-Bar mit Pop oder Rock ansprechend, bei basslas-tigem Electro-Pop war der kräftige Subwoofer in seinem Element. Mit anspruchsvollen Klassik-Aufnahmen  machten sich jedoch schnell die etwas verfärbten und dünnen Mitten bemerkbar – ein Problem, mit dem die meisten Klangriegel kämpfen.      

       

Der Testbericht JBL Bar 5.1 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 750 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag JBL Bar 5.1 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Cambridge Audio TVB2 (V2) (Test)

$
0
0

Die handliche Fernbedienung bietet für alle Funktionen der Bar Direkttasten. Die Positionierung des Power-Buttons zwischen den Lautstärketasten finden wir aber unglücklich gewählt.

Mit der 500 Euro teuren Soundbar TVB2 setzt Cambrige Audio auf Klang, Design und moderne Video-Technik. Bei der Ausstattung klaffen jedoch einige Lücken. 

Die HiFi-Schmiede Cambridge Audio ist kein Neuling in Sachen TV-Sound. In der Vergangenheit machten die Briten unter anderem mit Sounddecks auf sich aufmerksam. Die neue TVB2 (V2) ist derzeit die einzige Soundbar im Programm der Briten und zudem ein Update der alten TVB2 – der Namenszusatz V2 erlaubt die Unterscheidung, denn äußerlich gleichen sich die beiden Produkte wie ein Ei dem anderen. Zur Bar gehört auch ein kleiner Wireless-Subwoofer.

Technisch wurde bei der Nachfolgerin hauptsächlich an der HDMI-Sektion gefeilt: Statt über HDMI 1.4 verfügt das V2-Modell nun über 3 HDMI-Eingänge und einen HDMI-Ausgang im 2.0-Standard, die 4k-Signale verarbeiten und mit dem Kopierschutz HDCP 2.2 kompatibel sind. Auch die Metadaten von HDR-10, Dolby Vision und HLG für verbesserte Kontraste und einen erhöhten Farbumfang werden unterstützt.

Praxis und Bedienung

Zur Drahtlosübertragung von Musik haben die Cambridge-Ingenieure Bluetooth und NFC integriert. AirPlay, DLNA, WiFi oder Ethernet gibt es dagegen nicht. Ein Media-Player fehlt ebenso wie eine USB-Buchse, über die man eventuell Firm-ware-Updates hätte aufspielen können. Eingang in die Bar findet Ton auch über eine analoge 3,5mm-Klinke, eine digitale Toslink-Buchse und die 3
HDMI-Schnittstellen samt HDR-10 und HDCP 2.2. Via HDMI gelangt dank Audio Return Channel (ARC) auch der TV-Ton direkt vom Fernseher in den Klangriegel. CEC wird zwar nirgends erwähnt, sobald jedoch ein Signal anliegt, aktiviert sich die TVB2 automatisch – die Lautstärke konnten wir auch über die Fernbedienung unseres Panasonic-Fernsehers steuern. Ebenfalls praktisch: Für den Betrieb über Toslink oder Klinke lässt sich die Bar auch mit den Lautstärke-Steuersignalen von TVFernbedienungen anderer Hersteller anlernen.

Die Drahtlosübertragungs-Technik NFC ist an Bord. Um das Pairing zu aktivieren, muss man nur sein NFC-fähiges Mobil-Gerät an das NFC-Logo der Bar halten.

Trotz des HDMI-Ausgangs verzichtet die TVB2 auf ein Onscreen-Menü, was allerdings zu verkraften ist. Denn komplexere Features wie Bild- und Ton-Equalizer oder ein Einmess-System bietet die Bar ohnehin nicht. Das kostet Punkte, vereinfacht aber die Bedienung, die sich mit der beiliegenden Fernbedienung begnügt. Freunde einer App-Steuerung gehen leer aus. Der Signal-geber aus Plastik geriet handlich, ist übersichtlich gestaltet und im Gebrauch selbsterklärend. Einzig die Positionierung der Power-Taste zwischen den Lautstärke-Tasten halten wir für wenig gelungen – ein ungewolltes Ausschalten kann so schon mal vorkommen. Die Bedienungsanleitung beschränkt sich auf ein DIN A4-Faltblatt, auf dem jedoch alle relevanten Informationen zur Inbetriebnahme der Bar Platz finden. 

Zwei Aussparungen auf der Rückseite bergen die Anschlüsse für 3x HDMI-In, HDMI-Out,Toslink, Klinke und Strom. Das Dolby Logo verrät den eingebauten Decoder.

Gespart hat Cambridge an Ton-Decodern, so fehlt DTS. Dolby-Ton akzeptierte unser Exemplar seltsamerweise nur über den Toslink-Eingang. Bei Zuspielung über HDMI – egal ob mit DTS- oder Dolby-Material – mussten ausgehende Signale von unserem Oppo-UHD-Blu-ray-Player ins PCM-Format gewandelt werden. In der Regel geschieht dies automatisch, sobald der Blu-ray- bzw. UHD-Blu-ray-Player das Fehlen der Decoder bemerkt. Intern verarbeitet die TVB2 alles zu Stereo-Sound, der durch DSP-Chips gejagt mit 4 Klangprogrammen zu Gehör gebracht wird: „Music“, „Film“, „TV“ und „Voice“ stehen zur Auswahl. Weitere Tonregler wie Bass/Treble oder ein Lip-Sync sucht man jedoch vergebens.

Innen und Außen

Im Inneren der Bar sorgen zwei 2,25 Zoll große, breitbandige BMR-Treiber (Balanced-Mode-Radiator) für Stereo-Sound. Geschützt wird das Innen-leben von einem robusten Gitter, welches die Front- und Oberseite der Bar überzieht. Durch das Gitter schimmert ein großes und gut lesbares Display, das sich nicht dimmen oder abschalten lässt.

Vier Tasten auf der rechten Seite erlauben die grundlegende Bedienung der Soundbar. Die robusten Gitter schützen die empfindlichen Chassis.

Rein äußerlich betrachtet gibt die TVB2 eine schlanke, fast zierliche Figur ab, besonders die geringe Tiefe von 4,6 Zentimetern fällt ins Auge. Der Stand auf den Gummifüßen ist nicht gerade bombenfest. Mit nur 7,4 Zentimetern Höhe dürfte der Klangriegel vor die meisten Flatscreens passen, ohne ins Bild zu ragen. Alternativ lässt sich die TVB2 dank mitgelieferter Halter samt Befestigungszubehör auch an die Wand montieren. Bei dieser Installationsart sind jedoch flexible HDMI-Kabel vonnöten, denn die recht kleinen Aussparungen auf der Rückseite bieten keinen Platz für große und steife Strippen, wie sie im Hochpreissegment oft vorkommen. Das mitgelieferte und 1,2 Meter lange HDMI-Kabel ist allerdings nicht besonders steif und passt daher einwandfrei. Zum Zubehör gehört auch ein Toslink- sowie Klinkenkabel.

Für steife HDMI-Kabel ist die Aussparung zu klein. Steht die Bar auf einem Tisch, ist dies kein Problem, eine Wandmontage ist so aber nicht möglich.

Ganz ohne Kabel und dafür mit Funk nimmt der dazugehörige Subwoofer mit der TVB2 Kontakt auf. Zu einem 5.1-Surround-Set lässt sich das Duo leider nicht ausbauen.

Zum Paket der TVB2 (V2) gehört auch ein Subwoofer, der mit 18 x 36,4 x 27,8 Zentimetern Größe und 4,9 Kilogramm Gewicht mehr Zwerg als Riese ist. Die Verbindung zur Bar erfolgt automatisch per Funk, eine Status-LED an der Oberseite informiert, ob die Verbindung steht. Sonstige Anschlüsse bietet der Bassquader leider nicht. Auch Einstellungs-Optionen für den Klang sucht man vergebens – mehr Plug & Play geht also nicht. Die Lautstärke des Krawallmachers wird über die Fernbedienung gesteuert.

Der schwarze Downfire-Subwoofer mit Bass­reflex-Öffnung gehört zum Lieferumfang der TVB2.

Das 6,5 Zoll große Chassis strahlt seinen Schall zum Boden hin ab. In die gleiche Richtung gibt auch das Bassreflex-Rohr seine Töne aus. Die vier großen Füße sorgen für den nötigen Abstand zum Boden und zudem für einen rutschfesten Stand.

Die vier abgerundeten Seiten bestehen aus mattschwarzem Kunststoff, der fehlerfrei verarbeitet ist, aber keine Schönheitspreise gewinnt. Anders die in Hochglanz spiegelnde, schwarze Glasoberseite, die sehr hochwertig wirkt und resistent gegen Kratzer ist – ein nicht zu unwichtiger Vorteil, wenn der Stubentiger den Woofer als Sitzplatz beansprucht. Fingerabdrücke sieht man darauf aber sofort.

Tonqualität

Laut kann sie und auch eine Partybeschallung ist mit der kleinen TVB2 möglich. Allerdings klang der Riegel bei XXL-Pegeln nicht gerade audiophil. Bei gehobener Zimmerlautstärke darf man dagegen ein – den Abmessungen der Bar nach – relativ verfärbungsarmes und angenehmes Klangbild erwarten, das nicht spitz in die Ohren fährt. Der Subwoofer sorgte für ein recht druckvolles, gut kontrolliertes, aber nicht allzu tiefes Bassfundament. Mitlaufen muss der Woofer in jeden Fall, denn ohne klang es dünn und quäkig. Unschön: Im Test gab unser Bassquader öfter mal ein leises Dauerploppen von sich, wenn kein Tonsignal anlag. Im Standby war er allerdings still.

Kritik muss sich das Duo auch bei sehr leisen Abhörpegeln gefallen lassen: Hier klang es uns mitunter zu dumpf, was sich auch in einer suboptimalen Sprachverständlichkeit niederschlug. Besser wurde es, als wir den Basspegel des Woofers ganz zurück (-6) schraubten. Das leicht muffige Klangbild verschwand völlig, sobald die Bar in Zimmerlautstärke spielte, dann gab es auch an der Verständlichkeit von Dialogen nichts auszusetzen. Selbst aus stark seitlichen Hörwinklen veränderte sich der Sound kaum.

Bis auf „Voice“, das arg blechern klingt, unterscheiden sich die Klangprogramme nur gering in Tonalität und Räumlichkeit. Surround-Feeling kam allerdings nie auf, die Stereobreite war dagegen ordentlich und erstreckte sich rund auf das Doppelte der Bar-Abmessungen. Apropos Stereo: Musik lässt sich gut auf der TVB2 hören, Pop, Jazz oder Rock machten gleichermaßen Spaß.       

Der Testbericht Cambridge Audio TVB2 (V2) (Gesamtwertung: 70, Preis/UVP: 500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Cambridge Audio TVB2 (V2) (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Hama SIRIUM3800ABT (Test)

$
0
0

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand, ist klar gegliedert und besitzt große Tasten. Zwei separate Tasten schalten die 3 „Alexa“-Mikrofone aus beziehungsweise an.

Mit der Sirium3800ABT schlägt Hama zwei Fliegen mit einer Klappe. Das kleine Klangmöbel samt externem Wireless-Subwoofer fungiert als HiFi-Lautsprecher und TV-Soundbar zugleich. Für die bequeme Bedienung ist Amazons Sprachsteuerung „Alexa“ mit an Bord.

In Ausgabe 2-2018 hatten wir bereits die Sirium4000ABT im Labor und für „gut“ befunden. Mit 400 Euro kostet die kleine Schwester einen Hunderter weniger, und nicht nur der Preis ist geschrumpft. Rein äußerlich präsentiert sich die Soundbar nämlich kaum größer als ein mobiler Wireless-Speaker, was ganz im Sinne der Konstruktion ist.

Denn Multitasking ist das Motto, neben TV-Ton soll der Riegel auch im ganzen Haus für Unterhaltung sorgen. Damit dies problemlos funktioniert, kann die Gerätebedienung alternativ via App mit Tablet oder Handy erfolgen. Der Clou dabei: Die Steuerung des Mini-Speakers ist mit Amazons Sprach-Assistenten „Alexa“ möglich. Sound auf Zuruf – kein Problem.

Innere und äußere Werte

Vor dem Betrieb erfolgt jedoch die Inbetriebnahme. Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rück-seite, wobei man auf HDMI-Terminals verzichten muss. An Audiobuchsen stehen Toslink und Koax bereit, analog lassen sich via Cinch und Klinke (3,5 mm) Zuspieler anstöpseln. Ferner gibt es eine USB-Schnittstelle für den verbauten Media-Player. Letzterer nimmt via DLNA auch Dateien von externen Servern entgegen, jedoch nur, wenn diese via WiFi (nur 2,4 GHz) erreichbar sind, denn eine Ethernet-Buchse hat Hama nicht verbaut. Für die WLAN-Konfiguration benötigt man die dazugehörige „Smart Audio“-App für Android- oder iOS-Geräte, deren Einrichtung jedoch etwas trickreich ist. Bluetooth (A2DP) funktioniert dagegen auf Knopfdruck und ohne Hilfsmittel. Über einen Akku verfügt die kleine Soundbox leider nicht, was die Sirium3800ABT weniger mobil macht als manche Mitstreiter, die ohne Steckdose auskommen und damit völlig losgelöst im Raum oder im Freien aufspielen können.

Auf der Rückseite der Sirium3800ABT stehen zwei Digital-Eingänge in Form von Koax und Toslink zur Verfügung. Analoger Ton gelangt via Stereo-Cinch und Klinkenstecker in die Bar. Hinzu kommen ein USB-Anschluss und WLAN.

Im Inneren der Stereo-Soundbar verrichten zwei von Class-D-Digitalverstärkern angetriebene, 2,25 Zoll große Breitbänder ihren Dienst. An Klang-Decodern verbaute Hama nur Dolby 2.1, mit Mehrkanal oder DTS hat die Bar hingegen nichts am Hut. DTS-Signale müssen vom Zuspieler ins PCM- oder Dolby-Format gewandelt werden – sonst bleibt die Bar stumm. An Klangprogrammen stehen „Cinema“, „Music“ und „Voice“ zur Auswahl. Schaltungen zur Dynamik-Komprimierung, Bass- bzw. Höhenregler oder ein Equalizer fehlen dagegen.

Von außen betrachtet, misst die Sirium3800ABT nur 43,5 x 10,2 x 8,4 (B x T x H) Zentimeter, die abgerundeten Seiten wirken ebenso elegant wie die kupferfarbene Zierlinie. Einen festen und vibrationsarmen Stand gewähren Gummifüße. Auf Wunsch lässt sich die rund 1,8 Kilo leichte Bar auch an der Wand montieren; die passende Halterung muss jedoch separat erworben werden. Die Materialverarbeitung des Speakers ist tadellos, auch wenn der Korpus mit viel Kunststoff gefertigt ist; einzig das Frontschutzgitter besteht aus Metall.

Auf der Oberseite des Gehäuses sitzen fünf Tasten zur Grundbedienung des Geräts: Laut-stärke, Quellenwahl, Mikrofon-Button für „Alexa“ und Lautstärke +/-. Auf ein Display verzichtet der Speaker, der gewählte Eingang wird über LEDs angezeigt.  Mehr Optionen bietet die gut in der Hand liegende Fernbedienung, die getrennte Volume-Tasten für Bar und Woofer aufweist. Die drei Mikro-fone für die Sprachsteuerung lassen sich mit zwei Tasten de- bzw. aktivieren. Die Hama-App erlaubt zudem die Multiroom-Nutzung der Soundbar im Verbund mit anderen Hama-Speakern – etwa der Sirium4000ABT.

Multimedia-Features

Da HDMI-Buchsen fehlen, entfällt auch die CEC-Steuerung. Bis zu drei Steuerbefehle anderer Fernbedienungen kann die Soundbar dafür lernen. Über die USB-Buchse spielt der Media-Player die gängigsten Formate, aber auch ALAC und FLAC ab; die letzten beiden sogar in High Resolution mit 192 KHz / 24 Bit.

Musik gelangt ferner via Bluetooth in die Soundbar, über WiFi kann zudem mit dem DLNA-Protokoll auf einen Medien-Server zugegriffen werden. Mit der Hama-App findet man Kontakt zu Amazon und „Alexa“ mit allen daran angeschlossenen Diensten wie Amazon Music oder Audible. Auch weitere Streaming-Anbieter wie tuneIn,
vTuner, Deezer oder Tidal lassen sich damit abrufen.

Um Online-Dienste und Amazons Sprach-Assistenten „Alexa“ nutzen zu können, benötigt man Hamas „Smart Audio“-App, mit deren Hilfe eine Verbindung zwischen Soundbar, lokalem Netzwerk und Amazon bzw. anderen Dienstleistern eingerichtet wird. Die App gibt es kostenlos für Android- und iOS-Betriebssysteme. Da die Sirium3800ABT keinen Ethernet-Anschluss besitzt, kommt für die Vernetzung nur WLAN in Frage, das zuerst eingerichtet werden muss:

Hierfür muss man auf der Rückseite der Bar via beiliegender Ring-nadel den WiFi-Setup-Button, der sich hinter einer winzigen Öffnung versteckt, für rund 5 Sekunden drücken. Praktisch geht anders, zumal man die Nadel schnell mal verlegt. Sobald die WiFi-LED langsam pulsiert – wenn sie blinkt, liegt man falsch – spannt die Sirium3800ABT ein eigenes Netzwerk auf, mit dem man sein Handy beziehungs­weise Tablet verbindet. Danach müssen App und Bar auf das heimische WLAN-Netzwerk umgeleitet werden. Zurück in der Hama-App erfolgt die Auswahl des heimischen Netzwerks bzw. Access Points und die Passworteingabe. Hat die Verknüpfung geklappt, springt man zurück in die Hama-App für die weitere Einrichtung. Weniger schön: Sobald wir unsere Netzwerkeinstellungen im Mobilgerät änderten, also etwa von Netzwerk A nach B wechselten, mussten wir die Einrichtung komp­lett neu vornehmen.

Quellenwahl: Diverse Musikdienstleister, Alexa, Netzgeräte, Bluetooth, USB und Aux stehen zur Verfügung.

Im Hauptmenü bietet die App die Option, sich etwa mit Amazon zu verbinden, wo man seine Zugangsdaten einträgt und „Alexa“ aktiviert. Auch Music-Streaming-Dienste außerhalb von Amazon, etwa Deezer, Tidal oder die Webradios TuneIn sowie vTuner lassen sich nutzen. Bei der Quellenwahl vermissen wir aber Toslink und Koax. Ebensowenig lassen sich der Woofer-Pegel und die Klangprogramme auswählen.

Schick und rund: der Woofer

Der 5,3 Kilo schwere Subwoofer kommt auch beim größeren Modell Sirium4000ABT zum Einsatz. Er gehört zum Liefer-umfang und fällt mit 21 x 29 x 21 Zentimetern recht kompakt aus. Die Kommunikation mit der Bar erfolgt via Funk. Unten im Gehäuse sitzt ein 6,5-Zoll-Treiber. Oben unter dem Gitter sitzt eine Passiv-Membran, um den Bass zu verstärken. Der blau strahlende LED-Leuchtring signalisiert die aktive Verbindung des Woofers zur Bar. Er lässt sich nicht dimmen oder abschalten, was beim Filme-gucken je nach Aufstellungsort des Woofers stören kann. Die Verarbeitung des Krawall-Zylinders ist hochwertig, anders als bei der Bar besteht das Gehäuse bis auf den Sockel aus Aluminium.

Der Subwoofer nimmt via Funk Kontakt zur Soundbar auf. Die Chassis sitzen oben und unten.

Tonqualität

Wer dem Winzling keine großen Lautstärken zutraut, der irrt. Partybeschallung ist kein Problem und auch die Klangqualität lässt bei XXL-Pegeln kaum nach. Die zweite Überraschung folgte prompt, denn aus dem kleinen Gehäuse zauberte Hama großen Raumklang. So spannte die Sirium3800ABT in unserem Hörraum etwa mit Dolby-Trailern mehrere Meter breite, tiefe und sogar hohe Klangfelder auf, die vielen deutlich größeren Soundbars den Rang in Sachen Räumlichkeit ablaufen – moderne DSP-Technik macht‘s möglich. Selbst von seitlich unseres Hörplatzes könnten wir Sound hören, wenn auch nur diffus und nicht so präsent wie von vorn. Trotzdem, das hätten wir nicht erwartet. 

Frontal vor der Bar sitzend war die Sprachverständlichkeit ausgezeichnet, mit stark seitlichen Hörwinkeln klang es dumpfer und hohler. Dennoch blieben auch hier Dialoge noch verständlich. Apropos Verfärbung: Ganz neutral klang der Mini-Speaker naturgemäß nicht, vor allem im Mittelton machte sich das Fehlen von Volumen und geschmeidigen Klangfarben bemerkbar. Im Hochton spielte die Soundbar detailreich und angenehm. Der Mini-Subwoofer entlockte seinen Membranen ordent-lichen Punch und Druck bis hin zu spürbaren Bässen. Er reicht allerdings nicht allzu tief in den Frequenzkeller, was angesichts der Gehäusemaße aber nicht überraschen darf.

Mit Musik spielte die Sirium3800ABT nicht so groß wie bei Filmton, wuchs aber auch hier über sich hinaus. Rock und Pop mag der Winzling, hier schallte es druckvoll, detailliert und stressfrei. Präzisionsarbeit darf man aber nicht erwarten, weshalb Klassik nicht gerade zu den Stärken des Hama-Zwergs gehören.     

                                

Der Testbericht Hama SIRIUM3800ABT (Gesamtwertung: 71, Preis/UVP: 400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 5-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Hama SIRIUM3800ABT (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Canton DM60 (Test)

$
0
0

Die mittelgroße Fernbedienung ist relativ schwer, sehr robust und wirkt hochwertig. Die großen Druckknöpfe aus Gummi sind übersichtlich gegliedert, aber nicht farblich unterschieden. Einige Tasten wurden zudem doppelt belegt.

 

 

 

 

Boxen-Spezialist Canton hat mit dem 450 Euro teuren DM60 ein neues Sounddeck am Start. Zwar blieb optisch alles beim Alten, unter dem Deckel hat sich aber einiges getan.

Während sich Soundbars nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, scheinen Sounddecks aus der Mode zu kommen. Trotzdem lässt es sich der hessische Lautsprecher-Spezialist Canton nicht nehmen, seinem edlen Klangbrett DM55 ein Update zu spendieren. Zwar gleicht der Neuling DM60 äußerlich dem Vorgänger wie ein Ei dem anderen, doch haben die Ingenieure dem Klang-Podest neue Features spendiert, die besonders Musikfreunde aufhorchen lassen: So soll ein speziell für die Musikwiedergabe entwickeltes DSP-Programm dem Sound zu mehr Räumlichkeit verhelfen. Zudem wurde der Equalizer verbessert und lässt sich nun auch im Bereich der Mittentöne regeln – was besonders bei hart klingenden Aufnahmen nützlich sein kann. Zu den Neuerungen gehört auch eine Timer-Funktion, welche das Sounddeck nach 15, 30, 45 oder 60 Minuten abschaltet.

Die Autoplay-Funktion aktiviert automatisch den Bluetooth-Eingang, sobald ein Gerät mit dem DM60 Kontakt sucht. Als weitere Verbesserung lassen sich nun die Eingänge umbenennen, zur Auswahl stehen Abkürzungen wie TV, SAT, CD, DVD, CAM, REC, PC, AUX und einige mehr. Letztlich kam eine Reset-Funktion dazu, mit der sich das Deck auf die Werkseinstellungen zurücksetzen lässt.

Edle Anmutung mit Glasdeckel

An der Verarbeitung des 450 Euro teuren Klangmöbels haben wir nichts zu kritisieren, neben den Holzwangen schindet besonders die spiegelnde Glasoberfläche Eindruck, im Kern ist das Holz-gehäuse aus HDF (Hochdichte Faserplatte) gefertigt. Erhältlich ist das Deck in den seidenmatten Farbausführungen Schwarz, Weiß und Silber. 5,3 Kilo bringt der DM60 auf die Waage und unterstreicht damit die wertige und robuste Bauweise – nichts fühlt sich billig an oder wackelt und scheppert. Fernsehern bis 40 Kilo Gewicht bietet das Deck eine 54,5 x 30 Zentimeter große Stellfläche, mit 6,8 Zentimetern Höhe dürfte es aber auch unter die meisten Bildschirme passen, die statt eines mittigen Ständers zwei seitliche Füße besitzen.

Hochwertig und top verarbeitet: Holzwangen, Glasplatte und Metallfrontgitter schinden Eindruck.

Hinter dem fest montierten Metallschutzgitter der Front verstecken sich zwei Mitteltöner sowie zwei Hochtöner. Zusammen mit den beiden 10 Zenti-meter großen Woofern auf der Unterseite formen sie ein 2.1-System. Die integrierten Verstärker liefern laut Canton 200 Watt Leistung.

Das DM60-Sounddeck verfügt nur über ein simples Display hinter dem Frontgitter, Onscreen-Menüs fehlen.

Hinter der Gitterfront schimmert blau ein Display, das sich wenige Sekunde nach einer Meldung von selbst abschaltet und daher auch bei nächtlichem TV-Genuss nicht stört. Die Lesbarkeit der Anzeige ist dank großer Lettern noch gut. Bei den Anschlüssen auf der Rückseite gibt es hingegen eine erste Enttäuschung: Auch das DM60 hat keine HDMI-Buchsen – auf ARC und Onscreen-Menüs muss man daher verzichten. Verkabelt wird das Klangpodest über Stereo-Cinch sowie Toslink und Koax. Drahtlos-Streaming ermöglicht Bluetooth. Bei Bedarf lässt sich via Cinch ein externer Subwoofer einbinden, das interne Crossover-Filter trennt auf Wunsch Deck und Subwoofer bei 80 Hertz.

Virtual Surround mit DTS

An Decodern spendierte Canton dem TV-Ton-Optimierer Dolby Digital und PCM, ein DTS-Decoder fehlt, weshalb der Zuspieler DTS-Ton in eines der kompatiblen Formate wandeln muss. DTS ist dennoch an Bord, und zwar in Form des Surround-Mixers TruSurround, der seine Sache ausgezeichnet erledigt. Zuschalten lässt sich dieser „Virtualizer“ in Form der beiden Klangprogramme „Movie“ und „Music“.

Die Klangschaltung SRS TruSurround stammt ursprünglich von SRS Labs aus Kalifornien. Im Jahr 2012 wurde das Unternehmen von DTS übernommen, SRS verschwand aus dem Programmnamen.
Das Schaltungskonzept bedient sich der Gesetzmäßigkeiten der sogenannten Außenohrübertragungsfunktionen (Head-Related Transfer Function, kurz HRTF) des menschlichen Gehörs, bei der die Auswertung inter­auraler Laufzeit- und Pegeldifferenzen durch das Zusammenspiel von Kopf, Außenohren und Rumpf die akustische Ortung von Geräuschen ermöglicht. Bei Tru­Surround sorgen Veränderungen der Phasenlage von Tonsignalen mittels Laufzeitdifferenzen sowie Pegel­differenzen durch die Manipulation der richtungsbestimmenden Frequenzbänder für Phantomschallquellen. So werden dem Gehirn Geräusche von Orten vorgegaukelt, an denen sich physisch keine Schallquelle befindet.
DTS TruSurround manipuliert Töne auch auf andere Art, zum Beispiel durch eine psychoakustische Bassanhebung, die Verstärkung von Dialogen und die Anhebung hoher Frequenzen für mehr Klarheit. Dennoch darf man TruSurround heute als überholt bezeichnen, mit „Virtual:X“ hat DTS ein brandneues und verbessertes Eisen im Feuer der psychoakustischen Klangmanipulation, das auch die dritte Raumklangebene, sprich die Höhe, einbezieht.

Klangtuning lässt sich über den 3-Band-Equalizer erledigen, der Bässe, Mitten und Höhen in 12 Stufen regelt. Versteckt über die Doppel-belegung der Fernbedienungstaste „Sound“ gelangt man durch langes Drücken selbiger zu weiteren Klang-Features wie einer Dynamik-kompression, dem Voice-Modus zur Hervorhebung von Sprache, dem Lip-Sync sowie zu drei vordefinierten EQ-Filtern, die den Klang an den Aufstellungsort des Decks (frei, unter dem TV, im Regal) anpassen sollen. Langes Drücken auf die „Play Mode“ Taste öffnet die Untermenüs zur Energieverwaltung und Konfiguration der Eingänge.

Apropos Fernbedienung: Der mittelgroße und relativ schwere Signalgeber kommt wertig daher und überzeugt mit aufgeräumtem Tastenlayout. Die Lernfunktion erlaubt das Kopieren der Signale anderer Fernbedienungen.

Video & Multimedia

Auf Videotechnik muss man beim DM60-Sounddeck verzichten, es konzentriert sich voll und ganz auf die Tonwiedergabe. Mager sieht es aber auch in Sachen Musik-Streaming aus: Da USB, WiFi und Ethernet-Anschluss fehlen, fallen die meisten Streaming-Technologien wie DLNA, WiFi Direct, DTS Play-Fi, Google Chromecast unter den Tisch. Aber auch gekapselte Streaming-Technologien wie AirPlay und NFC sucht man hier vergebens. Einzig Bluetooth ermöglicht den Kontakt mit kompatiblen Geräten – immerhin mit hochwertiger aptX-Codierung.

Tonqualität

Mit ihren 200 Watt (Herstellerangabe) spielte die DM60 im Hörtest richtig laut, ohne dabei nennenswert an Klangqualität einzubüßen – eher dreht man aufgrund des hohen Pegels freiwillig leiser. Naturgemäß lassen sich dem kleinen Korpus keine Tiefbässe entlocken, Mittel- und Oberbass machen bei Rock und Pop aber gut Druck und spielen zudem sauber. Ein zusätzlicher Subwoofer ist zwar nicht zwingend notwendig, besonders bei explosiven Action-filmen aber eine Bereicherung.

Zwei 10 Zentimeter große Woofer-Chassis auf der Unterseite des DM60-Sounddecks sorgen für erstaunlich kräftige Bässe und ein fülliges Klangvolumen. Gute Voraussetzung für harmonischen Klang aus kleinem Gehäuse.

In der Kerndisziplin Sprachwiedergabe gibt sich das Deck hingegen keine Blöße: Egal ob frontal oder aus seitlichen Hörwinkeln, das gesprochene Wort bleibt stets verständlich und verfärbt kaum. So bekommen auch seitlich sitzende Zuhörer einen tonal ausgewogenen und im Grundcharakter gefälligen Klang ab, der nirgends unangenehm aneckt. Dank des 3-Band-Equalizers lassen sich auch weniger geglückte Aufnahmen effektiv tunen.

In Sachen Räumlichkeit entscheidet das gewählte Klangprogramm über die Breite, Tiefe und Surround-Wirkung von Filmton und Musik: Im Standard-Modus erstreckt sich der Sound kaum über die Maße des Decks hinaus. Ganz anders mit dem virtuellen Klangprogramm „Movie“: Hier spielte das Deck gut drei Meter breit, hörbar tiefer und füllte sogar den Raum zwischen sich und dem Hörplatz. Natürlich sind Effekte nicht so plastisch, lebensecht und vor allem nicht so präzise wie bei einem 5.1-Set – trotzdem verblüffte die Größe der klanglichen Darbietung. Der Klangmodus „Music“ lieferte räumlich eine ähnlich große Performance, rückte Sprache und feine Klangdetails jedoch etwas deutlicher in den Vordergrund. Die dadurch verbesserte Verständlichkeit kommt sowohl Musik als auch Filmton zugute – etwa wenn Dialoge besonders leise aufgenommen wurden oder von vielen Geräuschen überlagert werden. Die Dynamikreduzierung „DRC“ zeigte bei unserem Standard-Testbeispiel „Ghost in the Shell“ (Explosion bei 87:24) allerdings keine hörbare Wirkung.               

            

Der Testbericht Canton DM60 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Canton DM60 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Samsung HW-N650 (Test)

$
0
0

Die handliche Fernbedienung erinnert an die Geber der hauseigenen Fernseher sowie Blu-ray-Player und besitzt für fast alle Funktionen Direkttasten.

Samsungs neue Soundbar HW-N650 besitzt einen besonderen Kniff: Mittels „Flöten“-Prinzip möchten die Koreaner Surround-Sound ohne zusätzliche Boxen erzeugen. Ob das funktioniert?

„Acoustic Beam“ nennt Samsung seine neue Technologie, deren Design für raumfüllenden Sound aus einem einzigen Klangriegel sorgen soll. Der Clou dabei: Die Schallwellen treten unter anderem durch die zahlreichen Öffnungen von Schallkanälen aus und werden so weiträumig zur Seite und Decke hin verteilt – dem Prinzip nach wie bei einer Blockflöte. Insgesamt sorgen zwei dieser „Flöten“ sowie acht integrierte Lautsprecher für 5.0-Ton, denen laut Samsung 200 Watt Musikleistung zur Verfügung stehen. Hinzu kommt auch ein externer Subwoofer für den .1-Basskanal, der sich drahtlos mit der Soundbar verbindet. 550 Euro veranschlagt der koreanische 3-Sterne-Konzern für sein dynamisches Duo.

Gute Ausstattung

Sämtliche Chassis werden von robusten Metallschutzgittern auf der Front und Oberseite geschützt. Der Rest des Klangkorpus besteht zwar nur aus Kunststoff und nicht etwa Aluminium, ist aber tadellos verarbeitet; auch die Spaltmaße verlaufen gerade. Erhältlich ist die Soundbar ausschließlich in „Hohlzkohle-Schwarz“, wie Samsung die Farbe nennt.

Je mehr Schallquellen, umso räumlicher der Klang. Klingt logisch, schon allein aus Platzgründen lassen sich jedoch in einer Soundbar nicht beliebig viele Chassis stecken. Die Koreaner bedienen sich daher eines Tricks, der aus einer Schallquelle viele macht – im Falle der HW-N650 aus Zweien gleich 56:

So sitzen an der Oberseite der Soundbar zwei Schallkanäle mit je 28 Öffnungen, die Löcher sind nach seitlich und oben gerichtet. Je ein Hochtöner bläst seine Toninformationen direkt in seine „Flöte“, die den Schall auf­fächert und in verschiedenen Richtungen des Hörraums verteilt. Jedes Loch agiert damit beinahe wie ein eigenständiger Lautsprecher. Die ins Zimmer gepusteten Schallinformationen gelangen über Reflexionen von den Wänden sowie der Decke zum Hörplatz und erzeugen so den Eindruck eines räumlichen Schallfeldes mit Surround-Wirkung von seitlich und sogar von oben.

Multipliziert: Der Hochtöner bläst Schall in den Flötenkanal, aus welchem die Töne über 28 Löcher austreten und sich weiträumig verteilen.

Wie gut der virtuelle 3D-Sound aus einem einzigen Klangriegel funktioniert, ist jedoch immer auch von der Beschaffenheit des Hörraumes abhängig. Wird der abgestrahlte Schall behindert, absorbiert oder umgelenkt und gelangt damit nicht zum Hörplatz, bleibt auch der räumliche Klangeindruck auf der Strecke.

Mit ihren schlanken Abmessungen von 110 x 5,9 x 10 Zentimetern lässt sich der 3,6 Kilo leichte Riegel beinahe überall unauffällig unterbringen; egal ob vor beziehungsweise unter dem Fernseher oder an die Wand montiert. Das dafür benötigte Montagematerial liegt bei. Rechts außen leuchtet ein kleines Display, auf ein Onscreen-Menü verzichtet die Bar – trotz HDMI-Buchsen. Auf der rechten Seite sitzen vier Knöpfe für Ein/Aus, Laut-stärke und Quellenwahl. Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Bar, die Kabel werden durch eine rückseitige Aussparung geführt. Zum Anstöpseln stehen je ein HDMI-Ein- und Ausgang bereit, sowie eine Toslink-Buchse, 3,5-mm-Klinke und USB.

In Ausbuchtungen auf der Unterseite hat Samsung die Anschlüsse versteckt; hier HDMI In und Out.

Für den Sound mit 5.1-Kanälen spendierte Samsung sowohl Dolby- als auch DTS-Decoder, die beiden Klangprogramme „Surround“ und „Game“ blasen Eingangssignale jeder Art zu virtuellem Surround-Sound auf. Den Pegel für den Subwoofer darf man getrennt regeln, zudem sind Einstellungsoptionen für Bass und Höhen an Bord. Die Lip-Sync-Funktion verzögert dem Bild vorauseilenden Ton. 

Anschlussfeld Nr. 2: Hier dürfen Geräte mit Toslink-Stecker und 3,5-mm-Klinke andocken. Hinzu kommt USB.

Video & Multimedia

Das HDMI-Board versteht sich auf die 4K/60p-Auflösung (HDMI 2.0a) samt HDR-Metadaten und den Kopierschutz HDCP 2.2. Der HDMI-Ausgang verfügt zudem über ARC und CEC, womit man auch Ton vom Fernseher zur Bar führen kann, beziehungsweise sich die Bar mit der TV-Fernbedienung rudimentär steuern lässt. An Streaming-Optionen gibt es nur Bluetooth, es fehlen WLAN, Ethernet, AirPlay oder NFC. Der Media-Player kann somit ausschließlich über die rückseitige USB-Buchse gefüttert werden, er unterstützt die Formate MP3, WMA, AAC (96 KHz), AVC, OGG und FLAC (96 KHz).

Samsungs dünne und minimalistisch anmutende Fernbedienung ist für die Steuerung der Bar ausreichend, gut sind die separaten Tasten für die Lautstärke von Bar und Subwoofer. Die N650 lässt sich zudem über Samsungs Remote App bedienen.

160 Watt starker Subwoofer

Der 6,6 Kilo schwere Basswürfel fällt mit rund 21 x 38,5 x 30 Zentimetern nicht übermäßig groß aus und ist daher leicht zu verstauen. Das 6,5-Zoll-Chassis strahlt nach vorne durch ein Metallgitter ab, hinten sitzt ein Bassreflex-Rohr. Eine 160-Watt-Endstufe treibt das Chassis an. Die Kommunikation mit der Soundbar erfolgt drahtlos per Funk, bis auf den Pairing-Knopf gibt es keine Einstellmöglichkeiten oder Anschlüsse. Die Kunstoff-Oberfläche ist sauber verarbeitet, auf der Rückseite ist jedoch das schwarz bemalte Holz sichtbar. 

Das 6,5 Zoll große Chassis des Subwoofers strahlt nach vorn ab, hinten sitzt ein Bassreflexrohr.

Wer die HW-N650 zu einem Surround-System ausbauen möchte, für den hat Samsung das separat erhältliche „Wireless Rear Speaker Kit“ im Programm. Die beiden Surround-Lautsprecher vom Typ SWA-8500S nehmen ebenfalls drahtlos Kontakt zur Soundbar auf und bilden so ein vollwertiges 5.1-Kanal-System.

Mit Samsungs WLAN-Kit SWA-8500S kann man die HW-N650 zu einem Surround-System aufrüsten.

Tonqualität

Mit insgesamt 360 Watt spielte die Bar/Subwoofer-Kombi richtig laut, ohne dabei merklich zu verzerren – selbst Pegel zum Nachbarn-Ärgern sind kein Problem. Bei unserem Hörklassiker von Steely Dan („Two against nature“) im 5.1-Mix legte das Gespann einen spritzigen und detailreichen, aber eher dünnen Klang hin. Für mehr Volumen mussten wir den Subwoofer fast auf Maximallautstärke (Stufe „6“) stellen, dann klang es ausgewogener. Tonal musizierte die Bar dennoch nicht ganz frei von Verfärbungen, die aber oft nur im direkten Vergleich auffallen.

Bedienung am Gerät: Dank vier Tasten auf der rechten Außenseite lässt sich die HW-N650 auch ohne Fernbedienung in den Grundfunktionen steuern.

Das Differenzierungsvermögen ließ bei komplex arrangierten Klassikaufnahmen im Mehrkanal-Mix zu wünschen übrig, hier kann aber keine Soundbar einem ausgewachsenen 5.1-Boxenset das Wasser reichen. So saßen etwa bei Bach-Kantaten Chor und Orchester recht dicht aufeinander und wurden etwas verschliffen. DSD-Streams von SACD erkennt die Bar über HDMI übrigens nicht, so dass der Zuspieler die Daten zuerst in PCM-Ton wandeln muss.

Nach dem Umschalten vom „Standard“-Klangmodus in die Raumklang-Modi „Surround“ und „Game“ spielte die HW-N650 tonal zwar etwas hohler respektive verfärbter, räumlich klang es dafür aber deutlich breiter, offener und größer. Rotierte zudem effektreiche Kost im Player wie beispielsweise Dolbys-Atmos-Clips, dann erzielte der Samsung-Riegel eine geradezu verblüffende Räumlichkeit, die wir sonst eher von Soundbars mit separaten Rear-Boxen gewohnt sind. Überdurchschnittlich gut wurde der Raum zwischen Bar und Hörplatz ausgeleuchtet, selbst von der Seite drangen Effekte noch gut plastisch ans Ohr. Sound war sogar von hinten und oben zu hören, auch wenn dieser nur angedeutet beziehungsweise nicht besonders präzise herausgearbeitet wurde. Das Flöten-Konzept in Kombination mit den virtuellen Klangschaltungen zahlt sich somit aus, ist aber auch abhängig von der Position des Hörplatzes und der Beschaffenheit des Hörraumes, da ein Teil der Räumlichkeit durch Schallreflexionen von Decke und Wänden entsteht. Bei uns ließ die Surround-Wirkung zunehmend nach, je mehr wir aus der Mitte des Hörplatzes zu seitlichen Hörpositionen wechselten.

Reflexionsprinzip: Zu den Wänden hin abgestrahlter Schall gelangt via Reflexionen zum Hörplatz und vermittelt so den Eindruck von Surround-Sound.

Unabhängig von der Sitzposition war die Sprachverständlichkeit dank integriertem Center-Kanal ausgezeichnet. Vermisst haben wir ein Klangprogramm zur Reduzierung von Dynamikspitzen, eine Schaltung zur Lippensynchronisation (Lip-Sync) ist hingegen an Bord. Im Stereo-Betrieb macht die Samsung-Bar viel Spaß, schon allein wegen ihres räumlichen Klangs. Allerdings sollte man keine Wunder in Sachen   Klangfarben und Natürlichkeit erwarten – womit aber die meisten Soundbars zu kämpfen haben. Besonders im Mitteltonbereich musizierte die N650 eher dünn und leicht nasal denn vollmundig und sonor. Bei Techno und Metal spielt das jedoch weit weniger eine Rolle als bei Klassik oder Jazz. Ungewöhnlich und alles andere als optimal: Die Regler für Bass und Treble zeigten so gut wie keine hörbare Wirkung.        

Der Testbericht Samsung HW-N650 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 550 Euro) ist in audiovision Ausgabe 10-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Samsung HW-N650 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sonos Beam (Test)

$
0
0

Mit Wohnzimmer-freundlichen Designs und innovativer Software hat sich Sonos zu den Big-Playern im Audio-Streaming-Segment gemausert. Nach der „Playbar“-Soundbar (Test in 6-2013) und dem Sounddeck „Playbase“ (Test in 8-2017) legen die Amerikaner jetzt mit der Soundbar „Beam“ nach. Der zierliche Riegel schlägt mit nicht gerade günstigen 450 Euro zu Buche, ist in den Farben Schwarz oder Weiß erhältlich und passt dank elegantem wie unauffälligem Design ausgezeichnet in moderne Wohnzimmer. Aus unserer Sicht nicht optimal ist jedoch der Trend zum Mini-malismus, dem das Unternehmen frönt. Hierzu später mehr.

Ausstattung & Technik

In der Farbe Weiß verschwindet die Beam beinahe auf unserem hellgrauen Tisch, auch weil die Maße von nur 6,9 x 65,1 x 10,0 (H x B x T) Zentimetern verglichen mit so manch anderen Soundbar-Kollegen beinahe winzig ausfallen. Was aber durchaus von Vorteil ist, denn so passt der Riegel, ohne ins Bild zu ragen, vor die meisten Fernseher. Zudem ist eine Wandmontage möglich, wofür Sonos spezielle und leider recht teure Halterungen (70 bis 200 Euro) anbietet. 

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Seiten sind mit Stoff umspannt. Im Inneren verbergen sich ein Hochtöner und 4 Woofer, die von 5 Digitalverstärkern angetrieben werden. Die Bass-Treiber werden zusätzlich von 3 passiven Chassis unterstützt. Auf der leicht geschwungenen Oberseite befinden sich Touch-Tasten für Lautstärke, Wiedergabe/Pause bzw. Vor/Zurück und das An- bzw. Abschalten der verbauten 5 Fernfeld-Mikrofone.

Abgespeckt: Strom, Netzwerk und ein HDMI-Port – mehr lässt sich an die Beam nicht anschließen.

Erstmals verbaute Sonos einen HDMI-Port in einem ihrer Lautsprecher. Das begrüßen wir, weniger überzeugt uns aber der Spartrend, denn darüber hinaus bietet die Beam-Bar keine Tonanschlüsse. Wer den Sound von Blu-ray-Player, Settop-Box, Gaming-Konsole oder einem anderen Zuspieler über die Beam wiedergeben möchte, muss diese Geräte zwangsläufig mit dem Fernseher verkabeln, der via Audio-Return-Channel (ARC) die Tonsignale an die Beam-Bar schickt. Der beiliegende Adapter münzt eine Toslink-Buchse auf HDMI, was nötig wird, sofern der Fernseher keine ARC-Funktion besitzt und somit über den SPDIF-Ausgang mit der Beam verkabelt werden muss.

Neben Ethernet ist  WLAN (2,4 GHz) an Bord, das die Box ins heimische Netzwerk einspeist. Zudem gibt es Sound-Streaming via Apples AirPlay. Auf Bluetooth verzichtet die Beam jedoch, „der vielseitigste Smart Speaker der Welt für TV und Musik“ (Sonos Pressetext) ist die Beam allein schon deshalb nicht wirklich.

In den Einstellungen der Sonos-App entdeckt man auch einen Equalizer sowie eine Loudness-Funktion.

Für die Inbetriebnahme des Klangbalken ist eine Internetverbindung, die Sonos Controller App und ein Benutzerkonto bei Sonos notwendig – ohne dieses Trio bleibt die Soundbar stumm. Dies und die holprige Ersteinrichtung führt zu einem Punktabzug in der Kategorie Bedienung, ebenso das Fehlen einer klassischen Fernbedienung, die bei reinen Multiroom-Speakern überflüssig erscheinen mag, bei einer Soundbar aus unserer Sicht aber Pflicht ist. Dieser Umstand erspart dem Hersteller Produktionskosten, bietet dem Nutzer aber nur Nachteile: So müssen bis auf die Lautstärke, die bei HDMI-Verkabelung dank CEC bequem über die Fernbedienung des angeschlossenen Fernsehers geregelt wird, alle anderen Einstellungen via App vorgenommen werden – etwa die Sprachverbesserung und Dynamikanpassung, Loudness, Lip-Sync und der Equalizer für Bässe wie Höhen.

Bedienung am Gerät: Vier Tasten auf der Oberseite (hier die weiße Beam-Version) erlauben die Bedienung am Gerät. Zur Wahl stehen Play/Pause, leiser und lauter sowie An/Aus für die eingebauten Mikrofone.

Über Amazons Sprachassistenten Alexa erfolgt vornehmlich die Steuerung von Musik-Streaming-Funktionen und Info-Diensten („Alexa, wie ist das Wetter?“). Hierfür wurden 5 Mikrofone integriert, die sich auch abschalten lassen – damit Amazon nicht pausenlos mithört. In der Praxis empfinden wir das laute Sprechen während des Film- oder Musikgenusses ohnehin als störend. Neben Alexa ist die Beam auch mit Apples Sprachdienst Siri kompatibel.

An Tonformaten spielt die Sonos PCM- und Dolby-Signale ab, weshalb der TV anliegenden DTS-Ton umwandeln muss. Das beiliegende Faltblatt informiert mehr schlecht als recht über die Ersteinrichtung, alle anderen Informationen muss man sich mühselig auf der Sonos-Webseite zusammensuchen – so auch die Bedienungsanleitung.

Streaming bis zum Abwinken

Sind die Hürden der Netzwerkinstallation erst einmal überwunden, kann man sich in die App einarbeiten. Die Software übernimmt nicht nur die Steuerung, Quellenwahl und Klangmodifikation, sie bietet auch diverse Multiroom-Vernetzungsmöglichkeiten sowie den Zugriff auf einen Heimserver. Neben dem kostenlosen Web-Radio in Form von TuneIn ist auch die Nutzung von über 60 Musik-streaming-Diensten möglich – darunter Apple Music, Amazon Music, Spotify, Google Play, Juke, Deezer, Napster, Tidal, Soundcloud und viele mehr.

Ob kostenlos oder kostenpflichtig, die Sonos App ist in Sachen Musik-Streaming breit aufgestellt.

Das „Trueplay“-Einmess-System für die Klangoptimierung der Beam an den Hörraum steht nur bei Nutzung von Apple-Geräten beziehungsweise der iOS-App zur Verfügung.

Die Sonos Controller-App ist das Herzstück aller Sonos-Geräte, sie ist verfügbar für Android- und Apple-Systeme, aber auch für Desktop-Rechner basierend auf den Betriebssystemen Windows und macOS; Linux-Nutzer gehen dagegen leer aus.

Bevor man die App und damit das Gerät nutzen kann, muss man ein Benutzerkonto bei Sonos anlegen. Wie dadurch die „Sicherheit deines Systems“ gewährleistet wird, verschweigt der Hersteller. Personalisierte Daten (etwa über die Nutzung der Streaming-Dienste) sammeln kann man damit aber wunderbar.

Für die Inbetriebnahme der Sonos Beam – und aller anderer Sonos-Produkte – ist die App notwendig, denn ohne die Ersteinrichtung spuckt die Bar keinen Ton aus. Um die App nutzen zu können, muss man sich jedoch bei Sonos registrieren bzw. dort einen Account anlegen. Hierfür benötigt man eine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Wer aus Datenschutzgründen keinen Account anlegen möchte, der kann sein Sonos-Produkt nicht nutzen. Diese Praxis empfinden wir als wenig kundenfreundlich, zumal Sonos auf den Kontozwang weder auf der Verpackung noch im Schnellstart-Guide hinweist.

„Nicht verbunden“: Diese Fehlermeldung aufgrund einer fehlgeschlagenen Erstinstallation bekamen wir öfter zu lesen.

Ist die Account-Hürde genommen, erfolgt die Einrichtung der Beam, die bei unserem Test recht holprig über die Bühne ging. Die Beam wurde bei der Einrichtung zwar mit unserer App verbunden, die Installation konnte aber nicht abgeschlossen werden. Alle weiteren Versuche schlugen erst einmal fehl. Erst, als wir von unserem Apple Desktop-Mac zu einem Android-Handy wechselten, funktionierte die Einrichtung vollständig, jedoch auch erst im zweiten Versuch.

Optionaler Ausbau

Wer möchte, kann seine Beam-Soundbar zu einem 5.1-Set mit Subwoofer und Rear-Speakern ausbauen. Als Woofer kommt dabei der Sonos „Sub“ (800 Euro) zum Einsatz, der sowohl liegend als auch stehend betrieben werden kann und somit ein unauffälliges Plätzchen im Wohnzimmer finden sollte. Für Surround-Sound sind zwei „Play:1“-Speaker angedacht, die wie der Subwoofer drahtlos zur Beam Kontakt aufnehmen; die App übernimmt die Installation aller Lautsprecher. Ein Komplett-Set bestehend aus  Beam, Sub und zweimal Play:1 kostet 1.600 Euro.

Tonqualität

Im Hörtest machten sich umgehend tonale Verfärbungen bemerkbar: In bester Bose-Tradition betonte die Beam Bässe und Höhen, vernachlässigte aber mittlere Frequenzen, was zu einem etwas eingedickten Klang führte. Schuld hieran trägt vor allem die Loudness-Schaltung, die standardmäßig aktiviert ist und die wir ausschalteten. Ein kleiner Plus-Schubs im Bass-Equalizer brachte dann einen relativ ausgewogenen Klang zu Gehör. Auch überzeugte die angenehme und luftige Spielart, die nirgends aneckte und zum Langzeithören einlädt. In der wichtigsten Soundbar-Disziplin Sprach-wiedergabe schlug sich die Beam sehr gut, auch aus stark seitlichen Hörwinklen blieben Dialoge sauber verständlich. Die Funktion „Sprachverbesserung“ sorgte nochmals für mehr Klarheit, hellte den Sound aber auf.

Für die Party-Beschallung in großen Wohnzimmern ist die Beam nicht ausgelegt. In kleinen bis mittleren Räumen machte der Soundriegel aber ordentlich „Krach“, die Attacke des Kampfpanzers in unserer beliebten Testszene aus „Ghost in the Shell“ (ab 87:24, Dolby Atmos) pustete die Soundbar dynamisch und auch bei voll aufgedrehter Lautstärke verzerrungsfrei in unseren Hörraum. Die Dynamikreduktion „Nachtsound“ ebnete Pegelspitzen fürs Leisehören ein.

Den Gesetzen der Physik kann aber auch die Beam nicht trotzen, kräftige und tiefe Bässe waren dem kleinen Riegel nämlich nicht zu entlocken. Wer gerne Action-Kost guckt, ist gut beraten, den Speaker mit dem separat erhältlichen Sonos „Sub“ zu kombinieren. Auch in Sachen Räumlichkeit war viel Luft nach oben: Zwar tönten effektelastige Dolby-Trailer vorne gut zwei Meter breit, seitlich des Hörplatzes oder im Rücken konnten wir aber nichts hören. Virtuelle Klangschaltungen können gerade in Sachen Räumlichkeit wahre Wunder bewirken, Sonos verzichtet aber darauf.

Auch Musik lässt sich gut auf der Beam hören, vor allem Pop und Rock. Hier spielte die Bar locker und detailreich auf. In den Disziplinen Räumlichkeit und Bass darf man allerdings keine allzu hohen Ansprüche stellen. Der Sound klebte meist am Lautsprecher, bei Techno-Musik tönten kräftige Bässe mehr nach lauem Lüftchen, anstatt im Magen spürbar zu sein.                                                        

Der Testbericht Sonos Beam (Gesamtwertung: 66, Preis/UVP: 450 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sonos Beam (Test) erschien zuerst auf audiovision.

LG SK10Y (Test)

$
0
0

Für die Soundbar SK10Y hat sich LG mit den britischen Klang-Spezialisten von Meridian zusammengetan. Dolby Atmos, DSP-Filter und die Erweiterung mit Rear-Boxen versprechen vollwertigen Surround-Sound.

„Wow!“ war unser erster Gedanke, als die 1.200 Euro teure Soundbar SK10Y ausgepackt auf dem Tisch lag: breit, breiter, LG. Stolze 1,44 Meter misst der mächtige Klangkörper und passte damit gerade so auf unseren Tisch. Die gewaltigen Ausmaße schinden aber nicht nur Eindruck, sondern bringen auch klangliche Vorteile. Denn die immense Breite kommt der Stereo-Wirkung des Klangs zugute, das große Volumen der Klangfülle. Trotzdem gehört zum Lieferumfang ein Subwoofer zur Tiefbassunterstützung, der per Funk mit der Sounbar kommuniziert. Optional kann man die SK10Y mit separat erhältlichen Rear-Speakern zu einem vollwertigen 7.1.2-Surround-System aufrüsten.

Zwar verfügt die SK10Y-Soundbar über 5.1.2-Kanäle, vollwertiger Surround-Sound lässt sich dem Riegel aber nicht entlocken. Hierfür ist das separat erhältliche Wireless Surround Set SPK8 für knapp 200 Euro zuständig. Das Kit besteht aus zwei kleinen Boxen (10 x 14 x 10 cm) plus einem Verstärker mit 2 x 70 Watt, der via Lautsprecherkabel mit den 1-Wege-Satelliten verbunden wird. Der Verstärker selbst kommt ans Stromnetz und nimmt via Funk Kontakt zur SK10Y auf.

Das Surround-Kit SPK8 erweitert die SK10Y-Soundbar um Rear-Back-Kanäle.

Das Rear-Kit erweitert die SK10Y um zwei Back-Rear-Kanäle auf ein 7.1.2-System. Im Ergebnis klang Filmton damit deutlich räumlicher und eindrucksvoller, Sound war nun auch hinter unserem Rücken zu hören. Seitlich des Hörplatzes tönten Effekte plastischer und ortbarer als ohne Rear-Boxen, direktionale Effekte von oben konnten wir aber auch weiterhin nicht hören.

Einmal mit der Soundbar verbunden, spielt das Rear-Kit auch schon mit, selbst wenn der Surround Modus der Soundbar auf „Off“ steht. Dort sollte er auch stehen bleiben – des guten Klangs wegen. Stellt man die Surround-Funktion an, führt die SK10Y ein Re-Mixing der Kanäle durch, dann laufen die Rear-Boxen auch bei 2.0-Ton stets mit. Dies ist allerdings nicht das Problem, sondern: Mit Aktivierung des Surround-Modus veränderte unsere Soundbar ihre klangliche Abstimmung und spielte plötzlich grell, dünn, unnatürlich oder muffig. Egal welches Klangprogramm wir wählten, besonders überzeugend klang es nie.

5.1.2-System

Im Sitzen betrachtet wirkt die ausschließlich in Schwarz erhältliche  SK10Y dank ihrer geringen Höhe von 6,2 Zenti-metern gar nicht mal so protzig und passt zudem vor die meisten Fernseher, ohne ins Bild zu ragen. Halterungen für die Wandmontage liegen bei.

Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Oberseite sieht allerdings wie gebürstetes Aluminium aus. In diese eingelassen sind links und rechts je ein 2,5-Zoll großer Hoch-Mitteltöner, zudem sitzt an jeder Seitenwand ein Chassis, auf der Front sind es gleich drei – links, mittig und rechts. Jeder Treiber wird von einem 50 Watt starken Verstärker befeuert, das Bauprinzip entspricht dem eines 5.1.2-Kanal-Systems, das Schall nach vorn, seitlich und oben für dreidimensionale Klangfelder abstrahlt. Die Entwicklung der Soundbar erfolgte in Kooperation mit den britischen Sound-Tüftlern von Meridian, die in der Vergangenheit bei der Erforschung von DSP-Klangfiltern und Hi-Res-Codecs Pionierarbeit leisteten. In die Soundbar flossen die Meridian-Technologien „Bass und Space“ sowie „Height Elevation“ ein. Hierbei handelt sich um DSP-Filter, die im ersten Fall Bässe voluminöser und wärmer schallen lassen, im zweiten Fall den Klang über die Soundbar auf die Höhe des Bildschirms heben sollen.

Ausstattung & Technik

An Decodern spendierte LG so ziemlich alles von Dolby, inklusive Atmos. Von DTS gibt es dagegen nur den DTS Digital Surround Decoder, aber keine HD-Auflösung und keinen Höhen-Sound mit DTS:X. An Klangprogrammen stehen „Standard“, „Movie“, „Music“, Bass Blast“ und „ASC“ zur Verfügung – Letzteres steht für „Adaptive Sound Control“ und „Analysiert die Eigenschaften des Eingangstons und optimiert den Klang je nach Inhalt in Echtzeit“, wie LG in der Bedienungsanleitung erklärt. Selbige muss man sich übrigens von der Webseite herunterladen, im Karton liegt nur ein Faltblatt zur Ersteinrichtung, bei unserem Testmuster sogar nur auf Englisch. Über die Fernbedienung kann man Bässe und Höhen justieren, zudem darf man die Lautstärke des Subwoofers sowie den Pegel der nach oben und seitlich strahlenden Speaker getrennt regeln. 

Anschlussvielfalt: Mit 2 HDMI-Eingängen, einem HDMI- Ausgang, Toslink, 3,5mm-Klinke, USB und Ethernet ist die SK10Y außerordentlich gut bestückt.

Handlich: Die mittelgroße Fernbedienung liegt gut in der Hand, die gummierten, großen Tasten besitzen einen sauberen Druckpunkt.

Sämtliche Anschlüsse findet man auf der Rückseite: Der HDMI-Ausgang besitzt einen Audio Return Channel (ARC), womit Tonsignale vom TV zur Soundbar gelangen. Dank CEC-Funktion lässt sich zum Beispiel die Lautstärke der Bar mit der Fernbedienung des Fernsehers regeln. Bildschirmmenüs gibt es leider keine. Über die 2 HDMI-Eingänge schleift die SK10Y 4K/60p-Videosignale durch, auch Dolby Vision und HDR10 werden erkannt. Video-Scaler oder Video-Equalizer sind bei Soundbars unüblich und auch der LG-Riegel verzichtet darauf. Ton gelangt optional über den Toslink-Eingang sowie die 3,5mm-Klinke in den Klangbalken, das Musik-Streaming kann über WiFi (2,4 und 5 GHz), Bluetooth und Googles Chromecast erfolgen; NFC und AirPlay sind dagegen nicht mit an Bord. Die SK10Y versteht sich auf Musik mit 192kHz/24-Bit, niedriger aufgelöstes Material wird via Upsampling und Upscaling auf 192kHz/24-Bit-Qualität hochgerechnet.

Neben der Fernbedienung kann auch die App „LG Wi-Fi Speaker“ für die Steuerung und das Musik-Streaming herangezogen werden; zum Testzeitpunkt konnten wir die LG App in Apples App Store allerdings nicht finden. Für die grundlegende Bedienung des SK10Y sind auch auf der Oberseite des Geräts entsprechende Tasten.

Basswürfel mit 200 Watt

Der kompakte (22,1 x 39 x 31,2 cm) Basswürfel liefert laut LG 200 Watt, im Hörtest vermochte der 7,4 Kilo schwere Winzling mit seiner 7-Zoll-Membran ordentlich tief in den Basskeller zu reichen. Auf der Rückseite findet man eine Bassreflex-Öffnung, das Chassis sitzt auf der Front hinter einer Stoffumspannung. Die Verbindung erfolgt automatisch per Funk, weitere Schnittstellen bietet der Würfel nicht – auch auf Klang-Tuning-Features wie einen Regler für die Crossover-Frequenz muss man verzichten.

Tonqualität

Im Hörtest fiel uns zuerst einmal die Kinnlade herunter: Bereits bei Stereo-Ton stand es mit der Sprachverständlichkeit recht mau, da Musik und Geräusche immer wieder Dialoge in den Hintergrund drängten. Zudem schallten Stimmen je nach Klangschaltung dünn und sperrig oder eingedickt und muffig. „So schlecht kann doch keine 1.200 Euro teure Soundbar klingen?“, dachten wir uns. Der Übeltäter war nach Ausprobieren sämtlicher Ton-Funktionen gefunden – der „Surround-Modus“ zur Aktivierung des Wireless Rear-Kits hatte Schuld. Stand dieser auf „On“, tönte es wie oben beschrieben.

Schaltet man die Funktion ab, schallte es für unsere Ohren um Klassen besser aus dem Riegel. Dann drangen auch Dialoge gut verständlich und tonal mit recht natürlicher Anmutung aus der Bar, selbst aus stark seitlichen Hörwinkeln veränderte sich der Klang kaum. Von den 5 Klangprogrammen gefielen uns „Standard“, „Movie“ und „Music“ am besten; „Music“ bot eine verbesserte Sprachverständlichkeit aber weniger Raumklang gegenüber „Standard“; „Movie“ eine erweiterte Räumlichkeit und dezent leisere Dialoge, allerdings auch hörbaren Hall. „Bass Blast“ spielte tonal recht unausgewogen, „ASC“ spielte bisweilen etwas diffus und leicht muffig.

Sound von oben: Links und rechts strahlt je ein Chassis Töne Richtung Decke ab. Via Reflexionen soll der Sound dann zum Hörplatz gelangen.

Bei anliegendem Dolby-Atmos-Ton sperrt die SK10Y-Soundbar alle Klangprogramme, der Equalizer lässt sich jedoch noch nutzen, um dem Riegel etwas mehr Fülle und Höhendetails zu entlocken. Zur Beurteilung der Räumlichkeit rotierten wie üblich diverse Atmos-Demo-Clips im Player: Hier füllte die SK10Y schön den Raum zwischen sich und unserem Hörplatz. Auffällig unnatürlich tönten allerdings manche Surround-Effekte, die teils vorlaut oder tonal grell aus der Bar schallten. Über unseren Köpfen konnten wir leider nichts hören, die auf die Höhenkanäle gemixten Blätter im Atmos-Clip „Leaf“ schallten nur von vorn und seitlich anstatt von oben. Aufgrund des Reflexionsprinzips, bei dem Schall von Decke und Wänden zum Hörplatz gelangt, kann der Höreindruck von Raum zu Raum jedoch stark variieren.

Extreme Lautstärken konnten wir der SK10Y mit unserer beliebten Testszene aus „Ghost in the Shell“ (ab 87:24, Dolby Atmos) nicht entlocken, dafür verzerrte die Soundbar auch bei vollem Lautstärekpegel nicht. Bässe stemmte der kleine Subwoofer überraschend tief und dröhnfrei in den Hörraum, Erdbeben darf man allerdings nicht erwarten.

Mit Stereo-Musik spielte die Bar deutlich lauter als beim Atmos-Sound von „Ghost in the Shell“; das reicht sogar zur Party-Beschallung. Bei den Klangprogrammen konnten uns „Music“ und „Bass Blast“ überzeugen, hier lieferte die SK10Y einen relativ ausgewogenen und klaren beziehungsweise lebendig-druckvollen Klang, der sich gut bei Pop und Rock machte.                       

Der Testbericht LG SK10Y (Gesamtwertung: 76, Preis/UVP: 1200 Euro) ist in audiovision Ausgabe 12-2018 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag LG SK10Y (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Teufel Cinebar Pro (Test)

$
0
0

Gelungen: Die leichte und übersichtliche Fernbedienung besteht zwar nur aus Plastik, die gummierten Tasten besitzen aber einen sauberen Druckpunkt.

Mit der 1.300 Euro teuren „Cinebar Pro“ fährt der Berliner Boxenbauer Teufel schwere Geschütze auf. Ob die gewaltige Soundbar/Subwoofer-Kombi samt neuer „Dynamore Ultra“-DSP-Technik einlöst, was die eindrucksvollen Maße versprechen, zeigt unser Test.

„Absolute Klangtreue, extrem hohe Pegel und abgrundtiefer Bass, wie es sich der Künstler wünscht – das sind die Markenzeichen der stärksten Soundbar.“ Mit diesen Worten preist Teufel sein neues Soundbar-Flaggschiff an.  Ginge es allein nach der Größe, dann gäben wir den Berlinern sofort recht. Doch viel Volumen und noch mehr Chassis sind nur die halbe Miete, für großen Klang muss auch die DSP-Technik stimmen – denn ohne die virtuellen Sound-Trickser tönt es nicht selten eher bescheiden und klein aus den Klangriegeln.

Wuchtiger Woofer

Was bei audiophilen Hörern verpönt ist, gehört bei Soundbars seit Jahren zum guten Ton. Teufel begegnet dem potenziellen Problem des Mini-Klangs aus im Vergleich zu Standboxen kleinem Gehäuse mit der DSP-Technik „Dynamore“, die für eine räumliche Auffächerung des Sounds auf seitlich sitzende Chassis zugreift. Für noch mehr Surround-Sound lässt sich die Cinebar Pro mit zwei physischen Rear-Speakern zu einem 4.1-System ausbauen, die man jedoch separat erwerben muss.

Wie die meisten Soundbar-Hersteller nutzt auch Teufel die moderne Digital-Signalverarbeitung (DSP), um aus vergleichsweise kleinen Gehäusen größtmög­lichen Raumklang zu zaubern. Die Berliner tauften ihre Klangprogramme „Dynamore“ und „Dynamore Ultra“, wobei die größere „Ultra“-Variante Soundbars vorbehalten bleibt, während die Standard-Version bei kompakten Bluetooth-Speakern zum Einsatz kommt.
Der technische Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht neben der Signalverarbeitung auch in der Chassis-Bestückung der Geräte, denn „Ultra“-Modelle besitzen zusätzlich seitlich angebrachte Töner, um eine größere Räumlichkeit des Klangs bzw. virtuellen Raumklang zu erzielen. Die seitlich abstrahlenden Treiber schicken Schall zu den Wänden, von wo aus die Toninformationen über Reflexionen zum Hörplatz gelangen und somit den Anteil indirekten Schalls erhöhen. Ziel ist jedoch weniger ein einhüllender Surround-Klang als vielmehr eine Verbreiterung des Stereo-Panoramas; Teufel möchte damit den Klang von zwei HiFi-Lautsprechern simulieren.

Damit „Dynamore“ optimal arbeitet, sollte man im Grundmenü den Abstand der Bar zum Hörplatz und zu den Seitenwänden eintragen.

Damit dies nicht nur in der Theorie funktioniert, sollten die Raumwände möglichst schallhart sein und keine Hindernisse im Schallweg liegen. Aber auch Abstrahl- und Einfallswinkel des Schalls spielen bei Ortung und Räumlichkeitswahrnehmung eine wichtige Rolle.

Rückseite: Die drei roten Gummilaschen sind keine Haltegriffe, sondern dienen zur Aufnahme der Kabel. Die Lochaufhängungen der Metallschienen links wie rechts ermöglichen die Wandmontage.

Zum Lieferumfang gehört dagegen der 38 x 35,1 x 48,3 cm (H/B/T) große Bassreflex-Subwoofer T10, der dank flexibel montierbarer Füße sowohl in Downfire- als auch Frontfire-Betriebsart aufgestellt werden kann. Letztere kann in Abhängigkeit von der Raumakustik und Aufstellung zu einem präziseren Sound führen. Der 25 Zentimeter große Treiber des mattschwarz folierten Basswürfels wird von einem 150 Watt starken Digitalverstärker befeuert. Auf der Rückseite des rund 15 Kilogramm schweren Bass-Boliden findet man entgegen vielen Woofer/Bar-Kombis ein gut bestücktes Bedien- und Anschlusspanel samt Pegel und Phase zur manuellen Anpassung der Bass-Performance an den Hörraum.

 

Massive Maße

Konzipiert als 2.1-System mit Bassreflex-Gehäuse arbeiten in der Cinebar Pro insgesamt 8 Treiber: 2 Hochtöner (25 mm) und 4 Mitteltöner (je 10 cm) strahlen nach vorne, zwei Mitteltöner seitlich zu den Wänden, 6 Digitalendstufen mit insgesamt  200 Watt befeuern das Chassis-Ensemble, das laut Teufel auch in großen Räumen bis 35 Quadratmeter noch laute Pegel produzieren kann.

Flexibel: Die vier Füße können unten oder seitlich montiert werden, womit das Chassis entweder nach unten oder nach vorne abstrahlt.

Entsprechend üppig fallen die Maße der nur in Schwarz lieferbaren Soundbar aus: Mit montiertem Standfuß ragt die 1,2 Meter breite Cinebar Pro stolze 14 Zentimeter in die Höhe und versperrt damit bei direkter Platzierung vor dem Fernseher einen Teil des Bildes. Ergo muss die Cinebar Pro in ein Regalfach darunter oder der TV über der Bar an der Wand befestigt werden. Alternativ lässt sich auch der Klangriegel an die Wand montieren, Halter gehören zum Lieferumfang. Die sauber verarbeitete Gehäuseoberfläche besteht aus gebürstetem Aluminium, zum Schutz der Chassis verläuft ein stabiles Metallgitter um Front und Seiten.

Die Cinebar Pro geizt nicht mit Anschlüssen: 4 HDMI-Eingänge, HDMI-Out samt ARC, Toslink, Koax, 2-mal Klinke sowie Woofer- und Rear-Pre-outs sind üppig.

Kontaktfreudig

Bis auf die vordere Kopfhörer-Buchse befinden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite: 4-mal HDMI-In sowie ein Ausgang zum TV samt ARC und CEC sind spitze und bei Soundbars selten. Die Buchsen entsprechen dem 2.0-Standard und akzeptieren 4K/60p-Signale mit HDR10. Ton findet ferner über Toslink, Koax sowie 2 Klinkenbuchsen in die Bar, Drahtlos-Streaming kann über Bluetooth und Apps mit Chromecast-Technik erfolgen; die beiden WLAN-Antennen sorgen für einen stabilen Empfang. Die Einrichtung der Bar erfolgt bequem über ein Onscreen-Menü, das Geräte-Display ist auch aus 3 Metern gut lesbar.

An den Seiten verbaute Teufel je einen 10 Zentimeter großen Treiber, die den Klang räumlicher machen sollen.

Tonqualität

An Klang-Decodern haben die Teufel-Ingenieure Dolby Digital, den Dolby Prologic II Upmixer sowie DTS verbaut. Hinzu kommen die „Dynamore“-Schaltungen „Wide“ und „Ultra“, die sich auch auf die 4 DSP-Programme „Music“, „Voice“, „Movie“ und „Night“ anwenden lassen. Klangjustagen sind bei Bass und Höhen möglich, ein Equalizer oder ein Einmess-System fehlt hingegen – ebenso wie die THX-Zertifizierung anderer Soundbars von Teufel.

Doch auch ohne THX-Veredelung konnte uns der Sound der Cinebar Pro begeistern: Wenig überraschend stemmte der mächtige Riegel auch Pegel weit jenseits der Zimmerlautstärke, zusammen mit dem T10-Woofer spielte die Kombi überaus druckvoll, voluminös und souverän. In den Mitten klang es relativ neutral, Höhen wirkten luftig und angenehm. Die Sprachverständlichkeit war trotz fehlendem Center-Kanal bei zentraler Hörposition ausgezeichnet, ließ bei seitlichen Winkeln aber nach und Dialoge tönten zunehmend verfärbt.

Ohne DSP-Programme erstreckten sich Soundeffekte meist kaum über die Maße der Bar hinaus, die „Dynamore“-Schaltungen sorgten dagegen für ein hörbar größeres Raumgefühl – dann öffnete sich der Sound nach hinten wie seitlich. Verhallt klang es dabei nicht, allerdings merklich verfärbter und etwas unpräziser. Fürs Filmegucken ist das „Dynamore“-Processing trotzdem ein Gewinn, auch wenn wir der Cinebar Pro damit keinen vollwertigen Surround-Sound mit Ton von der Seite oder gar im Rücken entlocken konnten. Weniger an der Räumlichkeit als vielmehr an der Klangcharakteristik schrauben die DSP-Programme. „Night“ bot eine gute Dynamikreduktion, „Movie“ spielte etwas präziser und direkter als ohne Sound-Programm. „Music“ machte sich besonders gut bei seinem vorgesehenen Zweck: Songs jeden Genres verlieh die Schaltung mehr Glanz, Luftigkeit und einen weniger direkten Sound als ohne DSP.     

Der Testbericht Teufel Cinebar Pro (Gesamtwertung: 81, Preis/UVP: 1300 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Teufel Cinebar Pro (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Technisat Sonata 1 (Test)

$
0
0

Die große Fernbedienung ist überraschend leicht. Sie liegt gut in der Hand und besitzt viele, doch übersichtlich angeordnete Tasten. Die Oberfläche besteht aus Alu, die Tasten nur aus Plastik.

Die Sonata 1 von Technisat ist eine eierlegende Wollmilchsau: Sie vereint Soundbar mit einer UHD-Settop-Box und einem Multimedia-Center. Und das ist noch längst nicht alles.

Not macht erfinderisch. Da Universal-Tuner zur Grundausstattung aller Fernseher gehören, musste sich Technisat als Herstseller von Settop-Boxen etwas einfallen lassen, um schwindende Verkaufszahlen in diesem Segment zu kompensieren. In diese Kerbe schlägt die 1.000 Euro teure Soundbar „Sonata 1“ mit integrierter UHD-Settop-Box samt doppeltem Universal-Tuner für Satellit, Kabel und Antenne. Alles Wichtige dazu finden Sie im Kasten auf der rechten Seite. Da Bild und Ton jedoch gänzlich verschiedene Baustellen sind, holten sich die pfälzischen Bild-Tüftler Unterstützung beim Kieler Boxenbauer Elac.

Da steckt viel drin

Wer nur eine simple Soundbar sucht, wird mit der Sonata 1 nicht glücklich. Denn was Technisat hier auf die Beine gestellt hat, ersetzt auch Settop-Box, Festplatten-Recorder, Radio, Multimedia-PC/Server und sogar den Smart-Home-Client für die Automatisierung der eigenen vier Wände – wie etwa mit Kameras, Thermostaten oder Rauchmeldern. Für diese Smart-Funktionen wird allerdings der optionale „Z-Wave Stick 1“ benötigt, der 40 Euro kostet. Zudem lässt sich der Riegel zum 5.1-System ausbauen, der Subwoofer Audiomaster SW 150 sowie das Pärchen Surround-Boxen Audiomaster RS 1 kosten je 500 Euro.

Der Klangriegel selbst misst 101 Zentimeter in der Breite und fällt damit nicht übermäßig wuchtig aus – so bringt es die Samsung HW-N950 auf 122 Zentimeter. Die stattliche Tiefe von 17,5 Zentimetern sorgt jedoch für viel Volumen, was dem Klang zugute kommt. Bei nur 7,2 Zentimetern Höhe sollte der Riegel vor die meisten Fernseher passen, ohne ins Bild zu ragen. Das Design harmoniert gut mit den UHD-Fernsehern von Technisat, die es auch ohne TV-Tuner zu kaufen gibt.

Die Verarbeitung der Bar ist ausgezeichnet, das äußerst hochwertig anmutende Gehäuse besteht aus 4,5 Millimeter massivem Aluminium, was man auch am satten Gewicht der Soundbar von 8,5 Kilogramm merkt – Gehäusevibrationen wird so wirksam vorgebeugt. Für die Wandmontage kann ein passender Halter für 60 Euro erworben werden. Die Front und Seiten ziert ein robustes Metallgitter, dahinter werkeln 4 Beitbandlautsprecher mit je 15 Watt für 3.0-Sound, wobei der Center-Kanal gleich zwei Chassis spendiert bekam.

An Anschlüssen übertrumpft die Sonata aufgrund ihres Funktionsumfang die meisten Soundbars, nur einen zweiten HDMI-Eingang hätten wir uns gewünscht. Der HDMI-Ausgang verfügt natürlich über einen Audio Return Channel für vom TV zugespielten Ton, HDR von einem UHD-Blu-ray-Player wird allerdings nicht durch die Box geleitet. Tonsignale gelangen auch via Toslink oder Cinch in den Riegel, drahtlos mit Bluetooth. Der Media-Player kann über LAN, 3 USB-Buchsen und SD-Karte gefüttert werden. Die Kopfhörerbuchse ist eine Seltenheit bei Soundbars, nicht ganz so exotisch ist der Subwoofer-Ausgang. Tunerspezifisch sind Buchsen für Sat/Kabel und terrestrische Antenne sowie zwei CI+ Kartenslots und der Schacht für eine optionale Festplatte (2.5 Zoll, SATA-Anschluss), falls man die Aufnahme-Funktion nutzen möchte.

Die meisten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Zu je einem HDMI-Ein- und Ausgang gesellen sich Toslink, Cinch, Sub out, USB und LAN. Links versammeln sich die Antennen-Anschlüsse sowie zwei CI+ Steckplätze.

Bei den Ton-Decodern vermissen wir DTS, Sound gibt es via PCM und Dolby – 3D-Klänge gehören nicht zum Sonata-Repertoire. Der Dolby ProLogic-2-Decoder päppelt auf Wunsch Stereoton räumlich auf. Der Klangcharakter lässt sich über den 7-Band-Equalizer sowie mit den 4 Klangmodi „Standard“, „Film“, „Musik“, „Sprache“ verändern. Bässe, Höhen und Balance lassen sich ebenfalls regeln, auch ein Lip-Sync gibt es. Nur eine Dynamik-Kompression fürs Leisehören konnten wir nicht finden.

Komfortable Bedienung

Beispielhaft fällt der Bedienungskomfort aus: Allein das riesige Punktmatrix-Display sucht unter Soundbar-Kollegen seinesgleichen. Die Buchstaben sind bestens lesbar und geizen nicht mit Informationen. Dank der Settop-Box verfügt die Sonata  über eine elaborierte Onscreen-Navigation. Die Menüs erlauben die einfache sowie schnelle Steuerung beziehungsweise Einstellung des Geräts und zwingen dem Nutzer keine App auf. Letztere gibt es natürlich trotzdem, hört auf den Namen CONNECT und ist nicht nur mit der Sonata, sondern allen Technisat-Geräten kompatibel. Steuern lässt sich mit CONNECT so ziemlich alles, von der Grundbedienung bis hin zur Timer-Programmierung für TV-Aufnahmen über eine digitale Programmzeitschrift. Die klassische Fernbedienung fällt groß und elegant aus. Die Oberseite besteht aus Metall, die Tasten und die Unterseite aber nur aus Plastik. Trotz vieler Tasten wirkt der Geber übersichtlich und nicht überladen, eine Beleuchtung wäre die Krönung gewesen.

Bei der Settop-Box hat Technisat glücklicherweise auf bewährte Tugenden gesetzt, wie man sie beispielsweise von den Modellen aus der Serie Digit Isio STC kennt. Einrichtung und Bedienung sind einfach, Umschaltzeiten sind kurz, das Menü ist gleichermaßen ansprechend wie übersichtlich gestaltet. Auf welchem Weg man seine TV-Programme empfängt, ist der Sonata 1 egal. Sie verarbeitet Signale per Satellit, Kabel und DVB-T2 HD und hat jeweils Doppeltuner verbaut. So ist man bei Aufnahmen flexibel, kann Sender A schauen und Programm B gleichzeitig aufnehmen. Eine Festplatte ist nicht an Bord, diese schließt man per USB-Buchse extern an oder verbaut einen 2,5 Zoll großen Speicherträger im Gehäuse. Option drei erlaubt sogar Mitschnitte von Fernsehsendungen auf eine Netzwerkfestplatte. Um auch UHD-Sender flüssig aufzuzeichnen, empfiehlt sich der Einsatz einer schnellen Solid-State-Drive (SSD). Zwei „CI+“-Slots nehmen Pay-TV-Module auf und machen den Receiver damit fit für verschlüsselte Kanäle aus dem Bezahlfernsehen-Portfolio.

Die TV-Menüs der Sonata 1 kennt man bereits von den Settop-Boxen der Technisat-Flotte.

Die Inbetriebnahme der Box ist unkompliziert, auch für Laien komplexere Themen wie etwa die Antennenkonfiguration beim Sat-Empfang werden mittels Grafiken und Erklärtexten anschaulich erläutert. Die Funktion ISIPRO gestattet es, anstelle eines neuen Sendersuchlaufs aktuelle Programmlisten vom Satelliten herunterzuladen. Das Navigieren im fertig eingerichteten Gerät gelingt sehr flott und ohne Hänger, das trifft ebenfalls auf das Abspielen von TV-Aufnahmen zu und die Wiedergabe von Mediatheken. Ein zusätzlicher Pluspunkt der Sonata 1: Ins heimische Netzwerk eingebunden transportiert sie Fernsehprogramme kabellos auf Smartphone oder Tablet, um beispielsweise auf der Terrasse das Fußballspiel zu verfolgen.

An der Bildqualität gibt es – einen entsprechenden Flachbildfernseher vorausgesetzt – nichts zu bemängeln. HD- und vor allem die ersten UHD-Kanäle per Satellit zeigt die Settop-Box knackig scharf mit satten, aber trotzdem natürlichen Farben. Die Sonata 1 neigt nicht zum Überschärfen, grenzt Kanten jedoch sauber ab und erzeugt eine angenehme Plastizität.

Ferner lässt sich die Sonata 1 in ihren Grundfunktionen wie Ein/Aus, Lautstärke oder Programmwahl auch mit Amazons Sprachdienst Alexa nutzen, hierfür ist jedoch ein kompatibler Alexa-Smartspeaker wie der „Echo“ notwendig. Mit im Karton steckt eine Kurzanleitung, das komplette Handbuch liegt auf CD bei.

Video & Multimedia

Das Wichtigste zu den TV-Funktionen haben wir im Kasten oben für Sie zusammengefasst. Radio-Freunde sind bei der Sonata 1 ebenfalls gut aufgehoben, Empfangsmöglichkeiten gibt es via Kabel, Satellit, per DAB+ und übers Internet. Darüber hinaus empfiehlt sich die Sonata 1 auch als Streamer, das heißt, sie sendet das Live-Fernsehprogramm und TV-Aufnahmen via LAN oder WiFi auf Tablets, Handys und andere UPnP-fähige Geräte. Andersherum geht es auch: So greift die Sonata 1 auf externe Festplatten oder Netzwerk-Server zu. Das integrierte App-Angebot umfasste zum Testzeitpunkt 57 mehr oder weniger bekannte Dienste, neben den Mediatheken der Öffentlich-rechtlichen gibt es Maxdome und Youtube; beliebte Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video fehlen allerdings. Technisats „ISIO“-Portal hat noch mehr zu bieten, etwa hunderte Radio-Stationen.

Das grafische Menü erlaubt die komfortable und einfache Steuerung bzw. Grundeinstellung der Sonata 1.

Tonqualität

Ohne Klanganpassung spielte die Sonata 1 in den Klangprogrammen „Standard“, „Film“ und „Musik“ in unserem Hörraum etwas dumpf und eingedickt. „Sprache“ klang zwar heller, aber nicht gerade natürlich. Das ist aber nicht weiter tragisch, da man per Bass/Höhen-Regler sowie mit dem Equalizer alle DSP-Programme feintunen kann, so dass der Riegel mit etwas Geschick ausgewogen und ansprechend schallte.

Separat erhältlich: Der Subwoofer SW 150 und die Rear-Boxen RS 1 bauen die Sonata zum 5.1-System aus.

Dann machte auch Musik-hören auf der Sonata richtig Spaß: Rock, Pop und selbst Klassik musizierten überwiegend klar, gut dynamisch und luftig. Hip-Hop-Bässen fehlte zwar der Tiefdruck, die oberen Bässe boten aber das nötige Volumen, damit es nicht körperlos schallte. Bei TV-Dokumentationen, Nachrichten oder Talkshows konnte der Sound-Riegel in der Disziplin Sprachverständlichkeit punkten, die sich aus stark seitlichen Hörwinkeln kaum verschlechterte.

Als nicht optimal empfanden wir hingegen die Performance bei anspruchsvollem Film-Sound von der Blu-ray: Der geringe Tiefton sowie die eingeschränkte Räumlichkeit der 60 Watt starken Sonata ließen Action-Knaller wie „Ghost in the Shell“ nicht sonderlich spektakulär klingen, einiges vom ursprünglichen Surround-Sound-Erlebnis der hervorragenden Dolby-Atmos-Abmischung ging verloren – zumal bei hohen Pegeln eine Klang-Komprimierung einsetzt. Hier empfiehlt sich die Anschaffung des separat erhältlichen Subwoofers SW 150 und der Rear-Boxen RS1.  

                   

Der Testbericht Technisat Sonata 1 (Gesamtwertung: 80, Preis/UVP: 8000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Technisat Sonata 1 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Thomson SB260IBT (Test)

$
0
0

Die kleine Fernbedienung punktet mit großen und gut lesbaren Tasten. Sie wirkt allerdings nicht besonders robust.

Sie wollen den flachen Sound ihres flachen Fernsehers kostengünstig aufpeppen. Für genau diesen Zweck hat Thomson die 130 Euro günstige Soundbar SB260IBT im Programm, die sogar einen Subwoofer mitbringt.

Schnäppchen oder Reinfall? Diese Frage wird sich vermutlich jeder stellen, der sehr billige mit sehr teuren Geräten vergleicht. Dass man bei der Wahl eines besonders preiswerten Exemplars Abstriche in Sachen Material, Ausstattung und Klang machen muss, versteht sich von selbst. Die Frage lautet daher nicht ob, sondern wie viel Qualität man gegenüber den rund zehnmal so teuren Konkurrenten von Samsung und Technisat einbüßt.   

Viel Plastik, wenig Komfort

Der Rotstift wurde vor allem beim Material angesetzt: Die SB260IBT besteht aus Plastik, Stoff und abermals Plastik. Allerdings lässt die Hochglanzoberfläche samt sauberer Verarbeitung den gerade mal 1,7 Kilogramm schweren Riegel trotzdem relativ wertig wirken. Halter oder Lochungen für eine Wandmontage sucht man vergebens. Das überrascht nicht, denn die betuchte Lifestyle-Klientel mit einem an der Wand hängenden TV dürfte Thomson mit der SB260IBT kaum als Zielgruppe sehen. Dank einer Höhe von nur 7 Zentimetern sollte die Soundbar aber unauffällig vor die meisten Fernseher passen oder sich in einem Lowboard verstauen lassen.

Mit technischen Daten hält sich der Anbieter zurück: 60 Watt soll die Soundbar laut Handbuch liefern, die Verpackung protzt dagegen mit 300 Watt Musikleistung. Die einzelnen Chassis konnten wir leider nicht inspizieren, da sich die Gehäusefront nicht abnehmen lässt. Der ziemlich kleine Bassreflex-Subwoofer (34 x 11 x 23,5 cm) besitzt keinen eingebauten Verstärker, sondern wird über mitgelieferte Boxenkabel von der SB260IBT befeuert.

Auch die Anschlüsse fallen erwartungsgemäß nicht übermäßig üppig aus, so verbinden nur Klinke (3,5 mm), Cinch und Toslink zu externen Quellen. Da Dolby- und DTS-Decoder fehlen, muss der Datenstrom via Lichtleiter im PCM-Format angeliefert werden, andernfalls rauscht es. Von dieser Einschränkung ist in der rudimentären Bedienungsanleitung nichts zu lesen. Für Musik-Streaming steht Bluetooth zur Verfügung, MP3-Dateien finden über den USB-Port sowie den SD-Kartenslot in die Bar. Eine Besonderheit ist das Induktionsladefeld auf der Gehäuseoberseite, mit dem sich kompatible Geräte wie Mobiltelefone kabellos laden lassen. Strom liefert zudem die zweite USB-Buchse.

Auf der Seite befinden sich Steuertasten, Klinkenbuchse sowie USB- und SD-Steckplatz für MP3-Files. Der Blitz auf der Oberseite markiert das Induktions-Ladefeld.

Bei der Bedienung der Bar tappt man fast völlig im Dunkeln, denn ein Display fehlt. Seitlich befindet sich eine LED-Skala, die jedoch nicht beschriftet ist. Unsinnigerweise werden Lautstärke-Befehle von Pieptönen bestätigt, fast alle anderen Eingaben dagegen nicht, was nützlicher wäre, da man die LED-Lichter vom Sitzplatz aus nicht sieht. Die Tasten der kleinen Scheckkarten-Fernbedienung sind groß und gut lesbar, lassen sich aber relativ schwer drücken.

  

Solider Klang

Laut kann sie, allerdings tönte es mit zunehmendem Pegel harscher. Der Woofer spielte nicht besonders tief, lieferte aber das nötige Fundament, damit es halbwegs ausgewogen klang; Musik fehlte es trotzdem an Glanz, Klangfarben und damit Emotionen. Bei Filmton fällt die etwas bedeckte und verfärbte Spielart weniger auf, die eingeschränkte Dynamik dagegen schon. Sound-Effekte in Dolby Trailern lösten sich kaum vom Riegel, der kaum breiter als die Gehäusemaße schallte. Dialoge waren bei frontaler Sitzposition bestens hörbar, aus seitlichen Abhörwinkeln klang Sprache aber dumpfer und somit schwerer verständlich. In Anbetracht des Minimal-Preises waren wir von der gebotenen Klang-Qualität angenehm überrascht – selbst doppelt so teure Smart Speaker klingen oft schlechter.                                                                       ao

Der Testbericht Thomson SB260IBT (Gesamtwertung: 57, Preis/UVP: 16000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Thomson SB260IBT (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Samsung HW-N950 (Test)

$
0
0

Die Samsung-Fernbedienung ähnelt denen der Fernseher: Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Für die neue Soundbar HW-N950 kooperierten die TV-Spezialisten von Samsung mit den Sound-Tüftlern von Harman Kardon. DTS:X und Dolby Atmos gehören ebenso zum guten Ton wie ein Subwoofer und Rear-Boxen für 7.1.4-Sound.

Seit zwei Jahren ist Harman eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Samsung – so verwundert es nicht, dass man sich die Erfahrung der Amerikaner zunutze macht. Das Ergebnis ist im Falle der HW-N950 ein stattlicher Klangriegel plus Subwoofer und zwei Rear-Boxen, die im Gespann 7.1.4-Kanäle mit Dolby Atmos- und DTS:X-Sound befeuern. Mehr geht tontechnisch bei dieser Gerätegattung momentan nicht. Entsprechend fällt der Preis mit 1.400 Euro nicht gerade günstig aus.

18 Chassis verteilt auf 4 Boxen

Insgesamt werkeln 18 Lautsprecher in der 4er-Kombi: In der Bar strahlen 2 Speaker nach oben zur Decke, von wo aus der Schall via Reflexionen zum Hörplatz zurückgeworfen wird. Seitliche Chassis simulieren die Rear-Speaker und möchten für Surround-Wirkung sorgen. An der Front tummeln sich gleich 9 Treiber, ein Trio für jeden der drei Hauptkanäle, jeweils zusammengesetzt aus einem Hoch- und zwei Mittel-tönern. Insgesamt stehen der Soundbar kräftige 210 Watt an Verstärkerleistung zur Verfügung. Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar sind ausgezeichnet, das Design gefällt und passt gut in moderne Wohnzimmer. Stabile Gitter schützen die Chassis vor Kinder-fingern. Dank seiner Höhe von lediglich 8 Zentimetern ragt der 1,23 Meter breite Klangriegel bei Platzierung vor dem Fernseher meist nicht ins Bild, für die Wandmontage legt Samsung entsprechendes Zubehör bei.

Gewöhnliche Soundbars erzeugen Surround-Klang meist dadurch, dass sie Audiosignale so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr anhört, als käme er von seitlich oder hinten. Samsung folgt dagegen dem klassischen Boxen-Ansatz mit 7.1.4 diskreten Kanälen: Die Soundbar HW-N950 verfügt über insgesamt 13 Chassis, die in gruppierter Form die Kanäle Center, Links, Rechts, Surround links und rechts sowie Top links und rechts bilden.

Der Schall der zur Decke abstrahlenden Chassis wird via Reflexion zum Hörplatz geworfen.

Die Höhenboxen werden dabei von zwei nach oben strahlenden Treibern simuliert; der von der Decke reflektierte Schall lässt den Zuschauer Töne von oben wahrnehmen. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten auch die beiden seitlich abstrahlenden Surround-Kanäle, deren Schall von den Seitenwänden reflektiert wird. Komplett machen das Erlebnis jedoch erst die beiden Back-Rear-Boxen, die für einen Großteil der Surround-Wirkung verantwortlich sind. Auch sie besitzen neben einem frontal abstrahlenden Chassis einen integrierten Up-Firing-Speaker auf der Gehäuseoberseite, der nach dem Reflexions-Prinzip arbeitet. Zu guter Letzt kommt ein separater Subwoofer für den Bass-Kanal hinzu.
Ob und wie es von oben bzw. seitlich neben dem Sitzplatz klingt, hängt auch von der Wand- und Deckenbeschaffenheit sowie dem Abstand des Hörers zur Soundbar ab. So mindern schallabsorbierende Decken, Schrägen oder Objekte im Schallweg der Reflexionen den 3D-Sound-Effekt merklich.

Auch die beiden Back-Rear-Boxen lassen sich an der Wand befestigen, passende Halter müssen aber separat erworben werden. Die kleinen Aktiv-Lautsprecher (12 x 21 x 14 cm) sind für ein Gros des Surround-Sounds verantwortlich und sollten daher seitlich sowie hinter dem Hörplatz aufgestellt werden. Die Kommunikation erfolgt per Funk mit der Soundbar, sie müssen allerdings auch ans Stromnetz angeschlossen werden – ganz drahtlos ist die Sache also nicht. Dasselbe gilt für den Subwoofer. Jeder der hinteren Rear-Lautsprecher verfügt über zwei Chassis, wobei eines auf der Oberseite verbaut ist und nach dem Prinzip von Dolby-Aufsatz-Speakern Schall zur Decke wirft.

Der 20,4 x 43,4 x 39,9 (B x T x H) Zentimeter große Subwoofer PS-WN90 gehört zum Set und erweitert den Sound um ein kräftiges Bassfundament.

Besagter Subwoofer fällt mit 20,4 x 43,4 x 39,9 Zentimetern mittelgroß aus, das 8-Zoll-Chassis wird von einem 162 Watt starken Verstärker angetrieben und strahlt zur Seite. Die schwarz folierte Gehäuseoberfläche des Woofers haut nicht vom Hocker, ist aber sauber verarbeitet. Die Inbetriebnahme aller Lautsprecher gelang im Test problemlos, beim Einschalten verbinden sich alle Komponenten automatisch miteinander.

Ausstattung & Praxis

Die Anschlüsse befinden sich allesamt auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden sind zwei HDMI-Eingänge sowie ein HDMI-Ausgang inklusive Audio-Return-Channel (ARC). Alternativ kann auch via Toslinkkabel zugespielt werden; analoge Schnittstellen sucht man indes vergebens.

Alle Anschlüsse befinden sich an der Unterseite: Zu zwei HDMI-Eingängen sowie einem HDMI-Ausgang mit ARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

In Ermangelung eines Onscreen-Menüs ist man auf das einzeilige Front-Display angewiesen, das groß und sichtbar durch das Front-gitter leuchtet. Die Bedienung kann über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen, mehr Optio-nen offeriert jedoch die gut in der Hand liegende Fernbedienung, die zudem getrennte „Volume“-Tasten für Bar und Woofer bereithält.

Dolby Atmos und DTS:X

Die Einrichtung aller Lautsprecher ist schnell erledigt, denn viel lässt sich nicht einstellen – weder Distanzen noch Crossover-Frequenzen. Zumindest kann man für alle Boxen die Pegel separat anpassen. Zur Klangjustage stehen elektronische Regler für Bass und Höhen bereit, aber kein Equalizer. Das justierbare Lip-Synch verzögert den Ton um bis zu 300 Millisekunden, eine Dynamik-Kompression fürs Leisehören bei Nacht fehlt hingegen.

Die aktiven Rear-Boxen gehören zum Lieferumfang und kommunizieren per Funk mit der Soundbar. Die Front- und Höhen-Chassis sollen für einhüllenden Surround-Sound sorgen.

dAn Decodern trumpft die HW-N950 mit Dolby Atmos und DTS:X auf. Via Surround-Upmixer lassen sich alle eingehenden Signale auf 7.1.4-Ton aufblasen. An Klangschaltungen gibt es neben besagtem „Surround“ noch „Standard“ und „Smart“; Letzterer optimiert laut Bedienungsanleitung „die Toneffekte optimal, um zu der gerade abgespielten Szene zu passen“. Bei nativem 3D-Ton lassen sich übrigens keine Klangschaltungen nutzen.

Video & Multimedia

Alle HDMI-Terminals arbeiten nach dem 2.0-Standard, schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der Ultra-HD-Blu-ray. Einen Video-EQ oder Scaler gibt es nicht, was für Soundbars aber ohnehin untypisch ist. DSD-Streams von SACD akzeptierte die Bar im Test übrigens nicht, entsprechende Signale müssen im Player nach PCM gewandelt werden. Musik gelangt drahtlos über Bluetooth und WLAN in den Riegel, AirPlay wird nicht unterstützt. Mit Samsungs dazugehöriger App „SmartThings“ kann man die HW-N950 in ein Multiroom-System integrieren. Darüber hinaus ist der Klangriegel kompatibel mit Amazon Alexa, im Zusammmenspiel mit einem entsprechenden Speaker kann die Bar per Sprache gesteuert werden.

Tonqualität

Mit über 500 Watt beschallt das 7.1.4-Set auch große Räume kraftvoll. Verzerrungen konnten wir selbst in der maximalen Volume-Einstellung „50“ nicht wahrnehmen, allerdings spielte die Bar bei Stereo-Musik nicht so laut wie bei Mehrkanal-Filmsound. Tonal klang die HW-N950 recht ausgewogen, so dass der Riegel bei Rock, Pop und Co stets mit seinem unaufdringlichen sowie voluminösen Klang viel Spaß machte und der Sound nirgends negativ aneckte. Jazz von Silje Nergaard entlockte der Subwoofer kräftige Kontrabass-Läufe, die wir allerdings schon etwas tiefer und knackiger gehört haben – auch bei Soundbars/Woofer-Kombis. Der Subwoofer integrierte sich dafür aber perfekt ins Set und war nicht etwa einzeln hörbar. Mit klassischer Musik fielen uns Verfärbungen sowie Defizite in Sachen Auflösung und Durchzeichnung auf – das geht aber den meisten Soundbars so. Wer mehr möchte, muss zu einem vollwertigen Boxen-Set greifen. 

Dialoge brachte die HW-N950 bei mittiger Sitzposition perfekt ans Ohr, bei seitlichen Hörwinkeln klang es etwas dumpfer, aber immer noch gut verständlich. Mit Atmos- und DTS:X-Trailern erzielte das 4er-Set eine erstaun-liche Räumlichkeit, die den Zuhörer mitten ins Geschehen versetzte; seitliche Surround-Effekte wurden hörbar, wenn auch nicht besonders greifbar reproduziert. Effekte von hinten schallten dank der physischen Rear-Boxen deutlich plastischer, was nicht verwundert. Über unseren Köpfen konnten wir nichts hören, Höhen-Effekte tönten vorne weit über der Soundbar.

Im zu Testzwecken von uns oft benutzten Actionfinale von „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) rockte die deftige Explosion zum Szenenbeginn (87:24) den Subwoofer mit kräftigen Bässen, die man dem mittelgroßen Würfel gar nicht zugetraut hätte. Die Szene schallte in unserem Hörraum räumlich schön geschlossen sowie tonal glaubhaft mit Volumen und Körper – man fühlte sich mitten im ungleichen Zweikampf zwischen Cyborg und Panzer. Natürlich könnte das Sound-Spektakel dynamischer und präziser donnern, doch das ist Jammern auf hohem Niveau. Für eine Soundbar leistet die HW-N950 jedenfalls Außerordentliches – und verdient sich daher unsere Highlight-Auszeichnung.                                                                 

Der Testbericht Samsung HW-N950 (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 3-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Samsung HW-N950 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Yamaha Bar 400 (Test)

$
0
0

Die mittelgroße Fernbedienung erleichtert die Kontrolle mit großen, gut lesbaren und wenigen Tasten. Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Yamaha schickt eine neue Mittelklasse-Soundbar ins Rennen: Die BAR 400 bietet für 700 Euro einen externen Subwoofer und virtuellen 3D-Sound mit DTS Virtual:X.

Yamaha ist ein alter Hase, was Soundbars  anbelangt. Vom preisgünstigen Einstieg bis zum 2.000 Euro teuren High-End-Klangprojektor haben die Japaner so ziemlich alles im Programm, um TV-Sound aufzupäppeln. Mit ihren 700 Euro landet die Bar 400 im Mittelfeld, kann aber bereits mit 3D-Sound punkten – wenn auch nur virtuell via DTS Virtual:X-Decoder. Ein externer Subwoofer gehört zum Lieferumfang, optional lässt sich die Bar mit Rear-Boxen aufrüsten. Hierfür kommen derzeit die hauseigenen Speaker „MusicCast 20“ und „MusicCast 50“ in Frage.

6 Töner, 100 Watt

Optisch wirkt die Bar 400 sehr gefällig, auch an der Verarbeitung hatten wir nichts auszusetzen. Mit nur 6 Zentimetern Höhe sollte der Riegel bei Platzierung vor dem Fernseher nicht ins Bild ragen, für eine Wandmontage gibt es Lochhalter. Die Oberseite besteht aus einer Aluminium-Platte, eingefasst von einem Kunststoffrahmen. Um die Vorderkante verläuft mittig eine 40 Zentimeter lange Kunststoffblende, die Raumlicht leider stark reflektiert; das Glänzen bzw. Glitzern kann beim TV-Genuss stören. Das robuste Frontgitter aus Metall schützt wirkungsvoll die 6 Chassis, bestehend aus 4 Mittel-/Tieftönern mit 4,5-Zentimeter-Konus, sowie 2 Kalotten-Hochtönern mit 2,5 Zentimetern Durchmesser. Die Treiber strahlen allesamt von vorn ab. Einen mittig sitzenden Center-Kanal gibt es ebenso wenig wie seitliche Membrane für simulierten Surround-Sound via Schallreflexionen über die Zimmerwände. Insgesamt stehen den Treibern 2 x 50 Watt Leistung zur Verfügung.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite der Bar, die Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden ist nur ein HDMI-Eingang sowie ein HDMI-Ausgang inklusive Audio-Return-Channel (ARC). Alternativ kann Ton auch via Toslink-Kabel zugespielt werden, analog geht es über 3,5-mm-Klinke in die Bar.

An Decodern bringt die Bar 400 neben PCM auch Dolby Digital und DTS sowie die Upmixer   Dolby ProLogic II und DTS Virtual:X mit. DSD-Streams von SACD über HDMI akzeptierte die Bar im Test übrigens nicht, entsprechende Signale müssen im Player ins PCM-Format gewandelt werden.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite: Zu einem HDMI-Eingang sowie einem HDMI-Ausgang mit ARC gesellen sich Toslink, 3,5mm-Klinke und LAN.

An Klangschaltungen gibt es „TV Program“, „Movie“, „Music“, „Sports“ und „Game“, die  den Tasten „Surround“ und „3D Surround“ der Fernbedienung zugeordnet sind. Welches der 5 Programme spielt, lässt sich allerdings nur über Yamahas  MusicCast-App einstellen. Die „3D Surround“-Taste aktiviert zudem DTS Virtual:X, die Sound-Verbesserer „Clear Voice“ und „Bass Extension“ lassen sich zu allen Klangprogrammen bzw. Decodern zuschalten. Regler für Bass/Höhen oder einen Equalizer hat der Klangriegel nicht zu bieten, immerhin darf man den Subwoofer-Pegel getrennt zur Lautstärke der Soundbar steuern. Auf ein Lip-Sync zur Synchronisierung von Bild und Ton sowie eine Dynamik-Kompression fürs Leisehören bei Nacht muss man verzichten.

LED-Lichter auf der Oberseite der Bar zeigen den Status an. Leider sind diese je nach Aufstellung der Bar weniger bis gar nicht vom Sitzplatz aus sichtbar bzw. lesbar.

Zur Bedienung der Bar verbaute Yamaha an der Oberseite des Gehäuses 5 Sensortasten. LED-Lichter zeigen zwar Status, Lautstärke und Eingangsquelle an, sie sind vom Sitzplatz aus aber kaum bis gar nicht sichtbar – je nach Aufstellung der Bar. Da es auch kein Onscreen-Menü gibt, fehlt eine optische Rückmeldung auf getätigte Befehle. Die LEDs darf man dimmen oder abschalten, was nötig wird, falls sie Lichtkegel auf das TV-Bild werfen.

Der 18 x 41,7 x 40,5 (B/T/H) Zentimeter große Bassreflex-Subwoofer gehört zur Soundbar und sorgt für ein kräftiges Tieftonfundament.

Die 12,5 x 5,2 Zentimeter große Fernbedienung  besteht aus Kunststoff und fällt entsprechend leicht aus. Die wenigen großen und gummierten Tasten erlauben die zielsichere Bedienung selbst im Dunkeln – auch ohne Tastenbeleuchtung. Die Bar 400 darf man auch mit Yamahas MusicCast-App sowie mit Amazons Sprachdienst Alexa steuern, für Letzteren wird jedoch ein kompatibler Smart-Speaker benötigt.

Video & Multimedia

Die beiden HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen neben HDR10 auch HLG und Dolby Vision für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Video-EQ und Scaler gehören nicht zur Ausstattung. Dank Drahtlos-Streaming gelangt Musik mit Bluetooth und AirPlay in den Klangbalken; über Kabel und WLAN greift die Bar 400 auf Netzwerkserver zu. Die USB-Buchse dient nur für Firmware-Updates und gewährt nicht den Zugriff auf entsprechende Datenspeicher. Die MusicCast-App bietet den Zugang zur Musik-Streaming-Welt samt Hunderten kostenloser Webradio-Sendern und Bezahldienste wie Spotify, Tidal, Napster, Deezer und Qobuz.     

Yamahas MusicCast-App bietet eine Vielzahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Musikdiensten. Playlisten und Favoriten erlauben die Zusammenstellung bzw. das schnelle Auffinden von Lieblingssongs.

100 Watt starker Bass-Quader

Der Subwoofer fällt mit 18 x 41,7 x 40,5 Zentimetern recht groß für einen Soundbar-Begleiter aus. Das 6,5-Zoll-Chassis wird von einem 100 Watt starken Verstärker angetrieben und strahlt zur Seite ab. Auf der Front verstärkt ein Bassreflex-Rohr tiefe Frequenzen. Das schwarz folierte Holzgehäuse ist sauber verarbeitet, wenn auch kein Luxus. Der Basswürfel verbindet sich drahtlos und automatisch per Funk mit der Soundbar, die Inbetriebnahme gelang im Test problemlos. Auf physische Schnittstellen verzichtet der Bass-Quader gänzlich, ebenso auf Optionen wie Crossover und Phase.

Tonqualität

Mit 200 Watt bringt es das Yamaha-Gespann auf ordentliche Lautstärken, die so manchen Nachbarn auf die Palme bringen können. Der Subwoofer ist für einen relativ ausgewogenen Klang unverzichtbar und verschmolz im Test harmonisch mit der Soundbar. Mit Atmos-Trailern gefiel uns die Bar 400 gut, voran der „Surround“-Modus produzierte eine breite und tiefe Räumlichkeit auf der Frontbühne. Bei Actionfilmen wie etwa dem Sound-Spektakel „Hunter Killer“ überzeugte der Riegel mit räumlich großem, dynamischem sowie druckvollem Klang, der Explosionen packend rüberbrachte und dabei die meisten TV-Lautsprecher alt aussehen lässt. Leichte Klangverfärbungen fallen hier kaum ins Gewicht, zumal man sich schnell daran gewöhnt.

Mit dem Virtual:X-Decoder versprechen die Sound-Tüftler von DTS Surround- und Höhenton ganz ohne Rear- und Höhenboxen. Bei Soundbars sind für 3D-Klang meist seitlich wie oben integrierte Chassis zuständig, auf welche Yamahas Bar 400 jedoch verzichtet.

Auf der Gehäuserückseite der Yamaha Bar 400 weist das DTS Virtual:X-Logo auf die Option für künstlich errechneten 3D-Sound hin.

Der Name „Virtual:X“ gibt bereits Aufschluss darüber, wie das Ganze funktionieren soll. Hierbei manipulieren sogenannte psycho-akustische Rechenalgorithmen Tonsignale, um den Ohren Schallquellen vorzugaukeln, die physisch gar nicht existieren. Neu ist das Konzept nicht, denn Soundbars nutzen ähnliche Techniken seit Jahren, um Raumklang aus einer einzigen Box zu erzeugen – meist mit bescheidenem Ergebnis.

Der Virtual:X-Decoder geht aber noch weiter und möchte unabhängig von der Anzahl der Lautsprecher immersiven 3D-Surround-Sound ins Wohnzimmer holen. Musik und Filmton sollen mit Virtual:X auch aus Stereo-Boxen ähnlich tönen wie aus einem 7.1.4-Set – so zumindest das Werbeversprechen. In der Praxis kann der virtuelle 3D-Sound dem mittels echten Lautsprechern erzeugten Klangerlebnis jedoch nicht annähernd das Wasser reichen – so unsere Erfahrungen. Wohl aber lässt sich mit künstlichen Klangschaltungen wie DTS Virtual:X die wahrgenommene Räumlichkeit bzw. das Raumgefühl steigern. Und jedes Mehr an Räumlichkeit ist bei oft flach, eingeengt und klein spielenden Soundbars mehr als willkommen.

Der „3D Surround“-Modus gab noch einen Schubs Raumgefühl oben drauf, von seitlich des Hörplatzes sowie im Rücken oder von über dem Kopf konnten wir allerdings nichts hören – und das bei allen Klangmodi. Leider hellte der Virtual:X-Decoder den Sound unangenehm auf. Zudem klangen  Dialoge unnatürlich und traten in den Hintergrund, klangen also leiser und entfernter. Eine bessere Sprachverständlichkeit und stimmigeren Sound boten daher die Klangmodi „Surround“ und „Stereo“ – auch beim Musikhören.

Apropos: Zum Hören von 2.0-Musik eignet sich die Bar 400 ausgesprochen gut, wobei der „Surround“-Modus dem „Stereo“-Modus in Sachen Räumlichkeit überlegen war und dazu tonal ausgewogener, kräftiger bzw. voluminöser schallte. Das „3D Surround“-Programm vergrößerte nochmals das Schallfeld, das höhenbetonte Klangbild und die verschlechterte Stimmwiedergabe wogen jedoch schwerer, weshalb Virtual:X aus blieb. Zudem deckten anspruchsvolle 5.1-Abmischungen Schwächen der Bar schnell auf, voran mit Klassikaufnahmen schallte es wenig differenziert und tonal recht verfärbt. Letzteres lässt sich aufgrund fehlender Klangregler auch nicht beheben bzw. kompensieren.     

Der Testbericht Yamaha Bar 400 (Gesamtwertung: 74, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 4-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Yamaha Bar 400 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Nubert nuBox AS-225 (Test)

$
0
0

Erstmals spendiert Nubert einer Soundbox DSP-Klangprogramme. Für nur 375 Euro offeriert die neue AS-225 aber noch erheblich mehr.

Nach den Soundbar-Kolossen der „nuPro“-Serie hat Nubert nun ein vergleichsweise kompaktes und günstiges Sounddeck im Sortiment, das der „nuBox“-Serie entsprungen ist. Dem Design-Konzept blieb der Boxenbauer aus Schwäbisch Gmünd hingegen treu: Auch die nuBox AS-225 ähnelt mehr einem klassischen, elektronisch aufgerüsteten Center-Lautsprecher als einer Soundbar. Neu im Nubert-Repertoire ist hingegen die digitale Sound-Manipulation via DSP, mit „Movie“ und „Music“ hat die Bar zwei Klangprogramme an Bord, die sich hören lassen können.

Äußere und innere Werte

Typisch für Nubert-Boxen ist das bestens verarbeitete Gehäuse aus 19 Millimeter starkem MDF-Holz, das hinten zwei Bassreflexrohre besitzt. Die massive Bauweise reduziert Resonanzen und Vibrationen. Entgegen teureren Soundbars des Herstellers bietet die AS-225 allerdings nur eine folierte Oberfläche in der Farbe „Graphit“ (dunkelgrau) und keinen Schleiflack in Schwarz oder Weiß. Die Front ist graphitfarben lackiert, die abnehmbare Abdeckung haftet magnetisch. Schmuck sieht die Box nicht unbedingt aus, zum Glück gibt es Lowboards, um sie zu „verstecken“.

Die Mini-Fernbedienung kommt mit 8 Tasten aus. Hat man sich das Layout einmal gemerkt, lässt sich der Geber problemlos blind bedienen.

Apropos Lowboard: Sofern der Fernseher nicht an der Wand hängt, wird man um ein solches wohl nicht herumkommen: Denn mit ihren knapp 13 Zentimetern Höhe ragt die 60 Zentimeter breite Box bei Platzierung vor dem TV ins Bild; die Oberseite trägt laut Nubert zwar 50 Kilo, dürfte vielen TV-Füßen aber zu wenig Stellfläche bieten.

Kontaktfreudig: Mit HDMI (ARC), Toslink, Koax und Stereo-Cinch bietet das Stereo-Deck nuBox AS-225 von Nubert viele Toneingänge. Sinnvoll ist zudem der Pre-out zum Anschluss eines Subwoofers.

Wie ihre größere Schwester AS-250 (Test in 11-2014) ist die AS-225 als aktives Stereo-Lautsprechersystem konzipiert. Jedes der 4 Chassis bekam seinen eigenen Digitalverstärker mit je 25 Watt spendiert; das Zwei-Wege-System verfügt über eine Aktiv-Weiche. Die beiden 119-Millimeter-Tiefmitteltöner sowie zwei 25-Millimeter-Hochtöner wurden speziell für die nuBox A-Serie entwickelt.

Ausstattung & Praxis

Kabelgebunden wandern Tonsignale analog und digital über Cinch, Toslink, Koax und HDMI in die Box. Der HDMI-Eingang besitzt zudem ARC, sodass auch Ton vom TV zur Nubert-Box geleitet wird. Ist der Blu-ray-Player mit dem Fernseher verbunden und  die nuBox via ARC-HDMI angeschlossen, spielt auch Ton vom Blu-ray-Player über die Bar – ohne weitere Kabel. Der Sub-Pre-out ermöglicht den Anschluss eines Aktiv-Subwoofers; die Trennfrequenz liegt bei 80 Hertz. Einen Mediaplayer oder ein USB-DAC bekam die AS-225 nicht spendiert, fürs drahtlose Streaming gibt es lediglich Bluetooth. Das Pairing mit unserem iPad funktionierte problemlos.

Lichtspiele: Eine Leuchtdiode an der Front gibt Auskunft über die QuellenwahL, „Lila“-Licht steht für HDMI ARC.

An der Box selbst gibt es keine Bedientasten, alle Befehle erfolgen über die kleine, aber funktionale Fernbedienung mit 8 Tasten; mehr braucht es auch nicht. Eine mehrfarbige Leuchtdiode an der AS-225 gibt Auskunft über den Betriebszustand bzw. die Quellenwahl. Ein Onscreen-Menü gibt es nicht und auch keine App-Bedienung.

Der Hochtöner besteht aus einer 25-mm-Gewebekalotte, der Tiefmitteltöner mit Polypropylen-Verbund-Membran misst 118 Millimeter.

Decoder nur für PCM

An Ton-Decodern bringt die AS-225 ausschließlich PCM mit, Dolby- und DTS-Bitstreams bleiben außen vor, weshalb man alle Zuspieler auf PCM-Ausgabe stellen muss; natürlich auch die Ausgabe des Fernsehtons via ARC. Bedenkt man den Stereo-Aufbau des Sound-Decks, ist der Verzicht auf Mehrkanalton nur konsequent. Als bedauerlich empfinden wir das Wegfallen von Bass- und Höhenregler, womit dem Nutzer keinerlei Möglichkeit gegeben wird, selbst in den Klang einzugreifen.

Positiv finden wir die Energiespar-Automatik: Liegt kein Signal an, schaltet Box automatisch ab; der Verbrauch sinkt dadurch von 8,8 Watt im Leerlauf auf 0,4 Watt im Stand-by. Andersherum geht es auch: Dank automatischer Einschaltfunktion aktiviert sich die Box von selbst, sobald auf dem zuletzt gewählten Eingang wieder ein Signal anliegt. Bei manueller Aktivierung der Stand-by-Schaltung wird die Automatik abgeschaltet.

Laut Nubert soll man die Lautstärke der Soundbox auch mit der Fernbedienung des Fernsehers bedienen können, sofern die Verbindung über HDMI-ARC erfolgte. Im Zusammenspiel mit unserem Panasonic-TV funktionierte dies aber nicht.

Tonqualität Surround

Klanglich war das Nubert-Deck nicht aus der Ruhe zu bringen, auch hohe Pegel steckte die kleine Box weg, ohne zu verzerren. Die sehr knackigen, trockenen Bässe machten viel Spaß, ultratiefe Beben darf man angesichts des relativ kleinen Gehäuses natürlich nicht erwarten. Tondetails löste die Box penibel auf; da hört man dann schon mal das Zirpen der mauen Youtube-Kompression, das andere Soundbars gerne vertuschen.

Wie bei kompakten Soundbars üblich, spielte auch die Nubert-Box ohne Klangschaltungen recht klein und auf die Maße der Box fokussiert. Von Raumklang kann da keine Rede sein, zumal alle 4 Treiben nur frontal und nicht etwa auch zur Seite abstrahlen. Hatte Nubert bisher keine DSP-Schaltung bei seinen Soundbars offeriert, ändert sich dies mit der AS-225 – und das mit Bravour: So brachte das „Music“-Programm einen deutlichen Gewinn an Räumlichkeit, die Box wuchs damit buchstäblich über sich hinaus und bot eine tiefe, gut 2 Meter breite Bühne, auf der Instrumente dreidimensional platziert wurden. Zwar hellte „Music“ den Klang etwas auf, was wir aber nicht als störend empfanden. Die DSP-Schaltung „Movie“ übertrieb es in dieser Hinsicht allerdings und spielte für unsere Ohren zu grell – zumindest fürs Musikhören schien uns das Programm ungeeignet. Bei Filmton störte uns die Aufhellung dagegen weit weniger, zumal „Movie“ eine gesteigerte Räumlichkeit bot. Bei Dolby-Trailern sausten Effekte sehr plastisch und ortbar auf der Front umher, von Surround-Sound war aber nichts zu hören – das Nubert-Deck konzentrierte allen Sound nach vorn.

Um die Tonqualität von Soundbars und Sounddecks zu testen, greifen wir in der Regel immer zu den gleichen Discs aus den Bereichen Musik, Film und Dokumentation. Hier eine kleine Auswahl:
• Die Demo-Discs von Dolby, DTS und Auro bieten besten 3D-Sound mit vielen Sound-Trailern sowie Film- und Musikbeispielen. Spielt eine Soundbar hier nicht räumlich, liegt es sicher nicht an der Quelle.
• Anhand von Dokumentationen testen wir in erster Linie die Sprachverständlichkeit, sonore Off-Sprecher eignen sich besonders gut. Häufig rotieren hierfür „Wildes Neuseeland“ (Blu-ray) oder „Die Alpen von oben“ (Blu-ray) im Player.
• Klassik-Aufnahmen mit Chor und Orchester sind eine Bewährungsprobe nicht nur für Soundbars. Detail-auflösung sowie die räumliche Klarheit bzw. Durchhörbarkeit und Positionierung von Instrumenten sind ebenso von Belang wie Dynamikumfang und Klangfarben. Gerne greifen wir hierfür zu „Bach Kantaten Vol. 28“ (SACD), „Khatia Buniatishvili & Zubin Mehta – Beet­hoven/Liszt“ (UHD-Blu-ray) und „Gatti – Stravinsky, Debussy“ (Blu-ray).
• Mit Pop, Rock, Jazz und Co. lassen sich viele Bereiche testen: Räumlichkeit, Plastizität, Bass, Dynamik, Klangfarben, Timing und mehr. Dauerbrenner in unserem Player sind „Steely Dan – Two against nature“ (DVD-Audio), „Michael Jackson – Bad“ (CD), „Hans Zimmer – Live in Prague“ (Blu-ray), „Alessandro Quarta plays Astor Piazolla“ (Pure Audio Blu-ray) und „Metallica – Through the never“ (Blu-ray).
• Filmausschnitte bilden den Abschluss jeder Hörsitzung. Soundbars prüfen wir insbesondere auf Bass, Dynamikumfang und Räumlichkeit der Darbietung. Zu unseren Sound-Highlights gehören „Ghost in the Shell“ (UHD-Blu-ray), „Deep Water Horizon“ (UHD-Blu-ray) und „Transformers 3“ (Blu-ray).

Kleine Auswahl: Zur Beurteilung der Tonqualität von Soundbars greifen wir zu einer Vielzahl an Hörbeispielen aus den Bereichen Film, Dokumentation und Musik auf Blu-ray, UHD-Blu-ray, CD, SACD sowie Pure Audio Blu-ray.

 

Das ist bei Action-Knallern wie „Ghost in the Shell“ natürlich bedauerlich, da ein Gros der Raumklang-Faszination der Atmos-Abmischung auf der Strecke bleibt. Punkten konnte das Deck dagegen bei der Bass-Wiedergabe; Schüsse, Explosionen sowie die Schritte des 6-beinigen Kampfpanzers wurden  überraschend tief, druckvoll und dynamisch in den Hörraum gedrückt. Umso dramatischer: Es gibt keine Schaltung zur Dynamikreduktion, was beim nächtlichen Hören zu doppelten Problemen führen kann. Dreht man die Lautstärke zu laut auf, dann stört es den Nachbarn. Hört man (zu) leise, gehen womöglich Dialoge im Effektgewitter unter. Mit Zimmerpegeln war die Sprachverständlichkeit bei frontaler Sitzposition sehr gut, sie nimmt aus seitlichen Hörwinkeln allerdings etwas ab.

Musikhören auf der NuBox macht mit nahezu allen Genres Spaß: Pop und Elektro kam der straffe Bass zugute, Metal und Rock die Klarheit und stressfreie Abstimmung, Blues und Jazz die authentische wie dynamische Spielart. Nur bei Klassikaufnahmen mit großem Chor und Orchester störte uns die fehlende Durchhörbarkeit der räumlichen Abbildung. Das geht jedoch den allermeisten Klang-riegeln so. Echte Standlautsprecher, die 2-3 Meter auseinanderstehen, können eben nicht durch ein Sound-Deck ersetzt werden.               

Der Testbericht Nubert nuBox AS-225 (Gesamtwertung: 72, Preis/UVP: 375 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Nubert nuBox AS-225 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Samsung HW-Q90R (Test)

$
0
0

Die Samsung-Fernbedienung ist eine alte Bekannte: Sie liegt gut in der Hand und besitzt separate Volume-Tasten für Soundbar und Subwoofer.

Samsung schickt mit der HW-Q90R sein neues Soundbar-Flaggschiff ins Rennen. Erneut kooperierten die TV-Experten mit den Sound-Spezialisten von Harman Kardon. DTS:X und Dolby Atmos gehören ebenso zu den Highlights wie ein Subwoofer und Rear-Boxen für 12-Kanal-Sound.

„QLED“ nennt Samsung seine Premium- Fernseher. Das „Q“ findet man nun auch im Namen der neuen Soundbars, mit der Quantum-Dot-Technologie der Bildschirme hat dies aber natür-lich nichts zu tun. Vielmehr soll das „Q“ auf die Zugehörigkeit zur TV-Modellpalette der Koreaner verweisen: So wurde das 1.400 Euro teure Soundbar-Flaggschiff HW-Q90R auf die TV-Spitzenmodelle Q90R und Q950R abgestimmt.

Natürlich lassen sich alle Klangriegel auch ohne einen Samsung-Fernseher betreiben – nur optisch passen Bar und TV dann nicht so harmonisch zueinander. An der Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar gibt es jedenfalls nichts zu meckern.

Startprobleme

Apropos Design: Hier ähnelt der Neuling dem bisherigen Spitzenmodell HW-N950H, dem wir in Ausgabe 3-2019 auf den Zahn gefühlt haben. Der Riegel ist 123 Zentimeter breit, 8,3  Zentimeter hoch und immerhin 8,5 Kilogramm schwer. Dank beiliegender Halterung lässt er sich auch an die Wand montieren. Wie die HW-N950H  hat die HW-Q90R einen externen Subwoofer sowie zwei kleine Surround-Boxen im Gepäck, die alle per Funk mit der Mutter-Bar kommunizieren. Im Test funktionierte das erst mal nicht, denn trotz positiver Verbindung (blaues Licht) blieben die Rear-Speaker und der Woofer stumm.

Auch das manuelle Pairing der Mitspieler half nicht. Erst nachdem wir die „ID Set“-Taste unter der Soundbar ebenfalls gedrückt hatten, spuckten die drei Trabanten Töne aus. So steht es zwar auch in der Bedienungsanleitung, jedoch nicht im relevanten Kapitel zum manuellen Pairing.

Dolby Atmos und DTS:X

Steht die Verbindung, verteilt die Q90R dank Dolby Atmos- und DTS:X-Decoder auf 7.1.4-Kanäle. An Klangschaltungen gibt es „Surround“, „Game Pro“ und „Adaptive Sound“, die alle einen 3D-Upmix durchführen, sich im Klang jedoch tonal und räumlich unterscheiden. „Standard“ gibt den anliegende Sound-Stream in seiner originalen Kanalkonfiguration wieder. Bei nativem 3D-Ton sperrt die Bar alle Klangmodi.

Für bestmöglichen Sound holten sich die Koreaner erneut die Expertise von Harman. Das überrascht nicht, ist das für seine Audio-Produkte bekannte Unternehmen inzwischen doch eine hundertprozentige Tochter von Samsung. Insgesamt verrichten 18 Lautsprecher ihren Dienst in der 4-Boxen-Kombi, die für diskreten 7.1.4-Kanal-Sound sorgt: In der Bar strahlen 2 Speaker zur Decke, von wo aus der Schall via Reflexionen zum Hörplatz zurückgeworfen wird.

Gewöhnliche Soundbars erzeugen Surround-Klang meist dadurch, dass sie Audiosignale so manipulieren, dass sich der Schall für das Ohr anhört, als käme er von seitlich oder hinten.

Samsung folgt dagegen dem klassischen Boxen-Ansatz mit 7.1.4 diskreten Kanälen: Die Soundbar HW-Q90R verfügt über 13 Chassis, die in gruppierter Form die Kanäle Center, Links, Rechts, Surround links und rechts sowie Top links und rechts abbilden. Die Höhenboxen werden dabei von 2 nach oben strahlenden Treibern simuliert; der von der Decke reflektierte Schall lässt den Zuschauer Töne von oben wahrnehmen. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten die beiden seitlich abstrahlenden Surround-Kanäle, deren Schall von den Seitenwänden reflektiert wird. Komplett machen das Erlebnis jedoch erst die beiden Back-Rear-Boxen, die für einen Großteil der Surround-Wirkung verantwortlich zeichnen. Auch sie besitzen neben einem frontal abstrahlenden Chassis einen integrierten Up-Firing-Speaker auf der Gehäuseoberseite, der nach dem Reflexions-Prinzip arbeitet. Zu guter Letzt kommt ein separater Subwoofer für den Bass-Kanal hinzu.

Der Schall der zur Decke abstrahlenden Chassis wird via Reflexion zum Hörplatz geworfen.

Ob und wie es von oben bzw. seitlich neben dem Sitzplatz klingt, hängt auch von der Wand- und Deckenbeschaffenheit sowie dem Abstand des Hörers zur Soundbar ab. So mindern schallabsorbierende Decken, Schrägen oder Objekte im Schallweg der Reflexionen den 3D-Sound-Effekt merklich.

Seitliche Chassis simulieren die Rear-Speaker und sollen nach demselben Reflexions-Prinzip für seitlichen Surround-Sound sorgen. Auf der Front verbaute Samsung 9 Treiber – für jeden der Hauptkänale 3 Stück bestehend aus einem Hoch- und 2 Mitteltönern. Treiber Nummer 18 werkelt im Subwoofer. In Summe stehen laut Samsung 510 Watt an Verstärkerleistung zur Verfügung, das reicht auch für die lautstarke Beschallung großer Wohnzimmer.

Auch der 20,5 x 40,2 x 40,3 (B x H x T) Zentimeter große Subwoofer gehört zum Set, wiegt knapp 10 Kilo und leistet 160 Watt.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Unterseite der Bar, Kabel werden durch Aussparungen geführt. Vorhanden sind zwei HDMI-Eingänge sowie ein HDMI-Ausgang inklusive Audio-Return-Channel (ARC). Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 und HDR10+ für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Dolby Vision wird wie bei den Fernsehern nicht unterstützt. Alternativ kann via Toslinkkabel zugespielt werden; analoge Schnittstellen sind nicht vorhanden. Für das Audio-Streaming ist Bluetooth an Bord. Mit Samsungs „Smart Things“-App lässt sich die Q90R für die Heim-Automatisierung programmieren oder in ein Multiroom-System integrieren. Im Verbund mit einem „Alexa“-Lautsprecher kann die Bar auch via Amazons Sprachdienst gesteuert bzw. zum Abspielen von Musik und Co. genutzt werden. 

Alle Anschlüsse befinden sich an der Unterseite: Zu zwei HDMI-Eingängen sowie einem HDMI-Ausgang mit ARC gesellt sich eine Toslink-Buchse.

Ein Onscreen-Menü fehlt trotz HDMI, Rückmeldung gibt die Bar nur über das einzeilige Front-Display, das groß, aber schlecht leserlich durch das Front-gitter leuchtet. Die grundlegende Bedienung (Power, Quelle, Volume) kann über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen, viel mehr Optio-nen offeriert jedoch die gut in der Hand liegende Fernbedienung; die Mehrfachbelegung einiger Tasten macht die Justage jedoch umständlich. Zum Glück richtet man die Soundbar aber nicht jeden Tag neu ein und besonders viel gibt es auch nicht einzustellen. Für das Klang-Tuning stehen Regler für Bass und Höhen bereit, aber kein Equalizer. Das justierbare Lip-Sync verzögert den Ton um bis zu 300 Millisekunden, eine Dynamik-Kompression fürs Leisehören bei Nacht fehlt. Für alle Boxen darf man die Pegel separat anpassen.

Unterstützendes Trio

Jeder der beiden hinteren Back-Rear-Lautsprecher verfügt über zwei Chassis, wobei eines auf der Oberseite verbaut ist und nach dem Prinzip von Dolby-Aufsatz-Speakern Schall zur Decke wirft. Die kleinen Aktiv-Lautsprecher (12 x 21 x 14,1 cm) sind zudem für den Mammut-Anteil des Surround-Sounds verantwortlich und sollten daher seitlich sowie hinter dem Hörplatz aufgestellt werden. Die Boxen lassen sich auch an der Wand befestigen, passende Halter müssen allerdings separat erworben werden.

Die aktiven Rear-Boxen gehören zum Lieferumfang und kommunizieren per Funk mit der Soundbar. Die Front- und Höhen-Chassis sollen für realistischen 3D-Sound sorgen.

Der mittelgroße Subwoofer verfügt über einen 160 Watt starken Verstärker sowie ein 8-Zoll-Chassis, das zur Seite hin abstrahlt. Auf der Rückseite befindet sich ein Bassreflexrohr. Die schwarz folierte Oberfläche ist sauber verarbeitet, wirkt aber nicht so edel wie das Metall der Soundbar.

Tonqualität

Mit über 500 Watt geht richtig die Post ab, bei „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) krachte es im Actionfinale gewaltig. Nicht nur saftige Pegel waren der Bar verzerrungsfrei zu entlocken, auch der Sub drückte mächtig. Zwar spielen ausgewachsene Woofer tiefer und sauberer, trotzdem brachte der kleine Bassquader das für die Action nötige Fundament und machte den Kampfpanzer im Bauch spürbar. Der Sub integrierte sich zudem perfekt ins Set und war nicht einzeln hörbar. Tonal spielte die Q90R für eine Soundbar recht ausgewogen, bei Chor- und Orchestermusik fielen allerdings Verfärbungen und die fehlende Durchzeichnung auf – bei  Rock, Pop und Co. hört man dieses Defizit weniger heraus.

Dialoge klangen auf der Q90R bei mittiger Sitzposition klar und verständlich, aus seit-lichen Hörwinkeln klang es hingegen etwas dumpfer. Der „Adaptive Sound“ ließ Stimmen tatsächlich etwas klarer und damit noch besser verständlich schallen, tonal spielte die Bar dann aber für unsere Ohren weniger natürlich. Von dem Upmixern machte „Surround“ die beste Figur, der Modus fand die richtige Balance zwischen Räumlichkeit und natürlicher Spielweise. Vor allem Pop und Rockmusik machten auf der Q90R so viel Spaß.

In oberste Soundbar-Klangsphären schwebt man mit der Q90R aber erst bei nativem 3D-Sound: Mit Atmos-Trailern bot das 4er-Set eine erstaunliche Räumlichkeit, die man so von Soundbars in der Regel nicht kennt und die an ausgewachsene Boxen-Sets erinnert. Surround-Effekte waren sogar seitlich hörbar, wenn auch nicht allzu greifbar. Effekte von hinten schallten dank der physischen Rear-Boxen gut ortbar und überzeugend.

Die Soundbar dehnte ihr Klangfeld auch nach oben aus und bot vor allem bei Umgebungsgeräuschen viel 3D-Sound-Feeling. Greifbar an der Decke herumschwirrende Effekte darf man beim Reflexionsprinzip mit Upfiring-Chassis zwar nicht erwarten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten schlägt sich Samsungs Q90R aber ausgezeichnet.

 

Der Testbericht Samsung HW-Q90R (Gesamtwertung: 82, Preis/UVP: 1400 Euro) ist in audiovision Ausgabe 8-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Samsung HW-Q90R (Test) erschien zuerst auf audiovision.


Canton Smart Soundbar 9 (Test)

$
0
0

Canton ist kein Neuling in Sachen Soundbars, doch nun werden die Klangriegel des deutschen Boxenbauers „smart“: Surround-Vernetzung, Multiroom und Streaming sollen einfacher denn je sein.

In Zeiten, in denen selbst Kühlschränke und Toaster „smart“ sind, muss man sich etwas einfallen lassen, um dem Begriff gerecht zu werden. Cantons „Smart Soundbar 9“ trägt das Trendwort sogar im Namen – und das aus gutem Grund: ein neues Funkmodul. Selbiges findet man nicht nur in den neuen Soundriegeln, sondern auch bei Stand- und Regal-Boxen, in Aktiv-Speakern und sogar in einem Subwoofer. Der Clou dabei: Canton-Geräte mit Smart-Modul lassen sich beliebig miteinander kombinieren bzw. zu vollwertigen Surround-Systemen vernetzen. Dabei funkt das Modul stets auf einer anderen Frequenz als das integrierte WiFi-Modul, um ihm nicht in die Quere zu kommen.

Für diesen Test schickte uns Canton die „Smart Soundbar 9“ (700 Euro), den Subwoofer „Smart Sub 8“ (600 Euro) sowie die beiden Aktiv-Speaker „Smart Soundbox 3“ (je 350 Euro) zu, die sich zu einem 4.1-System zusammenschließen lassen. Mehr als 3 Geräte lassen sich mit der Soundbar nicht koppeln. Mit 2.000 Euro kostet das smarte Quartett so viel wie ein günstiges 5.1-Boxenset samt AV-Receiver. Doch das nimmt deutlich mehr Platz weg und integriert sich weit weniger harmonisch in ein durchgestyltes Wohnzimmer. 3D-Sound mit Dolby Atmos gehört übrigens nicht zum geschnürten Paket, dafür ist die größere „Smart Soundbar 10“ (900 Euro) zuständig, die wir in einer der kommenden Ausgaben testen. 

Der 27 x 33 x 27 (B x H x T) cm große Subwoofer kommuniziert per Funk oder Kabel mit der Bar.

Google Home & Multiroom

Das Zusammenfunken allein macht eine Soundbar aber noch nicht sonderlich „smart“, weshalb Canton dem Klangriegel auch Streaming-Funktionen eingepflanzt hat. Zum Einsatz kommen Bluetooth, eingebautes Spotify (eine App wird benötigt), WLAN und Googles Chromecast samt Sprachsteuerung via App. Über die Apps von Drittanbietern mit Chromecast-Unterstützung kommt so die weite Welt des Music-Streamings in die Canton-Bar. Dank Multiroom können alle vorhandenen „Smart“ Speaker einzeln oder im Verbund angesteuert werden. Apples AirPlay fehlt aber, auch ein Mediaplayer oder das Streaming via DLNA/UPnP ist nicht möglich. Der USB-Port dient nur Service-Zwecken.

Die kleine Fernbedienung ist ziemlich schwer und robust. Der klare Strukturierung und weit auseinander liegende Tasten erlauben nach einer kurzen Eingewöhnung die Bedienung, auch ohne dass man ständig auf den Geber gucken muss.

Apropos Anschlüsse: Hier punktet die Bar mit 3 HDMI-Eingängen sowie einem HDMI-Ausgang inklusive ARC-Funktion; sämtliche HDMI-Ports akzeptieren 4K/60p-Signale mit HDR10 und HLG; Dolby Vision befindet sich laut Produktmanager Frank Göbl gerade im Zertifizierungsprozess. Ton gelangt ferner über Toslink, Digital-Koax oder analoge Cinch-Buchsen in den Riegel, über den Subwoofer-Out darf man ein Tieftonmodul analog verbandeln.    

Innen & außen

In Inneren der Stereo-Bar arbeiten 10 Chassis, jede Seite bekam einen Gewebe-Hochtöner (19 mm), einen Aluminium-Mitteltöner (50 mm), zwei Woofer-Chassis aus Alu (50 mm) sowie eine Bass-Passivmembran (147 x 57 mm, Alu) spendiert; Letztere ist eine anspruchsvollere Alternative zum Bass-reflex-Rohr, da sie Luftdruckgeräusche vermeidet. Als Verstärkerleistung gibt Canton 300 Watt an.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Dank großer Aussparung passen auch dicke HDMI-Strippen an die 3 Eingänge und den Ausgang. Digital gelangt Ton auch über Toslink und Koax in die Bar, analog über Cinch.

Neben der erstklassigen Verarbeitung mutet die Ober-seite aus geschliffenem Glas edel an; Fingerabdrücke sind allerdings vorprogrammiert. Mit ihren noch überschaubaren Maßen von 89 x 7 x 10 cm (B/H/T) passt die Bar problemlos vor jeden Fernseher, für einen sicheren wie vibrationsarmen Stand sollte man sie auf die beiliegenden Gummipuffer stellen. Dank Lochhalter ist auch eine Wandmontage möglich. In der Mitte strahlt durch ein robustes Metallgitter ein LED-Display, das jedoch nur Abkürzungen anzeigt. Deutlich umfangreicher kommuniziert das Onscreen-Display, das in Aufbau und Funktionsumfang an kleine AV-Receiver erinnert. Damit lassen sich Soundbar, Woofer und Rear-Boxen schnell und komfortabel einstellen.

Das Lautsprecher-Setup gewährt Kontrolle über Pegel, Delay und einen Equalizer mit drei vordefinierten Presets: EQ1 ist für die freie Boxenaufstellung, EQ2 für eine wandnahe Unterbringung und EQ3 mit Pegelreduzierung im Grundton für die Eck-Positionierung. Praktisch ist das Speichern von 3 User-Presets, die neben Lautstärke und Eingang auch die Boxenkonfiguration sowie die Einstellungen der Klangregler und sogar die Playlists von Spotify berücksichtigen – Justieren kann man übrigens Bass, Mitten und Höhen. 

Die kleine Fernbedienung fällt überraschend robust und schwer aus. Dank übersichtlichem Tasten-Layout findet man sich schnell zurecht. Klasse ist die Lernfunktion, damit lassen sich Befehle etwa des TV-Gebers auf die Canton-Soundbar übertragen. Die Lautstärkeregelung via TV-Fernbedienung funktioniert dank CEC problemlos.

5.1-Decoder an Bord

Für sich allein stellt die Soundbar ein natives 2.1-Kanalsystem dar. Ein Center-Kanal existiert nicht physisch, taucht aber als virtueller Center im Boxenmenü auf. In Kombination mit den beiden Rear-Speakern „Soundbox 3“ kann das System zu 5.1-Kanälen ausgebaut werden, mehr ist aber nicht möglich. Für den klassischen Surround-Sound sind die Decoder Dolby Digital und DTS an Bord, fürs Upmixen von Stereosignalen gibt es DTS TruSurround. An Klangprogrammen stehen Standard (Stereo), „Movie“ und „Music“ zur Verfügung. Koppelt man die Soundbar mit Rear-Speakern, wird aus dem „Music“-Programm „Movie 2“. Zudem gibt es eine Voice-Schaltung sowie eine Dynamik-Kompression.

Bei der kleinen (12 x 21 x 12 cm, 2 kg) „Smart Soundbox 3“ handelt es sich um einen vollständigen Wireless-Lautsprecher, der unabhängig von der Soundbar betrieben werden kann – und das solo, als Stereo-Duo oder im Trio mit einem zusätzlichen Subwoofer.

Cantons „Smart Soundbox 3“ arbeitet sowohl allein als auch im Verbund mit weiteren Lautsprechern.

Obligatorisch für Streaming-Speaker ist der WLAN-Zugang, der hier von einem LAN-Anschluss komplementiert wird. Mit der Verbindung ins Netz stehen dank Chromecast built-in der Soundbox die gleichen Streaming-Optionen wie der Soundbar zur Verfügung, sofern man seine Soundbox mit der Google-Home-App verknüpft. Eine direkte Zuspielung von Musik ist drahtlos auch mit Bluetooth möglich, per Kabel geht es via 3,5-mm-Klinke in die Box.
Ähnlich der „Smart Soundbar 9“ besitzt die Soundbox einen 19 mm großen Gewebe-Hochtöner sowie ein 95-mm-Mitteltöner (Alu) plus zwei passive Bass-Membranen. Der eingebaute Verstärker liefert laut Canton 120 Watt. An der Oberseite findet man keine Glasplatte, sondern 8 Tasten zur Bedienung. Zur Steuerung kann man auch die Fernbedienung der Soundbox benutzen, die optional als Zubehör erhältlich ist. An der Front strahlt ein großes LED-Display. Der Funktionsumfang reicht von einer Bass-, Mitten- und Höhenregelung über einen Dreifach-EQ und 3 User-Presets zum Speichern aller aktuellen Einstellungen bis hin zu einer Ein- und Ausschaltautomatik sowie einem ECO Mode.

Kleiner Krawallmacher

Der 8,5 Kilo schwere Subwoofer „Smart Sub 8“ ist so wertig verarbeitet wie die Soundbar – sogar die obere Glasplatte ist vorhanden. Somit passt das Duo auch optisch perfekt zusammen. Der 22 cm große Treiber aus Cellulose/Graphit strahlt nach unten hin ab, laut Canton liefert die Digital-Endstufe 200 Watt. Die Verbindung zur Soundbar erfolgt per Kabel oder Funk. Sobald Bar und Woofer gekoppelt sind, kappt die Bar ihre Bässe unterhalb 80 Hertz. Auch Pegel, Delay und Phase des Woofers steuert die Bar. Zudem besitzt der Quader eine Ein- und Ausschaltautomatik. 

Tonqualität

Schon mit den ersten Takten wurde klar: Der Subwoofer ist Gold wert: Bässe drückten dermaßen tief und kräftig aus dem kleinen Würfel, dass wir unseren Ohren kaum trauten. Zudem harmonierten Woofer und Bar prächtig und spielten wie aus einem Guss. Nur mit der Präzision nimmt es der Quader nicht so genau und wummerte schon mal vor sich hin, statt letzte Konturen preiszugeben. Das stört bei Actionfilmen wie „Ghost in the Shell“ (Dolby Atmos) aber herzlich wenig. Noch eindrucksvoller präsentierte das Quartett sein Surround-Klangfeld, das verblüffend groß und dreidimensional ausfiel – erstaunlich, wie homogen und lückenlos Bar und Rears zusammenspielten. Im „Movie“-Mode, der mit DSP-Virtualisierung arbeitet, präsentierte sich vorne eine breite und tiefe Frontbühne, die weit über die Ausmaße der Bar hinauswuchs. „Movie 2“ spielte kleiner, auch weil im 4/5.1-Kanal-betrieb hier keine DSP-Virtualisierung stattfindet. Die Sprachwiedergabe war bei frontaler Sitzposition sehr gut, aus seitlichen Hörwinkeln nahm die Verständlichkeit geringfügig ab und es klang weniger neutral. Die Dynamik-Kompression funktionierte bei Dolby-Signalen gut, bei DTS-Material dagegen nicht. Die Voice-Funktion hellt den Präsenz-Bereich auf: Damit klingen Stimmen etwas unnatürlicher bzw. greller, was jedoch die Sprachverständlichkeit erhöht. Mit gutem Tonmaterial ist dieser Modus aber unnötig.

Neben Filmton machte sich das 4er-Gespann auch bei Stereo-Musik sehr gut. Das „Standard“-Programm und „Movie 2“ spielten aber klein bzw. nur so groß wie der Klangriegel selbst. Deutlich mehr Spaß machte der Surround-Upmix des „Movie“-Programms: Dann konnten sich Raumgröße, Abbildung, Dynamik und Bass absolut hören lassen. Abstriche muss man – wie bei fast alles Soundbars – bei klassischer Musik machen, hier fehlten uns Durchzeichnung, Plastizität von Instrumenten und Sängern. Für Klassik-Liebhaber sind Soundbars aber grundsätzlich nur zweite Wahl.   

Der Testbericht Canton Smart Soundbar 9 (Gesamtwertung: 86, Preis/UVP: 2000 Euro) ist in audiovision Ausgabe 9-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Canton Smart Soundbar 9 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Sennheiser Ambeo (Test)

$
0
0

Große Erwartungen kamen schon beim Auspacken auf: „Was für ein Riesen-Ding!“, dachten wir uns, als wir den 18 Kilo schweren und gut 127 x 13 x 17 (B/H/T) Zentimeter großen Klang-riegel auf unseren TV-Tisch hievten. Gewaltig fällt auch der Preis von 2.500 Euro aus, zumal der
„Ambeo“ getaufte Klangriegel weder Rear-Boxen noch einen Subwoofer im Gepäck hat.

13 Treiber für Atmos und DTS:X

Für diesen Batzen Bares bekommt man allerdings auch einiges geboten: So sorgen nicht weniger als 13 Chassis für 3D-Sound mit Dolby Atmos und DTS:X – nativ verarbeiten kann die Ambeo-Bar 5.1.4-Kanäle. Diese verteilen sich auf eine Armada von für Soundbar-Verhältnisse großen Chassis, welche an der Front, seitlich und oben verbaut wurden: So bedienen 6 Tief-Mitteltöner mit 4 Zoll Durchmesser und konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen den Tiefton, hinzu kommen 5 Hoch-töner mit je einem Zoll Durchmesser und Aluminium-Kuppen-Membranen für die Kanäle Front Links/Rechts, Center und die zwei Surround-Kanäle. Die beiden oberen Top-Fire-Chassis sind Breitband-Treiber, ebenso mit konischen Zellstoff-Sandwich-Membranen versehen und 3,5 Zoll groß.

Gut bestückt: Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Zu einem HDMI-Ausgang samt eARC gesellen sich gleich 3 HDMI-Eingänge; Ton gelangt ferner über Toslink und analoge Cinch-Buchsen in die Bar.

Wie viele Soundbar-Kollegen arbeitet die Ambeo-Bar für Raumklang nach dem Reflexions-Prinzip, bei dem Schall Richtung Wände und Decke abgestrahlt wird. Von dort gelangen die Schall-wellen via Reflexionen zum Hörplatz. Damit dies funktioniert, müssen die Raumbeschaffenheit sowie die Distanzen zwischen Bar und Hörplatz ausgelotet werden. Hierfür bedient sich Sennheiser einer Messung der raumakustischen Begebenheiten mittels Messmikrofon. Dieses sitzt in der Spitze einer langen Metallstange, die auf einem schweren Metallsockel befestigt ist. Die Gesamthöhe des Konstrukts reicht mit 70 Zentimetern aus, um bei Platzierung auf einem Stuhl oder Sofa das Mikro auf Ohrhöhe zu positionieren.

In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut wurde die Virtualisierungs-Technologie entwickelt, die per Druck auf die AMBEO-Taste aktiviert wird und mit welcher die Soundbar 2D- wie 3D-Tonsignalen eine Extraportion Räumlichkeit verpasst. Für die DSP-Verarbeitung der Signale und die Steuerung der Bar sind zwei Dual-Core-Prozessoren mit je 500 MHz von SHARC sowie ein ARM Cortex-A7 Doppelkern-Prozessor mit 1,2 GHz zuständig.

Decoder & Klangschaltungen

An Tonformaten unterstützt die Ambeo-Soundbar praktisch alles von Dolby und DTS, inklusive DTS Neural:X und dem Dolby Virtualizer. Als Besonder-heit versteht sich der Sennheiser-Klangriegel auch auf das vom Fraunhofer-Institut entwickelte MPEG-H-Format für objekt-basiertes 3D-Audio. Das Format wurde für die Integration in Streaming- und Rundfunk-Infrastrukturen entwickelt, wobei die 3D-Audiostreams über jede Lautsprecher-Konfiguration und auch über Stereo-Kopfhörer wiedergegeben werden können.

An Klangprogrammen stehen 5 Presets plus ein „Night“-Modus fürs Leise-hören bereit; Letzterer lässt sich bei allen Klangmodi aktivieren. Jedes Programm kann zudem über einen 4-bandigen Equalizer getunt werden; dies funktioniert allerdings nur über Sennheisers „Smart Control App“. Das Gleiche gilt für die Intensität des „Ambeo“-Virtualisierungseffekts. Ambeo – wie die Raumkalibrierung und der Equalizer – funktioniert übrigens nicht in Kombination mit Dolbys Virtualizer.

Apropos Bedienung: Die mittelgroße Fernbedienung fällt überraschend schwer aus und macht einen robusten Eindruck – trotz Plastikgehäuse. Die grundlegende Bedienung kann auch über die Knöpfe an der Soundbar-Oberseite erfolgen. Die großen Tasten samt klarer Gliederung in Funktionsgruppen gefallen uns sehr gut, ebenso überzeugt die schnelle Umsetzung von Befehlen bzw. von Programmwechseln. Das recht klein geratene OLED-Display auf der Front lässt sich aus drei Metern Entfernung leider kaum mehr ablesen. Die Helligkeit passt sich automatisch dem Umgebungslicht im Raum an, kann aber auch manuell geregelt werden; ganz aus geht es aber nicht. Das hell leuchtende Ambeo-Logo rechts unten kann man hingegen gar nicht regeln, es erlischt bei nicht aktivem Ambeo-Upmixer. Auf ein Onscreen-Menü muss man ganz verzichten, trotz eines HDMI-Ausgangs. Sinnvolle Ergänzung ist die „Sennheiser Smart Controll App“, mit der sich die Bar bequem einrichten und steuern lässt. Eine Sprachsteuerung etwa über Amazon Alexa oder den Google Assisstant ist nicht möglich.

Das bringt Ambeo

Die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut entstandene Virtualisierungs-Technologie Ambeo verhilft 2D- und 3D-Tonsignalen zu einer deutlich gesteigerten Räumlichkeit der Wiedergabe. Die Intensität des Raumklangeffekts kann man dreistufig („Light“, „Standard“, „Boost“) über die Sennheiser Smart Control App einstellen, nicht jedoch über die Fernbedienung.

Mit der Sennheiser Smart Control App erhält man Zugriff auf erweiterte Funktionen wie den Equalizer oder den dreistufigen Reiter zur Regelung der Intensität des Ambeo 3D-Soundeffekts.

Im Ergebnis ist der Ambeo-Sound verblüffend: Schon in der „Standard“-Stufe verteilten sich Musik und Filmton auf eine sehr große Bühne links wie rechts des Tonriegels. Bei Atmos-Trailern faszinierte die Sennheiser-Box mit einem sehr großen Surround-Feld, in dem seitlich und sogar hinter unserem Sitzplatz noch Toneffekte hörbar waren. Selbst Sound von oben konnte die Bar darstellen, wenn auch nicht über unserem Kopf sondern nach vorn versetzt. Vollwertige 5.1.2-Boxen-sets spielen freilich räumlicher, greifbarer und präziser, dennoch klang das Gebotene für eine Soundbar überaus eindrucksvoll.

Tonale Verfärbungen blieben beim Ambeo-Upmixing dankenswerterweise dezent im Hintergrund und fielen nach kurzer Zeit praktisch gar nicht mehr auf.

Ambeo-Sound: Eine ganze Armada an Treibern sorgt für 3D-Sound von vorn, seitlich, hinten und oben: Schall wird hierbei von den seitlichen und oberen Treibern – Letztere sind im Bild aufgrund der Metallgitter nicht sichtbar – zu den Seitenwänden und an die Decke geworfen, von wo aus die Toninformationen via Reflexionen zum Hörplatz gelangen sollen. Wie gut das funktioniert, hängt maßgeblich vom Hörraum bzw. dessen Wandbeschaffenheit ab.

An der Verarbeitung und Haptik der größtenteils aus Metall bestehenden Soundbar gibt es nichts auszusetzen. Die Front und Seiten umläuft ein abnehmbarer Frontgrill, der mit Stoff umspannt wurde und so die Chassis vor Staub und neugierigen Kinderhänden schützt. Dank großer Gummifüße steht die Soundbar rutschfest und vibrationsarm. Direkt vor dem TV platziert, ragt die Bar mit ihren über 13 Zentimetern Höhe aber ins Bild der meisten Flatscreen-Vertreter. Zur Wandmontage bietet Sennheiser die „Ambeo Soundbar – Wall Mount“ an, die für 60 Euro allerdings separat gekauft werden muss. Im Standby-Modus verbrauchte die Bar trotz aktiver Eco-Schaltung 3,2 Watt. Ohne den Eco-Modus, der den Bootvorgang deutlich verlangsamt, sind es sogar 6,2 Watt.

Video & Multimedia

Mit Ausnahme der Buchse für das Messmikrofon befinden sich alle Anschlüsse auf der Rückseite der Bar. Vorhanden sind ein HDMI-Ausgang inklusive eARC sowie drei HDMI-Eingänge. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDR10 sowie Dolby Vision für erhöhten Kontrast und erweiterte Farben von der UHD-Blu-ray. Ton kann kabelgebunden auch über Toslink und Stereo-Cinch zugespielt werden. Dank Subwoofer-Pre-out (Mono-RCA) kann man der Bar einen Krawallmacher zur Seite stellen. Gestreamt wird über WLAN und Ethernet per UPnP, Bluetooth, NFC und Google Chromecast; AirPlay fehlt hingegen.

Tonqualität Surround

Mit ihren laut Sennheiser stolzen 250 Watt (Nennleistung) ist die Ambeo-Bar auch akustisch ein gewaltiger Brocken: Das große Gehäusevolumen schlägt tonal durch und lässt die Bar nicht nur erwachsen, sondern fast wie eine ausgewachsene Standbox klingen. Die verfärbungsarme Spielweise brachte die Einmesssung nochmals auf den Punkt, eine solch natürliche Tonwiedergabe bietet kaum eine uns bekannte Soundbar. Überhaupt spielte der Riegel nach der Kalibrierung musikalischer und lebendiger, weshalb man die Prozedur auf jeden Fall durchführen sollte. Die Justierung nach persönlichem Geschmack erledigt man im 4-fach-EQ der Sennheiser-App; dank sinnvoll gewählter Frequenzen bzw. Frequenzbereiche gelangt man mit wenigen Zügen zum erwünschten Klangziel.

Einmal fertig justiert, machte auf der Ambeo-Box sogar klassische Musik Spaß – ein Kunststück, das ihr so schnell keine Soundbar nachmacht. Unsere beliebten Kantaten von Bach mit Chor und Orchester dröselte die Bar sauber auf, spielte räumlich überzeugend und tonal ausgewogen; hier hört man die Musik und nicht die Lautsprecher. Ganz andere Qualitäten sind bei Steely Dan gefragt, die rhythmische Rockmusik groovte auf der Sound-Riegel mit knackigen, sauberen Bässen und glaubhafter Dynamik. Die Sprachverständlichkeit war bei frontaler Sitzposition bestens und nahm bei seitlichen Hörwinkeln nur geringfügig ab; auch die tonalen Verfärbungen hielten sich in Grenzen.

In Sachen Räumlichkeit spielte die Bar ohne die Surround-Funktion Ambeo auf sich selbst fokussiert. Das änderte sich, sobald wir das Ambeo-Processing akivierten, denn dann wuchs der Tonbalken weit über sich hinaus und bot ein räumlich großes 3D-Schallfeld, das auch seitlich sowie von oben Töne hörbar machte. Mehr zum gelungenen AMBEO-Sound lesen Sie im Kasten unten.

Weniger Ein- bzw. Nachdruck hinterließ jedoch der Tiefbass, bei dem man Abstriche machen muss. So war der „Powerful Bass“ in Dolbys „Amaze“-Trailer kaum hörbar und schon gar nicht spürbar, während hier auch externe Zwerg-Subwoofer gerne mal kleine Erdbeben veranstalten. Wer auf Effekte-Spektakel steht, ist mit einem zusätzlichen Krawallmacher daher gut beraten.

Die 5 Klangpgrogramme unterscheiden sich tonal eher marginal, sind aber gerade auch deshalb gut geglückt, da sie den Grundcharakter der Bar nicht völlig umzukrempeln – wie das bei vielen Sound-Riegeln der Fall ist. Der bei allen Tonmodi nutzbare „Night“-Modus zur Bass- und Dynamikreduktion funktionierte bei fast allen Tonformaten – nur bei DTS:X-Sound versagte die Schaltung. 

Die Kalibrierung

Um die Soundbar optimal an die räumlichen Gegebenheiten anzupassen, bietet die AMBEO-Bar ein Einmess-System zur Kalibrierung des Klangriegels. Das hierfür benötigte Mikrofon in Form eines langen Stabes gehört zum Lieferumfang.

Das Stabmikrofon steht dank schwerer Basis von allein, bei Positionierung etwa auf einem Stuhl befindet sich der Mikrofonkopf oben rechts genau auf Ohrhöhe.

Die Einmessung läuft denkbar simpel ab und kann dankenswerterweise auch ohne App erfolgen; das Front-Display gibt Auskunft über den Ablauf: Nachdem das Mikro mit der Soundbar verbunden und senkrecht am bzw. auf dem Hörplatz platziert wurde, reicht ein 4-sekündiges Drücken der AMBEO-Taste (Fernbedienung oder am Gerät) zum Start der Einmessung. In der Folge tönen laute Ton-Sweeps für rund 2 Minuten aus dem Klangbalken, womit die Prozedur auch schon ihr Ende findet.

Manuelle bzw. nachträgliche Eingriffe wie etwa eine Nachjustierung von Pegel- und Distanzwerten der einzelnen Kanäle sind nicht möglich.

Tonqualität Stereo

Sehr ansprechend musizierte die Sennheiser-Bar mit Stereo-Musik drauf los. Dank ihrer neutralen Abstimmung lässt sich von Pop, Rock und Metal über Blues bis hin zur Klassik alles hören, ohne jemals die Nase rümpfen zu müssen. Die knackigen Bässe bilden ein voluminöses Fundament für eine lebendige und dynamische Wiedergabe, die rundum Spaß macht.

Ohne Ambeo-Upmix spielte der Riegel zwar luftig, aber auch hörbar aus der Klangbox. Ein Druck auf die Ambeo-Taste änderte dies, dann musizierte die Soundbar fast genauso groß und dreidimensional wie mit nativer Mehrkanal-Musik.           

Der Testbericht Sennheiser Ambeo (Gesamtwertung: 85, Preis/UVP: 2500 Euro) ist in audiovision Ausgabe 11-2019 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Sennheiser Ambeo (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Denon DHT-S516H (Test)

$
0
0

Denon hat derzeit 3 Soundbars im Programm. Die DHT-S516H bildet die Mitte und ist mit 700 Euro auch preislich im Mittelfeld angesiedelt. Zum Paket gehört ein externer Subwoofer, der dem vergleichsweise zierlichen
Tonbalken zu Klang weit jenseits von Mittelmaß verhelfen soll. Ob das klappt?

Soundbars verkaufen sich wie warme Semmeln, für 2019 erwartet die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik erstmals über 1 Million verkaufte Exemplare in Deutschland – eine Steigerung von knapp 15 Prozent gegenüber 2018. Kein Wunder, dass hier jeder Hersteller mit Audio-Expertise ein Stück vom Kuchen abhaben möchte.

Der 31 x 17 x 33 Zentimeter große und 6,6 Kilo schwere Sub kommuniziert per Funk mit der Soundbar.

Denon ist dieses Jahr mit zwei neuen Klang­riegeln am Start, der DHT-S716H für 900 Euro sowie der kleineren und hier getesteten DHT-S516H für 700 Euro; seit gut einem Jahr gibt es zudem die 280 Euro günstige Einsteiger-Bar DHT-S316. Für die aufgerufenen 700 Euro erhält der Käufer aber nicht nur eine Soundbar, sondern bekommt auch einen, mit 17 x 31 x 33 Zentimeter nicht übermäßig großen Subwoofer. Auch der Riegel selbst kommt mit seinen 101,8 x 7,3 x 10,4 Zentimetern (BxHxT) vergleichsweise zierlich daher, was klanglich zu tonalen Verfärbungen im Grundton führen kann; zudem könnte ein Frequenzloch zwischen Bar und Subwoofer entstehen. Die Frontabdeckungen beider Geräte lassen sich mit etwas Geschick (und Kraft) abnehmen, dahinter verbergen sich bei der S516H auf jeder Seite ein Hochtöner sowie ein ovales Mittelton-Chassis. Der 6,6 Kilo schwere Woofer wurde mit zwei Chassis von rund 12,5 Zentimetern Durchmesser bestückt, die durch ein Bassreflex-Rohr auf der Rückseite unterstützt werden. Im Duo ergibt das ein 2.1-Kanalsystem. Eine Erweiterung mit Surround-Boxen zu einem 4.1-Set ist nicht möglich, bei der größeren Schwester S716H hingegen schon.

Decoder & Klangprogramme

3D-Sound mit Atmos und DTS:X ist demnach nicht vorgesehen, entsprechend fehlen auch die relevanten Decoder. Doch auch unkomprimierter HD-Ton gehört nicht zum Repertoire der Bar, an Bord sind Dolby Digital, Dolby Digital Plus und DTS.

Links und rechts im Gehäuse sorgen je ein Hoch- sowie ein Mitteltöner für guten Ton.

Der durchwegs frontale Einbau der Chassis verrät, dass bei der Konstruktion Surround-Sound nicht im Vordergrund stand. Um der Bar trotzdem räumlichen Sound zu entlocken, setzt der Klang­riegel wie mittlerweile fast alle Vertreter seiner Zunft auf DSP-Power, die mit psycho-akustischen Klangkniffen Sound räumlicher schallen lassen sollen. Zur Auswahl stehen die Programme „Music“ und „Movie“, einen neutralen Standard-Modus gibt es hingegen nicht. Der „Night Mode“ lässt sich auf beide Klangprogramme anwenden, er senkt Bässe ab und hebt Dialoge an, um Mitbewohner nicht zu stören. Ebenfalls zuschaltbar ist Denons Dialog Enhancer, der Stimmen besser hörbar macht. Für das individuelle Klangtuning stehen Regler für Bass und Höhen bereit. Zudem darf man den Lautstärkepegel des Subwoofer-Kanals separat einstellen. Auf eine Einmess-Automatik verzichtet die Denon-Bar.

Ausstattung & Praxis

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Plastikgehäuses: Zu einem HDMI-Eingang gesellt sich ein HDMI-Ausgang samt Audio-Return-Channel (ARC) für Ton, der vom TV angeliefert wird; die aktuelle eARC-Variante für HD-Ton ist nicht an Bord, wird aufgrund fehlender HD-Ton-Decoder aber auch nicht benötigt. Alle HDMI-Terminals schleifen 4K/60p-Signale durch und beherrschen HDCP 2.2 und HDR10, aber nicht Dolby Vision; Letzteres gibt es nur bei der S716H. Alternativ kann via Toslink und Koax zugespielt werden, analog über 3,5-mm-Klinke. Gestreamt wird über WLAN oder Ethernet von einem NAS oder PC aus.

Viel Zubehör: Denon legt der Soundbar nicht nur ein HDMI- und optisches Kabel bei, es gibt auch Leiter für Klinke und Netzwerk sowie einen Infrarot-Sender, der IR-Signale zum Fernseher „überbrückt“, sofern die Soundbar den IR-Empfänger des TVs verdecken sollte.

Auch darf man einen USB-Stick bzw. eine Festplatte mit Musikdateien direkt an die Bar stöpseln, unterstützt werden auch Hi-Res-Dateien in den Formaten FLAC, WAV, ALAC und DSD. Drahtlos gelangt Musik per Bluetooth (A2DP) und AirPlay in den Riegel. Über die HEOS-App stehen zudem kostenpflichtige Musikdienste wie Amazon Music, Deezer, Napster und Spotify sowie das freie Webradio TuneIn bereit.

Schon beim Auspacken fiel uns auf, dass eine Fernbedienung fehlt. Dachten wir zuerst, der Geber unseres Testmusters würde noch in der Denon-Zentrale liegen, so brachte ein Blick ins Handbuch die Klärung: Eine Fernbedienung gehört nicht zum Lieferumfang. Damit ist der Nutzer auf die HEOS-App (für iOS und Android) angewiesen, denn auch an der Bar selbst gibt es bis auf eine Lautstärkeregelung keine weiteren Bedientasten.

Nur über die HEOS-App gelangt man zu Funktionen wie der Eingangswahl, den Klangprogrammen oder dem Equalizer.

Die Installation der Bar via HEOS-App lief zwar über einen Umweg, aber ohne Probleme ab. Da unser Netzwerk nach einem Passwort verlangte, musste die Bar zuerst physisch mittels beigelegtem Audio-Kabel mit unserem iPad (Kopfhörer-Buchse) verbunden werden. Nach Passworteingabe klappte schließlich die Kommunikation. Die HEOS-App geleitet den Nutzer zielsicher durch die Erstinstallation. Praktisch: Bei HDMI-Verbindung darf man die Lautstärke der Bar über die TV-Fernbedienung regeln.
Neben dem Zugriff auf die Klangprogramme und den Equalizer bietet die App auch 7 Musikdienste sowie zahlreiche Multiroom-und Streaming-Funktionen.

Im Verbund mit einem Amazon- oder Google-Lautsprecher kann die Bar mit den Sprachdiensten Alexa und Google Assistant kommunizieren. Eine klassische Fernbedienung gehört leider nicht zum Lieferumfang. Ein Onscreen-Menü oder Display gibt es auch nicht, an der Bar selbst informieren farbige Lichter über den Betriebszustand.

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite: Zu einem HDMI-Eingang samt ARC gesellen sich ein HDMI-Ausgang sowie eine Koax- und Toslink-Buchse. Analog geht es via 3,5-mm-Klinke in die Bar. Fürs Streaming sind Ethernet und WLAN (2,4 GHz, 5 GHz) dabei. Ein USB-Port rundet die Konnektivität ab.

Tonqualität

Im Hörtest spielte der zierliche Balken überraschend erwachsen, auch dank des Woofers, der trotz seines geringen Volumens ordentlich Druck machte. Natürlich reicht der kompakte Brüllwürfel nicht abgrundtief in der Basskeller, trotzdem lieferte er souverän das nötige Fundament für explosive Filmabende.

Barocke Musik dröselte der Riegel sauber auf und verschluckte keine Instrumente, die räumlich jedoch recht nahe beieinander saßen. Mit Dokumentationen war Sprache bei frontaler Sitzposition sehr gut verständlich, aus stark seitlichen Hörwinkeln klang der Riegel hingegen weniger neutral und dumpfer. Der dreistufige „Dialog Enhancer“ machte seinem Namen alle Ehre, allerdings litten darunter Neutralität und Räumlichkeit des Sounds. Dank seiner angenehmen Abstimmung blieben Härten dem Klang auch bei lauten Pegeln fern, die der Riegel zu stemmen vermag. Die „Night“-Funktion kappte zuverlässig Bässe und Dynamikspitzen fürs Leisehören.

Bei Dolby-Atmos-Trailern tönte es vorne groß und dreidimensional mit gut 3 Metern Breite. Effekte hatten Körper und spielten realistisch, auch der „Powerful Bass“ im „Amaze“-Clip drang mit beachtlicher Wucht aus dem kleinen Gehäuse. In Sachen Surround-Sound muss man hingegen Abstriche machen, hier gab es seitlich des Hörplatzes kaum etwas zu hören. Dank der großen, luftigen Klangbühne vorne fällt dieses Manko aber weniger stark ins Gewicht, als man glauben könnte.

Dank ihrer luftigen und großen Klangbühne sowie ausgewogenen Abstimmung lässt sich Stereo-Musik besonders gut auf der S516H hören. Der Subwoofer lieferte auch hier druckvolle Beats, die Soundbars ohne externen Basswürfel in der Regel vermissen lassen.

Der Testbericht Denon DHT-S516H (Gesamtwertung: 68, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Denon DHT-S516H (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Nubert NuPro XS-7500 (Test)

$
0
0

Die kleine Fernbedienung punktet mit großen, gummierten Tasten und klarer Strukturierung. Für tiefergehende Grundeinstellungen wird Nuberts X-Remote App benötigt.

Es geht immer eine Nummer größer: Nuberts neues Sounddeck XS-7500 macht selbst ausgewachsenen Standboxen Konkurrenz. Von Nubert sind wir Großes gewohnt, schon das Sounddeck AS-450 (Test in 4-2017) gehörte zu den wuchtigsten Vertretern seiner Art. Noch ein paar Zentimeter und Gramm mehr wirft das neue XS-7500 in die Waagschale – bereits beim Auspacken war uns klar: Hier möchte ein ausgewachsener Standlautsprecher für TV-Sound sorgen. Das Konzept dahinter ist logisch: Die enorme Größe von 120 x 14,3 x 37 (B/H/L) Zentimetern sorgt in Kombination mit 32,5 Kilo Gewicht für ein vibrations­armes Gehäuse gepaart mit viel Volumen für einen natürlichen Klang ohne „Loudness“-Effekt – also die Betonung von Höhen und Bass samt mangelndem Grundton, was bei kleinen Soundbar/Subwoofer-Kombis öfter vorkommt.
Der Materialaufwand hat natürlich seinen Preis, und das im doppelten Sinne: Mit 1.470 Euro ist die XS-7500 alles andere als ein Schnäppchen, zudem lässt sie sich nur schwer verstecken. Besonders wohl fühlt sich das Nubert-Deck direkt unter einem Fernseher, das wahlweise in Schwarz oder Weiß lackierte Holzgehäuse aus MDF trägt Flachmänner bis 100 Kilo. Die klassische Soundbar-Platzierung vor einem Fernseher gestaltet sich aufgrund ihrer Höhe hingegen als problematisch. Nubert selbst bezeichnet die XS-7500 auf seiner Webseite übrigens mal als Soundboard, mal Soundbase oder Soundbar. Doch egal, was es ist, an die Wand kann man das gute Stück nicht hängen.

 

Innen & Außen

Die Elektronik stammt aus Nuberts Aktivboxen­serie „nuPro X“. Drin steckt ein Sechs-Kanal-Digital­verstärker mit 580 Watt, der 8 Chassis befeuert, die als Stereo-System ausgelegt sind. Links wie rechts werkeln je ein Hochtöner mit 25 Millimeter großer Seidengewebekalotte sowie zwei neu entwickelte, 12 Zentimeter große Tief-/Mitteltöner mit Polypropylen-Membran. Auf der Unterseite des Gehäuses verbaute Nubert zwei 20,4 Zentimeter große Tieftöner mit Polypropylen-Verbundmembran, weshalb die Montage der mitgelieferten Traversen samt Gummispikes ein Muss ist, um den Treibern Spielraum und dem Schall Platz für die Ausbreitung zu verschaffen. Die Höhe der Bar steigt damit nochmals um 2,5 auf 16,8 Zentimeter an. Die Aufteilung der Frequenzen für das Dreieinhalb-Wege-Lautsprechersystem erfolgt mit einer aktiven Frequenzweiche, ein digitaler Signalprozessor ist für die Linearisierung der Bereiche zwischen 25 und 22.000 Hertz zuständig. An den Gehäuseseiten sollen Rundungen klangschädliche Kantendispersionen verhindern, hinten sitzen zwei Bassreflex-Öffnungen. Die schwarze und magnetisch haftende Stoffabdeckung verdeckt nicht nur die Chassis, sondern auch das OLED-Display, das folglich schlecht lesbar durch den Stoff schimmert. Nuberts AS-450-Deck sparte die Anzeige mit einer Öffnung im Stoff aus.

An der Unterseite verbaute Nubert zwei große Bass-Chassis. Die notwendigen Traversen lassen sich mit nach innen oder außen gedrehten Füßen montieren.

 

Ausstattung & Praxis

Tonsignale kommen digital und analog via doppelt vorhandenen Toslink- und Koaxbuchsen ins Deck; analog über Stereo-Cinch. Ein HDMI-Eingang ist zwar nicht vorhanden, dank mitgeliefertem USB-HDMI-Adapter kann das Sounddeck via ARC aber trotzdem mit dem TV verbunden werden – dann liefert der Fernseher auch Ton von angestöpselten UHD-Playern oder Spielkonsolen an die XS-7500. Über den zweiten USB-Port gelangt Musik direkt vom PC in den Digital-Analog-Converter (DAC) des XS-7500, was bestmöglichen Klang verspricht, da die Soundkarte im Computer umgangen wird und die digitale Signalverarbeitung im Sounddeck erfolgt. Auf Wunsch wandern Klangdaten über den „Link“-Cinch-Ausgang an externe Aktiv-Lautsprecher, der Sub-Pre-out ermöglicht zudem den Anschluss eines Aktiv-Subwoofers; die Trennfrequenz kann hierfür über Nuberts X-Remote App  zwischen 20 und 140 Hertz eingestellt werden. Ein zusätzliches Hochpass-Filter erlaubt zur Tiefbass-Entlastung die Definition einer unteren Grenzfrequenz zwischen 10 bis 140 Hertz.

„X-Remote“ nennt sich die Steuerungs-App von Nubert, die für Android- und iOS-Geräte kostenlos erhältlich ist. Die Software ist speziell auf Boxen der nuPro X-Serie zugeschnitten und erleichtert insbesondere die Einstellung selten benötigter Grundfunktionen, die tiefer in der Menüführung „versteckt“ sind, wie das Hoch-/Tiefpassfilter, der Equalizer, das Einmess-System oder die Display-Parameter.

Nubert X-Remote: Die App für Android und iOS bietet mehr Funktionen als die Fernbedienung.

Die Verbindung zwischen Lautsprecher und Tablet oder Handy erfolgt über Bluetooth, weshalb kein WLAN im Hörraum zur Verfügung stehen muss. Die Startseite bietet alle wichtigen Alltags-Funktionen, dank der großen Buttons sind Fehleingaben durch Danebentippen auch auf kleinen Handys nicht zu befürchten. Die App lässt sich dank logisch strukturierter Menüs intuitiv steuern, gewinnt allerdings keine Schönheitspreise. In unserem Test funktionierte die X-Remote mit einer Ausnahme tadellos – die Bass-Entzerrung klappte trotz Nutzung eines Apple-iPads nicht. Für Android-Geräte steht die Einmessung des Decks nicht zur Verfügung.

Apropos Klangschaltungen und Decoder: An Tonformaten versteht das Nubert-Deck nur PCM, Bitstream-Signale von Dolby und DTS bleiben auf der Strecke, weshalb man im Zuspieler den Tonausgang auf PCM-Ausgabe umstellen muss. Gegenüber DSP-Klangschaltungen, welche Toninformationen verändern und oft verschlechtern, gibt sich Nubert aufgeschlossener als früher: So besitzt das XS-7500-Deck eine „Wide“-Funktion zur Vergrößerung des Schallfeldes (siehe Hörtest). Ebenfalls sinnvoll sind die Bass- und Höhen/Mittenregler, die nach dem Klangwaagen-Prinzip arbeiten und den Frequenzgang je nach Einstellung kontinuierlich fallen und ansteigen lassen. Die Loudness-Funktion hebt in Relation zur Lautstärke Bässe an. Nur über die App darf man den Sound per 5-Band-EQ trimmen. Alle Einstellungen kann man in drei Presets speichern und per Direkttasten auf der übersichtlich strukturierten Fernbedienung abrufen.

Rückseite: Mit 2x Toslink-, 2x Koax- und Stereo-Cincheingang sowie Sub-Pre-out und Signal-Out ist das XS-7500 Sound-Deck gut bestückt. Ein Highlight ist das USB-DAC, der zweite USB-Port nimmt den USB-HDMI/ARC-Adapter auf.

In Sachen Multimedia zeigt sich das Nubert-Deck sparsam und unterstützt nur Bluetooth samt AptX. Ein Media­player fehlt ebenso wie DLNA, WLAN, AirPlay, NFC, Chromecast oder DTS Play-Fi. Dafür können Geräte von Nuberts X-Serie kabellos untereinander kommunizieren, was den Aufbau von Multiroom-Lösungen ermöglicht.

Tonqualität

Groß ist besser, denn das Nubert-Deck klingt wie ein Standlautsprecher, dem tonale Verfärbungen fremd sind. Entsprechend unaufgeregt, entspannt und im besten Sinne unspektakulär schallte es aus der Box. Der Bass stieg beachtlich tief und sauber in den Keller, dank der massiven Bauweise schepperte und rumpelte auch nichts am oder im Gehäuse. Zudem beschallt der Sound-Koloss mit seinen 580 Watt auch große Wohnzimmer spielend.
Mit 5.1-Musik wuchs das XS-7500 zwar kaum über seine beachtliche Breite hinaus, dafür wurden Instrumente und Sänger plastisch auf der virtuellen Klangbühne platziert. Überzeugend agierte das Nubert-Deck auch im Hochton, wo es Details fein aufgelöst und ohne Schärfe zu Gehör brachte. Die sehr gute Sprachverständlichkeit nahm auch aus stark seitlichen Winkeln kaum ab.
Filmton wird in der Regel räumlicher abgemischt als Musik, was das Nubert-Deck auch hörbar machte. Beim Down-Mix von Atmos-Ton auf 2 Kanäle darf man allerdings keine Raumklang-Wunder erwarten, zumal die Konstruktion des Decks nicht auf Surround- oder 3D-Sound abzielt. Entsprechend schallten auch Atmos-Trailer und die finale Action-Szene aus „Ghost in the Shell“ (Atmos) nur von vorne. Die 4-stufige „Wide“-Schaltung, die laut Nubert zur „Hörizonterweiterung“ dient, ließ die Action tatsächlich größer, luftiger und räumlicher donnern, hellte den Klang aber auf und fügte mit jeder Effektstufe Hall hinzu. Bei Filmton fallen diese Mankos weniger auf bzw. ins Gewicht, mit Musik ließen wir die DSP-Schaltung aber lieber aus.

Der Testbericht Nubert NuPro XS-7500 (Gesamtwertung: 89, Preis/UVP: 1470 Euro) ist in audiovision Ausgabe 1-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Nubert NuPro XS-7500 (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Teufel Cinebar Ultima (Test)

$
0
0

Teufel erweitert seine Soundbar-Riege um einen weiteren Klangriegel. Die „Cinebar Ultima“ entsprang
technisch der erfolgreichen Ultima-Baureihe und möchte auch ohne externen Subwoofer für kräftige Bässe
sorgen. Eine anspruchsvolle Aufgabe.

Laut Teufel teilt sich ihre Kundschaft für Soundbars in zwei Lager: Die einen bevorzugen Soundbar-Subwoofer-Kombis, die anderen würden lieber auf einen Basswürfel verzichten – auch weil dieser Bässe über den Boden gerne mal zum Nachbarn trägt.

Die Explosionsgrafik zeigt den Treiber-Aufbau: Zwei Racetrack-Teiber aus Kevlar mit 20 x 10 Zentimetern sind für die Bässe zuständig. Die 4 Breitbänder aus Fiberglas mit je 9 Zentimetern bedienen die Kanäle Links/Rechts und Rear Links/Rechts.

Die neue Ultima-Bar kommt deshalb solo daher und möchte mit zwei verhältnismäßig großen Bass-Treibern für Tiefdruck sorgen. Wem das trotzdem zu wenig ist, der darf auf einen der Subwoofer (T8 und T10) der Berliner zurückgreifen, die sich mit der Soundbar via Funk verkuppeln lassen. Der Ultima-Klangriegel kann sich zudem mit Teufels Rear-Lautsprechern „Effekt“ verbinden – ebenfalls drahtlos. Für räumlichen Sound auch ohne Surround-Speaker ist Teufels proprietäre DSP-Schaltung „Dynamore Ultra“ am Start.

Wie die meisten Soundbar-Hersteller nutzt auch Teufel die Digital-Signalverarbeitung (DSP), um aus vergleichsweise kleinen Gehäusen größtmög­lichen Raumklang zu zaubern. Die Berliner tauften ihre Klangprogramme „Dynamore“ und „Dynamore Ultra“, wobei die größere „Ultra“-Variante Soundbars vorbehalten bleibt, während die Standard-Version bei kompakten Bluetooth-Speakern zum Einsatz kommt.

Sorgt für eine breite und tiefe Klangbühne: Teufels DSP-Schaltung „Dynamore“.

Der technische Unterschied zwischen den beiden Systemen besteht neben der Signalverarbeitung auch in der Chassis-Bestückung der Geräte, denn „Ultra“-Modelle besitzen zusätzlich seitlich angebrachte Töner, um eine größere Räumlichkeit beziehungsweise virtuellen Raumklang zu erzielen. Die seitlich abstrahlenden Treiber schicken Schall zu den Wänden, von wo aus die Toninformationen über Reflexionen zum Hörplatz gelangen und somit den Anteil indirekten Schalls erhöhen. Ziel ist jedoch weniger ein einhüllender Surround-Klang als vielmehr eine Verbreiterung des Stereo-Panoramas; Teufel möchte damit den Klang von zwei HiFi-Lautsprechern simulieren.

Damit dies nicht nur in der Theorie funktioniert, sollten die Raumwände möglichst schallhart sein und keine Hindernisse im Schallweg liegen. Aber auch Abstrahl- und Einfallswinkel des Schalls spielen bei Ortung und Räumlichkeitswahrnehmung eine wichtige Rolle.

4 x Breitband bei 380 Watt

Mit einer Höhe von 13,1 Zentimetern dürfte die 11,2 Kilo schwere Soundbar den meisten Fern­sehern ins Bild ragen, weshalb der 110 Zentimeter breite Riegel in einem Lowboard oder via Lochaufhängung an die Wand montiert besser aufgehoben ist. An der Verarbeitung des MDF-Holzgehäuses mit wahlweise schwarzer oder weißer Folienverkleidung haben wir nichts auszusetzen.

Mit Ausnahme der Tasten und der IR-Blende aus Plastik besteht die mittelgroße Fernbedienung von Teufel komplett aus Metall. Die übersichtliche und logische Untergliederung in Funktionsgruppen erleichtert die Bedienung. Das i-Tüpfelchen wäre eine Beleuchtung gewesen.

Blickfang aller Ultima-Lautsprecher sind kupferfarbene Breitband-Treiber, von denen die Cinebar Ultima gleich 4 Stück spendiert bekam. Zwei der 9 Zentimeter großen Chassis aus Fiberglas sitzen vorne im Gehäuse und bedienen die Kanäle Links/Rechts, zwei seitlich verbaute Breitbänder übernehmen die beiden Surround-Kanäle. Vorne mittig integrierte Teufel zudem zwei ovale Tieftöner aus Kevlar mit 10 x 20 Zentimetern Größe; 2 Bassreflex-Öffnungen sollen die Tieftonausbeute erhöhen. Ein digitaler 6-Kanalverstärker befeuert die Chassis mit 380 Watt in 4.2-Kanalkonfiguration.

Vorne mittig sitzt ein großes Display mit ebenso großen, dunkelroten Lettern, die recht kräftig leuchten; man kann diese aber dimmen oder abschalten. Der magnetisch haftende Stoffgrill lässt sich leicht abnehmen, doch auch mit aufgesetztem Schutz lassen sich Infos vom Display gut ablesen. Ein Onscreen-Menü gibt es trotz HDMI-Anschlüssen nicht. Die Steuerung erfolgt über Tasten an der Bar, mehr Optionen bietet jedoch die übersichtliche Fernbedienung. Nicht übermäßig intuitiv geriet die Navigation durch verschachtelte Untermenüs.
Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite in zwei Aussparungen. Je ein HDMI-Ein- und -Ausgang unterstützen 4K/60p inklusive ARC, CEC und HDR10. Ton nimmt die Bar zudem via Toslink und Cinchbuchsen entgegen. Klasse ist die integrierte USB-Soundkarte, die auf direktem Wege Datenstöme von PC oder Tablet wiedergibt.

In der wichtigen Kategorie Vernetzung gibt sich die Teufel Bar hingegen überraschend rudimentär, was Punkte kostet: Zwar ist Bluetooth (samt aptX) an Bord, mehr aber auch nicht. Auf Protokolle wie Chromecast, AirPlay oder NFC verzichtet der Riegel ebenso wie auf WLAN und Ethernet; damit scheiden eine DLNA-Übertragung von einem Medien-Server und die Sprachsteuerung mit Alexa, Siri oder Google Assistant aus.

 

Decoder und Klangoptionen

Punkten kann die Ultima-Bar hingegen an anderer Stelle: bei den Ton-Decodern. Hier spendierte Teufel PCM, Dolby Digital und DTS. Probleme mit fehlendem Ton oder suboptimalen DTS-zu-PCM-Down­mixes umschifft die Bar elegant. Zweikanalton lässt sich mit Dolby ProLogic II oder Teufels „Direkt“-Schaltung auf alle 4.2-Chassis hochmischen. Auf 3D-Sound ist die Bar baulich nicht ausgelegt, weshalb ihr entsprechende Decoder fehlen.
An Klangschaltungen gibt es eine klassische Dynamik-Kompression, die Pegelspitzen effektiv einebnet und leise Töne anhebt. Der Nacht-Modus verringert hingegen den Gesamtpegel und schwächt Bässe ab. Zudem ist ein Sprach-Modus mit optimierter Dialogwiedergabe vorhanden.

In zwei Aussparungen auf der Rückseite hat Teufel alle Anschlüsse verstaut. Links stehen ein HDMI-Eingang sowie ein HDMI-Ausgang samt ARC und CEC zur Wahl. Steife HDMI-Kabel können hier aber Platzprobleme bekommen, zumal im linken Teil der Aussparung auch das Stromkabel verläuft. Im rechten Panel dürfen Strippen in Form von Toslink und analogem Cinch andocken. Der integrierten Soundkarte wird via USB zugespielt.

Lip-Sync, Bass- und Höhenregler sowie Teufels DSP-Raumklangschaltung „Dynamore Ultra“ gehören ebenso zu den Klang-Features. Im Grundmenü kann man zudem den Abstand zum Hörplatz wählen, was für die DSP-Verarbeitung sinnvoll ist. Die Kalibrierung lässt sich nur in Kombination mit Rear-Boxen und/oder Subwoofer aktivieren und stimmt alle Komponenten aufeinander ab.

Tonqualität

Die Teufel-Bar machte bereits ab Werk eine klanglich klasse Figur. Sie schallte natürlich, locker, dynamisch und mit feinen Höhen, die nie scharf klangen. Bässe kamen druckvoll und mit viel Volumen, weshalb man im Regelbetrieb auf einen separaten Basswürfel verzichten kann. Nur wer auf Actionkost mit spürbaren und ultratiefen Bässen steht, sollte über die Anschaffung eines passenden Teufel-Subwoofers nachdenken.
Schon mit Stereo-Ton und ohne aktive Klangschaltung überzeugte der Riegel mit einem sehr luftigen, von der Bar losgelösten Klang. Noch räumlicher schallte es mit aktiver „Dynamore“-Schaltung – dann legte der Sound in der Breite und Tiefe zu, ohne künstlich, hallig oder nach „DSP“ zu klingen. Respekt! Die integrierten Upmixer „Direkt“ und Dolbys ProLogic 2-Decoder ließen wir dabei aus, ohne klang es in unseren Ohren natürlicher, klarer, besser.

Der fehlende Center-Kanal erwies sich übrigens als kein Problem, Sprache war trotzdem bestens verständlich – und das auch aus seitlichen Hörwinkeln. Mit effektvollen Dolby-Atmos-Trailern vermochte die Ultima-Bar dank „Dynamore“ ein großes Schallfeld zu erzeugen, in dem Effekte auch von vorne-seitlich bzw. zwischen Bar und Hörplatz schallten – natürlich nicht so prägnant und präzise wie mit realen Rear-Boxen. Ohne DSP-Schaltung spielte die Teufel-Box kleiner und mehr nach vorne fokussiert, aber auch einen Tick klarer und offener.
Die tief im Menü versteckte Dynamik-Kompression funktionierte bei Dolby-Material gut, bei DTS hingegen nicht. Der spezielle und via Direkttaste zugängliche „Nacht Modus“ ließ Filmton und Musik leider nach Kofferradio klingen und sollte daher getrost ignoriert werden.

Der Testbericht Teufel Cinebar Ultima (Gesamtwertung: 79, Preis/UVP: 700 Euro) ist in audiovision Ausgabe 2-2020 erschienen.

Der entsprechende Testbericht ist in unserem Shop als PDF-Dokument zum Download erhältlich.

Der Beitrag Teufel Cinebar Ultima (Test) erschien zuerst auf audiovision.

Viewing all 98 articles
Browse latest View live